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Donnerstag, 12. Dezember 2019

Perfect Timing am Stockberg (1781m)

Früher habe ich die erste Skitour des Winters jeweils mit grosser Ungeduld erwartet. Mit dem Alter hat sich dieses Syndrom ein wenig abgemildert. Trotzdem ist's jedes Jahr schön, wenn man dann endlich im Schnee unterwegs sein kann. An einem Arbeitstag mit leerer Afternoon-Agenda zeigten die Webcam mit reichlich frischem Pulver drapierte Wiesen und blauen Himmel - nix wie los! Das (noch) zur Verfügung stehende Zeitbudget war limitiert, daher sollte es zum Stockberg im Toggenburg gehen, die dortigen 950hm Aufstieg schienen mir im verbleibenden Tageslicht machbar.

Die letzten 80hm zum Gipfel - es wird noch reichen, bevor die Sonne untergeht :-)
Kurzfristig ergab es sich, dass mich sogar Kathrin begleiten konnte. Allerdings nur mit den Schneeschuhen, denn Skifahren liegt nach der Knieoperation noch nicht wieder drin. Ein wenig erstaunt war ich, als wir um 14.50 Uhr vor Ort noch keine Spur antrafen, ist doch bei guten Bedingungen am Stockberg sehr viel los. Am Ausgangspunkt auf 850m lagen zwar nur gut 10cm Schnee auf den glatten Wiesenhängen, gegen oben nahm dieser aber rasch zu, im Gipfelbereich waren es rund 40-50cm. Das ergab doch teilweise ziemlich anstrengende Spurarbeit und verlangsamte das Tempo erheblich.

Moonrise über dem Säntis, was für eine tolle Stimmung hier oben!
So war ich mir unterwegs dann gar nicht sicher, ob ich tatsächlich noch bis zum Gipfel würde aufsteigen können, hatte ich mir als Zeitlimite fürs Umdrehen den Sonnenuntergang gesetzt. Um 16.20 Uhr erreichte ich den Gipfel, wenige Minuten später ging der Vollmond über dem Säntis auf und in der entgegengesetzten Richtung die Sonne hinter dem Mattstock unter. Was für eine geniale Stimmung, unbeschreiblich! Nachdem ich diesen Moment aufgesogen hatte, machte ich mich wieder auf den Weg, um bei noch ausreichend Tageslicht Skifahren zu können.

Das war definitiv der richtige Tag, um wieder einmal auf den Stockberg zu gehen!
A priori hatte ich nicht allzu hohe Erwartungen an den Skigenuss, doch auch in dieser Hinsicht wurde ich absolut positiv überrascht! Am Gipfelhang gab es prima Powder und Bodenkontakt war keiner zu befürchten. Unterhalb der Stockneregg konnte man den eingeblasenen Rinnen folgen, wo die Schneelage ebenfalls sehr gut war. Tipptopp also, nur an den steilsten Stellen war der Schnee durch die Sonnenstrahlung bereits etwas zäh geworden. Auf den untersten Hängen gegen das Dorf hin war er dann aber wieder perfekt locker und über die glatten Wiesen konnte beschwingt gecruist werden. Was für ein Auftakt in die Skisaison, so darf es gerne weitergehen!

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