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Mittwoch, 2. März 2022

Neues Arbeitsgerät!

Darüber, dass meine bisherigen Tourenski ihr 'End of Lifetime' wohl bald erreichen würden, hatte ich schon bei unserer Tour zum Langrain geschrieben. Wenig später war es dann endgültig soweit. Schlussendlich war nicht einmal die Beschädigung verantwortlich, die ich mir damals im Seeztal eingefahren hatte. Sondern es löste sich der Belag an anderer Stelle komplett und die Kante riss aus dem Kern aus, Prädikat unreparierbar. Somit mussten also die lieb gewonnen Geräte nach über 10 Jahren Dienst und Hunderten von Touren nach dem Schlussbouquet zum Foostöckli definitiv in die Ecke gestellt werden, schade! 

Grundsätzlich ist es ja nicht so, dass ich mir neue Ski nicht oder nicht öfter leisten könnte. Aber es gab viele Gründe, beim Bewährten zu bleiben. Einerseits 'grüne' Gedanken in Richtung Ressourcenverbrauch und Nachhaltigkeit, andererseits bin ich auch lieber mit gebrauchtem Material unterwegs, wo nicht jeder neue Kratzer deutlich sichtbar ist. Vor allem aber gab es inzwischen auch nicht mehr die Möglichkeit, ein ähnliches Skimodell zu beschaffen. Die Technik hatte sich in eine Richtung weiterentwickelt, als dass heute wieder mit Geräten gefahren wird, die Fassdauben ähneln. Diese hatten sich ja bereits vor Jahrzehnten als komplett untaugliches Material erwiesen, wie ich gegenüber moderner ausgerüsteten Kameraden jeweils spöttelte. Wo die Wahrheit ist, bleibe dahingestellt, die Ingenieure werden sich wohl doch auch von echtem Fortschritt leiten lassen und nicht nur vom Marketing-Aspekt, eine neue Technologie besser verkaufen zu können?!?

Schöne Linien... gehen aber doch auch mit dem neuen Modell.

Doch es gab halt jetzt eben keine Alternative mehr und zuerst stellte sich schon einmal die Frage nach der Skibreite. Eigentlich noch nie hatte ich mit meinen bisherigen 78mm unter der Bindung beim Touren wirklich etwas vermisst und war damit mehr als nur gut zu Schlag gekommen. Sowieso, Tourenski sind für mich in erster Linie ein Gerät für winterliche Ausflüge ins Gebirge, eine Hilfe um abgelegene Orte und einsame Gipfel zu erreichen. In erster Linie gilt es also, bequem und effizient aufsteigen zu können, Fahrspass ist in diesem Sinne nachrangig, wobei es natürlich nicht so ist, dass mir dieser bis anhin gefehlt hatte. Somit entschloss ich mich also, nur gerade noch tolerierbare 2mm an Breite zuzulegen. Was mir prompt Sprüche eintrug wie "das ist wie wenn du heutzutage noch MS-DOS als Betriebssystem nutzen würdest".

Da war der Schnee nicht so toll, dafür die Stimmung beim Sonnenuntergang umso besser.

Um die moderne Skigeometrie mit Rocker-Schaufel und minimalem Vorspann kam ich aber natürlich nicht herum. Als ich die Geräte das erste Mal in der Hand hielt und sie mit einem Riemen zusammen band, befürchtete ich ja erst sogar, ein defektes Modell erhalten zu haben. Und auf dem ersten Ausflug kam dann auch die Verblüffung, wie wenig direkten Kontakt zur Skispitze man bei diesen Rocker-Modellen im Vergleich zu früher hat und wie stark unterschiedlich sich die Schwungeinleitung auf dem Innenski anfühlt. Das war schon eine ziemliche Umstellung... aber ich denke nach inzwischen 8 Touren mit den neuen Ski habe ich das neue Gefühl und eine angepasste Technik zur Skiführung bereits erlernt, es fühlt sich nicht mehr so fremd an wie zu Beginn.  

Einsamkeit gesucht und gefunden - eine wunderschöne Tour abseits der Massen mit Kathrin und Jerome.

Auf dem Blog habe ich noch keine dieser 8 Touren ausführlich dokumentiert. Liegt auch daran, dass es sich um keine exklusiven Gipfelziele handelt. Gut, die waren im oft stürmischen Februar 2022 auch über weite Strecken schwierig zu erreichen. Was ich aber auch sehr stark festgestellt habe, ist dass ich Touren zu den überlaufenen Modegipfeln überhaupt nicht (mehr) mag. Aufsteigen über einen Acker, mit Dutzenden von Leuten rundherum, das sagt mir wirklich gar nicht zu. Über die vom Rummel noch verschonten Ecken schreibt man ja dann logischerweise lieber nicht und geniesst lieber im Stillen. Zuletzt gab's sogar oft hervorragend luftig-fluffigen Powder auf einer kompakten Unterlage in Gebieten, wo es rundherum schon vorwiegend grün war - welch ein Genuss!

Perfekte Voralpenbedingungen, da waren mehrere Runden Pflicht!

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