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Dienstag, 13. Dezember 2022

Skitour Fürstein (2040m)

Nun ist der Winter auch vor die Haustüre gekommen. Dies jedoch noch nicht so ausgiebig, dass man im Züri Oberland bereits auf Skitour gehen könnte. Doch nach einer intensiven Kletterwoche, an einem Bluebird-Sonntag nach ausgiebigen Neuschneefällen würde es sich ganz bestimmt lohnen, eine etwas längere Anreise in Kauf zu nehmen. Meine Wahl fiel auf den Glaubenbergpass, eine Gegend in welcher ich bisher noch nie unterwegs war. Da lässt sich ohne grossen Aufwand ein ziemlich hoch gelegener Ausgangspunkt erreichen, das sanfte Gelände ermöglicht Touren auch bei frühwinterlich knapper Schneelage. Zudem schien mir die Möglichkeit einer Mehrgipfel-Rundtour sehr attraktiv.

Eine tolle Gegend! Der schattige Chli Fürstein (1994m) und der sonnige Fürstein (2040m).

Der Start zur Tour war in Langis auf 1440m, bis zum dortigen Wintersport- und Bundesasylzentrum ist die Strasse von Sarnen her ganzjährig befahrbar. Zuerst geht's dem Trassee der Strasse entlang hinauf zur Passhöhe Glaubenberg (1543m), dann war mein erstes Ziel der äusserst populäre Rickhubel (1943m). Das ist keine Überraschung, denn er hat viele Attribute auf seiner Haben-Seite: kurz, einfach, relativ schneesicher und äusserst aussichtsreich. Vom Kreuz an seinem Gipfel überblickt man die ganze Tourenarena und kann sich nach Gusto eine Runde über die schönsten Skihänge aussuchen (oder natürlich auch über die Aufstiegsroute zurück zum Ausgangspunkt gelangen). 

Tolles Ambiente im Aufstieg zum Chli Fürstein (1994m).

Mein nächstes Ziel war der Fürstein (2040m), der König dieses Gebirges. Mit seiner Höhe kann er zwar nicht übermässig punkten, aber dank fast 500m Prominenz und einer Dominanz von beinahe 10km steht er sehr selbständig und bietet viel Aussicht. Ich folgte dem plateauartigen Rücken, später dem sich aufsteilenden ENE-Grat zum Gipfel - es ist weniger weit, wie es vom Rickhubel den ersten Anschein macht. Nach einer angenehmen Rast am Top machte ich mich für die Abfahrt bereit. Es lag ausreichend, wenn auch nicht übermässig Schnee. Eine etwas defensive Fahrweise war der Unversehrtheit von Mensch und Material absolut zuträglich. Viel Spass gemacht hat es trotzdem, nur zu bald kamen meine Latten unten am Bach bei Ober Sewen (1740m) zum Stehen.

Toller, fluffig-leichter Pulverschnee in der Abfahrt vom Chli Fürstein (1994m).

Die Felle wurden ein zweites Mal montiert, zu Chli Fürstein (1994m) sollte es nun gehen. Zwei Tourengänger waren mir hier bereits zuvorgekommen, so war auch dieses Top ziemlich zügig erreicht. Ich stellte mir nun die Frage, ob ich der Aufstiegsroute entlang zur Kapelle Sewen (1719m) oder doch eher südseitig zum Stall bei 1650m abfahren sollte. Etwas mehr Skispass konnte nicht schaden und tatsächlich waren die obersten 200hm in der Südflanke vorzüglich mit bestem Pulver. Weiter unten im bewaldeten Steilgelände war es dann nicht mehr ganz so toll (ähm ja, doch eigentlich logisch). Aber es ging und bald war der nächste Anfellpunkt erreicht.

Der nächste Anfellpunkt beim Stall auf 1650m, mit wohlig-warmem Ambiente.

Ziemlich flach und in einem grossen Bogen ging es bei der bereits erwähnten Kapelle vorbei hinauf zur Sewenegg (1835m), welche vor Ort als Schnabelspitz bezeichnet ist. Damit war bereits das vierte Gipfel(chen)ziel des Tages erreicht und die Felle konnten endgültig im Rucksack verstaut werden. Auch auf dem Teilstück hinunter zur Passstrasse liessen sich noch ein paar genussreiche Schwünge zelebrieren, bevor es in zügiger Fahrt auf deren Trassee zurück zum Ausgangspunkt ging. Wobei "zügig" zu relativieren ist. Die neuen Arbeitsgeräte mussten auch an diesem Tag daheim bleiben. Während man beim Pulvercruisen mit dem alten, in Mitleidenschaft gezogenen Material keine Abstriche machen muss, so ist es beim Gleiten auf gewalzter Unterlage doch spürbar anders. Noch schlimmer war nur das Skaten auf dem flach-harten Schlussabschnitt - doch auch diese 3 Minuten hatte ich bald hinter mich gebracht. Sehr zufrieden mit diesem wunderbaren Frühwintertag und 1150 Höhenmetern im Gepäck machte ich mich auf den Heimweg.

Ob es heute wohl neue Kratzer gegeben hat?!? Die Suche gestaltet sich zunehmend schwieriger 😁!

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