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Dienstag, 28. Mai 2019

Rheintal Cup 3/2019: Sparta Boulder Cup

Ja, es scheint als sich die Wettkampfberichte auf diesem Blog häufen. Dem ist so, doch es entspricht schlicht und einfach der aktuellen Freizeitgestaltung. Hinter uns liegt eine intensive Periode mit Comps an (fast) jedem Weekend. Doch diese neigt sich nun dem Ende zu, erst im Herbst folgt dann die nächste Wettkampfphase. Somit soll es in der nächsten Zukunft wieder vermehrt an den Fels gehen und für diejenigen, die darauf warten, ist der erste MSL-Bericht schon in der Pipeline. Doch vorerst zur Gegenwart: die dritte Episode des Rheintal Cup war ein Boulderwettkampf im Sparta in Buchs (SG). Team Dettling war dieses Mal zwar nur mit halber Besetzung am Start, doch einen Podestplatz gab es trotzdem zu feiern.

Dieses Top war extrem wichtig und hat am Ende die Differenz gemacht. Bild: Sparta Bouldering.
Dass ich selber diesen erreichen würde, erschien im Voraus wenig realistisch. Gleich 4 Jungs aus der Nationalmannschaft, teilweise sogar mit Weltcup-Erfahrung, hatten sich neben einer Menge an weiteren starken Leuten eingeschrieben. Aber Konkurrenz belebt das Geschäft und so wollte ich nicht schon von Beginn weg die Flinte ins Korn werfen. Auch das Line-Up in der Kategorie U12 bei den Mädchen war beachtlich, 8 von den Top 13 der kürzlich abgehaltenen Schweizermeisterschaft waren präsent. Sprich für die vorderen Plätze war auch da eine absolute Spitzenleistung notwendig. Unsere Vorbereitung inkl. Standortbestimmung am Boulder Jam im Milandia am Dienstag davor war aber positiv verlaufen, somit gingen wir guten Mutes an den Start.

Yours truly am Boulder Jam im Milandia. Foto: Peter Huser.
Total waren 32 Boulder mit aufsteigender Schwierigkeit geschraubt. Jede Kategorie hatte ein Set von 16 Stück zu klettern, wofür ein Zeitfenster von 3 Stunden zur Verfügung stand. Der Wertungsmodus war wie folgt:

Flash = 4 Punkte, Top = 2 Punkte, Zone = 1 Punkt, max. 6 Versuche pro Boulder.

Aufgrund der hohen Belohnung für Flash-Begehungen und der Tatsache, dass total ~150 AthletInnen teilnahmen und gleichzeitig aktiv waren, war eine gute Taktik Pflicht. Grosstmögliche Effizienz war die Devise. Da wir frühzeitig vor Ort waren, machten wir uns einen genauen Schlachtplan, der tiptop aufging. Für mich selber war es doch eine gewisse Herausforderung, simultan als Coach und als Teilnehmer aktiv zu sein und das Geschehen von zwei Wettkämpfen im Überblick zu behalten. Doch es ging.

Das Bild gibt das Treiben in der Quali im Sparta gut wieder. Bild: Sparta Bouldering.
Für mich resultierte schliesslich Platz 12 von 21 Teilnehmern. Das wirft vielleicht die Frage auf, wie man sich bei einer solch mediokren Platzierung fühlt. Und ich kann sagen, absolutely stoked! Ich konnte 9 der 16 Boulder flashen, holte 2 weitere Tops und 3 Zonen (9F+2T+3Z). Bei einem weiteren Boulder scheiterte ich mehrmals knapp am Move zur Zone (das Top wäre nachher zu holen gewesen), nur ein einziges Problem war so schwierig, dass ich rein gar nix ausrichten konnte. Für einen Finalplatz wären 11F+4T oder 12F+1T+1Z nötig gewesen. Zwei, drei zusätzliche Flashes also, das liegt durchaus im Rahmen des Vorstellbaren. Doch natürlich, das sind Rechenspiele, man muss den Tatbeweis antreten und nicht im Nachhinein davon schreiben. Aber es steht hier auch in erster Linie um auszudrücken, wie man sich auf Platz 12 fühlt: nämlich so, dass man einen guten Wettkampf abgeliefert hat und es selbst in diesem starken Feld mit etwas mehr Power, etwas mehr Bewegungspräzision und der nötigen Portion Wettkampfglück für einen Finalplatz reichen könnte. Sprich Ambition und nicht Resignation!

Nochmal eins vom Vorbereitungswettkampf im Milandia. Foto: Vladek Zumr.
Larina hatte an ihrem Wettkampf geflasht, was zu flashen war, sowie auch noch einige Tops und Zonen geholt. Das gab den Finaleinzug ex aequo auf Rang 4 und damit die Chance, sich im Final noch aufs Podest zu bouldern. Mit etwas Fortune gelang das: sie checkte einen Versuch früher als die entscheidenden Konkurrentinnen, wie der schwierig zu lesende, erste Finalboulder überlistet werden wollte und wurde schliesslich Dritte, bravo! Somit war endgültig der Beweis erbracht, dass es auch beim Bouldern in den Final und aufs Podest reichen kann, was ich ja schon nach der Schweizermeisterschaft so geschrieben hatte. Nun ja, mit einer Medaille am Hals ist das Argument dann aber schon stichhaltiger. Wow, das war wieder ein Tag gewesen! Mit durchgekletterten Fingern, vielen Emotionen und Vorfreude aufs nächste Mal gingen wir auf den Heimweg.

Rang 3 ist "nur" der dritte Platz, aber mit den beiden schweizweit besten Girls der U12 auf dem Stockerl zu stehen ist ein toller Erfolg, bravo!

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