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Freitag, 30. August 2024

Ailefroide - Arafadam (7b+)

Eine Eigenheit des Outdoor-Kletterns ist es insbesondere, dass jeder und jede genau dort einsteigen kann, wo es ihm/ihr beliebt. Niemand ist von der Gunst von Selektionären abhängig oder muss erst eine Qualifikation durchlaufen, bevor man selbst die schwierigste Route probiert. Widmet man sich hingegen dem (Indoor-)Wettkampfklettern, so ist das eben nicht der Fall. Warum ich das hier schreibe? Weil die hier beschriebene Tour an dem Samstag stattfand, wo in Zilina (Slowakei) ein European Youth Cup abgehalten wurde, welcher das primäre Ziel meiner beiden Begleiterinnen darstellte. Aber eben, die Gnade an diesem Event klettern zu können war ihnen nicht gegeben... Kein Grund Trübsal zu blasen oder Groll zu hegen, doch ehrlicherweise war die Arafadam nicht ein Objective, worauf die beiden lange hingefiebert hatten. Sondern mehr etwas "pour bien s'amuser" an einem Sportkletter-Ruhetag - und das gelang tiptop! 

Der Blick auf die Paroi de la Fissure bei Ailefroide mit dem Verlauf der Arafadam.

Unsere Tour startete wie üblich für die Touren an der Paroi de la Fissure in der Umgebung der Camping-Reception in Ailefroide, wo es sich kreativ einen Parkplatz zu ergattern gilt. Man durchquert dann den Camping und geht über den Fluss, bevor man über eine der vielen Wegspuren an den Fuss der Wand gelangt. Da wir schon 6 und 4 Jahre zuvor in diesem Gebiet kletterten (A tire d'ailes froidesSnoopy directe) und ich mich vorgängig schlau gemacht hatte, konnten wir den Start der Arafadam am Fuss einer dunklen, nach rechts offenen Verschneidung zweifelsfrei und subito anlaufen. Ein bisschen erstaunt waren wir darüber, dass schon zwei Seilschaften in dieser doch mit ambitionierten Graden angegebenen, nicht top abgesicherten und als "peu frequentée" bezeichneten Route engagiert waren. Doch es war heiss und schattige MSL mit kurzem Zustieg ein dementsprechend begehrtes Gut. Und schlussendlich waren die anderen Seilschaften für uns kein wesentlicher Faktor: sie kamen genügend rasch voran und von hinten drängelte niemand nach. Um ca. 12.30 Uhr fiel der Startschuss und ich legte los.

L1, 50m, 6a: In einfachem, noch etwas durchzogenem Gelände geht's los, im ersten Teil der Länge klettert man eine grosse Rechtsschleife (weite Abstände, kleine Cams nützlich). Nach links traversierend erreicht man schlussendlich die Verschneidung. Auch in deren oberen Teil sind die BH-Abstände nicht ganz so kurz, man könnte auch hier mit kleinen bis mittleren Cams ergänzen. Unbedingt nötig ist es nicht, wenn man 6a gut beherrscht. Wobei, den Grad macht man sowieso erst im finalen Boulder unter dem Stand. Der sei stark grössenabhängig, sagt man. Ich kann das in dem Sinne bestätigen, als dass ich ihn easy fand. Dann Stand an 1 BH und 1 soso NH.

Tja, so kommt es, wenn man am Wettkampf 1 Griff zu wenig weit klettert... Grass Scrambling statt EYC. Wenn ich dieses Foto sehe, dann habe ich schon ein wenig Bedauern mit den Girls und frage mich auch, ob das gute Werbung für die Route ist 😉 ??? Im Bild hier L1 (6a), welche hier einen arg grasig-vegetativen Eindruck macht. Beim Klettern hatte ich weniger diesen Eindruck, als es auf dem Foto den Anschein macht. Was noch wartet ist der finale Boulder, vom Podest weg wo das graue Seil liegt.

L2, 30m, 7a+: Hier überwindet die Route einen überhängenden Steilriegel mit einer wirklich lässigen Seillänge. Zuerst in der Wand muss man seinen Weg etwas finden, aber es hat wirklich sehr gute Griffe - allerdings liegen sie ziemlich weit auseinander. Und dann muss man am finalen Wulst schauen, dass man sich die Sache nicht schwieriger macht wie nötig. Danach legt sich die Wand gleich zurück. Stand entweder an solidem Bäumen oder oben an der Wand, allerdings hat es dort nur 1 BH (man kann mit kleinen Cams ergänzen).

Blick zu unseren Vorgängern im Steilriegel von L2 (7a+).

L3, 25m, 6b oder 7b+: Feine, delikate und eher noch steilplattige Kletterei wartet auf dem ersten Teil der Länge, eine tolle 6b-Passage! Man pirscht sich so an einen weiteren Steilriegel hinan. Dieser ist wohl kürzer als in L2, aber auch massiv steiler. Da wir diesen Grad beherrschen, wählte ich die 7b+ Direktvariante. Die ist aber echt noch taff und ein gutes Stück schwieriger wie L2 - es ist fast dachartig, die weit voneinander entfernten Töpfe sind nicht juggy sondern sloprig und zum Schluss wartet noch ein halbwegs zwingender Mantle-Exit, den ich nur auf dem letzten Blatt zustande brachte. Nach kurzer Rücksprache habe ich die Girls dann auf die einfachere Variante umgeleitet, welche den Steilriegel über die linke Seitenwand mit einer 6a+ Passage umgeht und die logischere Linie definiert. Im Nachstieg ist die 7b+ wegen dem Seilverlauf nämlich ziemlich ätzend und gleich nochmals deutlich schwieriger zu flashen, dazu trugen die Girls einen Rucksack, kletterten simultan und es war ja eigentlich ein Restday - somit war die easy-Lösung für sie die richtige Option.

L4, 35m, 6a: Plattige Wandkletterei ohne grosse Vorkommnisse, der mittlere Teil führt durch eine Verschneidung. An deren Ende stark rechts halten und nicht gerade hinauf zum gut sichtbaren Stand der Snoopy klettern (auf der Traverse ist kein fixes Material vorhanden, Möglichkeit für Cams). Der Stand der Arafadam befindet sich in eher unbequemer Lage bei einer Gruppe von Bäumen an 1 BH und Schlinge.

L5, 45m, 6b: De visu sieht der erste Teil recht steil und unnahbar aus. Ziemlich unerwartet trifft man hier jedoch auf super strukturierten, griffigen Fels, so dass die Schwierigkeiten im Rahmen bleiben. Erst am Ende der Länge, wo das Gelände schon abflacht, wartet noch eine plattige Einzelstelle. Die ist auch ziemlich grössenabhängig, meinen wir - für mich eine easy 6b. Der Stand ist dann nicht offensichtlich: er ist nicht bei der Baumgruppe, sondern links oberhalb an der Wand im Gemüse an 2 BH.

L6, 40m, 6b: Holla Ziege, da wähnt man sich beinahe auf einer Remy-Route. Nach einem noch gut machbaren und vernünftig eingebohrten Start warten dann taffe und obligatorische Reibungsmoves. Insbesondere nach dem vierten BH heisst es für eine längere Strecke dranzubleiben und dem Gummi voll zu vertrauen. Der Blick nach unten ist dabei wenig beruhigend, ein Sturz ist da absolut zu vermeiden. Nach meinem Dafürhalten klar die schwierigste der 6b-Längen und die Crux der Route in Sachen Hochkommen. Im oberen Teil gehen die Schwierigkeiten dann zwar zurück, dafür ist es ziemlich unklar, wo es langgeht. Man hält sich links auf eine Art Rampe, noch weiter links davon in der steileren Wand befindet sich eine Schlinge (welche sich farblich dem Fels angeglichen hat, schlecht sichtbar) an einer kleinen Lärche - Bohrhaken gibt es auf den letzten 15m keine mehr. Der Stand ist dann noch weiter oben links an zwei BH (kühnes und eher knapp gesichertes Finish, klettertechnisch allerdings einfach).

Mit zwei simultan kletternden Nachsteigerinnen gibt es halt leider nicht so viele Kletterfotos. Kommt noch dazu, dass etliche Längen einen einfachen Ausstieg auf gemüsige Bänder haben und im Rückblick überhaupt nicht fotogen sind. Darum sind wir hier schon beim Exit von L6 (6b). Im Hintergrund der Zeltplatz von Ailefroide (bzw. ein kleiner Teil davon).

L7, 40m, 5c: Relativ flache Platten, geht gut. In der Mitte auf dem Band mal deutlich nach links traversieren. Lässige Kletterei aber, die man zügig erledigen kann und gegenüber der vorangehenden Seillänge ist es richtig entspannt.

L8, 35m, 6a: Ebenfalls flache Platten mit ein paar nochmals fordernd-glatten Schritten. Die Girls haben es auch barfuss geschafft... was ihnen die angenehmere Option schien, wie sich nochmals in die engen (Comp- und Sportkletter-)finken zu zwängen. Tja, andere Zeiten als früher, als Larina jeweils noch in ihren traditionellen, gross bemessenen Red-Chili-FINKEN ohne Downturn kletterte, die so quasi den ganzen Tag inkl. Zustieg, Abstieg und Abendprogramm an den Füssen bleiben konnten...

Barfuss-Begehung der letzten Seillänge (L8, 6a) - besser als mit den engen Comp-Finken.

Die Uhr war tatsächlich schon auf 17.45 Uhr vorgerückt, bis wir am Top waren. Nach Adam Riese macht das 5:15h auf der Route, was nun vielleicht doch etwas lang erscheint?!? Doch wir hatten an den ersten Standplätzen noch etwas auf die vorangehenden Seilschaften warten müssen, weiter oben legten wir auch nochmals eine ausgiebige Futterpause ein und solche Stunts wie die Barfuss-Begehung von L8 drücken die Begehungszeit auch nicht. Das ist aber genau richtig so, denn es sollte ja auch ein Fun & Chill Day zur Erholung vom steilen Sportklettern sein und nicht ein Zeitrekord. Jedenfalls konnten wir alles sauber klettern, der Autor sogar inkl. der 7b+, die Girls dort auf der einfacheren Variante. Den Abstieg machten wir zu Fuss über den teils mit Drahtseilen versicherten Pfad, was eine sehr zügige Sache ist. Sodann führten wir noch unsere Mini-Tradition mit dem Verspeisen einer Tartelette aux Framboises aus dem Sherpa-Magazin nach einer Ailefroide-MSL fort, wonach es dem Badesee, dem Znacht und an den nächsten Tagen wieder dem steilen Fels entgegen ging.

Facts

Ailefroide / Paroi de la Fissure - Arafadam 7b+ (6b obl) - 8 SL, 300m - Kempf/Roulx 2007 - ***;xx-xxxxx
Material: 1x oder 2x50m-Seile, 12 Express, Camalots 0.3-1

Talnahe, rasch zugängliche MSL, welche im Hochsommer ab ungefähr Mittag im Schatten liegt. Sie unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von manchen anderen MSL in Ailefroide: erstens gibt es Passagen mit verschärft/zwingend abgesicherter 6b-Plattenkletterei und zweitens warten zwei Steilriegel in den Graden 7a+ und 7b+. Der erste kommt ziemlich zahm daher und wird jenen Climbern, welche mit den späteren 6b-Platten klarkommen wohl kaum grosse Mühe bereiten (unter der Prämisse, dass die meisten im gut abgesicherten Steilgelände höhere Grade meistern wie in plattigen Runouts). Die 7b+ dürfte hingegen nur von ambitionierten Sportkletterern einfach so zäck-bum-flash zu machen sein und sie geht auch gar nicht mal so gut A0. Aber da gibt's die 6b-Umgehungsvariante, welche eigentlich sowieso die logischere Linie darstellt. Das Ganze spielt sich in einer Wand ab, die optisch ziemlich nach Gemüsegarten aussieht und es zwischendurch in flacheren Abschnitten und auf den Bändern auch ist. Das stört aber nicht sehr und an den schwierigen Kletterstellen ist der Fels solide und von prima Qualität. Die Absicherung der Route ist leicht inhomogen: die Steilriegel sind sehr eng auf Niveau xxxxx gebohrt, die Platten im Ortsvergleich eher etwas knapper als üblich, aber weitgehend doch ganz ordentlich. Im einfachen Gelände gibt es ein paar weite Abstände und auch die 6b-Plattencrux in L6 braucht Erfahrung in dieser Art der Kletterei und kühles Blut. Ein Topo gibt's im Oisans Sauvage, Oisans Nouveau Livre Est, super Infos findet man auch auf C2C.

Montag, 26. August 2024

Gorges de la Biaysse - Gorge Profonde (5c+)

Wir sind wieder einmal in den Ferien im Haut Val Durance - wo wir uns in erster Linie dem Sportklettern widmen. Hin und wieder gibt's als Restday-Activity eine Recovery-MSL. Dieses Mal hier wirklich ganz chillig, in der Nähe von unserem Basecamp und mit Jerome am Seil. Die Comp-Girls wollten nämlich schon die Quali am Weltcup in Briançon verfolgen, während wir die Zuschauerrolle auf den Semifinal am Abend verschoben. Am Rive Droite der eindrücklichen Biaysse-Schlucht gibt's ein paar kurze, leicht zugängliche Plaisir-MSL. Bei früherer Gelegenheit war ich mit Larina schon in der Plouf dans l'eau und auf der anderen Schluchtseite hatte ich einst die Super Viagra im Rope Solo gemacht. Mit Jerome wählten wir nun die nominell einfachste Variante mit der Route Gorge Profonde.

Der Blick auf die leicht zugängliche, schattige Wand am Rive Droite der Gorge de la Biaysse.

Von unserem Basecamp ist die Wand bequem mit ein paar Kilometer Velofahrt über Nebenstrassen zu erreichen. Da wir mit einem Fussabstieg über den Römerweg planten, nahmen wir nur ein Einfachseil mit. Doch an diesem wird zurzeit gebaut und es gilt dort eine 'arrête municipale' mit Zutrittsverbot. So mussten wir halt eine Bike-Extrarunde drehen, um noch ein Halbseil zu holen, damit wir die "Abseilpiste" (es ist nur 1 Manöver à 45m) nutzen konnten. Kein Thema, eine halbe Stunde später waren wir wieder vor Ort und griffen um 12.00 Uhr mittags schliesslich an. Die Wand ist nach NNW orientiert und bis am späten Nachmittag im Schatten - es lässt sich auch im Hochsommer bei angenehmen Bedingungen klettern. Für eine genaue Beschreibung des Zustiegs verweise ich auf meinen früheren Beitrag. Die Gorge Profonde beginnt eigentlich subito, nachdem man den Fels erreicht - leicht zu übersehen, da derzeit nicht angeschrieben, der erste BH mit Petzl-Plättli ist unscheinbar platziert. Auch ich merkte erst 10m weiter bei der Aufschrift der Cool à Pic, dass wir schon am Ziel vorbei waren.

L1, 20m, 5b: Griffig-henklige Kletterei, beständig nach rechts traversierend, mittig eine coole Traverse.

L2, 20m, 5c: Überhängende Kletterei mit Riesen-Jugs in luftiger Exposition, geniale Sache!

L3, 20m, 5c: Nach griffigem Auftakt wird es etwas technischer, dafür auch weniger steil.

L4, 20m, 5c+: Über die Plattenrampe hoch, um die Ecke zum Cruxmove der Route an kleiner Leiste

L5, 20m, 4b: Einfaches und gemütliches Schlussbouquet "an der Kante zum Abgrund"

Man sieht's, genussvolle Kletterei mit sehr guter BH-Absicherung (L1, 5b).

Spannend-fotogene Moves in L2 (5c), welche für den Grad echt steil daherkommt.

Der Plaisir geht auch in L3 (5c) und L4 (5c+) weiter!

Die letzte Länge (L5, 4b) packt Monsieur gleich selber an!

Schon um 13.45 Uhr waren wir am Top, das war also ziemlich zügig gegangen (dabei hatten wir am bequemen Stand 3 noch mindestens 15 Minuten auf eine vorangehende Seilschaft gewartet). Um wieder vom Berg zu kommen bietet sich eben normalerweise der Fussabstieg über den Römerweg an - der vom Top horizontal querende Pfad zu diesem hinüber ist gut erkennbar. Oder alternativ absteigen zu Stand 4 und dort 10-15m (am Ende mit Fixseil) nach Osten an die Abbruchkante raus zu BH-Stand. Von diesem wird eben 1x45m teilweise freihängend in den Wald abgeseilt, von wo man in wenigen Schritten zurück beim Einstieg ist. Eine kurze Velofahrt später waren wir am Badesee, wo wir uns abkühlen konnten, bevor nach etwas Relaxen dann doch noch die Kletter-Zuschauerrolle zum Zuge kam: beim Semifinal am Weltcup in Briançon herrschte eine tolle Stimmung und wir konnten das Spektakel zusammen mit Freunden aus der CH geniessen.

Facts

Gorge de la Biaysse - Gorge Profonde 5c+ (5b obl) - 5 SL, 100m - J.M. Cambon 2011 - ***;xxxxx
Material: 1x30m-Seil (bei Fussabstieg, sonst 2x50m), 10 Express

Eine richtig unkomplizierte, genussreiche Ferien-MSL - fast schade, ist der Spass nicht noch ein wenig länger. Aber wer nicht genug hat, kann gleich nebenan nochmals einsteigen. Die Kletterei am henkligen Fels ist für den geforderten Grad eindrücklich steil und man gewinnt doch für eine solche einfache und kurze Route gehörig-luftige Exposition über dem Fluss. Das Gestein an sich ist jetzt nicht Premium-Quality, aber doch sehr kletterfreundlich und genügend fest. Die Absicherung mit verzinkten BH ist superkomfortabel. Einige wenige BH-Laschen sind im Lauf der Zeit entweder runtergefallen oder wurden entfernt. Davon auch eine in L2, wo ein paar kräftige Moves nun relativ zwingend sind und bestimmt etwas Mut erfordern, wenn man sich am Limit befindet (sehr gutes Sturzgelände jedoch, der Hakenabstand ist trotz dem fehlenden Haken nicht weiter als 3m, aber A0 geht da halt nicht). Das Topo findet man im JMC-Führer Oisans Nouveau Oisans Sauvage, sehr gute Infos gibt's auch auf C2C.

Mittwoch, 21. August 2024

Wisswand - Johannes Nänny (6b)

Das Weekend zu Beginn der Schulsommerferien war für den Support von Larina am European Youth Cup (EYC) in Dornbirn reserviert. Leider reichte es ihr nicht in den Final und somit hatte ich am Sonntag kurzfristig einen freien Tag. Nach Trainings- und Bouldersessions an den Tagen zuvor mussten es keine harten Moves sein und während ein reines Kardiotraining natürlich eine Option dargestellt hätte, so schien die Vertikale und vor allem das Entdecken eines bisher noch nie besuchten Klettergebiets die attraktivere Option. Somit fiel der Entscheid auf die Wisswand am Lisengrat beim Säntis. Die dortigen Routen schienen genau die richtige Länge und Schwierigkeit für ein Rope Solo zu haben, zudem sind sie auch gut mit Bohrhaken abgesichert. Und nicht zuletzt liess sich alles in eine schöne Bike, Hike & Climb-Rundtour packen, ein ideales Programm also.

Der Standardzugang vollzieht sich ab dem Säntis, von wo man in ca. 25 Minuten zum Top der Wisswand absteigt und dann abseilend auf das Mittelband gelangt. Die meisten Routen starten dort, am Wandsockel gibt es nur drei ältere Linien, die man von oben kommend für gewöhnlich auslässt. Mir war vor allem nicht danach, mich in den Touristenrummel zu stürzen und das Portemonnaie zu zücken. Darüber hinaus ist es ja auch angenehmer, eine Wand von unten anzugehen und komplett zu durchsteigen. Allerdings: der Zustieg vom Parkplatz Laui/Thurwies ist kolossal weit. Doch ob er im Gesamtkontext von mir daheim bis zum Schnüren der Kletterfinken am Wandfuss wirklich länger dauert, da bin ich dann aber doch nicht so sicher. Jedenfalls, ich startete in Alt St. Johann (wo es Gratis-Parkplätze gibt) mit dem Bike.

Schon näher, aber immer noch läuft man ein gutes Stück, bis man den Fels erreicht.

Auf guter und geteerter Strasse erreicht man P.1262, wo eine Fahrverbotstafel steht. Auch heisst es nachher wegen der heftigen Steigung stark in die Pedale zu treten, fahrbar ist es jedoch bis zu den Alphütten bei P.1519. Da ist man der Wand zwar schon deutlich näher gerückt, noch immer sind es jedoch rund 700hm zum Einstieg. Auf ca. 1890m verliess ich den Wanderweg zum Rotsteinpass und stieg erst über Gras, dann über Geröll und schliesslich Altschnee gegen den Wandfuss. Dass dieser kragenmässig mit einem Schneefeld garniert war, hatte ich bereits aus dem Tal gesehen. Da nicht mehr allzu üppig und dank den hohen Temperaturen kalkulierte ich damit, dass es auch mit den Turnschuhen ginge. Dem war dann so, aber man sei gewarnt: das Gelände ist steil, wenn's noch viel Schnee hat oder dieser hart ist, könnte der Weg dahin ohne alpine Ausrüstung vergebens gewesen sein.

Panorama vom Einstieg, der markante Gipfel in Bildmitte ist der Wildhauser Schafberg.

Grundsätzlich war mein Plan, in die Grosse Verschneidung einzusteigen. Geworden ist es schliesslich aber die Route Mittlerer Riss. Das lag an drei Prachtsexemplaren von Steinböcken, welche links am Schnee faulenzten und mein vorrangiges Projekt belagerten. Meine Überlegung war, dass mich auch der mittlere Riss hinauf auf's Band bringen würde. So konnte ich einen respektvollen Abstand zu den Tieren wahren und störte sie nicht. Um 13.50 Uhr hatte ich schliesslich alles parat und startete mit der Kletterei.

Hier geht's los, hier der Blick auf die schönen Wasserrillen am Anfang von Mittlerer Riss (L1, 4b).

L1, 30m, 4b: Erst eine schöne Wasserrille mit super Fels und guter Absicherung. Danach linkerhand in eine einfache, gschüderige Rinne, wo es auch keine fixe Absicherung mehr gibt. Im Nachstieg am freien Seil konnte ich diesen Teil links über die kompakte Platte klettern, was den oberen Teil deutlich spannender macht.

L2, 50m, 5a: Im unteren Teil zwar solider, plattiger Fels, aber man klettert hier mehr vom einen zum nächsten grasigen Riss. Es folgt dann ein weiter Abstand (das Maillon im Haken markiert ihn). Der Fels ist nicht top und der nächste Bolt schon im steilen Terrain muss eher engagiert angeklettert werden. Der Steilaufschwung dann ganz ordentlich, für eine 5a aber ziemlich fordernd, fand ich.

Mit einer schrofigen Verbindungslänge (3a) gelangt man auf's Mittelband, wo man gerade hinauf die eigentliche Fortsetzung von Mittlerer Riss findet, oder aber auch in eine der anderen Routen wechseln kann. So weit so gut, doch ich stieg über die Kante auf das grasige Band und genau vor meiner Nase waren zwei weitere Prachtsexemplare von Steinböcken 😳 Damit hatte ich, inmitten einer Kletterroute, nun wirklich nicht gerechnet. Etwas anderes als Stehenbleiben konnte ich im Moment kaum tun, zum Glück blieben auch die Böcke cool. Sie entfernten sich, langsam und scheinbar widerwillig nach links, so dass ich als erstbeste Lösung den Stand von Delila gerade oberhalb anpeilen konnte. Beim Ablassen um unten das Seil zu lösen hatte ich dann bemerkt, dass sich weiter rechts auf dem Band nochmals mindestens ein Exemplar befand. Doch mir blieb wegen dem fixierten Seil keine Wahl, als ab- und wieder aufzusteigen - mit ziemlich mulmigen Gefühl, denn auf diesem schmalen und steilen Rasenband mit den Tieren, denen man als Mensch bei einer Konfrontation in jeder Hinsicht unterlegen wäre. Um möglichst rasch wieder in steiles, bockfreies Gelände zu kommen, spielte ich mit dem Gedanken, gleich über Delila (4 SL, 6c) weiterzugehen. Nach einem Moment der Kontemplation schien es mir aber doch die bessere Lösung, zur Johannes Nänny zu wechseln. Das erforderte ein kurzes Abseilmanöver von 5m und eine Linkstraverse von 20m (die Böcke hatten sich inzwischen noch weiter entfernt).

Schau genau... vermutlich dachte er genau wie ich "mir wäre es lieber, du wärst nicht hier". Der Start zur Johannes Nänny ist noch links vom Bock (der später Leine gezogen hat), links der dunklen Höhle beim markanten gelben Ausbruch wenig links der Bildmitte.

L1, 15m, 6a: Nicht geklettert, da sie noch eine Etage tiefer startet und man von meinen Standpunkt dahin hätte abseilen müssen. Sicher ist es jedoch nur eine kurze Stufe von wenigen Metern im Fels.

L2, 30m, 6a+: Startet gleich beim markanten, gelben Ausbruch, welcher sich erst nach der Erschliessung ereignet hat (die Route wurde danach restauriert). Der Start vom Boden weg im wenig strukturierten Ausbruchsfels mit einem Boulderzug gar nicht mal so einfach und auch nachher am Wulst heisst es für 6a+ noch 1x gehörig zupacken. Oben dann einfacher und auch wenn man mehr rechts in der Rinne klettert wie links im kompakten Gelände durchaus noch spannend.

L3, 25m, 6a: Eine super Seillänge, klar die schönste der Route! Erst elegant mit zwei Seitschuppen, dann eine kräftig-steile Zone und auch der steilplattige, strukturierte Ausstieg ist cool. Nur die 6a-Lösung habe ich weder beim ersten noch beim zweiten Go gefunden. Obwohl 2x mit anderem Ansatz versucht, bin ich die drei schwierigsten Züge schlussendlich im Vor- und Nachstieg exakt gleich geklettert. Nach meinem Dafürhalten eher 6b, jedenfalls klar die schwierigste Länge der Johannes Nänny.

Des Rope Soloisten Geistesblitz: "mach doch mal ein Foto vom Klettern". Hier sieht man das Finish von L3 (6a), in direkter Verlängerung des Seils geht's dann in L4 (6b) an der Ecke vom Dach über den Wulst, was die nominelle Crux der Route darstellt.

L4, 25m, 6b: Das konnte ja heiter werden, nochmals einen Buchstabengrad schwieriger! Nach kurzem Vorgeplänkel geht's an einem Wulst mit Seitgriffschuppen zur Sache. Allzu viel Struktur und gute Tritte gibt's da nicht, doch für extremen Hau-Ruck scheint die filigrane Schuppe nicht gemacht (Gefahr von einem Ausbruch). Überlegen ist hier sicher besser als Kraftmeiern, ich fand eine super Lösung, so ging's elegant und easy - nach meinem Gusto einfacher wie L2 und L3. Nachher ist dann schon bald fertig. Umso mehr, wenn man fälschlicherweise den offensichtlichen Stand links von Masoala nimmt. Die J.N. geht ziemlich unscheinbar rechts noch über 2 BH griffig weiter auf eine Art Turm rechts.

L5, 25m, 4a: Auch hier heisst es das Topo genau zu beachten, wenn man auf der J.N. bleiben will. Diese führt mit nur 2 BH rechts einer Verschneidung hinauf, die offensichtliche (und schönere) Linie rechts in der Platte ist dann schon die 4c der Shanty. Da besser abgesichert und attraktiver habe ich jener mit Absicht den Vorzug gegeben - schöne, gemässigte Plattenkletterei bis zum Top.

Blick vom Top zum Säntis (alternativer Zugang). Früh in der Saison hat's auch da Altschnee.

Um ca. 17.15 Uhr nach knapp 3:30h in der Wand hatte ich das Programm (was für einen Rope-Soloisten immer 2x rauf und 1x runter heisst) absolviert, das Seil aufgeschossen und das Gipfelselfie geknipst. Ich hatte die Route onsighten können: das ist in dem Grad natürlich keine Weltklasseleistung, aber im Ropo Solo muss man es doch erst einmal schaffen - ich war jedenfalls sehr zufrieden. Nun hiess es noch, wieder ins Tal zu kommen: zu Fuss via Rotsteinpass zum Bike, hiess das in meinem Fall. Der beste Abstieg von der Wisswand zum Lisengratweg ist nicht so ganz offensichtlich - ich ging gleich ostwärts. Geht, aber erfordert am Ende zwingend verschärfte Abkraxelei. Mit etwas Auf und Ab dann im Trailrunning-Style zum Rotsteinpass mit Gasthaus, welches/n ich jedoch links liegen liess. Ich gab den Fersen weiter die Sporen und auch auf dem Bike liess ich es gerne rauschen. Denn inzwischen hatte ich die Kunde erhalten, dass die SAC-Selektionäre ihren Entscheid getroffen hatten. Die verhiess, dass Larina nicht am kommenden EYC in Zilina würde teilnehmen können. Somit konnten wir schon am nächsten Tag in die Sommerferien reisen und dafür galt es ja noch das ganze Material zu packen. Unvermeidlich wurde das zu einer Nightsession - aber natürlich war's das mir lieber so, als auf diesen Ausflug an den Fels verzichtet zu haben. Die Füsse stillhalten konnte ich ja dann am nächsten Tag auf der Fahrt in die Hautes-Alpes... 😁🤗

Vom Lisengrat gesehen ist die Wisswand ein richtig stolzer Zahn!

Facts

Wisswand - Johannes Nänny 6b (6a obl) - 5 SL, 120m (+100m vom Wandfuss) - ***;xxxx
Material: 2x50m-Seile, 10 Express

In der Johannes Nänny wartet auf den drei zentralen Längen sehr schöne Kletterei in solidem, strukturiertem und rauem Kalk. Die Absicherung mit rostfreien Bohrhaken ist tadellos - prima gebohrt, aber nicht übertrieben. Auf mobile Gerätschaften kann man m.E. gut verzichten. Zusammen mit der wenig besuchten, (mir) unbekannten Gegend und einem schönen Panorama ein richtig cooler Ausflug. Nachteilig zu erwähnen ist die limitierte Routenlänge (v.a. im Vergleich zur Erreichbarkeit). Man kann aber gut eine zweite (oder dritte, vierte, ...) Route klettern, um auf die gewünschte Anzahl SL zu kommen. Abseilend steht man jeweils zügig wieder am Start. Oder alternativ vom Wandfuss starten. Die sanierten, alten Routen im unteren Teil sind aber einfacher und bieten nicht denselben Klettergenuss. Im Mittleren Riss kann das Mitführen von einem Set Cams lange Abstände in einfach-alpinem Gelände entschärfen. Topos zu den Routen bzw. zum Gebiet finden sich im SAC-Kletterführer Alpstein von Werner Küng.

Freitag, 16. August 2024

Bockmattli - Turmschartenwächter (4c trad, Erstbegehung)

Bei meinen drei Besuchen in der Nordwand des Namenlosen Turm für die Meriba und die Erschliessung der Kairos waren mir in der Kleinen Chälen weitere Felstürme aufgefallen. Der eleganteste Pfeiler bewacht dabei die kleine Turmscharte und zeigte einen wunderbaren, angelehnten Riss, der für eine Begehung nur so lockte. Das musste ich unbedingt ausprobieren, da war ich mir sicher! Doch eine mit Bohrhaken abgesicherte Route einzurichten, schien mir an dieser Stelle nicht die Methode der Wahl: auch dann würden sich für dieses Stück Fels bestimmt nur wenige Interessenten finden. Die Kombination von Routenlänge und Zustieg trifft des Felsgeniessers Ansprüche wohl kaum. Noch dazu schien der strukturierte Fels viele natürliche Sicherungsmöglichkeiten zu bieten. Damit war der Plan gemacht, sozusagen als Ausgleich zur vollständig gebolteten Kairos sollte es hier eine Trad-Erstbegehung geben. 

Blick von der Westschulter des Kleinen Turms auf den Turmschartenwächter. Hinten am Horizont der Bockmattli Westpfeiler und der Hauptgipfel. In der rechten Bildhälfte sieht man die Nordwand vom Namenlosen Turm, wo unser Hauptprojekt Kairos verläuft.

Erschliessung

So fehlte nur noch der Zeitpunkt, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Doch anlässlich vom Rotpunkt-Durchstieg der Kairos liess sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Weil auf den Nachmittag Gewitter angekündigt waren, starteten wir früh. Das Punkten der Kairos machte uns wie erwartet keine Schwierigkeiten. Zügig kletterten wir auf den Gipfel und stiegen via die Kleine Turmscharte ab zu unserem Depot - direkt am Wächterturm vorbei, den wir natürlich nochmals ausgiebig mit unseren Blicken würdigten, um die Linienführung festzulegen. Um 10.20 Uhr ging es schliesslich los: der Pfeiler liess sich auf der gewünschten und angedachten Linie direkt klettern. Unterwegs trafen wir auf überhaupt keine Kletterspuren. Auch die drei nicht mehr fabrikneuen Schlaghaken wurden vom Autor platziert - es handelt sich um Recycling von andernorts bei Sanierungen entferntem Material. Somit scheint es durchaus wahrscheinlich, dass diese Pfeilerlinie zuvor noch nie geklettert wurde. Knappe zwei Stunden später hatten wir den Gipfel mit einer beidseits perfekten Onsight/Flash-Begehung erreicht und konnten uns beglückwünschen 🥳

Guido folgt in L1 (3a), welche gemütliche Kletterei in stark strukturiertem Schrattenkalk bietet.

Zustieg

Vom Wägitalersee entweder zu Fuss oder bequemer und zeitsparend per Bike zur Schwarzenegg. Ein markierter Wanderweg führt weiter zur am Wochenende bewarteten Kletterhütte Bockmattli. Von dieser kurz durch die Gross Chälen hinauf, bis in der fünften Kehre nach dem Wegweiser ein deutlicher Pfad nach links in die Kleine Chälen abzweigt. In ~10 Minuten auf guten Trittspuren durch die Rinne hinauf bis zum Einstieg am Fuss des Sporns, welcher rechts der Scharte herunterzieht. Der Einstieg ist durch eine fixe Schlinge gekennzeichnet. Koordinaten CH LV95 2'715'030, 1'217'685 bzw. WGS84 47.100160, 8.953983, Höhe 1670m. Zeit vom See zu Fuss ca. 75-90 Minuten (750hm), mit Bike ca. 30 Minuten schneller.

Sicht auf den Turmschartenwächter vom Einstieg der Kairos - das musste einfach probiert werden!

Routenbeschreibung

Turmschartenwächter 4c (4c obl) - 3 SL, 80m - Marcel Dettling & Guido Arnold - **;(xxxx)
Material: 1x40m-Seil, 10 Express, 1 Satz Keile, Cams 0.2-3 (& evtl. 4)

L1, 25m, 3a: Direkt über die (linke) Rippe in geneigtem, griffigem Fels hoch, Stand an Baum.

L2, 35m, 4c: Wasserrillenpassage zu markantem Riss an angelehnter Schuppe, Stand auf Podest (NH).

L3, 20m, 4a: Dem Grat entlang weiter bis zum Gipfel, Stand direkt davor (Fixschlinge an Zacken).

Marcel unterwegs in L2 (4c), die am Anfang mit einer kompakten Wasserrillenpassage aufwartet.

Abstieg

Vom Gipfel des Sporns 4m rückseitig abklettern (einfach, nicht exponiert). Dann nicht gleich links in die Chälen halten, sondern 20m horizontal traversieren und einige wenige Meter zu einem Felsturm aufsteigen. Auf dessen Rückseite kann man einfach und nicht exponiert durch einen Kamin zur Kleinen Turmscharte absteigen. Von dort in wenigen Minuten zurück zum Einstieg und retour durch die Kleine Chälen zur Kletterhütte.

Guido folgt im Pfeilerriss von L2 (4c), mit Tiefblick in die Kleine Chälen und bis zur Kletterhütte.

Material/Abseilen/Rückzug

Es wurde nur minimal Material zurückgelassen (3 NH, 2 Schlingen). Noch viel mehr als bei Bohrhaken gilt bei solchem Fixmaterial die eigenverantwortliche Beurteilung auf dessen Zuverlässigkeit. Alle Standplätze müssen mit mobilem Material verstärkt werden, bei den Zwischensicherungen ist man sogar fast ausschliesslich darauf angewiesen. Das Anbringen von mobilen Sicherungsmitteln ist in ausreichendem Mass für eine sichere Begehung möglich, erfordert jedoch die nötige Erfahrung damit. Ebenso sollte man mit dem Klettern im alpinen Gelände vertraut sein. Die Route soll trotz den tiefen Schwierigkeiten nicht unterschätzt werden: wer einsteigt muss durchkommen, ein Rückzug ist nur mit Materialverlust an selbst gebauten Verankerungen möglich.

Marcel am Top - ganz offensichtlich mit 100% Vertrauen in seinen selbstgebauten Stand 😀

Topo

Hier eine Skizze mit der von uns gewählten Linie, dem zurückgelassenen Material und allen wichtigen Infos! 

Das Topo vom Turmschartenwächter in der Kleinen Chäle am Bockmattli.