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Sonntag, 27. Dezember 2020

Familienskitour Kronberg (1663m)

Für eine gelungene Skitour braucht es keinen namhaften Gipfel und auch nicht viele Höhenmeter. Sonne, pulvriger Schnee und natürlich die richtige Begleitung machen doch viel mehr aus. Unser Plan für den Stephanstag bestand darin, auf den Kronberg zu steigen. Auf der Karte führt manch ein Weg dahin, von Appenzell, der Schwägalp, Urnäsch undsoweiter. Am logischsten schien jedoch der Aufstieg von Norden, sprich von Jakobsbad, von wo auch die Luftseilbahn auf den Gipfel führt.

So viel Glitzer, so viel schöner Schnee!

Allerdings, das sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, verläuft entlang der logischen und auf der Landeskarte verzeichneten Skiroute eine Schlittelpiste. Dieser auszuweichen ist abschnittweise schwierig und an Betriebstagen muss man mit heftig Gegenverkehr rechnen, was die Tour bestimmt unlohnend macht. Aufgrund der Corona-Restriktionen war aber die Beförderung von Schlitten auf der Luftseilbahn untersagt, so dass wir uns eben genau den richtigen Zeitpunkt für diese Tour ausgesucht hatten.

Schlittelpiste zwar geschlossen, gespurt war sie aber trotzdem.

Vom Ausgangspunkt (869m) geht's erst am Campingplatz vorbei auf den Rücken von Gschwend, welchem man in genussreicher und sonniger Wanderung bis zu dessen Ende bei den Chlepfhütten (1224m) folgt. Nun auf dem Trassee der Fahrstrasse durch den NW-Hang auf den eigentlichen Kronberg-Grat, den man kurz vor dem Wirtshaus bei der Scheidegg (1353m) erreicht. Die findigen Wirte boten all ihre Waren outdoor als Take-Away an - gesetzteskonform und dem Geschmack der Leute treffend, manch einer unserer Mitstreiter fand hier den Endpunkt seiner Reise.

Blick zum Säntis, bzw. zur Aiguille du Midi der Ostschweiz.

Wir indessen zogen weiter, vorbei an der Kapelle St. Jakob bei Gross Chenner und sehr aussichtsreich dem gut begehbaren Rücken entlang bis zum Kulminationspunkt auf 1663m. Wohlig warm war es an diesem Tag nicht, aber doch genügend angenehm für eine längere Gipfelrast und die entsprechenden Umbauarbeiten auf den Abfahrtsmodus. Auch für diese Saison haben wir uns entschieden, dass die Kinder wie im Vorjahr mit den fellbewehrten Langlaufski aufsteigen und wir ihnen für die Abfahrt die Alpinausrüstung hinauftragen. Ja, richtige Tourenski gibt's dann schon einmal, spätestens dann, wenn sie so schnell sind, dass wir ihnen mit dem ganzen Gepäck nicht mehr hinterherkommen.

Touring Vibes!

Die Abfahrt war dann ein richtiges Highlight. Schon im oberen Teil am Rücken konnte man neben der Piste seine Schwüngen in allerfeinsten Pulver legen. Im unteren Teil wechselten wir auf die Kuppe von Hütten (1155m), um den dortigen Skilifthang (selbiger war natürlich coronabedingt nicht in Betrieb) abzufahren. Genialer Powder stiebte bis ins Flache hinunter, wirklich wunderschön zu fahren! Zu bald waren wir retour am Ausgangspunkt, 8 Grad minus zeigte das Thermometer, ein wirklich grandioser Wintertag!

Am Gipfel mit Blick ins Appenzellerland.

Epilog

Die Geschichte von dieser Skitour ist damit noch nicht ganz komplett. Der geneigte Leser mag sich auch fragen, wie motiviert die Kinder bei solchen Geschichten auch wirklich mit dabei sind. Das zeigte sich am Folgetag: wir fläzten noch gemütlich in unseren Betten, doch der Junior war umtriebig. Er schnallte sich selbständig seine (immer noch) fellbewehrten Langlaufski unter die Füsse, packte seine Alpinausrüstung in den Skisprung-Rucksack und ging "weil es gestern so cool war" selbständig die 250hm-Skitour auf unseren Hausberg :-)

Damit nicht genug, um dem piekfeinen Powder genüge zu tun, bevor ihn der heftige Föhn verunstaltet, brachen wir zu einer weiteren Familientour auf. Erneut schien es logisch, sich die coronabedingten Restriktionen zum Vorteil zu machen und eine Voralpen-Tour zu wählen, welche sonst bei Liftbetrieb weniger lohnend ist. Dieses Mal ging es von Ebnat Kappel (637m) über den Hang des Stangenlifts hinauf zum Tanzboden. Auch das eine absolut lohnende Sache mit einer erneut tollen Abfahrt in super Schnee.

Im Aufstieg zum Tanzboden mit Blick auf den Zürisee.

Tanzboden-Gipfelkreuz in Sicht (zumindest in Originalauflösung ;-))

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