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Sonntag, 5. Januar 2020

Skin & Fly: Leistchamm (2100m)

Nach der Rückkehr aus den Kletterferien im Süden war die Gelegenheit da, zur Abwechslung wieder einmal die Schweizer Winterlandschaft zu geniessen. Auf eine lange Anfahrt wollte ich verzichten, ebenso auf ein überranntes Tourenziel. Noch dazu sollte es im Aufstieg etwas Sonne geben und ein bisschen Nervenkitzel sollte trotzdem mit von der Partie sein. Als der Weisheit letzter Schluss präsentierte sich schliesslich eine Tour auf den Amdener Leistchamm mit dem Flug-Zeug im Gepäck nach dem Motto...

if (snow == "good") ski else fly

Startplatz auf dem Leistchamm...
Mein Aufstieg startete im Arvenbüel. Auf der markierten Route ging's zusammen mit zahlreichen Schneeschuhwanderern zur Alp Looch. Fleissige Gipfelsammler könnten ab da noch den Flügenspitz mit einbeziehen, aber da war ich früher schon einmal. Wenig später steht man unter der doch einigermassen imposanten Nordflanke des Leistchamm, die bei (allerdings selten anzutreffenden) guten Bedingungen ein paar interessante Abfahrtslinien bieten würde. Über den steilen Nordrücken ging's im Bereich des Sommerwegs dem Gipfel entgegen. Während für den Aufstieg gute Conditions herrschten, schien die Abfahrt wie erwartet eher wenig zu versprechen. Nach rund 90 Minuten Aufstieg hatte ich das Top erreicht. Ein super Panorama und fabelhafte Tiefblicke auf den Walensee warteten - einfach genial!

...und Landeplatz beim Bahnhof Weesen. Der Leistchamm in Bildmitte in weiter Distanz (gut 10km entfernt).
Nachdem auch der Wind passte, legte ich meinen Gleitschirm direkt am Gipfelkreuz aus. Die Kalotte lässt sich gerade schön auf die ebene Gipfelfläche platzieren. Der Pilot oder eben zuerst noch Skifahrer steht allerdings schon am Rand des steileren Abhangs und dann geht's los, den Nordrücken hinunter. Ein wenig Entschlossenheit ist schon nötig, aber dank den guten Bedingungen war's ein Kinderspiel. Dem Westgrat entlang flog ich Richtung Weesen, thermischer Aufwind erleichterte mir die Sache und unter mir zogen gleich 4 Adler gleichzeitig ihre majestätischen Kreise. Doch weiter ging's, wenig später gab's eine für einmal ganz ungewohnte Perspektive auf die Galerie. Diese spendierte mir nochmals Thermik und damit die Möglichkeit, noch ein wenig länger in der Luft zu bleiben. Doch jedes Vergnügen endet einmal, in diesem Fall mit einer Ski-Landung auf der grünen Wiese unmittelbar beim Bahnhof Weesen - ja, das geht im Fall problemlos! 

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