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Montag, 30. September 2013

Piz Ciavazes - Priz (7b)

Wer kennt ihn nicht, den Piz Ciavazes?! Die eindrückliche Wand, unmittelbar an der Sella-Passstrasse gelegen, hat trotz dolomitischen Dimensionen den Charakter eines MSL-Klettergartens. Die angeblich eher brüchige obere Wandhälfte lässt man gleich ganz aus, und im unteren Teil gibt es inzwischen doch etliche MSL-Touren, die vorbildlich mit Bohrhaken abgesichert sind. Insgesamt also sicher ein prima Angewöhnungsziel für die Dolomiten, vom Charakter her irgendwie vergleichbar mit dem Vorbau am Reissend Nollen. Hier wie dort gibt's viel Klettergenuss und die Touren bilden für sich alleine schon lohnende Ziele, noch lieber holt man sich da aber den Appetit für die ganz grossen Kaliber.

Die eindrückliche Wand des Piz Ciavazes, unsere Route direkt über der dritten (d.h. der kleinen) Tanne von links.
Nach einem ersten Angewöhnen auf dem mit Rasenteppich ausgerüsteten Bernardi-Klettergarten in Wolkenstein wollten wir es alsbald wissen. Also auf zum Sellapass, von wo es noch ein Stück hinunter Richtung Canazei geht. Am Strassenrand ist ausreichend Parkgelegenheit vorhanden, doch Vorsicht: man hinterlasse keine Wertsachen im Automobil, es herrscht akute Diebstahlgefahr. Den Wandfuss erreicht man dann innert weniger Minuten, wobei verschiedene Trampelpfade zur Auswahl stehen. Zwei Seilschaften wollen uns ein kleines Rennen liefern, bei dem wir aber gar nicht teilnehmen müssen. Die wollen alle in die klassische Micheluzzi-Führe, wo sich am Einstieg bereits eine Menschentraube gebildet hat. Der Einstieg zur Priz ist nicht angeschrieben und verwaist, aber z.B. mit diesem Wandfoto tiptop zu identifizieren.

SL 1, 40m, 6a+: Gemütliche und eher plattige Seillänge zum Aufwärmen. Dennoch nicht zu unterschätzen, es hat auch einige anspruchsvollere Stellen und obwohl gut abgesichert, muss hin und wieder doch über die Haken hinaus gestiegen werden.

SL 1, 6a+
SL 2, 35m, 6a+: Eine weitere gemütliche Genuss-Seillänge. Die Wand ist nun bereits steiler als zuvor. Erst gewinnt man entlang von einem Riss an Höhe, danach geht es weiter mit griffiger Wandkletterei. Nach dieser Ouvertüre sollte man nun aber parat sein.

SL 3, 35m, 7a: Nach ein paar Auftaktmetern wartet gleich die Vorstiegscrux der Route: es handelt sich um eine an und für sich gut gesicherte Querung nach links mit feingriffiger und -trittiger Wandkletterei. A0 und bescheissen ist hier einfach unmöglich, die Stelle ist voll obligatorisch. Danach geht's steil über ein griffiges Dach hinweg, eine weitere Crux besteht dann darin, sich oberhalb vom Dach zu etablieren.

SL 4, 25m, 7b: In dieser Seillänge klettert man ein spiegelverkehrtes 'S', die nahe steckenden Haken lassen hohe Schwierigkeiten vermuten. Der Beginn löst sich aber noch prima auf und auch der erste Teil der Rechtsquerung geht gut. Doch plötzlich kriegt man dann das Gefühl, jetzt geht's nicht mehr weiter... ab hier ist es aber nur gerade ein pressig-weiter Zug an eine gute Leiste und nochmals Hopp ins Henkelloch, von wo man in schöner 6c-Ausdauerkletterei den Stand erreicht.

Am Beginn der grossen S-Kurve in der nominellen Cruxlänge (SL 4, 7b).
Immer noch in SL 4 (7b). Die eigentliche Crux ist nur kurz, aber heftig (na gut, auch nicht ganz so extrem für den Grad). 
SL 5, 30m, 6b: Schöne Seillänge mit griffiger Leistenkletterei, gewürzt mit einem originellen Dächlein. Dieses macht von weitem einen anspruchsvolles Eindruck, löst sich dann aber wie so oft doch prima auf.

SL 6, 35m, 6c+: Auch hier will ziemlich am Anfang der Seillänge ein weiteres Dächlein überwunden werden. Allerdings fehlen hier die ganz schönen Griffe und die Sache ist doch echt trickreich. Ich bin aber gut in Fahrt und kann mich drübermogeln. Zuletzt, zum Stand auf dem grossen Band hin gibt es dann einen wirklich unnötigen 15m-Runout. Die Kletterei ist wohl nicht so schwer, ein Sturz liegt allerdings nicht drin.

Am Ende von SL 5 (6b).
SL 7, 20m, 6c: Los geht's durch die eindrucksvolle gelbe Wand. Dieses bietet immer wieder gute Löcher als Griffe. Teilweise sind diese hinten etwas mit Lehm gefüllt. Bei Trockenheit kein Problem, bei Nässe sicher ätzend. Die Kletterei echt super, ziemlich ausdauernd und gar nicht so banal. Die Absicherung auch prima, wenngleich man etwas Guzzi geben muss.

Oro e Carbone in der optisch sehr schönen und auch prima zu kletternden SL 7 (6c).
SL 8, 20m, 7a: Gleich vom Stand weg pressige Wandkletterei an Leisten, welche zur Crux führen. Diese ist nur unter Verwendung einer geschlagenen Leiste im Grad 7a zu haben. Leider befindet sich dieses Kunstwerk nicht dort, wo man einen natürlichen Griff erwarten würde, weshalb ich mich hier schwer tue. Was kann ich da raten? Einfach dorthin greifen, wo man denkt dass der Griff nicht ist, hehe... Hat man diese Stelle gepackt, bietet das Finale dann noch steile, griffige Ausdauerkletterei.

Das Ausdauer-Finish in SL 8 (7a). Die Crux schon weiter unten an einer geschlagenen (aber unverzichtbaren) Leiste.
SL 9, 45m, 5c: Während einem das Topo mit der Angabe von 20m und einem Grad von (je nach Version) von 5b oder 5c ein easy Ausklettern zum Top weismachen will, ist die Realität ziemlich anders. Erstens Mal klettert man ein 50m-Seil beinahe aus und zweitens ist die Kletterei nach wie vor steil und auch recht fordernd. Ich denke, 6a oder gar 6a+ wäre jetzt auch nicht unpassend.

Nochmals steil und erst auf den allerletzten Metern richtig easy: SL 9, 5c.
Wie dem auch sei, glücklich und zufrieden erreichen wir das Top. Ich hatte die ganze Tour sogar Onsight klettern können, eine für mich sehr zufriedenstellende Performance. Ursprünglich hatten wir mit einem Abseilen über die Tour geplant. Aufgrund der Meterangaben in den Topos hätten sich etliche Stände überspringen lassen sollen. Irgendwie schien mir aber der Zollstock der Erstbegeher arg vertrimmt zu sein, d.h. die Abschnitte alle deutlich länger wie angegeben. Somit wären doch etliche Manöver fällig gewesen und zudem folgten uns auch noch 2 Seilschaften hintendrein. Noch viel wichtiger war aber das Fakt, dass sich auf der anderen Seite des Fassatals ein Gewitter zusammengebraut hatte, wo bereits erste Blitze zuckten. Beim Abseilen ins Wetter geraten wollten wir ganz und gar nicht, vor allem weil bei einem Platzregen auch Steinschlag und Sturzbach aus der Schrofenzone oberhalb der Route droht. 

Aussicht vom Top. Kommt das Gewitter, oder kommt es nicht?
Also entschieden wir uns für den Fussabstieg übers Gamsband, der sich auch in Kletterfinken als gut machbar entpuppte. Das Gelände ist äusserst eindrücklich und wartet mit einigem Auf und Ab sowie einigen nicht zu unterschätzenden Abklettermanövern oder Abseilern an improvisierten Verankerungen auf. Doch auch wenn mir das wie eine kleine Weltreise vorkam, so waren wir in 45 Minuten vom Top retour beim Auto, mit Abseilen wäre man kaum wesentlich schneller. Ah ja, das Gewitter verzog sich übrigens in Richtung Südwesten, somit blieben wir komplett trocken und auch bald schien wieder die Sonne.

Eindrückliches Gamsband, der Weg geht der auffälligen Verwerfung entlang...
...teilweise ziemlich exponiert, wenn auch problemlos.
Facts

Piz Ciavazes - Via Priz 7b (6c obl.) - 9 SL, 280m - Prinoth/Riz 2003 - ****; xxxx
Material: 12 Express, Keile/Friends nicht nötig

Sehr schöne und gut abgesicherte alpine Sportklettertour in recht harmloser Umgebung. Auch wenn man keine Ängste ausstehen muss, so wird der Vorsteiger dennoch etwas gefordert und sollte mindestens den Grad 6c solide draufhaben. Im ersten Routenteil bis zum Band dominiert eher technische, fingerkräftige Wandkletterei an Leisten, oberhalb wird es dann noch etwas athletischer an Löchern. Der Fels ist solide und gut, jedoch nicht ganz so schön und verschwenderisch griffig wie in den absoluten Dolomiten-Highlights.

Ich bin auch ein (fürs Gamsband tauglicher) Wanderschuh...

Wissenswertes

Nach Regenfällen oder im Frühjahr sollte man mit einer Begehung besser zuwarten. Der obere Routenteil führt durch einen grauen Wasserstreifen in gelber Wand und ist öfters mal nass oder zumindest feucht. Einige Löcher in diesem Wandteil sind hinten mit Lehm gefüllt. Im trockenen Zustand stellt dies kein Problem dar, bei Feuchte macht es hingegen sicher wenig Spass.

Am Gamsband oberhalb liegt allerhand an Schotter rum, und zum Ausstieg der Route führt eine Art Rinne. Während bei unserer Begehung alles ruhig blieb, ist eine gewisse Steinschlaggefahr sicher nicht von der Hand zu weisen. Ganz besonders akut ist dies, falls einem ein Gewitter in der Wand erwischen sollte, oder auch wenn es Schneeresten auf dem Band hat.

Der mächtige Sass Pordoi, der mit seiner '4 Giorni un Estate' auch ein absolutes Wunschziel darstellt.
Durch die exakt südliche Ausrichtung ist die Route auch spät im Jahr lange uneingeschränkt besonnt. Zusammen mit der moderaten Länge, dem kurzen Zustieg und der Abseilmöglichkeit bildet sie somit ein Ziel, welches man auch noch sehr spät in der Saison angehen kann. Fürs frühe Frühjahr ist hingegen die Problematik von Steinschlag und Feuchte zu berücksichtigen.

Ein Wandfoto mit eingezeichnetem Verlauf gibt es hier. Ein Topo mit untertriebenen Meterangaben und gedumpten Schwierigkeiten ist bei Montialpago zu finden. Ansonsten gibt es auch noch eines im Führer 'Alpine Sportkletterrouten Nördliche Dolomiten' von Armin Oberhollenzer. Dort sind auch die weiteren modernen Routen in der Wand beschrieben, etliche Topos stellt auch Alberto de Giuli zur Verfügung. Auf den ersten Blick sehen die Routen im zentralen Wandteil alle prima aus, ich werde sicher zurückkehren um diese auch zu versuchen.

Dienstag, 24. September 2013

Kalymnos - Triton (7b+) und Final Round-Up

Meine sportlichen Kletterferien-Ziele sind eigentlich immer dieselben: 8a rotpunkt, 7c onsight und eine schöne Route einbohren. Noch viel wichtiger ist jedoch, dass es für die ganze Familie schöne Ferien sind... natürlich mit dem heimlichen Hintergedanken, dass wir nächstes Jahr auch wieder gehen. Über die geglückte Begehung des 'Path to Deliverance' (8a) hatte ich schon zuvor berichtet. Tatsächlich konnte ich im Lauf unserer Kalymnos-Ferien dann auch noch die beiden anderen Ziele erreichen. Hier nun der Bericht zur Erschliessung der Route 'Triton' im Sektor Odyssey, und eine Zusammenfassung über die noch gekletterten Routen.

Die Linie zwischen 'Bubu Pensaci Tu' und 'Andromeda' im Odyssey hatte ich bereits letztes Jahr ausgespäht. Sah nach steiler, athletischer Kletterei aus, die Griffe auf den ersten Blick über weite Strecken gut, bis auf eine Cruxzone. Ob es dort eine Möglichkeit gäbe, das war die Frage. Dem wollte ich nun auf den Grund gehen. Leider aber sind die Felsen so steil, dass man ohne zu bohren gar keine Moves ausprobieren kann. Also setzte ich 2 Bolts, damit die Sache näher beurteilt werden konnte. An der vermeintlichen Crux befand sich ein kleiner Sinterzapfen. Wie ich diesen in die Hand nahm und daran anzog, machte es 'schnapp' und er befand sich in meiner Hand. War es das bereits gewesen? Wie sich später entpuppte nein: die für mich einfachste Lösung jener Stelle wäre sowieso ohne diesen Griff ausgekommen. Und anyway, sie liess sich gut klettern, zudem war die Route auch viel weniger ein Einzelstellen-Problem wie vom Boden aus vermutet.

Triton: hier geht es lang. Welch ein Prachtsfels, und welch ein Privileg, hier eine Route bohren zu können!
Bald einmal waren 6 weitere Bolts platziert, hinzu kam auch noch der Stand, welchen ich freundlicherweise vom Glaros Bolt Fund zur Verfügung gestellt erhielt. Die Bohrhaken habe ich jedoch alle selber bezahlt. Zu Putzen gibt es in diesem von Vegetation freien Fels eigentlich nicht viel, allerdings ist die Oberfläche in diesen Überhängen vor der Passage einiger Kletterer gelegentlich etwas krümelig. Ich tat mein Bestes, um dies bereits jetzt zu bereinigen. Dann war es bereits an der Zeit, die Moves einzustudieren und an die Begehung zu schreiten. Einen ersten Versuch verzockte ich prompt, danach war es dann soweit:

Odyssey - Triton 7b+ - 3*, 20m
Steile, athletische und kräftige Kletterei mit unerwarteter Lösung an der Crux
Marcel Dettling, 7. September 2013

Meine beste Schätzung für den Grad ist 7b+. Die Route erscheint mir schwerer wie die vom Charakter her nicht unähnliche 'Lucky Luka' (7b), in etwa ähnlich wie 'Alfredo Alfredo' (7b+) und einfacher wie 'Polifemo' (7c). Alle diese Routen befinden sich ebenfalls im Odyssey und gelten als etabliert für den Grad. Mit zwei Wiederholern der Route konnte ich persönlich sprechen. Ein auf meinem Level operierender Kletterer bestätigte den Grad. Ein Kollege, dem auf der Insel sehr viele Routen bis zum Grad 8a onsight gelangen verpasste es hingegen, sich die erste Onsight-Begehung zu holen und musste ein zweites Mal ran. Ich schob es aufs Pech und die Tatsache, dass ein Onsight in einer noch fast jungfräulichen Route ohne Spuren von Begehungen natürlich deutlich schwerer ist. Er meinte hingegen, die Route könnte auch 7c sein, und sei auch eher schwieriger wie die 'Alfredo Alfredo' (7b+), welche er in seinem unnachahmlichen Stil danach rasch onsightete.

Das '7c' könnte man womöglich auch wegputzen, Wind und Wetter wird's schon richten...
Benannt habe ich die Route nach dem griechischen Meeres-Gott Triton. Er wird in der Mythologie zwar nicht oft erwähnt, dafür in der Kunst häufig dargestellt. Dabei bläst er auf einer Schneckenschale, dem sogenannten Tritonshorn, womit er das Meer aufwühlen und auch wieder beruhigen kann. Dies passt hervorragend zu unserem Aufenthalt auf Kalymnos, bzw. auch zu den beiden Tagen, die ich zum Auschecken, Einrichten und Punkten der Route verwendet habe. Am einen Tag ging ein zügiger Meltemi, der zum Klettern wohl für hervorragende Bedingungen sorgte, einem dafür im Schatten auch gerne mindestens einen Pulli überziehen liess und im Meer für entsprechend Wellengang sorgte. Am nächsten Tag war der Wind dann wie durch göttliche Fügung gestoppt, die See spiegelglatt. Dies nur, um am nächsten Tag dank dem Meltemi wieder aufgewühlt und rauh zu sein. Da musste wohl tatsächlich Triton seine Finger im Spiel haben!

Das hingegen ist zum Bleiben aufgemalt.
Restliches Ferienprogramm

In bereits bewährter Manier kletterte ich die 14 Tage auf der Insel ohne Ruhetag durch. Nach dem erfolgreichen Projektieren in den ersten 3 Tagen setzte ich danach mehr aufs Genuss- und Onsight-Klettern und streute nur noch die eine oder andere etwas schwerere Route ein, wobei ich auf lange Rotpunkt-Schlachten keine Lust mehr hatte. Will man jeden Tag klettern, so ist es natürlich essenziell, sich jeweils nicht völlig platt zu machen, sondern den Motor nicht zu überdrehen und noch etwas im Tank zu lassen. Das gelang mir eigentlich ganz zufriedenstellend, auch wenn mir zum Schluss dann doch langsam aber sicher etwas der Sprit ausging.

Zuhause fiel ich dann hingegen in ein umso tieferes Loch (auch als 'Mythos-Blues' bekannt, wobei das bei mir mit dem Bier nix zu tun hat). Nach fast einer Woche Pause war ich bei einem Indoor-Test-Bouldern einfach völlig kraftlos, absolut ohne jede Spritzigkeit. So kam es, dass ich Boulder im 6B/6C-Bereich, welche ich vor der Abreise locker hatte flashen können, noch nicht einmal in mehreren Versuchen wiederholen konnte. Das ist irgendwie einfach mein hartes Los. Ich kann zwar problemlos im Turbodiesel-Style zwei Wochen am Stück durchklettern und baue auch schnell die für Kalymnos nötige, spezifische Ausdauer auf. Leider nur schmilzt dabei meine Maximalkraft wie Butter in der Sonne dahin und es braucht danach wieder Wochen bis Monate an hartnäckigem Training, um zurück auf den Stand von vorher zu kommen. Nun ja, so ist es - was aber angesichts dieser tollen und erfolgreichen Ferien durchaus zu verschmerzen ist.

Die Erinnerung an die schönen Erfolge hilft über die verlorene Form hinweg: im 'Path to Deliverance' (8a), Foto von Ivan Lenko

Sektor Odyssey

Nausicaa Nausicaa (6a+, ****): Super Kletterei von eher technischer Natur in fantastischem Fels mit sehr guter Reibung und vielen kleinen Griffen. So etwas würde ich mir 10 SL lang als Plaisir-Tour wünschen - einfach zum Moven.

Dafni (7b, ***): Sehr interessante Route. Unten etwas hin und her mit kurzer Linksschleife, dann einer schrägen Rampe entlang zum knifflig-kräftigen Finale (Crux). Manche finden wohl, das sei speckig. Tatsächlich sind die Tritte bisweilen etwas glatt, speckig finde ich das allerdings nicht (war auch bestimmt von Anfang an so).

Patroclos Reborn (7b, ****): Geniale Tour, die lange vernachlässigt wurde und inzwischen super saniert ist. Im unteren Teil gilt es die beste Linie zu erkennen und teils grossräumig um die in gerader Linie gesetzten Bolts herumzuklettern. Die Crux dann im kräftigen Ausstieg, fürs Klippen des zweitletzten Hakens muss man ziemlich Kraftreserven mitbringen, oder dann gleich Drübermoven und Auslassen.

Orion (7c+, ***): Sehr steile Tour mit schon beinahe dachartiger Crux. Der Zustieg bis dahin zwar durchgehend henklig, aber dennoch nicht völlig trivial. In der Schlüsselstelle etwa 4 schwere Züge an eigentlich auch nicht soo schlechten Griffen, die Füsse zu setzen ist aber alles andere als einfach (und schwerer, je grösser man ist). 

Sicht vom Sektor North Cape zum Odyssey (linker Rand, Bildmitte) und nach Masouri (Bildzentrum).
Satyros/Bubu (ca. 7a, ****): Als Zustieg zum Einrichten meines Projekts diese Kombination geklettert. Schöne und knifflige Kletterei in Satyros, nach der Schlüsselstelle kann man ideal in die Bubu wechseln, wo noch ein paar anhaltende Meter dazukommen. Dieser Weg ist allerdings nicht lohnender wie der Originalausstieg.

Lucky Luka (7b, ***): Kurze und steile Sinterkletterei. Im unteren Teil recht kräftig mit weiten Zügen und ziemlich abgeschmierten Tritten. Nach einem Ruhepunkt dann noch ein steiles Sinter-Finale. Zur Kette hin wird es immer athletischer, wer nicht aufpasst, kann da auch noch abgeworfen werden.

Il Gigante e la Bambina (6c+, ***): Direkt geklettert wirklich sehr schwieriger Start, gedacht ist wohl eine Rechtsschleife. Dann erst easy Kletterei, das Finale dann allerdings steil und athletisch über Aufschwünge hinweg mit Hooks und an Sintern. Irgendwie richtig cool!

Imia (6c, ***): Sehr schöne, eher technische Kletterei vorwiegend an Tropflöchern, Sinter kommen nur ansatzweise vor. Die Crux eigentlich eher ein Bewegungsproblem als athletisch. Für mich eine ideale Aufwärmroute, wirklich schön.

Alfredo Alfredo (7b+, ***): Theoretisch "Henkel - Boulder - Henkel". Praktisch wollte ich onsighten, scheiterte aber deutlich. Dann noch zweimal die dynamisch angegangene Crux vergeigt, so dass es beim vierten Go oben raus dann sehr, sehr knapp wurde. Die Henkel sind halt ziemlich weit auseinander, es ist steil und just zuletzt sind dann eben doch noch einige kleine Leisten und Aufleger zu krallen.

Carribean Wedding (7a, ***): Interessant und anders - einfache Meter führen zu einer Art Gufel, die man mit allerlei Tricks und Spreizen überwindet. Lange Beine und Arme sind dabei sicher vorteilhaft, trotzdem fand ich das richtig schwer. Für mich ein klarer Fall von 7a, viele andere Touren in dem Grad auf Kalymnos sind einfacher.

Sicht von Telendos nach Masouri, mit all den berühmten Sektoren, von Illiada über Grande Grotta zu Poets und Gerakios.

Secret Garden

Tricky Katie (7a+, ***): Brandneu eingebohrte Tour in nächster Nachbarschaft der 'Apocalypse'. Die Kletterei ist dann aber doch erstaunlich eigenständig. Unten eher sloprig und technisch, obenraus dann athletisch an Leisten, Löchern und zwei, drei Sinteransätzen. Und leider benützt man dort entweder einen aufgebohrten Griff, oder weicht für zwei Züge nach rechts in die Nachbartour aus (beides gleich schwer).

Kaly Diva (7c, ****): Absolut geniale Route. Der untere Teil wird immer pressiger, bis zur kniffligen Schlüsselstelle wo man sich an Slopern optimal platzieren muss und dann die gute Leiste schnappt. Oben raus nach einem Ruhepunkt sehr athletische, aber etwas einfachere Kletterei. Kann einem aber trotzdem noch abwerfen - mich zum Glück jedoch nicht, nachdem ich die einmal Crux passiert hatte :-)

Mayumba (7a+, ***): Bouldereinstieg an Sinterzapfen, sehr athletisch und schwieriger wie es aussieht. Danach erst etwas einfacher, bald wird es aber sehr technisch und unübersichtlich, so dass man sich ordentlich festhalten muss. Gute Tour!

Sam Suffit (7a, ***): Auch eine recht schöne Tour, jedoch nicht so gut wie diejenigen in der Hauptwand. Schon der Einstieg ziemlich knifflig und kräftig, und in ähnlichem Stil geht es weiter. Kaum hat man mal ein gutes Loch in der Hand und denkt es sei vorbei, wartet schon wieder das nächste Problem...

Puffa Puffa Puffa (7c, ***): Wie die Nachbarin Kaly Diva eine durch einen Ruhepunkt zweigeteilte Route. Unten wartet eine Stelle wo es an etwas abschüssigen Löchern die optimale Sequenz zu finden gilt. Der Schluss schien mir auf den ersten Blick kaum machbar mit absurd hoch steckender Kette, schliesslich fand ich dann aber doch eine ganz gute Lösung, welche die weit auseinander liegenden Griffe verbindet.

Sirtaki Lessons (7c+/8a, *****): Hammertour! Zustieg an ein paar Sinterzapfen, dann athletisch zu einem runden, kniffligen Gegendruck-Sinter, von wo man kräftig und behutsam zugleich an Sloper ziehen muss. Danach wieder der runde Sinter, ein kräftiger Gaston und zum Schluss eine Portion Ausdauer. Braucht ziemlich Saft im Oberarm und noch so gerne hätte ich sie durchgestiegen - was in einem Tag mit bereits einer 7c in den Armen aber nicht gelingen wollte. I'll be back!

Kathrin unterwegs...


North Cape

Funatiker (7a+, ***): Der ganze Sektor ist aus der Ferne sicher viel attraktiver als aus der Nähe. Dies mit Ausnahme der rechtesten Zone, wo sich diese Tour befindet. Zu Beginn athletische Kletterei mit wirklich teils sehr, sehr weiten Zügen (uff!), obenraus dann eher technisch, rauh und Erkennen der Linie.

Helios (8a, ***): Kurze (12m), aber um so steilere Route (8m Überhang). Nach einem noch gut machbaren Zustieg geht es entlang eines einzelnen Sinters. Dessen Zangengriffe sind nicht total schlecht wenn auch keine Henkel. Nur gibt es fast keine Tritte und es ist sehr schwer die Körperspannung zu halten. Zuletzt dann noch ein herber Boulder mit sehr weitem Zug. Leider bringt Körpergrösse hier rein gar nix, denn es hat absolut keine Tritte und die Herausforderung ist es, die nötige Spannung aufbauen zu können.

Sektor North Cape, die sehr steile 'Helios' (8a) eher in der linken Bildhälfte.

Panorama

Elefantenhimmel (7a, *): Nach einem 5a-Zustieg steile Kletterei, vorbei an ein paar Sinterzapfen zu einem passablen Ruhepunkt. Die Crux der Tour dann das Anklettern der Umlenkung, ein sehr athletischer Zug und irgendwie total unrunder Abschluss. Das fand ich nun wirklich einmal eine unlohnende Kalymnos-Route. Die total verrosteten Haken erhöhen den Spass auch nicht gerade.

The Call of the Ktulu (7c, ***): Neue Tour der Gebrüder Remy, welche zu Beginn sehr nahe (oder eigentlich genauer auf) der benachbarten 'Lulu in the Sky' verläuft. Eine erste technische Crux beim Verlassen der Lulu, dann geht's in Sinterland. Erst gut griffig und mit ein paar Schüttelpunkten wird es dann gegen Schluss hin untrittiger und kräftiger, was im Klinken der zu hohen Umlenkung kulminiert. Das kriegte ich gerade noch gebacken, damit mein bester Onsight der Ferien. Achtung, Abbauen der Route ist nur durch Klettern im Toprope möglich, die beiden riesigen 'Exocet-Raketen' warten nur darauf, Personen am Wandfuss zu zermalmen - ich machte mir bereits gewisse Sorgen, sie zum Klettern zu benützen, doch ohne einen Dülferzug und ein Spreizen ans untere Ende ist halt einfach definitiv viel schwerer...

Cigarillo (7a, ***): An sich recht schöne Route, die mit den tiefen Sinterorgeln schon beinahe Körperriss- und Kaminfeeling aufweist. Achtung, die Haken hier sind (verzinkte Dübel, über 10 Jahre alt) total verrostet. Im Mittelteil lassen sich aber (entsprechend verlängert) die besseren Bolts der 'Aegean Sea' daneben einhängen. Und bräche einer beim Sturz in der Schlusscrux, so reicht es dann wenigstens nicht mehr für den Bodensturz.

Monahiki Elia (6a+, ****): Erst klettert man an Gestein das aussieht wie Broccoli (kein Witz!), danach folgt athletische Tufa-Kletterei. Für den Grad echt anspruchsvoll, ohne etwas Athletik, Übersicht und der entsprechenden Technik (Knieklemmer, Spreizen, ...) wird man hier seine liebe Mühe haben.

Kathrin im Elefantenhimmel (7a). Das Foto allerdings eher besser wie die Kletterei - auf Kalymnos jedoch die Ausnahme.

Olympic Wall

Sex Toys (7a, ***): Ganz anderer Charakter wie die üblichen Kalymnos-Routen. Technische Wandkletterei an kleinen, positiven Leisten, die schwerste Passage leicht überhängend, der Schluss dann hingegen schon fast Schleicherei. Tolle Sache!

Telendos (7b+, ****): Sehr coole Route, erst an ein paar abstehende Sinternoppeln, dann Übergang zu technischer Tropfloch-Kletterei. An der Crux muss man schon einmal ein paar kleine Griffe halten und sorgfältig moven, richtig hart ist das nun aber eher nicht. Anyway, auch Kathrin steigt hier Rotpunkt durch - neue persönliche Bestleistung, herzliche Gratulation.

Tornado Lou (7b, ***): Saubere 4*-Tufa-Kletterei bis kurz vor Schluss. Dort wartet nach einem Ruhepunkt noch eine unangenehme, technisch-kleingriffig-glatte Abschlusspassage. Auf diese hätte man nun getrost auch verzichten können, der Umlenker steckt ja sowieso irgendwo mitten in der Wand. Achtung, äusserst verrostete, verzinkte Haken...

Biloute (7a, ***): Grossgriffige Ausdauerkletterei. Wirkliche Henkel hat es allerdings nicht allzu viele, die Griffe sind eher flach und glatt. Bei warmem Wetter kann das eine ziemliche Soap-Opera werden. Ich kam jedenfall durchaus etwas ins Schwitzen und Rutschen.

Hogo Fogo (7c, ***): Super geniale Route mit Stelle am ersten Dächlein (links halten und schnappen hilft!) und dann zackiger Sinter-Ausdauerkletterei bis in die Gufel. Nach Ruhepunkt aus dieser raus dann die kleingriffige Crux, wo man sich ganz ordentlich festhalten muss. Weist leider ebenso total verrostete, verzinkte Schrotthaken auf.

Beta Bloc (6c, **): Nachdem es aus der Psycho-Route 'Hellas Rodeo' (8a) nix geworden war, kurz vor dem 'Einbruch' von Sonne und mörderischer Hitze noch rasch diese recht nette Tour ausprobiert. Irgendwie nicht schlecht, aber doch auch nix allzu besonderes: griffige Kletterei an nicht so schönem Fels mit ein paar wenig intuitiven Stellen.

Kathrin punktet 'Telendos' (7b+) - new personal best, whoo hoo!

Telendos

Tequitaschapan (7a, ***): Klein aber oho! Irgendwie schwerer als man meinen könnte, die Sinter zu Beginn sind nicht so griffig und ordentlich athletisch. Der Ausstieg dann direkt sicher schwerer wie 7a, die Rechtsschleife ist wohl der gängigste Weg und gemäss Topo "erlaubt".

Zorba's Restaurant (7a+, ***): Die Sinterfahne wirkt herausfordernd und nachdem meine Kollegen die Route als 'easy' bezeichnen, nehme ich den Kampf auf. Ich finde es allerdings nicht wirklich easy, bis man sich einmal spreizend etablieren kann, muss man doch ordentlich kämpfen.

Pancho Villa (7a+, ***): Sehr trickreiche Sinterroute. Unten hilft ein sauberer Hook, dann ein prima Knee-Drop und schliesslich gilt es geschickt an den Sinterzapfen zu spreizen. Diese Tricks gilt es jedoch alle zu erkennen, sonst ist das sicher viel schwerer.

Abaneros el Chili (7b, ***): Abgefahrene Kletterei mit grossem Sinterzapfen. Doch dieser muss erst erreicht werden... Athletisch geht es unten dahin und dann eben, wie an den Zapfen?!? Meine Upside-Down-Lösung ist jedenfalls patentiert! Und sicher um Welten einfacher als die Brachiallösung meiner Kameraden.

Amores Perros (7c+, *****): Grenzgeniale Wandkletterei, die man nicht auslassen sollte. Unten bald einmal ein weiter, dynamischer Move, dann nachher zweimal knifflige Stellen an etwas ungriffigen Sintern mit Stehproblem in der glatten Wand daneben. Zum Umlenker hin dann noch etwas Ausdauer an Löchlein und Leistlein.

Höllenfieber (7a+, ***): Tropflochkletterei an scharfem Fels. Trotz der 1*-Bewertung im Führer für Fans dieser Art von Kletterei auf jeden Fall lohnenswert. Gemäss den Girls käme man hier gemütlich zu einem Punkt im siebten Frantzosengrad. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich (ermüdet von den anderen gekletterten Routen) nur auf dem Zahnfleisch und mit letzter Reserve onsight hochkämpfen konnte. Somit fand ich das gar nicht unbedingt ein solch grosses Geschenk.

Magma (6b+, ****): Einzigartige Kletterei an einem flachen Einzelsinter. Der Start hat es echt noch in sich, da muss man sich schon festhalten. Gegen oben hin geht's dann immer besser dahin. Das war es dann für den Tag, ab zum Bad im nahe gelegenen Meer hiess es danach!

Böötlen nach Telendos, macht 5 Euro pro Fahrt und Person. A good value, würde ich sagen.
Iannis

Verikoko (7a+, ***): Diesen Sektor hatten wir schon im Jahr zuvor besucht und waren ob schlechter Bedingungen nicht so richtig glücklich geworden. Dieses Mal war es aber famos. Die Verikoko ist eine prima Wandkletterei mit einer technischen Crux in Linkstraverse zur Umlenkung hin. Allerdings ist's dann richtig gemacht doch einfacher, wie es den ersten Anschein macht.

Sevasti (7b, ****): Abgefahrene und total coole Sinter-Zieherei in steilem Gelände. Da es wirklich tiptop griffig ist, kommt man hier mit den entsprechenden Reserven aber auch gut durch. Eine gewisse Antizipationsfähigkeit für die einfachste Linie kommt einem jedoch sicher auch zu gute. Angechalkt ist hier nämlich einfach alles, was nach Griff aussieht.

Attitude (7a, **): Interessante Route mit schönen Bewegungen. Leider sind die Tritte hier schon ziemlich abgeschmiert und trotz zahlreicher BH ist die Absicherung nun echt als suboptimal zu bezeichnen. Kaum zu glauben, dass man den Kletterfluss durchs ungeschickte Platzieren von BH dermassen bremsen kann.

Themelina (7b+, ****): Total coole Sinterkletterei mit steiler Press-Passage kurz vor Schluss. Wer geschickt ist, baut davor sogar einen Ganzkörper-Rest ein! Die Sintersäule in der Crux soll anscheinend an entscheidender Stelle oft feucht sein. Für diejenigen, die dann noch Reserven haben gäbe es auch noch eine sehr interessante Verlängerung. Die mache ich dann das nächste Mal!

So, das war's! Bis zum nächsten Jahr (so hoffe ich!).


Dienstag, 17. September 2013

Schattenbach - Aqualandia (7a+)

Die Schattenbachschlucht dürfte bis vor wenigen Jahren nur gerade Einheimischen und vielleicht noch wenigen Insidern ein Begriff gewesen sein. Das änderte sich schlagartig, als Jeb Corliss das äusserst spektakuläre Video 'Grinding the Crack' veröffentlichte. Es zeigt ihn beim Wingsuit-Flug vom Wartgang am Hinterrugg durch die Schattenbachschlucht nach Walenstadt. Nach rund 25 Millionen Views (Stand September 2013) darf man wohl von einer weltbekannten Szenerie sprechen. Dennoch ist es bestimmt nur wenigen bekannt, dass man einerseits die Schlucht im Rahmen einer Abenteuerkletterei terrestrisch durchsteigen kann und andererseits an der Seitenwand, direkt in Falllinie eines Wasserfalls, eine alpine MSL-Tour im Grad 7a+ (Topo) zu finden ist.

Unser Plan war es eigentlich, das gemeinsame Projekt namens 'Salto de Agua' zu befreien, doch fiel dieser leider buchstäblich ins Wasser (mehr darüber zu einem späteren Zeitpunkt…). Nach einer kalten Dusche besannen wir uns der Alternativen. Das Zauberwort hiess 'Aqualandia', eben diese Tour in der Schattenbachschlucht. Erstbegangen natürlich von Dani himself, und zwar teilweise im Alleingang und in Begleitung von verschiedenen Gefährten anno 2004/5. Der Ausgangspunkt im ‚Lee‘ ob Walenstadt war rasch erreicht. Auch der Zustieg ist an sich keine Sache, er dauert bloss ca. 30 Minuten. Während das Bachbett 'Hinterlaui' meist problemlos begehbar ist (T3/T4, mit kurzer, nicht exponierter Kletterstelle III oder deren Umgehung T6), so ist möglichem Steinschlag aus der Schlucht oder den Seitenwänden Beachtung zu schenken. Da man aber einigermassen gut ausweichen kann oder unter Blöcken Deckung findet, kann man hier von einem kalkulierbaren Risiko sprechen. Der Einstieg und die Route selbst sind hingegen als steinschlagsicher zu werten, ausser natürlich man löst beim Klettern selber Steine aus. Um 13.30 Uhr waren wir schliesslich bereit und packten es an.

Blick von oberhalb Walenstadt Richtung Schattenbachschlucht, die Route hier noch nicht sichtbar.
Blick aus der Hinterlaui hinunter in Richtung Walenstadt. Die Atmosphäre ist freundlich.
SL 1, 50m, 6b: Der Auftakt noch recht gemütlich, aber bald einmal gilt es ernst. Spätestens bei der Prallplatte sollte man parat sein, ist hier (direkt geklettert) doch das Halten von einigermassen kleinen abschüssigen Leisten und gute Fussarbeit nötig. Eventuell findet man links herum auch einen einfacheren Weg, das wäre dann aber nicht die Idee. Auch danach bleibt die Sache anspruchsvoll, in nicht immer perfektem Fels müssen die Haken doch manchmal ordentlich überstiegen werden und auch ein Camalot will obligatorisch platziert sein. Fazit: nach dieser Seillänge hat man sicher warm! Als Bewertung fand ich 6b+ auf jeden Fall angemessen.

SL 2, 40m, 5c: Bei erst ziemlich weiter Absicherung geht es über eine Stufe hoch und in einfacherem Gelände unter den nächsten Wulst. Dieser bildet die nicht ganz optimal abgesicherte Schlüsselstelle. Den Move am guten Griff werden die meisten Anwärter sicher draufhaben, allerdings tönt die Henkelschuppe etwas hohl und ist daher behutsam zu behandeln. Wer sie ausreisst, darf sich auf eine unangenehme Landung auf den Bändern etwa 5-7m tiefer gefasst machen. Der Rest ist dann vergleichsweise wieder easy, trotzdem würde ich die Bewertung hier doch auch bei mindestens 6a veranschlagen.

Blick vom Einstieg auf die ersten Seillängen.
SL 3, 35m, 6a+: Etwas linksherum steigt man hoch, BH gibt es hier vorerst keine, aber es ist auch noch nicht allzu schwer. In der zweiten Hälfte der Länge dann schöne und steile Kletterei an rauhem, griffigem und solidem Fels. Dies fand ich bis zu dieser Stelle die schönstem Meter, und irgendwie auch die angenehmsten bzw. einfachsten. Obwohl, objektiv betrachtet dürfte die Bewertung von 6a+ durchaus passen.

SL 4, 18m, 6c+: An einer schwach ausgeprägten Verschneidung/Rippe entlang geht es hier in die Höhe. Die Seillänge ist leicht überhängend und da von Dani im Alleingang eingebohrt, auch wirklich gut abgesichert. Wirklich harte Einzelstellen warten auch keine, man bedient meist rauhe, bisweilen etwas staubige Henkel und wird mehr bezüglich der Ausdauer gefordert. So kann ich hier ohne Probleme onsight durchsteigen. Ob dies nun an der guten Absicherung oder an mit eher als 6c zu bewertenden Schwierigkeiten liegt, ist halt für mich nicht ganz einfach zu sagen.

Schöne und steile Kletterei in SL 4 (6c+).
SL 5, 25m, 7a+: Der Auftakt führt noch gut gesichert bis unter die Schlüsselstelle hoch. Dort will ein Wulst mit einem abgefahrenen Boulder überlistet werden. Eventuell kann man sich hier (falls nötig) vom Bolt gerade noch bis zu den wieder besseren Griffen hochnullen, danach sind dann aber gleich mehrere Meter im 6b+-Bereich obligatorisch zu klettern und auch mit einem Camalot abzusichern. Der nächste BH steckt auf jeden Fall in weiter Ferne, so dass hier durchaus solides Können vonnöten ist. Der Boulder an sich ist alles andere als trivial und obwohl ich vom Vorsteiger eine Lösung vordemonstriert erhielt, konnte ich nicht im Flash durchsteigen. Oberer achter UIAA-Grad passt aber wohl…

Die Crux  (7a+) der Route ist an diesem unscheinbaren Wulst. Sie ist anspruchsvoller, wie man auf den ersten Blick meint.
SL 6, 25m, 6b+: Den Zwischenstand (gemäss Topo) sollte man auf jeden Fall nutzen. Unmittelbar nach dem Band, auf welchem sich dieser befindet wartet nämlich die Crux des oberen Teils. Ziemlich obligatorisch will die athletische 6b+-Stelle geklettert sein. Ein sehr aufmerksamer Sicherer am Zwischenstand könnte den Sturz wohl gerade noch schonend für das Geläuf bremsen, von 30m weiter unten (ohne Sichtverbindung) ist dies ausgeschlossen. Danach dann auch noch über 2 Aufschwünge hoch, und erst zuletzt einfacher an den Stand auf einer Art Terrasse.

Die Schwierigkeiten sind gemeistert, Ausstieg aus SL 6 (6b+).
SL 7, 45m, 5b: In dieser Seillänge stecken keine Bohrhaken mehr. Vom Stand weg klettert man links hoch und einem Riss entlang, welcher vorerst noch gut abgesichert werden kann. Nach einer glatten Plattenquerung hört man dann auf einmal ein Bächlein im Felsinneren gurgeln und bald erreicht man auch den Pool, wo das Wasser in einer Felsspalte versickert. Nun gilt es noch, neben dem Wasser die 10m bis zum Ausstieg zu bewältigen. Das ist zwar nicht sonderlich schwierig, aber expo: es gibt keine Sicherungsmöglichkeit! Im Sturzfall würde man wohl erst auf der Stufe mit dem Pool aufschlagen, und danach die Wand runterpurzeln, autsch!

Die letzte Seillänge ist nicht sehr schwierig (5b), aber clean und daher nicht zu unterschätzen.
Anyway, das ist alles hypothetisch, wir meistern auch diese letzte Hürde und stehen um 17.05 Uhr am Ausstieg. Von hier könnte man bequem in 5 Manövern über die Route abseilen und in 20 Minuten retour zum Auto laufen. Wir wollen uns dem möglichen Steinschlag in der Hinterlaui aber nicht ein zweites Mal aussetzen und folgen dem Bachlauf Richtung Alp Büls. Meist ist dieser problemlos begehbar, es warten aber auch einige anspruchsvolle Stufen (T6, III), welche man vermutlich teilweise links und/oder rechts durchs dichte Strauchwerk umgehen könnte (mühsam!). Hat man dann einmal eine Höhe von 1360m erreicht, so hält man sich nach rechts in Richtung Alp Vorder Büls. Nun gilt es noch, den Einstieg in den schwach markierten Wanderweg bei Wissenberg zu finden, und diesem via Chriesistein zum P.546 an der Strasse zum Walenstadtberg zu folgen. Zuletzt muss man dann noch eine Viertelstunde zum Auto hochsteigen, wo sich um 19.00 Uhr der Kreis schliesst. Somit nahm also der Weg vom Ausstieg bis zum Parkplatz nochmals fast 2 Stunden in Anspruch - mit Abseilen wäre man bestimmt schneller.

Unterwegs im Bachbett Richtung Alp Büls. Meist gut begehbar, aber einige T6-Stufen mit Dreierstellen hat es auch.
Facts

Schattenbach - Aqualandia 7a+ (6c obl.) - 7 SL, 235m - Daniel Benz et al. 2004/2005 - **xxx
Material: 10 Express, Camalots 0.3-3

Aussergewöhnliche, alpine und trotz vernünftiger BH-Absicherung eher abenteuerliche Kletterei, welche dem oft ausgetrockneten Schattenbachfall folgt. Der Fels ist eigentlich zumeist solide und von guter Qualität. Dennoch gilt es oft, auch wegen den sehr seltenen Begehungen, Griffe und Tritte mit einer gewissen Sorgfalt zu wählen. Während in den Startlängen eher technische Moves in etwas ausgewaschenen Fels warten, dominiert oben steile Kletterei an grossen und rauhen Griffen. Das Wasser hat übrigens vielerorts eine Dreck- bzw. Staubschicht hinterlassen, welche aber beim Klettern nicht über Gebühr stört.

Die Route verläuft durch den klar erkennbaren, ausgetrockneten Wasserfall.
Wissenswertes

Die Absicherung ist an den schweren Stellen gut aber dennoch etwas fordernd (obere Stufe von xxx). An den einfacheren Stellen (unter 6a) gibt es hingegen etliche Runouts (xx), welche auch nicht immer entschärft werden können. Hier sollte der Vorsteiger wissen was er tut, bzw. welche Griffe er nutzt und welche er besser sein lässt.

Insgesamt kann man von einer typischen **-Route sprechen. Der Fels ist nicht top, die Linie durch einen ausgetrockneten Wasserfall ziemlich eigenartig und auch mit einigen Nachteilen (Staub, Dreck) behaftet. Wem jedoch der Sinn nach einem besonderen Erlebnis steht, kann hier auch tolle Klettermoves finden – eine mega weite Anreise lohnt sich jetzt vielleicht nicht unbedingt, für Kletterer aus der Region aber doch ein Unterfangen, das man auf die Projektliste setzen darf.

Tolle Moves in SL 4 (6c+).
Damit man die Route klettern kann, muss die Wand trocken sein. Im Frühling hat man vielfach noch schlechte Karten, im Sommer und Herbst ist es hingegen die meiste Zeit gut. Wie schon erwähnt versickert eine ziemlich grosse Menge an Restwasser durch einen unterirdischen Abfluss – eine geologisch und hydrologisch äusserst interessante Sache!

Dieser Abfluss hat sich gemäss Aussage von Dani wahrscheinlich im Zuge der intensiven Regenfälle im Juni 2013 erweitert/vergrössert. Einerseits sieht er nicht mehr genau gleich aus wie zuvor, andererseits gibt es einen neuen Überlauf bzw. Wasserstreifen oder –fall etwa 30m rechts der Route. Dies zeugt von Verschiebungen „im Berg“ – mit dem Fazit, dass Aqualandia dadurch wohl häufiger trocken/begehbar ist wie in den Jahren zuvor.

Nur auf den obersten 10m hat es Wasser, danach versickert dieses komplett in der Wand.
Der Schattenbachfall wurde im Februar 2012 von mindestens 3 Seilschaften als Eisklettertour begangen. Die Schwierigkeiten wurden dabei auf WI6/M7+ taxiert. In der vierten SL der Felsroute hatte es nur eine dünne Säule, welche in Mixed-Kletterei bewältigt wurde (die BH waren nutzbar). Der ganze Rest wurde im Eis geklettert, der Panzer war an etlichen Stellen mehrere Meter dick.

Blick vom Ausstieg, schön war's!
Erst kürzlich habe ich entdeckt, dass die Schlucht zum Ausstieg von den Base Jumpern auch durchflogen wird. Die Sache ist als 'The Trench' vom Exit 'Sputnik' bekannt. Ein entsprechendes Video ist hier zu finden: klick. Wem das noch zu langweilig war, der sollte die Sache auch noch in der krassen Variante anschauen: klack! Da hatten wir wohl Glück, dass wir nicht zum falschen Zeitpunkt am Ausstieg waren und abgeschossen wurden. Ich frage ich mich echt ein bisschen, wie kontrollierbar diese extremen Tiefflüge sind. Und für alle Baser, welche dies lesen: habt ihr die Schlucht einmal zu Fuss durchstiegen? An einem Ort haben die Älpler nämlich den elektrischen Draht für den Viehhüter quer vom einen zum anderen Ende gespannt. Wer den trifft, ist wohl erledigt?!?

Mittwoch, 4. September 2013

Got that monkey off my back...

Ferien in Kalymnos sind wieder einmal angesagt und da die Form passt stellt sich die Frage, welche Routen es denn dieses Mal sein sollen. Immer wieder lockt es mich in den Ferien, eine (nach persönlichen Massstäben) harte Route zu projektieren und zu punkten. Meistens habe ich bisher diesen Plan rasch aufgegeben und bin den Verlockungen des Onsight-Kletterns erlegen. Dieses Mal habe ich jedoch einen anderen Approach gewählt. Ursprünglich zwar freiwillig, danach wurde es dann fast zum Zwang. Wenn nämlich einmal Zeit und Aufwand in eine Route investiert ist und klar geworden ist dass sie geht, dann kann man dann auch nicht mehr zurück...

Beim Projekt handelt es sich um die 'Path to Deliverance' (8a) an der Spartan Wall. Für Kalymnos eine ziemlich spezielle Tour, denn es handelt sich nicht um stark überhängende Sinterkletterei, sondern um eine äusserst knapp strukturierte +/- senkrechte Platte. Ohne solide Fingerkraft geht zwar auch hier nichts, aber an Balance, Vertrauen in die Füsse und Kreativität um die Strukturen in eine vernünftige Sequenz einzureihen darf es ebenso nicht fehlen. Nachdem ich letztes Jahr bereits einmal in der Tour geschnuppert (und gleich wieder abgebaut) hatte, nahm ich mir dieses Mal an Tag 1 die Zeit, um die Tour seriös auszubouldern. Das brauchte seine zwei Stunden, aber schliesslich war für jede Stelle eine Lösung gefunden...

Der erster Durchstiegsversuch brachte mich dann schon über die erste schwere Stelle hinweg zum Beginn der Crux. Da kam Hoffnung auf und ich beschloss, auch Tag 2 in die Route zu investieren. Mein vierter Go ging dann schon mitten in die Crux hinein, der fünfte eigentlich richtig gut, aber halt doch nur bis zum vorletzten schweren Zug. Wegen kommender Sonne, aufgebrauchter Kraft und erkennbaren Limiten der Fingerhaut war allerdings auch Tag 2 erfolglos geblieben. Aber so nahe am Durchstieg konnte ich doch nicht aufgeben... also Material hängen lassen und am nächsten Tag nochmals angreifen! Beim ersten Go am dritten Tag ging allerdings gar nix, kein Strom, keine Souplesse, schon vor den schwersten Zügen war fertig, shit!

Sektoren Spartan Wall und Afternoon. Die 'Path to Deliverance' genau in Bildmitte über die weisse Platte entlang der Schattengrenze.
Mental wurde es nun natürlich noch schwieriger: hatte ich den Höhepunkt schon überschritten und war das nun alles für die Katz?!? Abbauen, Ruhen oder Weiterprobieren?!? Ruhen liegt mir weniger, Aufgeben auch nicht so, also Weiterprobieren. Beim nächsten Versuch ging es dann auf einmal wieder viel besser, der heikle Schnapper zum Ende der Cruxzüge gelang erstmals im Durchstieg, danach reichte es leider noch nicht ganz. Am Boden dann die Mindgames: ein weiterer Versuch lag noch drin. Aber was beim Scheitern? Noch einen vierten Tag investieren, möglicherweise gefolgt von weiteren? Die Ferien auf dieses eine Ziel fokussieren und schlussendlich doch scheitern?!? Tja, wenn man einfach aufgeben kann, hat man es manchmal schon einfach.

Im insgesamt achten Versuch kam dann aber die grosse Erlösung: irgendwie lief alles noch ein bisschen besser wie zuvor, der Schnapper am Ende der Crux sass besser, so dass auch die folgende Züge klappten. Im crimpy Finale krallte ich dann mit den Fingern bis aufs letzte in die rasiermesserscharfen Tropflöcher, einen Schmerz verspürte ich zu diesem Zeitpunkt keinen mehr... allerdings haben diese paar Meter ziemlich viel kostbare Hornhaut gekostet. Das war aber in diesem Moment meine kleinste Sorge, denn schliesslich war der Umlenker erreicht und meine insgesamt siebte 8a gepunktet :-) Dennoch machte sich in den ersten Minuten danach gar nicht so die grosse Freude bemerkbar. Sondern einfach grosse Erleichterung, es geschafft zu haben und damit vom Projektstress erlöst zu sein. Somit kann ich nun nach vorne blicken und guten Gewissens aufs onsighten fokussieren. Natürlich konnte ich es auch bisher nicht lassen, mir die eine oder andere Begehung unter den Nagel zu reissen. Hier die Übersicht über die bereits gekletterten Routen:

Sektor Spartacus

Tales of Greek Heroes (6b+, ***): Hübsche und anhaltende, aber nirgends besonders schwierige Kletterei, meist an wasserzerfressenem Fels mit ein paar wenigen Sintern. Gutes Aufwärmgelände.

Gladiator (7b, *****): Kingline mitten in der Spartacus-Cave. Der Einstiegsboulder ist gesucht und noch nicht besonders hübsch, aber auch nicht so das Problem. Danach steiles Gebolze an Sinterbobbeln und Löchern mit drei schwereren Stellen: gleich zum Beginn des steilen Teils, in einer griffarmen Linksquerung und zuletzt noch beim Anlaufen auf schlechten Tritten an einem Zweifinger-Untergriffloch.

Leonides (7b, *****): Sehr anhaltende, fast 40m lange Seillänge an wasserzerfressenem Fels und ein paar Sintern. Gutes Stehvermögen unerlässlich, aber auch Fingerkraft wird gefordert. Felsqualität und Moves sind einfach hervorragend, vom Charakter her irgendwie wendenmässig geil!

Daily Routine, aber immer wieder schön. Aktuell täglich 28-29 Grad, 40km/h Wind und tiefe Luftfeuchtigkeit - optimal!
Sektor Spartan Wall

Spartakiada (7a+, ***): Auf weiten Strecken recht hübsche Kletterei im 6c-Bereich, die Crux kommt erst zum Schluss beim Anklettern des Umlenkers. Mit einem Faustklemmer ging das Klippen desselben für mich problemlos. Allerdings geht das nur mit richtig grossen Händen (hier endlich mal von Vorteil, zumeist ist das umgekehrt!). Kathrin konnte den Faustklemmer unmöglich halten und musste eine deutlich aufwendigere Lösung wählen. 

Path to Deliverance (8a, ****): Eindrückliche Tour durch eines der glattesten Gemäuer auf Kalymnos. Während in der ersten Hälfte noch einige überraschend griffige Löcher auftauchen, fordern danach sloprige Leisten und schlechte Tritte Bewegungsgefühl und Fingerkraft. Die Passage an fetzenscharfen Tropflöchern zum Schluss fordert dann die letzten Reserven an Kraft und Haut.

Sektor Afternoon

Bye bye Doc (6c, ****): Geniale, fetzenscharfe Tropflochkletterei mit mehreren kniffligen Stellen - hat mich sehr an die Kadenz am Rosenlauistock in den Engelhörnern erinnert. Die Absicherung ist mit perfekt platzierten Bolts bestens. Für alle, die diesen Kletterstil lieben ganz sicher eine Empfehlung!

Claire (6c, **): Irgendwie die nicht so ganz geniale Route. Lange Zeit hübsche Tropflochkletterei im 6a-Bereich mit einer kleingriffigen Crux über den letzten BH hinweg. Ganz direkt geklettert sauschwer, leicht linksherum passt 6c durchaus, allerdings würde man irgendwie logischer gleich zum eins weiter links gelegenen Stand klettern, auch wenn es so vermutlich nur noch 6b/+ wäre.