perfer et obdura - sei stark und halte durch
Unter diesem Motto hatte das Duo Andy Maag und Mike Schwitter Mitte der 1990er Jahre eine kühne Tour mit gewagter Linie durch die extrem steile Südwand des Gross Wendenstock gelegt. Des abenteuerlichen Charakters wegen, und wohl auch weil sie kaum bekannt war, fand die Tour bis anno 2009 keinen einzigen bekannten Wiederholer. Seit sie die Erstbegeher dann mit einigen zusätzlichen Bohrhaken aufpeppten, wurde sie das, was sie heute ist: eine der besten und eindrücklichsten alpinen Sportkletterrouten weitherum. Für den Könner definitiv ein Highlight in den Alpen, das man geklettert haben muss!
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Perfektes Fototopo mit Routenverlauf von den Erstbegehern. Quelle: annaenrich.ch |
Als Dani und ich im Frühling 2012 auf der Galerie an der
A50 herumprobierten (der eine von uns mit raschem, der andere mit zögerlichem Erfolg), prasselten die begeisterten Worte von Erstbegeher Mike über die Ben Hur nur so auf Dani ein. Ich kannte die Geschichte und zahlreiche weitere Anekdoten bereits von früherer Gelegenheit, und auch die Kunde von erfolgreichen
Rotpunktbegehungen und begeisterten Wiederholern war schon an mein Ohr gedrungen. Nichts als logisch, dass die Ben Hur somit sehr weit oben auf unsere gemeinsame Projektliste für das 2012 aufgenommen wurde.
Während dem Vor- und dem Hochsommer eröffnete sich noch keine Gelegenheit, während einer kurzen guten Phase im September war ich in Kalymnos und dann schien es, als die Wendensaison mit den ersten Schneefällen Mitte Oktober bereits zu Ende sei. Eine intensive
Föhnphase mit Sonnenschein und nochmals bis zu 30 Grad in den Tälern putzte die
30cm des weissen Pulvers aber innert wenigen Tagen weg. Somit galt es, die letzte Chance vor einer erneuten Auslands-Abwesenheit zu packen. Um 5.45 trafen wir uns auf dem Weg in Pfäffikon SZ, um etwa 8.00 Uhr starteten wir auf der Wendenalp. Nach 70 Minuten standen wir nach zum Schluss heikler Traverse unter dem Einstieg. In der gemütlichen Nische, wo die Route Aureus startet, machten wir uns bereit. Um 9.30 Uhr konnte es losgehen.
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Wandansicht sowie der letzte Teil des extrem steilen, aber recht gut gestuften Schrofenzustiegs. |
SL 1, 45m 6a+: Der Einstiegs-Stand mit zwei alten 8er-Petzlbolts lässt eine leicht ungutes Gefühl aufkommen. Doch in Sicht sind auch schöne, neue Inox-BH, welche die schöne Kletterei an Wasserrillen gut absichern. Im Mittelteil wird die Absicherung dann etwas weiter, hier ist es keine schlechte Idee, einen Friend dabei zu haben. Am Ende wartet dann ein erster überhängender Wulst mit einem noch gutmütigen Mantle.
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Los geht's! Die erste SL (6a+) noch gemütlich mit Plattenkletterei in sehr schönem Fels. |
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Am Ende von SL 1 (6a+) wartet aber dann tatsächlich schon ein Überhang mit Abschlussmantle. |
SL 2, 30m, 7a: Gleich vom Stand weg wartet eine erste kleingriffige, technische Stelle in perfekten Fels, bevor es vorerst in gemässigten Schwierigkeiten einer Verschneidung entlang nach oben geht. Auch hier ist es gäbig, wenn man einen Cam setzt. Und dann? Tja dann folgt die Route einer wahnwitzigen Linie über einen etwa 4-5m ausladenden Überhang. Der Fels ist versintert und strotzt aber nur so von Schubladengriffen und Löchern, so geht das als nur gerade 7a der pumpigen Sorte durch. Die Crux ist es dann, in die schwach ausgeprägte Standnische zu manteln. Nebst 1000 Auflegern hat es auch einen guten Griff, man muss ihn nur finden...
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Eine Stelle mit kleingriffiger Wandkletterei zum Auftakt in SL 2 (7a). |
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Blick vom Stand auf den wahnwitzigen Überhang am Ende von SL 2 (7a). Am Stand wartet dann ein bequemes Sitzbrett. |
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So sieht es von oben aus: die athletische Superlänge SL 2 (7a). |
SL 3, 30m, 7c+/8a: Zum Auftakt wartet gleich stark überhängende Wandkletterei an genialen Löchern. Leider fehlt an entscheidender Stelle ein solches, so dass nach ein paar Metern eine erste Crux überwunden werden muss. Danach geht es wieder griffiger weiter und schliesslich hat man die Wahl: entweder die Lazy Man Variante nach links klettern, oder direkt gerade hoch über die Originalroute. Wir wählen letztere, und die hat es in sich. Das Gelände wird zwar stetig weniger steil, dafür gibt es bald auch nur noch winzige Tropflöcher zu krallen, und zum Treten ist auch fast gar nix da. Vom letzten Bolt zum Stand wartet dann noch eine psychisch anspruchsvolle, plattige 7c-Stelle an winzigen Rauhigkeiten, die ziemlich (sehr) obligatorisch ist...
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Stark überhängende Kletterei an genialen Löchern zum Auftakt von SL 3 (7c+/8a) |
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Die Cruxzone von SL 3 (7c+/8a) dann weniger steil mit Tropflochgekralle und winzigen Rauhigkeiten. |
Die 3. SL wurde von den Erstbegehern erst mit 8a bewertet, im neusten Topo ist noch 7c+ eingetragen, und ein Onsight-Wiederholer hat gar nur 7c vorgeschlagen. Für meinen Teil sehe ich es so: den ersten 7b+-Teil bis zum Lazy Man Abzweiger konnte ich recht gut flashen. Für die gemäss Originaltopo eigentliche Crux über die ersten beiden Bolts nach dem Abzweiger konnte ich nach kurzer Suche eine solide Freikletterlösung finden, die kaum zur 8a gereicht. Dafür hatte ich für die Platte vom letzten BH zum Stand keinen Plan. Allerdings habe ich da mit meinem Kletterschuh, der an den scharfen Tropflöchern der Cruxpassage kaputt ging, eine gute Ausrede. Im Ernst: das Teilstück vom letzten BH zum Stand bin ich nicht freigeklettert. Das nächste Mal werde ich die Crux gemütlich via Lazy Man umklettern und dann nochmals genau hinschauen...
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Der 5.10 Anasazi Verde, mein treuer Begleiter auf sämtlichen alpinen Sportklettertouren und vielen Klettergartenrouten während der letzten gut 2 Jahre, hat leider das Zeitliche gesegnet. Dass seine Sohle langsam dünn wurde, habe ich wohl bemerkt, dank dem guten Trittgefühl und dem direkten Kontakt zum Fels allerdings auch sehr geschätzt. Nun haben die scharfen Tropflöcher der Ben Hur Cruxlänge leider einen ganzen Flapper rausgerissen. Der Schuh wird zwar eine neue Sohle spendiert erhalten, aber fortan nur noch auf einfacheren MSL-Routen, beim Bohren und beim Bouldern eingesetzt. Ah ja, in weiser Voraussicht waren in den tiefen des Haulbags übrigens auch ein paar Ersatzfinken vorhanden! |
SL 4, 15m, 7b+: Rein metermässig gesehen eine sehr kurze Länge, die aber ganz und gar nicht zu unterschätzen ist. Die leicht überhängende Wand sieht schlicht und einfach total blank aus. Bei genauerer Betrachtung finden sich dann noch einige winzig kleine Leisten und ein paar Tropflöcher, die Kletterei verlangt zudem technisch sehr anspruchsvolle Bewegungen und perfekte Fusstechnik.. Die beste Linienführung ist ziemlich komplex, immerhin wird einem in dieser Hinsicht mit dem Topo weitergeholfen. Diese Länge fand ich extrem anspruchsvoll und im Vergleich zum Rest auch hart bewertet.
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Wie man anhand des korrekt ausgerichteten Horizonts sieht, steile Kletterei in leicht überhängendem Gelände: SL 4 (7b+). |
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Komplex, kleingriffig und kräftig: SL 4 (7b+). |
SL 5, 20m, 7c/7c+: Eine weitere absolute Knallerlänge, die gleich mehrere Meter überhängt. Wird auch "das Wagenrennen" genannt. Zum Auftakt folgt schon bald eine knifflig-kräftige Gegendruck-Passage, die nach einem schlechten, sloprigen Schüttelpunkt in eine Campusboard-Querung an kleinen Leisten und ohne Tritte überleitet. Danach kommen zwar erst einmal ein paar grosse Griffe, aber bis zum Stand warten noch etliche weite Züge an eigentlich gar nicht so schlechten Tropfloch-Leisten. Aber: brutal pumpige Sache, die einen schon noch abwerfen kann.
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Sieht irgendwie unreal aus, aber es ist einfach steiler, wie es den Anschein macht. Dani am Stand nach SL 5 (7c/7c+). |
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Die Kletterei und der Fels schlicht und einfach spitzenmässig: SL 5 (7c/7c+). |
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Dieses Bild gibt einen Eindruck der Athletik, die in der Route verlangt wird. Das halbwegs gute Tropfloch für links wird bis auf Bauchnabelhöhe runterblockiert, diffiziles Antreten mit dem rechten Fuss und weit oben ein paar Rauhigkeiten greifen. Alternativen dazu gibt's wie man offensichtlich sieht, keine. Und die Wand ist nicht etwa geneigt, sondern leicht überhängend! |
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Nochmals ein Schnappschuss aus dieser sehr fotogenen 5. SL (7c/7c+). Kralle, sei stark und halte durch! |
SL 6, 35m, 7b: Gleich direkt aus dem Stand raus wartet die schwerste Stelle. Um die angegebene 7b ehrlich zu klettern, muss man korrekterweise mit der zuletzt vor dem Stand eingenommenen Position weitermachen. Denn schon bald kommen links recht gute Seitgriffe und sobald man nach 4m das perfekte Loch an der Säule erreicht hat, wartet bis zum Stand nur noch purer Genuss im 6c-Bereich.
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Einwandfreie Kletterei auch hier in SL 6 (7b). |
SL 7, 45m, 7b: Und nochmals eine absolut geniale Knallerlänge! Wiederum wartet unmittelbar nach dem Stand die Crux: steil, kleingriffig und technisch anspruchsvoll. Doch das war es dann noch nicht, es wollen noch 40 sehr überhängende Meter an rauhen, aber meist sloprigen Suppenschüsseln bewältigt werden. Wer auf der Suche nach den inexistenten Töffgriffen einmal in den roten Bereich kommt, hat verloren. Die Absicherung verlangt teilweise auch etwas das Wegsteigen, vor allem in der Mitte, wo 2x nacheinander nur eine dünne Sanduhr vorhanden ist. Am Schluss dieser Seillänge verlangt eine Verschneidung auch ziemlich zwingend einen Camalot 0.75.
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Das Pumpmonster schlechthin, 45m überhängende Ausdauerkletterei an abschüssigen Henkeln: SL 7, 7b. |
SL 8, 40m, 7a: Ähnlich im Charakter und nahezu gleich gut wie die Länge zuvor, aber nicht mehr ganz so steil und pumpig. Auch hier folgt die Crux erneut nach dem ersten Bolt, und leitet dann in Ausdauerkletterei über. In der Mitte der Seillänge gibt es einen 10m-Runout in 6b-Terrain. Einen wirklich zuverlässigen Cam kann man nicht legen. Man könnte fast sagen, hier fehle ein Bolt. Der Stand zudem die perfekte Basejump-Plattform: ab hier fallen die Steine frei bis zum Einstieg!
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Sieht nochmals ähnlich aus. Ist auch so, wenn auch nicht mehr ganz so steil und pumpig. SL 8, 7a. |
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Hier auch mal noch ein paar easy Meter zum Abschluss von SL 8, 7a. Eigentlich wäre ich ja gerne und durchaus nochmals vorgestiegen am Ende. Doch wenn man aus der 45m-Monster-7b kommt und im Überschlag mit schon gehöriger Vorermüdung gleich wieder in eine solch anspruchsvolle 7a einsteigen sollte, dann kann man schon einmal schwach werden... |
SL 9, 20m, 6c/6c+: Wer eine gemütliche Abschlusslänge erwartet hat, der hat sich getäuscht, soviel wird schon vom Stand aus klar. Zuerst mal sorgt eine kurze (aber einfache) brüchig-splittrige Zone für Abwechslung vom sonst perfekten Fels. Dann geht es nochmals steil und athletisch zur Sache. Die Griffe sind zwar schon gut, die 6c (bzw. 6c+ nach dem neueren Topo) ist dennoch von der eher harten Sorte. Erst die allerletzten Meter sind dann einfach.
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Nochmals ein poweriger Wulst zum Abschluss: SL 9, 6c/6c+. |
Um 15.50 Uhr erreichen wir mit total leeren Armen den Ausstieg. Dieser befindet sich beim Übergang in total nichtssagendes Schrofengelände. Kein Ort, wo man sich lange aufhält, also machten wir uns umgehend ans Abseilen. Dieses gestaltet sich ob der überhängenden Wand und des hin- und herquerenden Routenverlaufs ein bisschen mühsam. Nur mit Pendeln, ohne immer wieder Exen einzuhängen, geht es einfach nicht. Und der Zweite hat dann das Problem, das Material wieder auszuhängen, was in etwa dem Abbauen einer stark überhängenden Sportkletterroute gleicht. Ganz sicher ist es ratsam, genau die Abseilstände auf dem Fototopo zu benützen. Wir unterliessen dies, und zahlten dafür den Preis von erhöhtem Aufwand. Nach einer Stunde hatten wir den Wandfuss wieder erreicht. Nach einer gemütlichen Pause machten wir uns auf den Heimweg - ohne nicht immer wieder Blicke zurück auf die Wand zu werfen. Denn es lockt schon, diesem Gerät eine perfekte Rotpunktbegehung abzutrotzen!
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Die Abseilerei ist von der steilsten Sorte, da sollte man schon konzentriert bleiben. Lässt man z.B. 1x das falsche Seil los, so baumelt es 5m weiter draussen im Wind und es bliebe nicht viel anderes übrig, als den Helikopter zu rufen. Wobei, was die Rega in dieser steilen Wand ausrichten könnte, bin ich mir auch nicht sicher. |
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Die Gegenperspektive zum obigen Bild. Unter mir 250m nichts als Luft. Logischerweise schon extrem eindrücklich, aber die Beklemmung, die ein Nicht-Kletterer in dieser Situation spüren würde, fehlt bei mir nach schon Tausenden von Abseilfahrten völlig. Das ist aber auch richtig so, denn mit Angst und Panik im Nacken könnte man wohl nicht den hier nötigen kühlen Kopf bewahren. |
Facts
Ben Hur 7c+/8a (7a obl.) - 9 SL, 280m - Schwitter/Maag 1994-2009 -
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Material: 12 Express, Camalots 0.3-0.75 plus evtl. Grösse 1, 2x50m Seile
Weltklasse-Tour in durchwegs überhängendem, griffigen Kalkgestein von allererster Güteklasse. Auch Linie, Ausgesetztheit und die Kletterei sind perfekt, so dass ich gerne und ohne Zweifel das Maximum von 5 Schönheitssternen vergebe. Die Absicherung ist durchwegs sehr gut, mit perfekt platzierten Inox-BH, optimalen Ständen und wo dienlich sogar einigen fixen Expressschlingen. Insgesamt sicher eines der Highlights was das alpine Sportklettern anbetrifft, sprich eine Route, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man es drauf hat.
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Ben Hur: perfer et obdura! |
Wissenswertes
Weil in der Ben Hur kaum plattig-schwere Passagen warten, sondern die Kletterei meist griffig, überhängend und ausdauernd ist, dürfte sie für starke Sportkletterer auch dank der sehr guten Absicherung ein zugängliches Ziel sein. Auf jeden Fall mehr als eine Route wie z.B. die auf dem Topo einfacher aussehende Batman (7b+), wo vor allem Fusstechnik und Psyche zählen.
Zu unterschätzen ist die Route aber dennoch nicht. Die Angabe von 7a obl. kann ich +/- unterstützen. Dies allerdings nur dann, wenn man die Crux via die Lazy Man Variante umgeht. Auf dem Originalweg ist zwischen den letzten beiden Bolts und zwischen letztem Bolt und Stand sicher minimal 7b obligatorisch, wenn nicht mehr.
In den letzten 3 SL werden die Hakenabstände etwas grösser. Klar ist es dort nicht mehr ganz so schwer, aber die anhaltende, überhängende Kletterei ohne gute Ruhepunkte kann einem durchaus auf die Pelle rücken, wenn man in den schweren Längen zuvor schon viel Kraft gelassen hat. Hier und da kann man vielleicht noch ein Klemmgerät legen, aber das kostet nur zusätzliche Kraft und die richtig guten Placements fehlen sowieso. Also geht man besser volle Kraft voraus.
In dieser Route lässt es sich hervorragend einen Rucksack aufziehen, weil dieser ausser in der ersten SL ständig frei hängt. Somit bietet es sich an, mit einem (50m-)Einfachseil zu klettern. Obwohl man auf dem Internet lesen kann, dass mit einem 70m-Einfachseil über die Route abgeseilt werden könne, ist dies m.E. nicht zutreffend. Erstens muss man so mehr und suboptimal gelegene Stände benutzen, zudem beträgt die Abseilstrecke über die erste SL fast volle 50m.
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Stimmungsbild vom Einstieg, nach dem Abseilen. In der Aureus-Nische lässt es sich noch gemütlich rasten... |
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...was durchaus nützlich ist, weil der Abstieg sehr steil und etwas heikel ist. Die obersten und steilsten Meter sind mit einem Fixseil entschärft. |
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Der Kopf ist weit in den Nacken zu legen, wenn man die Route verfolgen will. Ob ich eines Tages zurückkommen werde? Unter Benutzung der Lazy Man Variante scheint es mir nicht undenkbar, einen kompletten Rotpunkt machen zu können. Allerdings muss dafür alles perfekt laufen und in den schweren Längen müssen die Moves exakt sitzen. Weil dafür bestimmt mehrere Besuche fällig sind, weiss ich doch nicht so recht, ob ich diesen Aufwand auf mich nehmen soll... Ich gehe aber davon aus, dass dies noch nicht mein letzter Besuch in der Ben Hur war! |
Gratulation! Schöne Bilder und Erinnerungen einer zünftig stotzigen Tour bei bestem Herbstwetter eingefangen - was will man mehr?!
AntwortenLöschenGratuliere! Der (vorläufige) Abschluss einer erfolgreichen Saison, wie ich deinen Blogs entnehme. "Entnehmen" ist dabei natürlich untertrieben, denn ich freue mich über die schönen Bilder und wertvollen Kommentare.
AntwortenLöschenRobert vo Wetzikä
Super Bericht, tolle Bilder! Freue mich schon auf weitere Beiträge von dir...
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