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Mittwoch, 12. Dezember 2018

Season Opener am Hüenerchopf (2171m)

Lange war der Schnee am Alpennordhang im Herbst 2018 ausgeblieben, doch am ersten Dezemberwochenende gab's endlich üppig von der weissen Pracht. Als dann noch ein kalter, sonniger und windstiller Tag angesagt war, hiess es ab auf die Bretter! Um den Tag entsprechend geniessen zu können, wollte ich an einem +/- sonnigen Hang aufsteigen und abfahren. Da unterhalb von ca. 1000m noch zu wenig Schnee lag, der zeitliche Umfang der Tour im Rahmen liegen sollte und zudem Lawinenwarnstufe 3 herrschte, gab es eine logische Wahl, den Hüenerchopf.

Eine wunderschöne Gegend! So nahe von daheim, aber es fühlt sich an wie weit weg!
Das einzige Fragezeichen bestand darin, ob die etwas raue Waldschneise bei Alpstutz im unteren Teil denn auch schon genügend eingeschneit wäre. Aber dafür hatte ich eine Lösung parat und packte mein Flug-Zeug in den Rucksack. Dieses wiegt ja bekanntlich nur gerade 1.5kg und passt auch vom Volumen her problemlos in den Skitourenrucksack. Ideal also, um es auch bloss auf Verdacht hin mitzunehmen. Am Ausgangspunkt in Vermol präsentierte sich die Lage aber besser, als ich vermutet hatte. Eine solide Schneedecke von guten 30cm Mächtigkeit war vorhanden. Andere Tourengänger waren bereits vorausgelaufen, so dass ich bloss den Spuren zu folgen brauchte.

Ein unbestrittener Vorteil vom Hüenerchopf: auch tief im Dezember ist's schön sonnig!
Die Schneedecke nahm rasch an Mächtigkeit zu. Im Alpstutz lagen bereits 50-60cm, hier würde es sich problemlos Skifahren lassen. Die Ausblicke waren hervorragend: der lichte, verschneite Tannenwald, das Streiflicht der Sonne, ein grosser Genuss! Ohne zu hetzen konnte ich einige Tourengänger überholen, andere gaben sich für den Saisoneinstieg auch mit einem Zwischenziel unterwegs zufrieden. So kam es schliesslich, dass ich als Vierter auf dem Gipfel eintraf. Da die drei Vorgänger auch noch den Madchopf besuchen wollten, blieb mir sogar die Ehre, die First Lines des Winters 2018/2019 am Hüeneri zu ziehen.

Freedom! Der Mittelteil ist flach (dafür lawinensicher) und landschaftlich top!
Im Gipfelbereich waren die Spuren des stürmischen Windes, welcher den Schneefall begleitet hatte, gut zu sehen. Aber selbst da konnte man mit etwas Umsicht direkt am Gipfelkreuz losfahren und immer wieder schöne Schwünge zaubern. Unterhalb von 2000m wurde die Fahrt dann zum grossen Genuss. Der Powder war wunderbar fluffig-leicht, doch nicht bodenlos tief - ideal! Da blieb dann wenig erstaunlicherweise auch das Flug-Zeug im Rucksack - noch ein wenig durch die Gegend zu gondeln wäre zwar ebensowenig zu verachten. Doch das spare ich mir gerne für die Skitour auf, wo Schneelage und/oder -qualität bescheiden sind.

So kann es weitergehen mit dem Tourenwinter 2018/2019.

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