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Dienstag, 26. Mai 2015

Pfingstklettern im Lehn

Über das Sportklettergebiet Lehn bei Interlaken im Berner Oberland muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Seit über 20 Jahren werden hier intensiv harte Moves gezogen, und kaum jemand aus meinem Bekanntenkreis war hier noch nie vor Ort. Nur ich selber hatte es bisher noch nie an dieses Massiv geschafft. Trotz nicht allzu weiter Anreise liegt es irgendwie doch ausserhalb der Daytrip-Distanz, vor allem auch weil man auf der Anfahrt zig weitere, interessante Felsen passiert. Für einen 3-tägigen Trip gab es aber ein interessantes Ziel her.

Gleich unterhalb der Felsen stehen mehrere Campingplätze zur Verfügung (siehe hier), wo man bequem nächtigen kann und dann jeweils problemlos zu Fuss ins Gebiet gelangt. Wem nach mehr Abwechslung ist, erreicht vom selben Ort aus auch noch die Gebiete Dällenboden, Hole, Neuhaus, Luegibrüggli, Bockstor und Harder zu Fuss. Nur wenig weiter entfernt gibt es dann auch noch das Brüggetli, Schmocken, den Hüenerchnubel, Wilderswil et cetera - grosse Auswahl also! Für uns sollte es jedoch 3x ins Lehn gehen, denn die anderen Gebiete waren mir zumindest teilweise schon bekannt, zudem bieten auch nicht alle gleichermassen kinderfreundliches Gelände.

Base Camp auf gepflegten Rasen in Gehdistanz der Felsen - nicht schlecht...
Teilweise zeigten auch die starken Regenfälle der letzten Wochen noch ihre Spuren, indem einige Dutzend Lehn-Routen wegen Restnässe noch nicht praktikabel waren. Für uns war dieser Umstand nicht sonderlich stark einschränkend, das Angebot ist ja gross und wir hatte freie Routenauswahl. Das Wetter an sich war auch eher etwas enttäuschend, in den 3 Tagen gab es insgesamt wohl kaum mehr wie 4h Sonnenschein. Die Temperaturen waren aber angenehm und nachdem die Felsen sowieso mehrheitlich im Wald liegen, war die fehlende Sonne kein wesentlicher Faktor. Im Vorfeld hatte ich mir länger überlegt, was denn für mich aus diesem Trip werden sollte. Die Entscheidung fiel schliesslich darauf, anstatt auf ein schweres Projekt zu zielen, lieber wieder einmal möglichst viele mir noch unbekannte Routen in kurzer Zeit zu klettern - etwas, was für mich nach 20 Jahren Aktivität in näherer Umgebung von meinem Zuhause kaum mehr in diesem Ausmass möglich ist. Folgende Routen gelangen mir schliesslich:

Unterwegs ins Lehn. Die unscheinbaren, knapp sichtbar aus dem Wald ragenden Felsen sind's.
Bödeliblick (6b+, ***): Knackiger Einstieg, gefolgt von einer überhängenden Verschneidung mit ziemlich rundem Riss und Stehproblemen. Lässige Tour, ziemlich hart für den Grad bzw. für die Spanier ist das eine 7a...

Multi Müesli (7a, ***): Gleicher Einstieg wie Bödeliblick, dann nach rechts aus der Verschneidung raus. Eine knifflige Crimper-Wandstelle mit weiten Moves ist die Crux, danach dranbleiben an guten Griffen zum Umlenker.

Schweizerfield (7a, ***): Stark überhängende Ausdauerkombi an guten Griffen. Der erste Teil in Schweizerhalle geht mit athletisch-weiten Zügen an Henkeln gut, die härteste Sequenz mit einem Blockierer wartet im oberen Garfield-Teil.

Nassi Spaghetti (7a, ****): Einstieg über Vera (6b), danach anhaltende, gutgriffige, überhängende Wandkletterei an massiv eingechalkten Griffen. Fast ein bisschen wie die Weisse mit den schwarzen Tritten in der Kletterhalle... good fun!

Rameli (7a, ***): Interessante, technische Kletterei, gute Balance, Tritttechnik und ein Auge für die einfachste Sequenz erforderlich. Für mich im Onsight die forderndste der 7a's. Absicherung im Gym-Style mit 1m-Abständen.

Wackelstein (7a, ***): Ziemlich anhaltend, aber doch mit 2 deutlichen Schlüsselstellen: im ersten Drittel ein weiter Schulterzug, obenraus dann ein dynamischer Move aus Seitgriffen raus, dranbleiben und Füsse raufbrigen. Lässige Tour!

Papadopolus (7b, **): Bouldriger Einstieg in bedenklicher Nähe zur 7a, wobei nicht ganz klar ist welche Griffe dazugehören und welche nicht. Danach schlecht abgesicherte Stelle in unangenehmer Verschneidung mit Potential für heiklen Sturz. Obenraus gute Ausdauerkletterei an guten, oft etwas abschüssigen Griffen mit weiten Hakenabständen.

Kurpfuscher (7a, ***): Einstieg auf den Pfeiler hinauf in einfacherer Verschneidungskletterei, danach vergnügliche Wandkletterei. Crux ist das Anklettern und Einhängen der Umlenkung. Von den 7a's fand ich diese die einfachste.

Bat (6c, ****): Bin ich zwar nur als Einstieg zur Kalimba (7b) geklettert, verdient aber spezielle Erwähnung. Zwar nicht pumpig, aber anhaltend tolle bouldrige Moves mit Rastpositionen dazwischen machen diese Route sehr interessant.

Kalimba (7b, ***): Schöne Route, deren Crux gleich nach dem Zwischenstand erst an einigen Seitgriffen und dann an Leisten und Slopern zu meistern und klar nachzuvollziehen ist. Nach gutem Rastpunkt dann gutgriffig und ausdauernd weiter, wobei die beiden benachbarten 7a's sich nahe befinden und die Linie der 7b eher vage ist.

Neue (7b, **): Kurz zupfen am Einstieg mit ein paar athletischen Zügen zu Rastpunkt. Dann wartet die bouldrige Crux (ca. Fb 6B+ oder so...): abschüssige Leiste halten, aufhocken, an gute Leiste dynamisieren und easy zur Umlenkung rauf.

Feuer-Sturm (7a+, **): Boulderproblem vom Boden weg, hat man einmal den Seitgriff für links vor dem zweiten BH, so heisst es noch kurz athletisch an guten Griffen dranbleiben, bevor man im zweiten Teil im 6a-Gelände zum Top gelangt.

Hot Tuna (7c, ****): Klassiker mit überhängender Dauerpower-Kletterei an meist positiven Griffen von kleinerer und grösserer Ausprägung. Etwas Maximalkraft und solide Ausdauerbasis schaden nicht. Dokumentierte Freesolo-Begehung von Ueli Steck im 2009. Da scheint mir die Annapurna-Südwand noch fast realistischer...

Mit einem reichen Strauss an Erinnerungen und einem prall gefüllten Routentäschchen machten wir uns um 16.00 Uhr am Pfingstmontag von dannen. Warum wohl? Weil es natürlich schon wieder zu regnen begann. Aber egal, es waren drei tolle Tage! Kaum sassen wir im Automobil, hiess es von der Rückbank: "Papi, gömmer wieder mal uf Interlake?". Keine 30 Sekunden später waren 4 müde Kinderaugen bereits zugefallen. Knapp zwei Stunden später, kurz vor daheim, gehen sie wieder auf. "Papi, simmer immer no z Interlake? Ich wett nächschts Wuchenänd wieder dert ane!".

Facts

Lehn, Sportklettergebiet mit ca. 140 Routen von 5c-8c+

Kalksandstein-Gebiet mit zumeist steiler Wandkletterei an guten Griffen, teils auch Auflegern. Von der Kletterei her durchaus speziell, auf jeden Fall anders als die sonst häufig vorherrschende Tropfloch-Crimperei im Kalk, auch hautschonend. Insgesamt sehr abwechslungsreich mit oftmals ganz unterschiedlichen Routen-Charakteren. Generell gut abgesichert, teilweise noch mit älteren verzinkten Bolts am Ende ihrer Lebensdauer, andernorts mit Klebehaken saniert. Die Abstände variieren je nach Route zwischen Kletterhalle und moralisch anspruchsvoll. Der Wandfuss ist für grössere (>4-5 Jahre) und in solchem Terrain erfahrene Kinder geeignet und bietet lässige Spielmöglichkeiten. Zustieg in 10-15 Minuten über eher steilen, aber grundsätzlich ungefährlichen Waldpfad. Achtung: nach stärkeren Regenfällen bleiben etliche Routen über längere Zeit feucht. Dafür kann man bei einsetzendem Regen noch die eine oder andere steile (und damit eher schwere) Route klettern. Ein vollständiges Topo findet man im Führer Extrem West oder Interlaken Vertical aus dem Filidor-Verlag. Diverse Seiten im Netz bieten ausführliche Routenlisten, so z.B. auch UK Climbing. Da fast alle Routen angeschrieben sind, findet man sich notfalls auch damit zurecht. Und vom tollen Sektor Rosengarten (sowie einige weiteren Gebieten) bietet Vertical Sport sogar gratis das Topo an - danke für diesen Service!

Donnerstag, 21. Mai 2015

Skitour Pizzo Stella (3163m)

Die Voraussetzungen waren beinahe identisch wie eine Woche zuvor: in den Tagen zuvor hatte es etwas Neuschnee hingelegt, klarer Himmel und einwandfrei schönes Wetter war nur südlich vom Alpenhauptkamm vorhanden und meine Motivation für eine weitere Frühlingsskitour war gegeben. Kraft und Haut gaben nämlich keinen weiteren Sportklettertag mehr her und zum MSL-Klettern waren die Möglichkeiten für meinen Geschmack einfach noch zu stark eingeschränkt.

Dank diesem Bild braucht es bestimmt keine weiteren Erklärungen, warum ich gerne auf Frühlingsskitouren gehe.
Als Ziel auserkoren wurde schliesslich der Pizzo Stella (3163m), welcher grob zwischen dem Avers und dem Splügenpass liegt. Ganz im Talschluss des Valle di Lei ist er zu finden - einer Landschaft, welche eine wechselvolle Geschichte in Bezug auf die Staatsangehörigkeit zwischen der Schweiz und Italien zu bieten hat. Schliesslich wurde das ganze Tal in den 1960er-Jahren mit einem Stausee geflutet. Der Skitour hat das jedoch nicht geschadet, sie startet über Seeniveau und dank der Schotterstrasse über dem westlichen Seeufer ist auch der Ausgangspunkt gut erreichbar. Zu beachten sind jedoch Logistik und Strategie. Die Staumauer selber ist stets mit einem Fahrverbot belegt. Drüben, am Beginn der Uferstrasse befindet sich dann ein weiteres Fahrverbot, allerdings steht dort auch ein Taxautomat, wo man einen Obulus entrichten kann und damit freie Passage erhält. Zur Zeit war er jedoch ausser Betrieb, und auch eine Schranke oder ähnliches ist nicht vorhanden. Auf eigenes Risiko kann man den Ausgangspunkt also per PW erreichen, wobei die eher holprige Fahrt dem Seeufer entlang doch auch gegen 30 Minuten in Anspruch nimmt. Die gute und naturnahere Alternative dazu ist das Bike, natürlich vor allem dann, wenn Teile der Schotterpiste noch mit Lawinenresten verschüttet sind. Aktuell ist das nicht der Fall. Der Zeitaufwand mit dem Bike beträgt je nach Fitness und Einsatz ca. 45-60 Minuten.

Die tolle Landschaft und sonnige Lage ergeben einen sehr genussvollen Skiaufstieg.
Nach Aufstehen um 4.30 Uhr starteten wir schliesslich um 7.15 Uhr in der Wechselzone im Talschluss auf 1950m mit der Skitour. Da die untersten Hänge bereits grün waren, kamen die Skis für die ersten 100hm noch auf die Schultern. Danach lag aber durchgehend Schnee. Dank dem sonnigen Samstag und der klaren Nacht hatte sich ein tragender Deckel mit griffiger Oberfläche ausgebildet. In ziemlich direkter Linie ging es sehr effizient gegen den grossen Gipfelhang hin. Hatte ich mir im Vorfeld noch einige Gedanken gemacht, ob dieser lawinentechnisch zu verantworten wäre, so zeigte sich dieser gegen 40 Grad steile Nordhang auf gut 3000m auch schon perfekt durchgebacken und mit solide tragender Kruste versehen. No Worries also, und die Aussichten auf eine sehr gute Abfahrt waren auch gegeben. Um 9.05 Uhr erreichten wir, nach nur 1:50 Stunden Aufstieg inklusive einer Frühstückspause, bereits das Gipfelkreuz. Die Verhältnisse dort oben waren einfach fantastisch - es war wirklich absolut windstill und sehr angenehm warm, zudem war die Sicht in die Büdner Berge, Engadin, Bergell und Richtung Südalpen perfekt. Da hätte man echt lange verweilen können!

Ankunft auf dem Gipfel. Hier ein weiterer Tourengänger, welcher uns beiden gefolgt ist. Das Val di Lei unter dem Nebelmeer.
Trotzdem wollten wir uns die Chance auf eine Abfahrt bei perfekten Schneebedingungen nicht entgehen lassen und beschränkten daher die Gipfelpause auf ein vernünftiges Mass. Und tatsächlich, diese Strategie machte sich sehr bezahlt. Der Gipfelhang fuhr sich einfach perfekt: tragende Unterlage mit einer griffigen, leicht aufgeweichten, aber schön glatten Oberfläche. So könnte es immer sein. In der Folge hielten wir uns etwas links gegen den Gletschersee hinunter und konnten bei nach wie vor perfekten Bedingungen durch ideales Skigelände cruisen. Danach suchten wir für eine Weile erst die abscheinigen Hänge mit noch tragender Kruste, bevor wir dann ganz unten in die sonnigeren Expositionen wechselten, wo wir auf gut drehbaren, etwas tieferen aber nicht faulen Sulz trafen. Zuletzt führte uns dann noch eine enge, schneegefüllte Rinne bis beinahe ganz hinunter zur Wechselzone. Nun galt es nur noch, den Weg dem Seeufer entlang in umgekehrter Richtung zu befahren, das komplette Gear zu verstauen und dem Heimweg anzutreten. Zu einem leicht verspäteten Mittagessen waren wir dann bereits wieder daheim und konnten den grossen Rest vom Sonntag gemütlich mit unseren Familien verbringen. Klar, man hätte diesen Sonntag-Vormittag auch mit Ausschlafen und einem gemütlichen Frühstück durchgebracht, aber da hätten wir jetzt echt etwas lässiges verpasst!

Auf dem Heimweg, kurz vor der Wechselzone. Die letzten 100hm dahin waren die Skis bereits zu tragen.
Facts

Pizzo Stella (3163m) aus dem Valle di Lei, zwischen Avers und Splügenpass gelegen
Ski-Schwierigkeit ZS-, Gipfelhang auf 100hm 35-40 Grad. 1200hm Aufstieg aus dem Talschluss.
Der Gipfel lässt sich ohne Fussaufstieg erreichen, daher nur normale Skitourenausrüstung nötig.
Fazit: Toller Gipfel, lohnende Skitour, eher lange Anreise, die zum Erlebnis aber mit dazu gehört.

Karte mit unserer östlichen Aufstiegs- und westlichen Abfahrtsroute. Quelle: map.geo.admin.ch 
Fotogalerie

Die meisten in diesem Beitrag publizierten Fotos stammen von meinem Tourenpartner Chris O. - danke!

Unterwegs zum Schnee, die ersten 100hm hiess es Skis tragen. Über uns die letzten Nebelschwaden.

Toller Skiaufstieg auf tragender Schneedecke. Hier sind wir gerade etwa Level mit der Wolkendecke auf 2500m.
Casual Summit Walk. Sicht Richtung Süden in die Piano di Chiavenna.
Die Gipfelstimmung und tolle Aussicht einzufangen ist meist schwierig, das Panorama nur ein Versuch dazu.
Letzte Schwünge in einer Altschneerinne gegen das Grün und die Wechselzone hinunter.
Rückblick von der Staumauer. Der See wurde 2013 komplett geleert und wird nun wieder aufgefüllt.
Diese Fotos gehören zu dieser Skitour auch dazu. Nachmittagsprogramm mit Velotour...
...füürlä und Schlangebrot backen...
...sowie Tiere beobachten und (im noch kalten Fluss) baden.

Sonntag, 17. Mai 2015

Posten News

Wenn man Routen an seinem persönlichen Limit klettern will, so kommt man um wiederholte Besuche im selben Klettergarten nicht herum. Für uns sollten diese im Frühling 2015 im Posten Sarnen stattfinden. Er ist rasch zugänglich, kindertauglich, bleibt auch bei starken Regenfällen wie sie diese Tage immer wieder auftreten lange kletterbar und vor allem bietet er spannende Routen auf hohem technischen Niveau.

After CSI Helvetia (8a)
Zwei Dinge dürfen der besonderen Erwähnung: an meinem dritten Klettertag in diesem Projekt konnte ich schliesslich mit der CSI Helvetia (8a) dieses Jahr bereits meine zweite Route im achten Franzosengrad abschliessen. Die Kletterei in dieser Route ist sehr technisch, die Tritte sind allesamt sehr klein und generell Mangelware - sauberes Antreten in diffizilem Terrain ist unerlässlich. Einige brauchbare Leisten säumen zwar den leicht überhängenden Weg, besonders gross sind sie jedoch auch nicht ausgefallen, und entweder klein oder abschüssig dazu. Während ein erstes Schnuppern noch den Touch von "unmöglich" hatte, so ergab sich doch mit jedem weiteren Versuch eine Annäherung. Und schliesslich war es dann im Durchstieg sogar möglich, aus Positionen zu klippen, wo ich anfänglich nicht mal an der Wand bleiben konnte.

Artwork by Kathrin
Ebenso kann ich an dieser Stelle noch von einer neuen Route berichten. Diese befindet sich zwischen Trickdieb (7a) und Dominique (7b+). Wie bei diesen beiden Touren steigt man über die diagonal verlaufende Langfinger (6b) ein, um dann in direkter Linie durch die leicht überhängende Wand hochzusteigen. Einige gute Leisten sind vorhanden, nur gilt es sie in eine wirksame Kombination einzureihen. Die Kletterei ist ziemlich athletisch, mit wirklich ganz coolen Moves. Hatte ich beim ersten Ablassen noch ein herausforderndes Projekt bzw. potenziellen Franzosenachter vermutet, entpuppte sich die Sache schliesslich als doch nicht ganz so streng. Irgendwo zwischen 7a und 7c ist diese Neutour mit dem Namen Füürtüüfel sicherlich einzuordnen. Für mich am ehesten in der Mitte dieses Intervalls, aber man bilde sich doch gerne eine eigene Meinung. Nachtrag vom 14.6.2015: die Tour wurde inzwischen von mehreren Locals wiederholt und hat Gefallen gefunden. Der vorgeschlagene Grad von 7b wurde bestätigt.  

Topo


Sonntag, 10. Mai 2015

Skitour Pizzo Ferrè (3103m)

Nachdem das Ende der Saison näher rückt, sollte es heute nochmals eine mit alpinem Fussaufstieg gewürzte Skitour sein. Da eine zumindest halbwegs klare Nacht fürs Skivergnügen unabdingbar war und ich auch uneingeschränkten Sonnenschein geniessen wollte, schien mir ein Ziel südlich vom Alpenhauptkamm die richtige Wahl. So kam ich schliesslich auf den Pizzo Ferrè (3103m), eine formschöne Pyramide mit luftigem Grat etwas südlich vom Pizzo Tambo am Splügenpass.


Um 7.00 Uhr kurvte ich in Montespluga (1900m) auf den Parkplatz und war wenige Minuten später startbereit. Die ersten 5 Minuten über die Fläche sind bereits aper. So wollen die Ski getragen werden, bald kann es aber losgehen. Wettertechnisch war es auch so wie erhofft, der Himmel war hier blau, die Temperaturen knapp im positiven Bereich und die Schneedecke tatsächlich durchgefroren. Die Tour führt zuerst flach ins Val Loga hinein und dann über eine Art Rampe am NE-Hang zum schon von weitem sichtbaren Bivacco Cecchini (2773m) des CAI. Ideal auch, dass man auf dieser Tour vom ersten bis zum letzten Meter Sonnenschein geniesst.

Aktuelle Situation beim Ausgangspunkt in Montespluga. Der Gipfel lugt bereits etwas hervor.
Von der Biwakhütte gilt es dann, südlich ins Val Schisarola zu traversieren und den doch beinahe 1 Quadratkilometer grossen Gletscher am Pizzo Ferrè zu erreichen. Dabei wird auf jeden Fall etwas Höhe vernichtet und je tiefer man diese Zahl halten will, desto steilere Hänge muss man als Folge queren. Bald war der landschaftlich schöne Gletscher erreicht und ich konnte dem Skidepot entgegenstreben. Weitere Tourengänger passierend gelangte ich dorthin. Nun wartete noch der luftige und genussreiche Gipfelgrat. Mit montierten Steigeisen und Pickel auf Mann liess sich dieser jedoch gut meistern und tatsächlich, ich erreichte heute trotz dem relativ späten Start als erster den Gipfel.

Sehr schöner Aufstieg bei idealen Bedingungen durch das Val Loga. Montespluga schon weit unten...
Ging am Grat noch ein zügiger Nordwind, so liess es sich wenige Meter unterhalb in der Südflanke bequem rasten. So verbrachte ich auf dieser Tour doch noch einige Minuten in der Schweiz, ansonsten verläuft nämlich die gesamte Route auf italienischem Hoheitsgebiet. Schliesslich stieg ich über den Grat ab. Beim Skidepot herrscht inzwischen reger Betrieb. Frauen, Männer, Hunde, alles bereitete sich auf den Gipfelgang vor, bzw. wurde vorbereitet und angegurtet. Ich schnallte hingegen meine Bretter an und konnte über den breiten Gletscher runtercruisen. Die Schneedecke war fein wie ein Teppich und tragend, ideal. Doch nach knapp 400hm hiess es, die Skis zum Stehen zu bringen. Der Rückweg ins Val Loga erfordert zwingend nochmals das Anfellen.

Über seidenfeinen Schnee geht's auf dem kleinen Gletscherlein in Richtung Pizzo Ferrè. So muss Skitouren sein!
So bot es sich dann an, auch gleich noch die Cima de Val Loga (3005m) mitzunehmen. Das ist im Prinzip ein eher unbedeutender Gratbuckel zwischen Tambo und Ferrè, wird aber trotzdem von vielen (italiensichen) Tourengängern besucht. Die 300hm Aufstieg bis dahin waren auch zügig erledigt. Nach dem Fellwechsel und einigen Fotos machte ich mich umgehend an die Abfahrt. Besser würde der Schnee nicht mehr werden. Bis zum Biwak und die ersten Hänge darunter liess es sich in weichem Firn noch gut fahren. Danach war es dann eher tiefer Sulz, der nicht mehr ideales Fahrvergnügen bot. Wenige Minuten nach 12.00 Uhr und damit 5 Stunden nach dem Aufbruch schloss sich die Runde. Ausrüstung trocknen, Sonne geniessen, einen echt italienischen Cappuccino trinken und heimfahren, hiess die Devise.

Der luftige Gipfelgrat am Pizzo Ferrè.
Facts

Pizzo Ferrè (3103m) & Cima de Val Loga (3005m) ab Montespluga, auf der italienischen Seite vom Splügenpass
Ski-Schwierigkeit ZS-, Fussaufstieg WS. Aufstieg in dieser Variante: 1550hm. Zeit: 5-7 Stunden
Material: Für den Pizzo Ferrè Steigeisen und Leichtpickel unerlässlich!

Karte von map.geo.admin.ch mit meiner Route.
Bemerkungen

Mein Aufbruch um 7.00 Uhr war heute durchaus vernünftig gewählt. Ich konnte die Tour bei noch sicheren Bedingungen abschliessen. Der Schnee im letzten Teil der Abfahrt war zwar nicht mehr ideal, aber um im unteren Teil noch eine sauber tragende Decke anzutreffen, hätte man vermutlich mindestens 2 Stunden früher dran sein müssen. Das war mir eine praktisch schlaflose Nacht dann doch nicht wert. Trotzdem ist ein zeitiger Aufbruch sicher anzuraten. Obwohl es brutto nur 1200hm sind, braucht die Tour mit dem alpinen Gipfelaufstieg und dem Fellwechsel in der Abfahrt einfach etwas Zeit. Meine Zeit von total 5 Stunden ist sicherlich kein Rekord, darf aber auch nicht unbedingt als Richtwert genommen werden. Selbst ohne den Abstecher auf die Cima de Val Loga dürften wohl eher 6-7 Stunden die Norm für die komplette Runde sein. Wissenswert ist auch, dass die Tour zwar längst nicht so überlaufen wie der Pizzo Tambo ist, sie aber bei unseren italienischen Tourenfreunden trotzdem durchaus beliebt ist - selbst um 11.00 Uhr, als ich schon längst am abfahren war, stiegen immer noch zahlreiche Leute bergwärts.

Dienstag, 5. Mai 2015

Topoguide - Kletterführer Alpen - Band III

Es gibt bestimmt nicht viele Kletterer, welche alpenweit so viele MSL-Touren geklettert haben wie das Duo Volker Roth & Nicole Luzar aus der fränkischen Schweiz. Zum Glück haben sie es aber nicht nur beim Klettern dieser Touren belassen, sondern zu jeder Tour nützliche Informationen gesammelt und akribische Topos gezeichnet. Damit teile ich mit Nicole und Volker definitiv eine gemeinsame Passion. Ihr gesammeltes Werk ist jedoch nicht frei auf einem Blog verfügbar, sondern käuflich zu erwerben. Nämlich einerseits als elektronische Einzeltopos von topoguide.de, oder dann als dicke Bücher mit dem Namen Kletterführer Alpen, Band I, II und III. Diese kann man durchaus als Enzyklopädie des Alpinkletterns bezeichnen, es gibt definitiv keine andere Kletterführerreihe mit einer solch geballten Ladung an verlässlichen Informationen.


Vor wenigen Tagen steckte nun eine Kopie des taufrischen Band III in meinem Briefkasten. Ein herzlich zu verdankendes Geschenk der Autoren, welche mir seit einem Treffen in Chamonix persönlich bekannt sind. Schon seit längerer Zeit waren wir in Kontakt, sei es um die Qualität und Bewertung diverser Touren zu diskutieren und um Details abzugleichen. Weiter wird im Band III auch unsere Hanimoon im Furkagebiet beschrieben. Und nicht zuletzt war das Geschenk bestimmt auch ein wenig mit der Hoffnung verbunden, dass es hier auf meinem Blog zu einer Buchvorstellung kommt. Das geschieht nun an dieser Stelle, so viel Transparenz zum Hintergrund soll sein. Wäre ich allerdings nicht restlos von diesem Produkt überzeugt, so würde ich auch nichts darüber schreiben und sowieso, ich versuche hier eine neutrale Sicht auf Pro und Kontra dieser Alpenführer anzugeben.

Positiv:

+++ Sämtliche beschriebenen Touren wurden von den Autoren persönlich geklettert und beurteilt. In dieser Hinsicht ist es also nicht ein wild zusammengewürfeltes Sammelsurium an heterogenen Informationen und Beurteilungen. Auf konsistente Art und Weise beschreiben die Autoren bei jeder Tour die klettertechnischen Anforderungen, Fels- bzw. Routenqualität, Absicherung bzw. Absicherbarkeit, Zeitaufwand sowie weitere Details. Für den Nutzer ergibt sich daraus ein aussagekräftiges Gesamtprofil, was sich auf den Tourenerfolg nur positiv auswirken kann. Somit ist der Topoguide eine Investition, welche sich bestimmt bezahlt macht. Was sind schon 50 Euro für einen Führer im Vergleich zu den Kosten und dem Ärger für einen missratenen Klettertag.

+++ Im Band III sind wiederum 280 komplett neue Touren beschrieben - meist solche von grosser Güteklasse, in prima Fels, mit vernünftiger Absicherung und ohne objektive Gefahren. Es gibt noch so viel zu tun in den Alpen - wenn man nur so viel Zeit wie die Autoren hätte! Im Gegensatz zu manch anderem Führerautor basieren die Bücher also nicht auf in früheren Ausgaben bereits bekanntem und beschriebenem, und es handelt sich auch nicht um die x-te, fehlerhafte Kopie eines einst veröffentlichten Originaltopos, sondern um komplett neu und einges recherchierte Informationen. Da dürfen einen die 48.95 Euro keinesfalls schmerzen, it's a good value!

+++ Für die traumhaften, hochalpinen Granitklettereien in Chamonix gibt es schlicht und einfach keine andere, ähnlich komplette und qualitativ hochstehende Führerliteratur!!! Wer dort unterwegs sein möchte, kommt um die drei Bände fast nicht herum. Ebenso sind die genussreichen, steil-löchrigen, gut mit BH abgesicherten Dolomitentouren beinahe vollständig beschrieben. Ebenfalls umfangreich beschrieben sind die Meeralpen, die Dauphiné und das Gebiet um den Gardasee. Auch vom Rest der Alpen ist viel da, ganz so vollständig ist die Auswahl dort jedoch nicht.

Die Autorin in "Bon Baisers de Siberie" am Rothorn im Berner Oberland. Bild: topoguide.de

Neutral:

=== Inhaltlich haben die drei Bände etwas unterschiedliche Ausrichtung. Waren es im ersten Band noch zum grossen Teil alpenweit Klassiker mit grossen Namen, so liegt der Fokus im Band II eher bei den alpinen Sportklettertouren, während der neue Band III vor allem auf MSL-Sportklettereien in den Südalpen (Verdon, Meeralpen, Dauphiné, gewürzt mit einem grossen Abschnitt Chamonix und Dolomiten) fokussiert. Das liegt sicher in erster Linie daran, dass sich die Vorlieben der Autoren über die Zeit entsprechend geändert haben, schliesslich liegt eine Zeitdauer von beinahe 20 Jahren zwischen der ersten und der letzten beschriebenen Tour. Was man dafür etwas monieren kann, ist das fehlende Gesamtkonzept über die drei Bände. Von allem ist ein bisschen etwas da: alpine Klassiker, Plaisirtouren und auch anspruchsvollere Sportklettereien, die ganz klare Ausrichtung fehlt. Dafür findet man dann auch eher für jede Lust und Laune, bzw. jede Wetterlage eine passende Tour.

=== Die grafische Gestaltung wurde ich als sehr "zweckmässig" und "sauber" bezeichnen. Die Topos sind klar und die nach Rubriken geordneten Infos übersichtlich und schnell lesbar. Was hingegen etwas fehlt ist das künstlerische Element und oft auch so richtig anmächelige, professionelle Fotos, Gebietsbeschreibungen und bis auf wenige Ausnahmen das "Drumherum". Insgesamt handelt es sich mehr um eine Ansammlung an Topos, als um einen Sammelband, welcher alpenweit tolle MSL-Gebiete vorstellt und die besten Touren vor Ort mit Topo und appetitanregenden Bildern ausleuchtet.

=== In Band I & II wurde noch mit dem obligatorischen Schwierigkeitsgrad als Kriterium für den Anspruch der Tour gearbeitet. Etwas unüblich konnte dieser auch höher ausfallen, wie die maximale technische Schwierigkeit der Tour. Neu wird nun das empfohlene Kletterniveau angeführt. An sich ein sinnvolles Konzept, mit welchem die Gesamtanforderungen einer Tour charakterisiert werden sollen. Allerdings bleiben die Autoren eine genaue Definition schuldig, wie man sein Kletterniveau bestimmt. Da hilft dann auch nur der Abgleich zu bereits gekletterten Touren.

Negativ:

--- Zum Mitnehmen auf Tour sind die dicken Bücher komplett ungeeignet, allerdings sind sie auch nicht dafür gedacht. Klar, man kann sich mit Kopien von einzelnen Seiten behelfen - wobei das grösser als A4 ausgefallene Doppelseiten-Format die Sache in der Praxis nicht ganz so einfach macht. Sicherlich schade, dass die elektronischen Topos nicht mit zum Lieferumfang des Buches dazugehören.

--- Die Übersichtlichkeit mit den 3 Bänden leidet ziemlich stark. In jedem der Bücher ist aus jedem Gebiet ein bisschen etwas drin und eine spezifische Übersicht fehlt. Hier haben mir die Autoren allerdings versprochen, auf ihrer Webseite eine alpenweite Übersichtskarte mit allen beschriebenen Touren zum Download bereitzustellen - gut so, wir warten darauf!

--- Leider wird an manchen Stellen die subjektive Wahrnehmung der Autoren zur absoluten Wahrheit erhoben. An manchen Stellen (und insbesondere der Webseite der Autoren) wird oft kein Blatt vor den Mund genommen, hemmungslos kritisiert und nicht selten ein bisschen in alle Richtungen ausgeteilt. Hier wäre meiner Meinung nach ein bisschen weniger Kontroverse manchmal mehr gewesen - es gibt halt verschiedene Geschmäcker, Stile und Einstellungen im Klettersport, und das ist zu respektieren.

Sonntag, 3. Mai 2015

Tiefencastel

Mit sintflutartigen Regenfällen fiel am ersten Mai-Wochenende praktisch die gesamte durchschnittliche Regenmenge für den ganzen Monat. Da stellte sich die Frage, ob es denn noch irgendwo in der Schweiz trockenen, und lohnend zu bekletternden Fels gibt. Heute kann man sich dann dem Internet einen sehr genauen Eindruck verschaffen, wo, wann und wie viel Nass vom Himmel kam. Meine Analyse zeigte, dass die Situation in Mittelbünden am besten war. Also auf nach Tiefencastel - einem überhängenden, auch bei Regen bekletterbaren Stück Fels, das ich noch nie besucht hatte.

Nordexponiert, auf einer Höhe von fast 1000m gelegen und im Tannenwald versteckt, handelt es sich dabei um einen typischen Sommer-Crag. Der dann allerdings trotzdem gut zu beklettern, und auch praktisch komplett trocken war. Logo, wenn weniger Feuchtigkeit herum ist, dann werden die Bedingungen wohl noch etwas besser sein. Aber an dem lag es nicht, dass wir nicht die grossen Trophäen mit nach Hause nehmen konnten. Die Routen sind zwar nicht allzu lang, aber steil, athletisch, dynamisch zu klettern und einfach anspruchsvoll.

Beim linken Teil im Hauptsektor ist ein ebener, gemütlicher Platz. Rundherum ist es hingegen öfters ziemlich abschüssiges Gelände. Für grössere Kinder und solche, die es sich gewohnt sind, aber ein toller Abenteuerspielplatz.

Den Anfang machten wir mit der Action Zwiebl (6c+), der sicherlich lohnendsten Route in diesem Schwierigkeitsbereich. Schon auf dem ersten Meter wartet ein harter Boulder, der für einen Weckruf sorgt. Griffig-steil geht's danach weiter, Power ist gefragt. Und fürs Abschlussbouquet sollte dann auch noch etwas davon übrig sein. Puh, ging gerade noch. Als nächstes setzte ich die Irmscher (7c) aufs Programm. Wobei, 7c ist die nur, wenn man den Stand aus der Kletterstellung klippt. Ansonsten darf man nur 7b aufschreiben, wobei ich mich frage, was man dann macht: abspringen? In den Stand greifen? Anyway, es handelt sich um athletische Kletterei mit weiten Zügen an guten Griffen. Zumindest bis zum letzten Haken, von dort bis zum Stand sind es dann nur noch weite Züge ohne gute Griffe. Für 7b ganz schön schwer... im dritten Versuch konnte ich schliesslich inklusive Stand-Klipp passieren.

Ebenfalls einen Versuch gaben wir in FA/18 (7a), einem 3-Bolt-Rüteli ganz aussen. Kurz, aber gar nicht schnurz! Die Kletterei ist sehr steil, voll powerig und einfach sehr schwer! Deutlich schwerer wie 7a, fand ich, und Kathrin erst recht. Da stieg ich dann lieber nochmals in eine wenigstens auch schwer bewertete Route ein. Die Wahl fiel auf die Easy (7c+). Die benutzt den Irmscher-Einstieg, um dann in einer Traverse auf die Linie des Requiem (8a+) einzuschwenken. Knallharte Moves an Mikroleisten warten im oberen Teil. Für mich hiess es da nach zwei Versuchen pffff, maybe another time. Dennoch, es war ein ganz lässiger Klettertag in einem für uns neuen Gebiet, ganz ohne rote Punkte gingen wir nicht nach Hause und der Trainingseffekt war bestimmt gegeben.

An vielen Haken hat der Zahn der Zeit genagt. Leider ist nur sehr punktuell saniert wurden.

Facts

Klettergarten Tiefencastel, ca. 30 Routen von 5a-8c, nordexponiert, auf 1000m gelegen. Topo: klick!

In einem moosigen Tannenwald gelegenes, etwas verzweigtes Klettergebiet. Die Nebenmassive bieten kurze Routen von meist 5-10m Länge. Also fast eher Bouldern mit Seil, dennoch aber meist sehr herausfordernd. Der grosse, ca. 20m hohe Überhang vom Hauptsektor bietet sehr athletische, oft auch bouldrige Kletterei in recht gutem Fels mit Leisten und Löchern. Die Bewertung empfand ich als eher auf der harten Seite, irgendwie ist die Sache recht gewöhnungsbedürftig. Zu erwähnen ist auch, dass die gemäss Topo 19 Routen im Hauptsektor nicht alle unabhängig sind. Bei Andrang (was wohl selten der Fall ist) oder Nässe (nach stärkeren Regenfällen von innen heraus durchaus möglich) kann die Auswahl dann rasch stark eingeschränkt werden. Leider ist das Material (verzinkte Anker und Inox-Plättli) inzwischen in die Jahre gekommen, vielerorts ziemlich sanierungsbedürftig und auch nicht immer optimal platziert. Bisher wurden jedoch nur punktuell Haken nachgebessert.