Am Muttri wird im Aufstieg jeweils auf Zeit gelaufen und es gilt dabei die Schallmauer von 2 Stunden Aufstiegszeit für die 1400hm, welche auf jeden Fall unterboten werden will. Davon hatte ich auch bereits früher schon geschrieben. Dies an einem Tag, wo ich meine (immer noch gültige) persönliche Bestzeit für den Aufstieg realisiert hatte und noch dazu eine perfekte Pulverabfahrt genossen hatte. Zum Ende unserer Oster-Kletterferien war die Gelegenheit für eine erneute Skitour (notabene die zweite "richtige" des Winters) da. Einerseits war mir nicht nach frühem Aufstehen, andererseits liess sich kurzfristig und spätabends kein Partner mehr für eine ambitioniertere Tour auftreiben. So ging's also an den Muttri zum Konditionstest. Dieser fiel zum Glück positiv aus - weiterhin Klettern und aufs Kardio-Training verzichten lautet also die Devise ;-)
Ausblick vom Mutteristock über die Abfahrtshänge hinunter zum Wägitalersee (Ende April 2017). |
Zur Tour selbst gilt es zu sagen, dass diese mit einer Portage begann. Die Schneedecke am Ende des Wägitalersees war schon beinahe inexistent, so dass auf den ersten 100hm bis zur Hütte vom Schwantli an ein Fellen nicht zu denken war. Danach ging's auf dünnem, hartgefrorenem Schnee dann gut. Witzig war es, im zweiten Waldstück zum Chruter hinauf über die knapp eingeschneiten Bärlauchfelder aufzusteigen - hatte ich so auch noch nie erlebt. Das rauhe Weidegelände vom Chruter selbst war dann nochmals leicht mühsam mit ein paar Extraspitzkehren zu begehen. Erst oberhalb, so etwa ab dem Schlunenwald, lag dann so richtig viel Schnee. Insgesamt waren an diesem Tag nur etwa 15 Tourengänger am Muttri unterwegs, im Vergleich zu einem guten Wintertag also verschwindend wenige. Die meisten davon hatten die Normalroute für die Abfahrt gewählt, in der Nordflanke lag erst eine einzige Spur - umso besser! Tatsächlich und wie erwartet fand man hier noch sehr guten Pulverschnee. So war die Abfahrt bis zum Ende des Muttrirückens ein grosser Genuss. Deutlich die beste Pulverabfahrt des Winters, wobei das bei meiner Tourenliste natürlich auch nicht so schwierig war ;-)
Fantastischer Pulverschnee und viel Sonne in der Muttri-Nordabfahrt. Eine weitere Person legt gleich die dritte Spur. |
Unterhalb war es dann vorbei mit der Herrlichkeit. Im sonnigeren Gelände ob der Rinderweid war der Schnee decklig, unterhalb wurde er dann rasch klebrig. Um dem rauen Weidegelände unter der Rinderweid auszuweichen, wählte ich die Abfahrt via Aberen, ein Novum für mich am Muttri. Die war natürlich auch kein Genuss, liess sich aber ohne Probleme noch komplett mit den Ski an den Füssen durchführen. Auf dem Strässchen ging's noch bis zur Einmündung dieser Rinderweid-Abfahrt. Ab dort waren die aperen Stellen so zahlreich, dass eine Portage von 5-10 Minuten zurück zum Ausgangspunkt die effizienteste Fortbewegungsart war. Zufrieden rollte ich nach Hause. Nach "ausschlafen" (alles ist relativ ;-) und einem gemütlichen Frühstück mit der Familie hatte es doch noch für eine lässige Tour gereicht. Der Pulverschnee im oberen Teil war der Hammer und schliesslich war ich zum Zmittag bereits wieder retour zu Hause. Ein "Mini-Adventure" der idealen Art.
Facts
Mutteristock (2294m) vom Wägitalersee mit Abfahrt über die N-Flanke.
Ski-Schwierigkeit ca. WS+, einige kurze, steile Stellen (40 Grad) bei Einfahrt in die N-Flanke.
Material: normale Skitourenausrüstung.
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