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Sonntag, 28. April 2013

Osterklettern in Sizilien - Fazit & Reisehinweise

Während in den vorangehenden Beiträgen unsere Erlebnisse und die gekletterten Routen im Fokus standen, will ich nun noch ein abschliessendes Fazit unserer Ferien ziehen und einige nützliche Reisehinweise aufschreiben. Auf jeden Fall ist klar, dass wir mit der Wahl unseres Reisezeitpunktes wirklich Glück hatten. Während daheim Schneetreiben und Wolkengrau herrschte und in Mitteleuropa fast überall nasses Schlechtwetter dominierte, konnten wir von Sonnenschein und guten Kletterbedingungen profitieren.


Fazit

In Summe kann man sagen, dass die Kletterferien in San Vito in jeder Hinsicht gelungen waren. Vom sportlichen her habe ich es zwar verpasst, eine Route im achten Franzosengrad zu punkten. Das ist zwar jedes mal von neuem eines meiner Ziele in Kletterferien, meistens scheitere ich aber an meiner mangelnden Persistenz, d.h. der Regel, in den Ferien nicht mehr als 3 Versuche pro Route machen zu wollen. Im Onsight wurde das Soll aber mehr als erfüllt und ob den vielen tollen Klettereien, die so toll und rasch gelangen, stellte sich zuhause der typische Blues ein: kein Wunder, wenn man sich hier an kleingriffig-technischen  Jurafelsen mit noch drückender Winterfeuchte in einem Grad abmüht, wo man in Sizilien locker hochspaziert ist.

In Walk the Line (7b) am Salinella-Felsband
Vom klettertechnischen Aspekt her gesehen fehlt bei den meisten Felsen um San Vito der ganz grosse Wow-Effekt. Dies trifft insbesondere auf das Salinella-Felsband zu, das auf weite Strecken stark gegliedert und bewachsen ist. Das ist einfach nicht damit zu vergleichen, wie wenn man das erste Mal unter der Mauer von Ceüse steht, oder in der Grande Grotta auf Kalymnos. Doch auch am Salinella-Felsband gibt es kompakte Zonen mit bestem Fels, die sehr schöne Wandklettereien bieten. Auch die Sintertouren am Crown of Aragorn und an der Never Sleeping Wall sind sehr schön, auch wenn ich Qualität und Einzigartigkeit jetzt nicht ganz auf dieselbe Stufe wie die Top-Sektoren auf Kalymnos setzen würde.

Insgesamt kann man sagen, dass man rund um San Vito im siebten Franzosengrad bis hinauf zu einem Niveau von ca. 8a auf jeden Fall genügend qualitativ hochwertige Touren findet. Im sechsten Franzosengrad ist das Angebot riesig. Die Anfahrten sind alle schön kurz, die Zustiege meist im Sekunden- bis einstelligen Minutenbereich. Die Sektoren zeigen durchaus unterschiedlichen Charakter wie auch unterschiedliche Szenerie, so dass für Abwechslung gesorgt ist. Um mit Kindern an den Fels zu gehen, ist es perfekt. Zudem ist die Gegend von San Vito ein sehr angenehmer Platz zum Sein (und daher im Sommer auch als eher teure Stranddestination bei Italienern beliebt): gebirgig-felsiges Umland, aber flache Strände mit klarem Wasser plus natürlich die typische italienische Dolce-Far-Niente-Stimmung mit gutem Essen, Gelati und Caffè.

Allgemeines zu Sizilien

Sizilien ist eine hügelige bis gebirgige Insel und hat eine Fläche von gut 25'000km2. Damit ist sie gut halb so gross wie die Schweiz. Die Insel würde in der Schweiz grosso Modo ein Dreieck mit den Eckpunkten Bodensee - Kanton Jura - Chiasso überdecken. Somit ist Sizilien zu gross, um von San Vito (das sich im Jura-Eckpunkt befindet) in Tagestrips weiter entfernte Klettergebiete anzufahren. Für einen kürzeren Aufenthalt lohnt es sich bestimmt, sich auf die Gegend von San Vito zu fokussieren, wer in längeren Ferien auch noch andere Gebiete besuchen will, wechselt wohl besser sein Quartier. Spezielle Erwähnung verdienen in meinen Augen auch die vielen Marmorsteinbrüche. Sie stellen eine unglaubliche Landschaftsverschandelung dar und beeinträchtigen meine Wahrnehmung der an sich schönen Gegend stark. Wobei hier gesagt sei, dass man vom Ort San Vito selber, ebenso wie von den wichtigsten Klettergebieten aus, keinen einzigen grossen Steinbruch störend vor der Nase hat. Und natürlich schreibe ich dies im Wissen drum, dass andere Weltgegenden durch den von uns angetriebenen Rohstoffhunger noch viel stärker verunstaltet werden...

Karte von San Vito und Umgebung mit den Klettergebieten und Campingplätzen. Quelle: Google Maps.
Jahreszeit

San Vito gilt als Wintergebiet. Klar, denn es gibt in Europa nicht viele Konkurrenten, wenn es darum geht in der kalten Jahreszeit (mit Garantie und Genuss) am Fels zu moven. Der Klimachart von holidaycheck.ch sagt eigentlich alles nötige: im Sommer ist es durchschnittlich über 30 und im Extremfall über 40 Grad warm und damit zu heiss. Und selbst im Hochwinter fällt das Thermometer selten unter null, und die Tagesmaxima erreichen fast immer mehr als 10 Grad und somit klettertaugliche Werte. Von November bis Februar muss man pro Woche im Schnitt allerdings 2-3 Tage mit Niederschlag einkalkulieren, je nach Glück oder Pech auch weniger oder mehr. Zum ambitioniert-schweren Sportklettern an der Sonne kann es übrigens selbst an Weihnachten zu heiss sein. Generell kann man wohl sagen, dass man ausser in der Periode von November bis März sein Kletterglück eher im Schatten suchen soll, wobei viele Gebiete diesen zumindest bis in die frühen Nachmittagsstunden bieten.

Nach meinem persönlichen Gusto dürfte die Zeit um die zweite Oktoberhälfte vermutlich die beste Zeit sein, mit noch milden Luft- und Wassertemperaturen und somit richtiger Ferienstimmung. Der Frühling ist sicher auch eine gute Jahreszeit. Allerdings ist das Meer dann noch zu kalt zum Baden. Scheint die Sonne, so kann es im einen Moment schon stechend heiss sein, geht hingegen das typische Lüftchen und man steht im Schatten, so ist im nächsten Moment wieder die Daunenjacke fällig. Zu beachten ist auch, dass sämtliche Sintertouren im Winter und Frühling meist wenn nicht nass, so dann mindestens feucht und weniger genussvoll zu klettern sind. Der Winter (ca. zweite Novemberhälfte bis Ende März) bringt neben den kurzen Tagen auch mit sich, dass San Vito ziemlich ausgestorben wirkt. Hat natürlich den Vorteil, nicht im Touristenrummel zu sein, keine Sitzplatzprobleme in den Restaurants, etc.. Dafür fehlt auch die fröhliche Ferienatmosphäre, wie ich sie z.B. jeweils im September in Kalymnos so toll finde.

Tolle Blumenpracht eigentlich fast überall. Das ist der Vorteil, wenn man im Frühling reist.
Anreise

Sizilien per PW erreichen zu wollen lohnt sich höchstens für Langzeit-Urlauber mit gutem Sitzleder, denn das ist einfach elend weit weg. Die allermeisten werden also mit dem Flieger kommen. Zwei Zielflughäfen kommen in Frage, nämlich jener von Palermo (bei Punta Raisi gelegen) und jener von Trapani (bei Birgi gelegen). Beide sind ungefähr gleich weit (1-1:15h per Auto) von San Vito weg. Als Ausgangspunkt wählt man einen Flughafen in seiner Nähe... oder auch nicht: ab Zürich gibt es nur von April bis Oktober Direktflüge nach Palermo. Deshalb haben wir Stuttgart als Ausgangspunkt gewählt, anstatt teuer, mit Umsteigen und langer Aufenthaltszeit per Alitalia ab Zürich zu fliegen.

Den Flughafen Stuttgart erreicht man ab Zürich Nord in nur 2 Stunden, der Weg ist einem von Frankenjura-Trips wohlbekannt. So ergab sich für uns eine viel kürzere Gesamtreisezeit, und der zusätzliche Sprit wurde durch die um Welten billigere Parkgebühr (50 Euro vs. 212 CHF) und die billigeren Tickets um ein x-faches wettgemacht. Alternativ kann man auch vom Allgäu Airport in Memmingen mit Ryanair (nach Trapani) fliegen, die Anfahrt von Zürich Nord aus dauert rund 1:45h. Eine weitere Alternative für günstige Direktflüge ist Milano Malpensa (Easyjet) oder Milano Bergamo (Ryanair).

Von den Flughäfen Palermo oder Trapani per öV nach San Vito zu gelangen liegt vermutlich im Bereich des Möglichen, ist aber wohl nur für jene mit ganz wenig Geld und viel Zeit eine Option. Vor Ort kommt man nämlich auch nur dann ohne Auto aus, wenn man im Camping El Bahira (siehe unten) residiert und sich zum Klettern auf das Salinella-Felsband beschränkt. Wer die Vielfalt der Gebiete geniessen möchte, mal nach San Vito oder anderswo zum Essen, für ein Gelati oder an den Strand gehen möchte und keine Lust auf jeweils >=1 Stunde Fussmarsch pro Weg hat, braucht einen Mietwagen. Kleiner Tipp: ich hatte das Air Berlin Sonderangebot beim Flugbuchen ausgeschlagen und via rentalcars.com nochmals einen Hunderter für die Wochenmiete gespart. Das klappte alles tiptop - die Karre hatte zwar schon 80'000km drauf und etliche Kratzer. Dies stellt aber keinen Nachteil dar, weil auf verursachte Kratzer beim Mieten ein hoher Selbstbehalt besteht, bei Neuwägen penibel kontrolliert wird und die Sizilianer einfach null Vorsicht beim Umgang mit eigenen und fremden Autos zeigen.

Unterkunft

Bei (nicht in!!!) San Vito gibt es zwei grosse 4*-Campingplätze. Einerseits den El Bahira, der etwa 4km ausserhalb vom Ort direkt am Salinella-Felsband gelegen ist. Mit 2x Umfallen ist man da bereits am Fels, für alle anderen Gebiete oder den Besuch im Ort ist eine kurze Autofahrt nötig. Ebenfalls wichtig zu wissen: obwohl am Meer gelegen, verfügt er über keinen Strand. Der Camping La Pineta befindet sich etwa 300m ausserhalb von San Vito. Mit einem kurzen Fussmarsch erreicht man den grossen Sandstrand und den Ort. Ausser allenfalls für den Monte Monaco ist auf jeden Fall eine kurze Autofahrt nötig, wenn man klettern will. Ansonsten bieten die beiden Plätze ein ähnliches Angebot: es gibt Bungalows zu mieten, einen Pool, Sport- und Einkaufsmöglichkeiten, Bar und Restaurant, etc.. Ich denke, beide Locations haben ihre Vor- und Nachteile, keine ist eindeutig besser. Für einen Bungalow mit 4-5 Betten zahlt man pro Woche je nach Verhandlungsgeschick und Saison übrigens ca. 300 Euro.

Unser Bungalow (ist gemütlicher als es aussieht) und die Macchina auf dem Campingplatz La Pineta
Eine andere Option ist es, in San Vito nach einer Ferienwohnung zu suchen. Für die Suche empfehlen sich die Seiten von holidaycheck.ch (Deutsch) oder vulcanoconsult.it (Italienisch). In der Kletter-Hauptsaison ist das Angebot typischerweise gross, und die Preise liegen (wenn überhaupt) auch nicht wesentlich über jenen für einen Bungalow. Wer sein Bett nicht selber machen möchte, findet auch ein üppiges Angebot an Hotels und B&B's. Da San Vito extrem auf den (italienischen) Sommertourismus ausgerichtet ist, gibt es hier auch an Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern keine Knappheit an Unterkünften.

Essen

Die Bungalows verfügen alle über eine Kochnische, die Ferienwohnungen natürlich über eine vollwertige Küche. Somit kann sich wer will vollkommen selbst verpflegen, was aber keineswegs nötig ist. Zum Zmorgen kann man auf den Campingplätzen für ein paar Euro ans Frühstücksbuffett gehen, oder man schnappt sich in einer Bar einen Cappuccino und ein Brioche. Für den Znacht gibt es in San Vito zahlreiche Restaurants. Diese sind weniger auf Pizza und Pasta orientiert wie anderswo in Italien, sondern es gibt auch allerlei Meeresgetier und Gerichte nordafrikanischen Ursprungs. Auch über Ostern waren etliche Restaurants noch geschlossen, an der Hauptgasse und Flaniermeile unweit von der Kirche (Via Savoia) fanden wir das Dal Cozzaro und das Sapori di Sicilia die besten Adressen. Das ist wohl nicht nur eine Einzelmeinung, denn diese Schuppen waren eindeutig am besten frequentiert - auch wenn um diese Jahreszeit beliebig ein freier Tisch zu finden war.

Einkaufen

Zum Einkaufen gibt es auf den Campingplätzen kleine Läden für den nötigsten Bedarf. In San Vito selber gibt es etliche kleine Supermärkte. An der Strasse nach Custonaci vor dem Marmorkreisel hat es einen etwas grösseren Simply Market und im Dorf selber noch einen Spar. Einen richtig grossen Supermarkt habe ich in der Gegend nirgends gesehen, in Trapani würde man wohl fündig. Ebenso gibt es in und um San Vito keinen Kletterladen. Somit vergisst man besser keine wichtigen Utensilien zuhause und nimmt Verbrauchs- und Gebrauchsmaterial in ausreichender Reserve mit.

Diesen Kletterführer soll man kaufen...

Topo

Für die Gebiete um San Vito gibt es zwei Möglichkeiten: entweder den Führer Sicily-Rock (Oelze/Röker) aus dem Gebro-Verlag, aktuell in der 2. Auflage aus dem Jahr 2012. Er ist in Deutsch, Englisch und Italienisch gehalten. Alle von uns besuchten Gebiete (und noch einige mehr) sind dort drin beschrieben und mit informativen Fototopos abgebildet. Zu jeder Route sind Länge, Anzahl benötigte Exen und meist auch ein kurzer Beschreibungstext zum Charakter angegeben. Die Zugangsbeschriebe und Skizzen sind tadellos. Somit kann ich diesen Führer sehr empfehlen. Als Alternative gibt es den Di Roccia Di Sole aus dem Verlag Versante Sud. Man kann ihn entweder auf Deutsch oder Italienisch beziehen. Wer dem Italienischen einigermassen mächtig ist, wird mit der Originalversion wohl glücklicher wie mit der teilweise holprigen Übersetzung. In diesem ziemlich dicken Buch sind nicht nur die Gebiete um San Vito beschrieben, sondern man hat Sizilien komplett. Allerdings sind die Topos rudimentär und auch die weiteren Angaben oft unpräzis.

Für Ruhetage

Die nähere und weitere Umgebung hält durchaus interessante Ausflüge bereit: den sehr schönen Parco dello Zingaro, an der Küste mit schönen Bade- und Wandergelegenheiten. Dasselbe gilt für die Riserva Naturale di Monte Cofano. Sicherlich auch sehr empfehlenswert ist eine Besteigung oder Umrundung des Monte Cofano. Auch dem direkt über San Vito gelegenen Monte Monaco kann man aufs Haupt steigen - eigentlich fast ein Muss! Vor Ort kann man auch eine präzise Wanderkarte kaufen, die noch weitere Möglichkeiten zeigt. Einige eher ruhige Strassen und Schotterpisten erlauben auch genussvolle Touren mit dem Rennvelo oder dem Mountain Bike. Eher in die Kategorie Sightseeing gehören hingegen die Ausflüge zur Tempelanlage Segesta oder in die mittelalterliche Stadt Erice. Da Strand und Meer wirklich das Prädikat schön verdienen, kann man auch gut einmal einen Tag nur faulenzen.

Blick vom Camping El Bahira auf den 659m hohen Monte Cofano. Eine schöne Bergtour und ein prima Aussichtspunkt.
So, nun wünsche ich allen grosse (Vor)freude auf den nächsten Besuch in Sizilien. Wer noch weitere Tipps als Ergänzungen hat, darf diese natürlich gerne in das Kommentarfeld schreiben.


Dienstag, 23. April 2013

Osterklettern in Sizilien - Teil 7

An dieser Stelle erscheinen in loser Folge die Berichte zu unseren Kletterferien in San Vito lo Capo. Hier folgt nur der letzte Klettertag, an welchem wir noch eine schöne Erstbegehung realisieren konnten. Manche Leute nehmen aus den Ferien ein Souvenir nach Hause, andere lassen eines da...


Tag 7: Salinella, Sektoren Torre Isulidda & Pietraia

So, nun blieb uns nur noch ein einziger und letzter Klettertag. Die Kräfte hatten bereits etwas nachgelassen und so stellte sich die Frage, was denn zu tun sei. Eines meiner Ziele war es auch, in Sizilien eine lohnende Neutour einzurichten, weshalb ich mein Bohr-Equipment mitgenommen hatte. Meine Begehung der einfachen King for a Day (5b) am Tag 5 war nicht alleine um die Wartezeit für Stargate (7c) zu überbrücken. Ich hatte nämlich zwischen der King for a Day und der Barracuda (7a) die Möglichkeit für eine prima Tour entdeckt, und sie im Toprope auch gleich begangen.

Kathrin in Cocodrillo (6a). Die Route führt über den überhängenden Pfeiler in der Verlängerung des Seils.
Nun kehrten wir also zurück, und wollten die Tour einrichten. Um das Seil nach oben zu bringen, kletterten wir die Matter of Trust (5c). Nach je zwei Toprope-Durchgängen waren wir uns über die Hakenpositionen rasch einig. Während Kathrin ein Sonnenbad genoss, erledigte ich das „Dirty Work“. Neben einem Irniger-Stand mit Karabiner stecken nun 8 grundsolide A4-Inoxbolts, welche die 20 Klettermeter absichern. Kathrin erhielt dann die Ehre, der Tour die erste Rotpunktbegehung abzuringen. Das war für sie wie für mich bloss eine Formsache, da wir den Grad auf 6a einschätzen. Dennoch ist hier nix billig oder unnötig, es handelt sich um eine sehr schöne Route an perfektem Fels. Unten senkrecht mit Tropflochleisten, oben athletisch an grossen, griffigen Löchern und Schuppen. Getauft haben wir die Route spontan auf den Namen Cocodrillo (6a) – das Krokodil, denn schliesslich hat sie ja doch einige Zähne. Dass wir, ohne Wörterbuch oder Internetverbindung am Fels, einen Schreibfehler gemacht haben, ist halt etwas Künstlerpech...

Nun eben an diesem Pfeiler, die Durchstiegscrux gerade erfolgreich gemeistert.
Auf die ersten Wiederholer mussten wir nicht lange warten: eine Truppe von Tiroler Kletterern stieg ein, sobald wir fertig waren. Der eine oder andere kam zwar ganz schön ins Schwitzen, doch unsere Vorstellung von Schwierigkeitsgrad, Schönheit und Eleganz der Kletterei wurde von ihnen gerne bestätigt. Für uns blieb nun noch etwas Zeit, um eine Abschlussroute zu klettern. Dazu wechselten wir hinüber nach links ins Amphitheater im Sektor Pietraia. Hier wollte ich der Route mit dem schönen Namen Seltsam anmutende Vollspacken (7b) noch einen Onsight abringen, bevor sie, da als eher leichte Beute bekannt, womöglich in einer nächsten Führerausgabe abgewertet wird.


Allerdings fiel mir die Route doch nicht ganz so locker wie ich gemeint hatte: eine sehr athletische Dachpassage zu Beginn erfordert doch noch einen soliden Blockierer. Ich murkste etwas rum, fand den richtigen Griff lange nicht und konnte mich fast erst in letzter Verzweiflung darüber hinweg retten. Nach diesem Dacherl wartet dann weiterhin steile, griffige Kletterei, dank ein paar guten Ruhepositionen sollte hier jedoch nichts mehr anbrennen. Achtung: in dieser Route sind 2 Fixexen vorhanden, die gefährliche, eingeschliffene Karabiner aufweisen! Diese sind NUR ZUM ABLASSEN/ABBAUEN der Tour zu verwenden, keinesfalls als Zwischensicherung beim Klettern (der Unfall in Magletsch dient als Warnung). Auf diese Art und Weise wäre ich bedient gewesen, doch nach meiner letzten Sizilien-Route gab es noch eine allerletzte, da ich zu einer Express-Rettungsaktion in der steilen Boandlkramer (7a) gerufen wurde. Auch deren athletischen Boulder konnte ich auf Anhieb bezwingen, und so war die Sache rasch bereinigt. So trollten wir uns vom Fels, mit den Kindern gab es einen letzten Besuch am Strand und am Spielplatz sowie das Abschlussessen, denn am nächsten Tag sollte es bereits im Morgengrauen Richtung Palermo und seinem Flughafen gehen.

Kathrin klettert In Summe gelungen (6b) im Amphitheater. Der Boandlkramer verläuft unmittelbar links davon, die seltsam anmutenden Vollspacken klettern direkt durch die enorm steile und schattige Wand links davon. Aus dieser Perspektive kaum zu glauben, dass dies eine leichte 7b  ist.

Routenverzeichnis

Matter of Trust (5c, 34m, ***): Schöne, jedoch im unteren Teil etwas gesuchte Kletterei. Die Zusatzmeter ab dem Stand der KfaD nebenan sorgen wohl am Ende des Tages für einen höheren Zählerstand bei den Klettermetern, sind aber nicht mehr berauschend.

Cocodrillo (6a, 20m, ****): Begeisternde, homogene Kletterei die in senkrechtem Gelände startet und dort mit Tropflöchern aller Grössen aufwartet. Nach einigen sinterähnlichen Strukturen folgt am überhängenden Pfeiler Ausdauerkletterei an grossen Löchern und griffigen Schuppen. 

Seltsam anmutende Vollspacken (7b, 30m, ***): Spe(c)ktakuläre Route mit einer athletisch-kräftigen Bouldercrux am ersten Dacherl. Oben raus wartet dann Ausdauerkletterei an Henkeln, bei der man von mehreren No-Hand-Ruhepositionen profitieren kann. Vorsicht, die vorhandenen Fixexen prüfen!

Boandlkramer (7a, 30m, **): Erst an einem Sinter, dann mit einer powerigen Boulderstelle geht es aus einer Art Grotte/Nische hinaus. Die restlichen Meter zum Umlenker sind dann gutgriffig und nur noch Formsache. Achtung, die Sicherungsperson steigt besser über das 2er-Gelände hoch und positioniert sich in der Nische, anstatt unten auf dem Einstiegsband zu bleiben. Wegen dem ungünstigen Seilverlauf (Schlappseil/Dehnung) braucht es sonst nicht viel für einen Bodensturz... 


Samstag, 20. April 2013

Osterklettern in Sizilien - Teil 6

An dieser Stelle erscheinen in loser Folge die Berichte zu unseren Kletterferien in San Vito lo Capo. Nun wird Teil 6 vorgestellt, in welchem über unseren Besuch am Rocca di Ceriolo berichtet wird - ein einzigartiger und wirklich lohnender Fels.


Pünktlich gemäss Wetterbericht war am Vorabend eine Schlechtwetterfront eingetroffen und hatte für zwei, drei Stunden heftigen Regen gebracht. Am nächsten Morgen war der Himmel aber schon wieder blau und der starke Wind hatte bereits alles abgetrocknet. Somit stand unserem Plan nichts im Wege, dem Rocca di Cerriolo einen Besuch abzustatten. Dieser steht sehr prominent bei Baglio Mogli Belle unmittelbar neben der Strasse, die nach Scurati und zur Never Sleeping Wall führt und ist in knapp 20 Kilometer und Autominuten ab San Vito zu erreichen. Der Zustieg ist ultrakurz und dauert höchstens 1 Minute. 

Rocca di Ceriolo - steht auf der (fast) flachen Wiese und bietet rund 35 tolle Routen.
Der Fels hat den grossen Vorteil, dass man zwischen Sonne und Schatten entscheiden kann. Von SW über WNW nach N sind alle Expositionen vorhanden. Ab etwa 10.30 Uhr (Winterzeit) ist der ganz rechte Teil besonnt, die WNW-Wand kommt ab Mitte Nachmittag in die Sonne, und die linken Routen bleiben den ganzen Tag schattig. Zu beachten ist auch, dass der Kletterführer aus dem Jahr 2012 bereits nicht mehr richtig aktuell ist. Man kann sich aber mit dem Update oder einer Routenliste aus dem Internet gut behelfen. Bei besten, wenn auch etwas windigen Verhältnissen sind wir die folgenden Routen geklettert. 

Im linken Wandteil gibt es einige ganz steile Touren bis in die obersten Grade. Der Kletterer hier in Feistus Reglettas (7b+).
Routenverzeichnis Rocca di Cerriolo: 

Ginger (6a, 26m, ****): Super Route mit anhaltender, griffiger Kletterei entlang von Rissen und Schuppen. Wirklich eine sehr gute Aufwärmroute mit homogenen Schwierigkeiten. Ob diese wirklich nur bei 6a liegen, bin ich aber nicht sicher. Subjektiv hätte ich im lokalen Kontext jetzt eher 6b vergeben.

Don’t Worry Be Happy (7a+, 32m, ***): Schöne Kletterei, welche auf 28m ähnlich und etwa gleich schwer, wenn nicht einfacher als die benachbarte Ginger ist. Die Cruxzone mit einer Balance-Querung an Slopern nach rechts hinaus fordert dann mehr, insbesondere auch etwas Fusstechnik. Sie ist für den Grad wohl gängig, etwas beherzt über den Haken steigen muss man in der Crux aber doch.

Safari (7b, 30m, ***): Über weite Strecken griffige Kletterei im 6b-Bereich mit einer kurzen, deutlich schwereren Crux am Wulst im unteren Routendrittel. Diese vermochte ich nur mit einem beidhändigen Sprung zu bewältigen, wo danach die Füsse obligatorisch „kommen“. Im ersten Versuch verhaute ich den Sprung leider, somit war das die einfachste Sizilien-Route, welche ich nicht onsighten konnte.

Keep Cool (6b+, 34m, **): Lange Route, die durch ein Riss- und Verschneidungssystem führt. Bietet teilweise etwas rustikale Kletterei in manchmal etwas rutschigem Fels. Dass ich hier doch tatsächlich einen 8m-Abgang wegen Griffausbruch hinlegte, dürfte wohl eher meiner eigenen Unaufmerksamkeit als mangelnder Felsqualität zuzuschreiben sein… 

Kathrin in der Verschneidung von Keep Cool (6b+)
Piccolo Sherpa (6c+, 20m, ****): Wirklich eine fantastische Route. Zuerst sind die griffigen Löcher genau in der richtigen Menge vorhanden. Oben raus warten dann knifflige Mantles und technische Bewegungsprobleme. Trotz der guten Absicherung ist die Crux obligatorisch wie auf einer Alpinroute. 

Signor Ratto (7c, 20m, ***): Coole Route mit griffiger 6b-Lochkletterei hin zur finalen Bouldercrux. Hier muss man schon gut auf schlechte Tritte hinstehen, eine üble Sloperzange halten und zum Stand hin etwas Rési beweisen. Hat man den Grad easy drauf, kommt man hier rasch zum Erfolg, andernfalls kann einen diese Route sicher auch zig-mal abwerfen… 

Baciati dagli Angeli (6b+, 32m, **): Interessante Kletterei in gutem, teilweise recht scharfem Fels, der stellenweise etwas von der Vegetation durchsetzt ist, was aber nicht stark stört. Ist die Tour auf weite Strecke fast beinahe übersichert, so wartet der längste Abstand dann ausgerechnet in der Crux, wo mir ein Sturz jetzt nicht sonderlich empfehlenswert erscheint.

Klettererin am Ausstieg von Don't Worry Be Happy (7a+).


Montag, 15. April 2013

Osterklettern in Sizilien - Teil 5

An dieser Stelle erscheinen in loser Folge die Berichte zu unsere Kletterferien in San Vito lo Capo. Hier geht es weiter mit Tag 5, an welchem wir uns am südlichen Ende des langen Salinella-Felsbandes ausgetobt haben.


Tag 5: Salinella Torre Isulidda

Heute war der erste Tag unserer Ferien mit bewölktem Himmel und soweit man den Wettervorhersagen trauen konnte, würde es auch der einzige bleiben. Somit galt es also einen Sektor aufzusuchen, der bei Sonnenschein weniger ideale Bedingungen aufweist. Nachdem ich mit unseren Kindern noch ausgiebig an der Ostermontag-Animation auf dem Camping teilgenommen hatte, waren die kurze Anfahrt (5 Minuten) und der kurze Zustieg (1 Minute) zum Sektor Torre Isulidda gerade recht. Los ging es mit Destra di Toro (6a), eine wirklich schöne Aufwärmroute, die bestimmt nicht langweilig wird. Sogleich packten wir die Barracuda (7a) an – wow, eine super Route – wo auch Kathrin einen Flash-Erfolg verzeichnete (super, gratuliere!). Als kurzen Zeitvertrieb machten wir gleich nebenan noch die King for a Day (5c), um danach, als eine Horde Italiener langsam am Aufbrechen war, nach links hinüber in die Grotte zu wechseln.

Blick auf das Salinella-Felsband. Die südlichen Sektoren unter dem markanten Torre Isulidda haben wir an diesem Tag besucht.
Dennoch musste (da besetzt) meine Wunschroute Stargate (7c) vorerst noch warten. Quasi gezwungenermassen realisierte ich noch schnell einen Onsight in der Too Scared for Trad (7c), wobei ich aber nicht sicher bin, ob ich nach dem zwingenden Bouldereinstieg im oberen Teil alles im Sinne des Erfinders geklettert bin, weil die nächste, einfachere Route ungefähr 50cm rechts daneben verläuft und es schon extrem gesucht wäre, für die rechte Hand nicht den einen oder anderen Griff zu benützen, der von jener Route aus auch angesteuert wird. Aber egal, nun war Stargate (7c) an der Reihe. Im Onsight scheiterte ich nur ganz, ganz knapp. Durch die Tatsache, den doofen Bolt neben dem Sinter nicht Einhängen zu können liess ich mich zu fest aus dem Konzept bringen. Statt selbstbewusst weiterzusteigen suchte ich nach der nicht existenten, korrekten Klipp-Position und verbrauchte so den Saft, der für die paar Züge zum rettenden Henkel gut gereicht hätte. Grrr, schade! Im zweiten Anlauf überstieg ich dann jenen Haken einfach, und kletterte die Tour souverän rotpunkt. Als ob das betrüblich wäre, fielen dann beim Abbauen prompt einige wenige Regentropfen, so dass wir uns auf den Weg retour zu den Kindern machten. Es klarte aber rasch wieder auf, und das Tageslicht reichte sogar noch für eine Besuch im landschaftlich schönen Zingaro-Park und eine Klettersession mit den Kindern.

Das war natürlich auch ein wichtiger Bestandteil der Ferien. "Bis in Himmel ufe..." war das Losungswort beim Riitiseilen.
Routenverzeichnis Sektor Torre Isulidda

Destra di Toro (6a, 30m, ***): Schöne Wandkletterei an griffigen Löchern und auch ein paar wenigen Sintern. Gute Aufwärmroute, nie banal, immer interessant und nicht zu pumpig. Die Extension oben raus schaut weniger spannend aus und braucht einen 80m-Strick.

Barracuda (7a, 28m, ****): Eine super geniale und abwechslungsreiche Route. Der untere Teil mit Sinter und Flowstone eher technisch und im Bereich 6c. Danach die Crux, athletisch an scharfen Tropflöchern über einen Wulst hinweg, zuletzt steile Ausdauerkletterei an Löchern und Tropfloch-Leisten zum Umlenker. Ein top Bijou!

King for a Day (5b, 20m, ***): Schöne, griffige Kletterei in scharfem, wasserzerfressenem Fels. Bei uns, z.B. auf der Galerie wäre das ein Top-Highlight für diesen Grad. An dieser Stelle, inmitten all dieser athletischen Sinter- und Lochrouten geht sie aber fast etwas unter.

Too Scared for Trad (7c, 15m, *): Komische Route – der zwingende Bouldereinstieg ist trotz nahe steckender Haken heikel, selbst wenn sehr aufmerksam gesichert wird, droht ein Pendel-Einbomber in den Grottenboden. Danach verläuft die Tour im Schnitt etwa 50cm links der Bolt Products (6c+), so dass man einige derer Griffe zwangsläufig mitbenutzt. Der Fels ist zudem teilweise auch etwas rutschelig.

O Sole Mio (6a, 18m, ***): Schöne, antibanale Wandkletterei an meist guten Löchern, oben raus muss man dann auch einmal noch gut hinstehen und nach rechts verschieben. Dient als Zustieg zu Stargate und erfreut sich (leider) als eigenständige Route grosser Beliebtheit, weshalb man für Stargate oft das Ticket ziehen muss…

Stargate (7c, 27m, ****): Zuerst powerig über das ausladende Dach hinweg, um sich dann (Crux) an der Sintersäule mit einigen soso Seitgriffen zu etablieren. Den folgenden BH am besten übersteigen und erst unter Hüfthöhe klinken oder gleich ganz auslassen (Sturzraum ist frei). Das steil-athletische Finale nach dem guten Sinterzapfen-Schüttler braucht dann auch noch etwas Saft, auch wenn es nicht mehr ganz so schwer ist.


Donnerstag, 11. April 2013

Osterklettern in Sizilien - Teil 4

An dieser Stelle erscheinen in loser Folge die Berichte zu unseren Kletterferien in San Vito lo Capo. Nun folgt Teil 4, mit welchem verschiedene Sektoren aus dem beinahe 4km langen Salinella-Felsband beschrieben werden.


Tag 4: Salinella Silenzio, Cala Mancina & Fakirella Beach

Der Auftakt in den heutigen Tag war gegeben durch den Wunsch unserer Kinder, auch an den Fels mitzukommen und ebenfalls zu klettern. Auf dem Areal des Campingplatzes El Bahira gibt es den Sektor Pizzeria, der etliche Kinderrouten bereithält. Der Grad 2c entpuppte sich für unseren Kleinen (2 Jahre) noch als Knacknuss, die Grössere (3¼ Jahre) meisterte diesen Challenge aber mit etwas gutem Zureden tiptop. Und nachher erzählte sie stolz, sie hätte eben eine 7b gemacht! In dieser versuchte sich dann aber Papi und Mami. Gleich links um die Ecke befindet sich der Sektor Silenzio. Ohne die Synergien mit den Kinderrouten hätten wir diesen wohl kaum aufgesucht, aber ich muss sagen, er war wirklich lohnend, auch wenn er wohl nur selten besucht wird. Nachdem unsere Kinder um die eine oder andere Kletterpause (oder vielleicht auch um den Anschauungsunterricht…) froh waren, konnte ich den Soundcheck (6c+) und die Beatbox (7b+) souverän onsighten.

Unterwegs in der 2c...

Routenverzeichnis Sektor Silenzio:

Soundcheck (6c+, 18m, ***): Schöne 6b-Wandkletterei mit zwei, drei kniffligen Passagen zu kräftigem 5-Zug-Boulder am eigentlich recht kurzen Abschlussüberhang. Aber ganz so einfach ist dieser halt doch nicht zu bezwingen.

Beatbox (7b+, 18m, ***): Fantastische Wandkletterei im 6b-Bereich hinauf zum Abschlussdach. Ein Verlust, dass davor keine Umlenkung vorhanden ist! Der Abschluss ist hier noch steiler und auch länger als in der linken Nachbarin. Aber in ein paar kräftigen Zügen und einem optimal platzierten Heelhook ist es dennoch rasch gegessen. 

Kathrin kämpft sich durch den Palmendschungel um den Soundcheck (6c+) zu klettern. Beatbox (7b+) ist rechts davon. 
Nun war es Zeit für den Mittagsschlaf unserer Kinder. Also heim in den Bungalow, Grossmami übernimmt die Aufsicht. Für uns ging es dann weiter zum nördlichen Ende des Salinella-Felsbands, um einmal die Sektoren bei der Cala Mancina auszuchecken. Hier ist zu beachten, dass die Piste von San Vito bis zu den Einstiegen nicht mehr befahrbar ist. Sie wurde an deren Beginn durch zwei grosse Erdwälle blockiert (gem. Mitteilung von Andreas H. aus Dresden ist die Piste seit dem 14.4. wieder befahrbar). Ist aber nicht soo schlimm, denn in 12 Minuten Fussmarsch erreicht man vom Parkplatz beim Friedhof den ersten Sektor, die White Wall. Diese sieht zwar durchaus auch interessant aus, wir gingen aber gleich zur Grotte bei der Cala Mancina. Ich stieg in die Banana Biologica (7a+) ein. Aber heieiei, da musste ich arg kämpfen, bis inklusive dem Grad 7c war das bis dato meine gefühlt härteste Sizilien-Tour! Seifige Löcher und vor allem sehr obligatorisch eingebohrt, uff! Da verging mir doch gleich die Lust auf die gleich aussehenden, aber noch schwereren Mal di Schiena (7c) und Cristo (8a) gleich nebenan, für die ich eigentlich hergekommen war. 

Routenverzeichnis Sektor Cala Mancina

Banana Biologica (7a+, 22m, **): Steile, athletische Kletterei an meist grossen, gutgriffigen und weit auseinander liegenden Löchern, die sich oftmals sehr seifig anfühlen. Die Crux ist athletisch und knifflig zugleich, voll obligatorisch und Runout, der nächste Haken kann zudem erst noch kaum geklippt werden. Na ja… 

Sicht vom Aussichtspunkt beim Monte Cofano auf das fast 4km breite, bis 60m hohe Salinella-Felsband (unten am Meer).
Somit liefen wir noch einige Minuten weiter nach Süden zum Sektor Fakirella Beach. Um mich wieder etwas aufzubauen, stieg ich erst mal die schöne Bianca (6c) mit ihrem griffig-rauhen Marmorfels durch. Die an denselben Stand führende Passepartout (7a) ist auch lässig, aber von ganz anderem Charakter und deutlich anspruchsvoller. Mit ein paar schönen Onsights in der Tasche konnte ich einen potenziellen Misserfolg nun auch wieder verkraften und stieg in die Teamwork (8a) ein. Ein rascher Rotpunkt-Durchstieg innerhalb der „maximal 3 Versuche“-Regel schien mir aber wenig realistisch, so dass ich zum Schluss noch etwas fürs Gemüt tat und gemütlich die schöne Nini (5c) hochspazierte. 

Routenverzeichnis Sektor Campo Base / Fakirella Beach

Bianca (6c, 20m, ***): Prima Kletterei in weissem Marmorfels. Die technische Bewegungscrux ist, typisch für die Routen von Daniele Arena, obligatorisch zu meistern und erfordert auch saubere Fussarbeit. Auch der Rest ist sehr schön und abwechslungsreich. 

Passepartout (7a, 20m, ***): Deutlich anspruchsvoller und athletischer wie die rechte Nachbarin Bianca. Die Crux, von einem Untergriff-Mono aus hoch an einen Henkel, ist wiederum obligatorisch und runterfallen könnte sogar wehtun. Oben raus dann schöne, ausdauernde Tropfloch-Zieherei. 

Teamwork (8a, 13m, ***): Unten kräftige Bolzerei an rundem, ungriffigem Sinter fast ohne Tritte. Nach einem guten Rastpunkt dann der Abschlussboulder mit Sprung. Diese Stelle soll grössenabhängig sein. Doch auch mir mit 188cm fehlen mindestens 30cm an den rettenden Henkel. Viel Glück also, wenn du nicht Sprungpferd oder mindestens 220cm bist… 

Nini (5c, 25m, ***): Schöne, homogene und nie banale Kletterei in scharfem, wasserzerfressenem Fels mit zumeist guten Griffen. Wenn mir jemand gesagt hätte, das sei 6a+, hätte ich es wohl auch geglaubt (was aber nicht zwingend heisst, dass der Grad von 5c nicht stimmt…).


Montag, 8. April 2013

Osterklettern in Sizilien - Teil 3

An dieser Stelle erscheinen in loser Folge die Berichte zu unseren Kletterferien in San Vito lo Capo. Hier geht es weiter mit dem Teil 3, welcher eine veritable Klettersafari durch verschiedene Gebiete beschreibt. Aber so kommt es, wenn es am einen Ort zu feucht und sonnig ist, am anderen eine Altlast erledigt werden muss und man die dritte Wand unbedingt einmal beklettert haben will.


Tag 3: Crown of Aragon, Salinella Pietraia und Never Sleeping Wall

Dass wir uns an diesem Tag auf eine veritable Safari durch Sizilien machen würden, hätten wir auch nicht gedacht. Obwohl unsere Projekte im Sektor Pietraia noch offen waren, wollten wir doch auch mal einen anderen Felsen besuchen und machten uns auf in den hoch gelobten Sektor Crown of Aragorn. Dieser ist sehr sonnig gelegen, bereits um 9.00 Uhr (Winterzeit) treffen die ersten Strahlen den Fels. Ich machte den erfolgreichen Auftakt in der Troppo Duci (7a). Kathrin war nicht so im Strumpf und liess mir bald den Vortritt, damit ich in Mega Dave (8a) noch einen Versuch starten konnte, bevor die Sonne voll reinschien. Irgendwie konnte ich mich mit der dortigen, überaus athletischen Kletterei nicht recht anfreunden. Leider waren auch etliche Sinter noch etwas feucht und damit schmierig. Oft konnte man mit sauberem Umsortieren zwar um diese Stellen herumgreifen, was aber natürlich entsprechende Reserven bedingt. Diese stufte ich bei mir als nicht vorhanden ein, strich die Route von meiner Projektliste und baute sie wieder ab. Als ich wieder am Boden war, schien die Sonne schon dermassen heiss, dass wir uns entschieden, nicht mehr länger an dieser Wand zu verbleiben, sondern unsere Haut und unsere Kräfte besser einzuteilen. 

Stimmungsbild von der Never Sleeping Wall. Das Ambiente in den anderen Gebieten ist ähnlich.

Routenverzeichnis Crown of Aragorn

Troppo Duci (7a, 17m, ***): Schöne, kräftig-ausdauernde Sinterkletterei mit einer Crux nach zwei Dritteln, wo man durchaus zulangen muss und etwas Entschlossenheit braucht. Die Absicherung mit bereits rostigen A2-Bolts die teilweise drehen, und mit aus den Bohrlöchern siffender Feuchtigkeit ist ein bisschen naja. 

Mega Dave (8a, 25m, ***): Auftakt in beinahe dachartiger Kletterei mit an sich recht guten, jedoch aktuell feucht-schmierigen Sinterbobbeln und weiten Zügen. Oben raus dann etwas weniger steil und einfacher, ein wirklich guter Rest folgt jedoch lange keiner. Es mag ja eine leichte 8a sein, mir war sie trotzdem zu schwer… 

Wohin also des Weges? Rüber an den Schatten in den gut besuchten Sektor Cinema Paradiso? Oder an die Never Sleeping Wall? Irgendwie musste ich einfach mein Projekt Red Alert (7c+) beenden, um den Kopf wieder frei zu haben. Und jetzt, bei noch schattig-kühlen Bedingungen, sollte das zu machen sein. Also los, nix wie hin. Da die Linie frei war, bin ich gleich an den Wandfuss hochgesprintet. Hurtig die Finken montiert und angeseilt (Gurt, Exen und Chalkbag waren immer noch auf Mann), locker und mühelos konnte ich den Rotpunkt reüssieren! Da wir nach ein paar wenigen Minuten bereits fertig waren, beschlossen wir, nun doch noch der Never Sleeping Wall bei Custonaci (ca. 15 Autominuten entfernt) einen Besuch abzustatten. 

Die Never Sleeping Wall bei Custonaci bzw. Scurati. Muss man einfach einmal beklettert haben!
Diese war von einer skandinavischen 7-Kopf-Truppe frequentiert, die es aber schaffte, dennoch fast alle der 15 gängigen Routen dieser Wand zu besetzen. Natürlich war in der Mehrzahl der Routen niemand aktiv. Immer wieder löblich, solches Verhalten :-( So blieb uns gar nicht viel anderes übrig, als gleich in die verwaiste Bella Susanna (7a) einzusteigen. Diese wird hoch gelobt, mir hat sie hingegen nicht so gefallen. Lange Zeit ist sie ziemlich einfach (max. 6b) und bietet recht homogene, schöne Kletterei. Für in diesem Grad operierende Leute ist sie im unteren Teil eher weiträumig und vor allem, mit schlecht platzierten Bolts, ziemlich sinnfrei eingebohrt. Als Abschluss folgt dann noch ein kurzer, steiler und nicht besonders hübscher Gegendruck-Sinter. Vom letzten Griff kann man zwar den letzten Zwischenhaken noch bequem klippen, der Stand wurde dann vom Erstbegeher technisch hochgebohrt und ist nun so hoch, dass er von einem schlechten Untergriff gerade noch knapp erreicht werden kann. Aber dieses Einhängen stellt definitiv die Crux dar, ich hatte meine liebe Mühe damit, liess mich aber nicht abschütteln. Wissenswert ist auch, dass in dieser Route schlechtes Material (verzinkt oder A2-Anker) eingesetzt wurde. Im Moment ist der Rost gerade noch am Rande des Tolerierbaren, aber schon bald ist hier eine Sanierung fällig. 

Kathrin in Silent Sleep (6a+) - super Sinterzapfen so weit die Route reicht...
Für mich gab es nun einen Versuch in der Superman (8a). Diese gilt als für den Grad gängig, wobei bald nach dem Einstieg eine harte Bouldercrux (zwei schlechte Untergriffe, keine Tritte) in rutscheligem Fels wartet. Quasi um dies wieder gutzumachen, folgen danach viele schöne, sintrige Meter im 6b-Bereich. Zum Schluss wartet dann eine unschöne, pressige Schlusspassage an Seitgriffen und schlechten, schmierigen Tritten zum Stand hin. Den Einstiegsboulder kriegte ich nur halbbatzig hin, und baute deshalb nach dem Erreichen des Tops wieder mal eine 8a als nicht projektwürdig ab. Zum Ausklettern engagierte ich mich dann noch in den beiden schönen Sinterrouten Fun & Seitenstrang (6c+) und Silent Sleep (6a+), weil die vermeintliche Toptour der Wand, die Tears of Freedom (7a+) während den Stunden meines Daseins von den Skandinaviern trotz Nachfrage (und genügend langer, freier Zeitfenster) nie freigegeben wurde. Der Gipfel war dann noch, dass sie verlangten, wir dürften auch nicht in die Fun & Seitenstrang einsteigen, weil wir sonst auf ihren Fotos das Bild verunstalten würden. Aber hallo, sonst noch Wünsche? Irgendwie fiel mein Fazit zu dieser Wand durchaus gemischt aus: die leichten Touren bieten wirklich sehr schöne Sinterkletterei. In den schweren gibt es typischerweise Zwischenstücke ohne Sinter, die dann harte, unschöne Boulderstellen in rutschigem Fels bieten. Hinweis: am linken Rand der Wand gibt es 4 Neutouren, die im Führer noch nicht verzeichnet sind. Von links: La Rossatua 6c+, Fran Zeta 6c, Ede 7a+, Enoteca Randazzo 7b

Routenverzeichnis Never Sleeping Wall

Bella Susanna (7a, 32m, **): Über gut 25m interessante Sinterkletterei im 6b-Bereich. Danach folgt eine etwas gesuchte, kräftige Schlusspassage an einem etwas griff- und trittarmen Sinter. Crux ist das Einhängen der zu hoch steckenden Umlekung. Achtung, im unteren Teil weite Abstände und durchgehend schlechte Haken! 

Superman (8a, 32m, *): Unschöner Auftakt mit harter, zwingender Boulderstelle an extrem rutschigem Fels. Danach über 20m genüssliche 6b-Sinterkletterei, zu einer harten Abschluss-Wandpassage mit kleinen Seitgriffen und schlechten, schmierigen Tritten. 

Fun & Seitenstrang (6c+, 25m, ***): Schöne, kräftige und ausdauernde Sinterkletterei. Die Schlüsselstelle ist das kurze Dacherl, welches aus einer Nische bezwungen werden will. Diese Passage ist scheints etwas grössenabhängig (war für mich problemlos…). 

Silent Sleep (6a+, 27m, ***): Sehr schöne, ziemlich homogene und anhaltende Sinterkletterei. Nie banal, nie mega schwierig, ein richtiger Genuss. Bestimmt um ein vielfaches empfehlenswerteres als die schweren Routen an dieser Wand!


Samstag, 6. April 2013

Osterklettern in Sizilien - Teil 2

An dieser Stelle erscheinen in loser Folge die Berichte zu unsere Kletterferien in San Vito lo Capo. Hier geht es weiter mit dem Teil 2, welcher den zweiten Klettertag beschreibt. Hier konnte ich mit dem Onsight von Pipeline (7c) eines meiner grossen Ziele für diese Kletterferien realisieren. 


Tag 2: Scogliera di Salinella, Sektor Pietraia 

Der gestrige Tag hatte so richtig Lust auf den Sektor Pietraia gemacht, nun wollten wir nicht nur wie gestern zwei Routen machen, sondern die Trüffel ausgiebig geniessen. So machten wir uns zeitig auf den Weg an den Fels, mit dem Vorteil, noch bis in die Gegend von 14.00 Uhr (Winterzeit) im Schatten klettern zu können. Auch heute war es nämlich wieder wolkenlos und 20 Grad warm. Am Schatten waren die Bedingungen aber crisp und perfekt. Das Aufwärmen nahmen wir in der Green Spiders (6a+) vor. Danach wurde nicht lange gefackelt und es folgte der Angriff auf die Pipeline (7c). Mein grosses Onsight-Ziel dieser Ferien konnte ich souverän erreichen. Gut, etwas weniger zögerlich hätte man vielleicht noch klettern können, aber darauf kommt es ja zum Glück nicht an, wenn es aufgeht. Kathrin zeigte in dieser Route auch sehr vielversprechende Ansätze, nach dem dritten Go war aber bei ihr die Kraft komplett weg und der rote Punkt leider noch nicht abgeholt. 


Unbekannter Kletterer in der Pipeline (7c). Links davon im roten Streifen verläuft die Red Alert (7c+).
Mein nächstes Projekt war die Red Alert (7c+). Im Onsight kletterte ich schon gut in die sloprige Crux hinein, scheiterte dann aber doch ohne guten Plan, wie die nächsten guten Griffe zu fassen wären. Bald konnte ich eine passende Lösung identifizieren und war zuversichtlich, dass mir diese Route gelingen würde. Der nächste Versuch fand nun aber schon unter sengender Sonne statt. Bis zur Crux ging es noch gut, aber die Sloper fühlten sich nun bereits rutschig an, und so wurde der zurechtgelegte Plan Makulatur. Es war klar, dass hier heute keine Loorberen mehr zu holen wären, da müsste ich an einem anderen Tag bei frischeren Temperaturen zurückkommen. So liessen wir es für heute gut sein und beschlossen den Tag genusskletternd in der noch schattigen Solo Con Te (6a+) im Sektor Pineta, um dann hurtig zu den Kindern zu eilen. 

Routenverzeichnis

Green Spiders (6a+, 30m, ***): Schöne Route mit einer Stelle unten, wo es Tropflöcher zu sortieren gilt. Nach einfacheren Metern im 5b-Bereich folgt dann am Schluss noch ein cooles Überhänglein. Sehr gut abgesichert. 

Pipeline (7c, 28m, ****): Absolute Toptour! Nach einem einfachen Start leitet eine bouldrige Stelle den schweren Teil ein. Dieser bietet dann fantastische, anhaltende Wandkletterei, die doch immer perfekt aufgeht. Obenraus wird dann auch die Rési noch gefordert, mit den nötigen Reserven kommt aber immer wieder ein Griff, an welchem man das Laktat wieder abbauen kann. 

Red Alert (7c+, 20m, ****): Absolute Toptour! Einfacher Auftakt, dann geniale 7b-Wandkletterei bei welcher man exakt alle vorhandenen Griffe und Tritte benützen muss. Geht aber perfekt auf! Zum Schluss die bouldrige Crux an Slopern, wo man sich ganz ordentlich festhalten muss und crisp-kühle Bedingungen von grossem Vorteil sind. 

Solo Con Te (6a+, 30m, **): Wenig bekletterte Route, die im unteren Teil beinahe einen etwas alpinen Eindruck macht. Teilweise weitere Abstände, scharfer Fels, etwas Gemüse, kein Sturzgelände! Oben raus dann athletischer, in teilweise etwas rutschigem Fels.

Danach ging es zum grossen Sandkasten. Hinten der Monte Monaco, ein weiterer (MSL-)Klettersektor bei San Vito.


Donnerstag, 4. April 2013

Osterklettern in Sizilien - Teil 1

Die letzten Jahre hatten wir Ostern traditionell in Finale verbracht. Das war immer super cool, aber irgendwie kann man doch nicht bis zur Pension immer dieselben Felsen besuchen. Auch waren wir traditionell zu fünft unterwegs, d.h. drei Erwachsene mit den beiden Kindern. Da uns das Osterhasi dieses Mal aber in den Fernen Osten davongehoppelt war, brauchte es eine neue Idee. Als familienfreundliche Destination entdeckten wir San Vito Lo Capo, am Nordwestzipfel von Sizilien an der Küste gelegen. Hier wurden in den letzten Jahren viele neue Klettersektoren erschlossen, von denen eigentlich alle Besucher mit lobenden Worten zurückkommen. So erscheint an dieser Stelle unser Reisebericht in mehreren Teilen. Los geht es mit Folge 1, weitere werden folgen und zum Abschluss gibt es dann ein Fazit mit nützlichen Reisehinweisen.


Tag 1: Scogliera di Salinella, Sektor Pietraia

Die Anreise mit zwei längeren Autofahrten zum und vom Airport, sowie der Flug mit Air Berlin verliefen reibungslos. Nachdem wir uns um 15.00 Uhr komplett im Bungalow auf dem Camping La Pineta installiert hatten, bot sich sogar noch die Gelegenheit für einen ersten Felskontakt. Mit kurzem Zustieg rasch zugänglich ist der Sektor Pietraia am langgezogenen Salinella-Felsband. Mit dem Auto kann man praktisch an den Einstieg fahren, in höchstens zwei Minuten erreicht man den Fels mit der schon von weitem sichtbaren Pipeline - es handelt sich um ein schwarzes PVC-Wasserrohr, für den unmittelbar am Fuss der Felsen gelegenen Camping El Bahira.

Wow, diese Stimmung und Farben! Kathrin hat ersten Sizilien-Felskontakt in Rosso e Nero (6a+).
Im Gegensatz zur Schweiz war hier nicht Winter (auf der Fahrt zum Flughafen passierten wir einen veritablen Schneesturm), sondern praller Sonnenschein und 20 Grad plus! Somit konnte in leichter Kleidung und bei angenehmer Wärme angegriffen werden. Kathrin machte den Anfang in Rosso e Nero (6a+). Sie hängte mir die Exen in die benachbarte Walk the Line (7b), die ich zwar nicht gerade locker, aber doch immerhin onsight steigen konnte – welch ein Start in die Kletterferien, so soll es sein! Zum Abschluss gab ich dann noch einen Go in der Rosso e Nero, bzw. wir tauschten die Routen, damit liessen wir es fürs Erste gut sein. Es galt ja auch noch, dem Strand einen ersten Besuch abzustatten, einen Rundgang durch San Vito zu machen und ein geeignetes Restaurant für den Znacht zu finden.

Routenverzeichnis:

Rosso e Nero (6a+, 30m, ****)
Sehr schöne, aussergewöhnlich homogene und auch sehr abwechslungsreiche Kletterei. Nie banal, aber auch nie hart. Sehr empfehlenswert, egal ob als Projekt oder als Aufwärmtour!

Walk the Line (7b, 30m, **)
Über weite Strecken gemässigte Kletterei so +/- im 6b-Bereich, mit zwei kurzen, schweren Einzelstellen: 1x knifflig unten und 1x mit weitem Zug und Stehproblem oben. Durchaus interessant, aber nicht die obergeniale Hammertour.