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Montag, 7. September 2020

Regiocup NWS im B2 Boulders & Bar 2020

Tja, Kletterwettkämpfe sind seit Corona ein rares Gut geworden und die Startplätze an diesen umso mehr. Umso besser, dass das Team vom Regionalkader Nordwestschweiz den nötigen Durchaltewillen besass, den traditionellen Wettkampf im B2 durchzuführen und wir uns einen Startplatz für die Kinder sichern konnten. Die Eltern mussten sich hingegen an die Seitenlinie halten, eine Kategorie für Erwachsene war nicht im Angebot. Wobei, mit noch müden Muskeln und zartrosa Fingerspitzen vom Wendenabenteuer am Vortag war das zu verkraften. Allerdings findet auch das Coaching unter erschwerten Bedingungen statt, ist doch die Anzahl an Begleitern beschränkt und Zuschauer sind schon erst gar nicht erlaubt :-/ Wie auch immer, schlussendlich hatten alle ihre Rolle gefunden und waren topmotiviert zum Angreifen.

#gojeromego mit vollem Fokus. Foto: Sportklettern NWS

Der Modus war denkbar einfach, 37 Boulder, 2:00h Kletterzeit und es zählt einfach die Anzahl Tops, nur bei deren Gleichstand wird noch die Gesamtanzahl Versuche herangezogen. Macht man nur ein wenig Mathematik, so erkennt man sofort, dass man im Schnitt alle 3:14 Minuten eine Begehung raushauen müsste, um alle Boulder zu toppen. Das ist ja schon einigermassen sportlich, wenn man alles flashen könnte - wenn man mehrmals angreifen muss erst recht. Für alle Kategorien von U8 bis zur U16 mit der nationalen Spitze galt es dasselbe Set von Bouldern zu knacken - das relaxierte die Situation mit dem Zeitmanagement insofern ein bisschen, als dass die schwierigsten 5-6 Probleme für meine U10/U12-Kids sowieso utopisch und kaum des Probierens wert waren. Auf der anderen Seite gab es auch 7-8 wirklich einfache Boulder, die sich im Handumdrehen erledigen liessen, sofern man seinen Versuch antizyklisch legen konnte.

Nun denn, mit Freude und Eifer wurde ans Werk gegangen. Die Scorecard füllte sich zügig und es gelangen auch diverse Begehungen, die nicht einfach eine Selbstverständlichkeit sind, sondern vollen Einsatz, Geschick und das nötige Wettkampfglück erforderten. Und das, bis irgendwann die Kräfte ausgingen. Schlussendlich war weniger die Zeit der limitierende Faktor, sondern mehr die Plattheit, die sich aus den eng getakteten Versuchen ergeben hatte. Doch ich glaube, wir haben das strategisch ganz gut gemanagt. So hiess es dann, mit Spannung auf die Siegerehrung zu warten. Ich erhoffte mir schon für beide einen Podestplatz, aber es kam noch besser. Rang 1 mit 17 Tops für Jerome in der U10, Rang 2 für Larina mit 23 Tops in der U12 - grosses Bravo! Viel wichtiger war aber wie immer der Spass an der Sache an diesem tollen Set von Bouldern und die Standortbestimmung: was kann ich gut, was habe ich in den letzten Jahren und Monaten gelernt, wo kann ich mich noch weiter verbessern?!? Die daraus gezogene Motivation ist definitiv viel wichtiger als die Resultate, auch wenn natürlich die Perspektive vom Podest umso besser ist. Ich schliesse diesen Beitrag mit einem herzlichen Dank ans Team vom Regionalkader NWS und dem B2 - merci vielmals!



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