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Donnerstag, 27. Februar 2020

Bimano Bärecöp 2020

Ursprünglich waren wir ja wegen dem (heute nicht mehr existenten) Luftkissen und den Psycobloc-Möglichkeiten auf das Bimano aufmerksam geworden. Wenig später fand dann mit dem Bimano-Boulderfest ein Wettkampf statt, welcher unserer noch jungen Wettkampfkarriere weiteren Schub gab. Seit dann sind weitere 1.5 Jahre vergangen, der nächste Contest im Bimano war nun offiziell als Regiocup ausgeschrieben. Keine Frage, da waren wir dabei! Wie wir es bereits vom letzten Mal kannten, war die ganze Halle komplett neu beschraubt, so dass unglaubliche 82 Probleme auf ihre Begeher warteten. Der Modus war allerdings so, dass nur die 10 schwierigsten gekletterten Boulder zählten, wobei für das Scoring einfach deren Schwierigkeitsgrad in der lokalen Skala von 1-12 addiert wurde. Somit musste man also nicht alle Boulder in der Halle klettern oder probieren, sondern konnte sich nach ein wenig Kalibration darauf beschränken, möglichst hochwertige Begehungen am persönlichen Limit auf dem Laufblatt einzutragen. Natürlich bestand ob dem grossen Angebot eine reichliche Auswahl, d.h. ganz nach seinem Gusto konnte man eher athletische oder eher technische Boulder projektieren.

Einer der Finalboulder in der  U11 mit ganz schön kleinen Leisten - ich kann es bezeugen ;-)
Zuerst waren am Vormittag die Kinder an der Reihe. Es gab (nur) 3 Kategorien, U10/U16/U18. Das ist ein bisschen gar grob und war ein wenig bitter für Larina. Sie lag wegen wenigen Wochen knapp ennet der Grenze in der mittleren Kategorie und musste so de fakto gegen bis zu 5 Jahre ältere Kletterinnen antreten. Wenn dann noch Vertreterinnen aus der regionalen oder gar nationalen Elite anwesend sind, dann heisst das keine Chance auf die vordersten Plätze. Schlussendlich waren wir aber auch nicht in erster Linie dafür gekommen, sondern zum Training- und zur Standortbestimmung für die nationalen Wettkämpfe, mit welchen es schon bald los geht. Sie machte ihre Sache tiptop, zog manch schwierigen Boulder und wurde schliesslich Achte - in der U10-Kategorie hätte es für Rang 1 gereicht. Jerome hingegen darf vorerst noch bei den Jüngsten mitmachen. Doch auch hier ist die Konkurrenz schon stark, die Reserve beim Finaleinzug war gar nicht mal so gross. Aber schliesslich war er da und vor dem Publikum bouldert er immer gerne und stark. Im konkreten Fall auf Rang 3, bravo!

Orthopädischer Sitzstart im Veteranen-Finale, gar nicht mal so freundlich für die alten Knochen ;-)
Am Nachmittag durften dann auch noch die Erwachsenen ran. Das Line-Up war beachtlich und wurde an der Spitze von Athleten mit Weltcup-Niveau definiert! Doch zu meinem Glück war auch heuer eine Veteranenkategorie (Ü40) definiert, somit hatte ich auch eine echte Chance auf eine Top-Platzierung. Die Quali gelang mir tiptop, ich konnte sogar einen Slab-Boulder lösen, den sonst (soweit ich gesehen habe) niemand knacken konnte. Auf Rang 2 ging ich in den Final, der dann für mich leicht enttäuschend verlief. Zwar verblieb ich auf selbigem Rang, aber meine Performance war nicht wunschgemäss. Einerseits war ich nach >60 bezwungenen Problemen in der Quali und unzähligen Versuchen mehr schon platt, andererseits waren die Finalboulder im steilen Gelände, an kleinen Griffen mit harten Sitzstarts geschraubt und somit ziemlich genau das, was mir beim Indoorbouldern nicht so liegt. Das war ein wenig schade, schlussendlich war es aber trotzdem ein erfolgreicher, intensiver und toller Tag, der viel Freude gemacht hat.

Epilog: Familienskitour Farestöggli

Am nächsten Tag dann, nach der intensiven Boulderei, mochte wenig erstaunlicherweise niemand einen Griff anlangen. Obwohl das Wetter längst nicht mehr so schön wie am Vortag war, wollten wir uns noch auf eine kleine Skitour begeben. Dies notabene eine Première für das geflickte Knie in der Familie, welches übrigens für Boulderwettkämpfe nach wie vor nicht tauglich ist. Vom Arvenbüel liefen wir zur Vorder Höhi (mit improvisierter Beiz im Alpstall) und besuchten mit dem Farestöggli einen zwar unbedeutenden, aber bisher noch unbesuchten Gipfel. Und just in dem Moment, wo die fast einzigen Sonnenstrahlen an dem Tag durch die Wolkendecke schienen, gab's auch noch 100hm echt lässige Abfahrt in sulzigem Schnee. Inspiriert vom Bericht auf ufundab.blogspot.ch versuchten wir ebenfalls einmal den Aufstieg mit Uphill-Langlaufski. In einer Kiste fand ich noch ein altes Paar Felle. Rasch waren diese auf das eine Paar Kinder-Skatingski zugeschnitten, welches wir im Moment besitzen. Der Gehkomfort sei super, beschied der Tester. So würde er von jetzt an immer mit mir auf Skitouren mitkommen, mit Schneeschuhen mache es hingegen "keinen Spass". Natürlich kommt der Erwachsene bei diesem Modus nicht darum herum, im Aufstieg die Alpinski und -schuhe mitzutragen und oben muss das Equipment gewechselt werden. Es ist aber für den sporadischen Gebrauch eine günstige Alternative zu einer kostspieligen, vollwertigen Tourenausrüstung für die Kinder und eines glaube ich nur zu gerne: der Aufstieg damit ist sicherlich viel komfortabler wie mit den Schneeschuhen. Affaire a suivre...

Unterwegs zur Vorder Höhi - derjenige mit den fellbewehrten Uphill-Langlaufski ist kaum mehr zu halten.

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