Zeit für den ersten Wettkampf im 2019! Schon im Vorjahr hatten wir dem Sparta Fight beigewohnt und waren dabei auf starke Konkurrenz aus der Ostschweiz, dem Vorarlberg und sogar aus dem fernen Ausland getroffen. Auch dieses Jahr lockten wieder 40 brandneu geschraubte, herausfordernde Probleme auf die total fast 200 Teilnehmer. Unmittelbar davor hatte ich noch leichte Momente des Zweifels: man hätte stattdessen auch im Eis klettern können, im Tessin lockte sogar die Sonne und die Möglichkeit, ein schönes Projekt abzuschliessen. Wie ich mich für mich alleine entschieden hätte, vermag ich gar nicht zu sagen. Für die Familie war der Wettkampf aber gesetzt und so machten wir uns motiviert und topfit auf den Weg nach Buchs/SG.
Alle voll motiviert dabei! |
Die Kinder hatten von 10.30-15.00 Uhr Zeit, sich den 40 Bouldern zu widmen, den Erwachsenen blieben danach weitere 5 Stunden, bis die Scorecard abgegeben werden musste. Somit wollten wir erst die Kinder coachen und nebenher die 'einfachen' Probleme gleich mit abhaken, um sich schön langsam und kontinuierlich aufzuwärmen und einzuklettern. Danach bliebe dann Zeit, um auch noch die härteren Geräte einzusammeln. Um 15.15 Uhr wurde schliesslich das erste Mal abgerechnet. Unsere beiden Kinder hatten gegenüber dem Vorjahr die Anzahl an Tops und Zonen massiv verbessern können, ein Beleg für ihre grossen Fortschritte. Der Tochter reichte es bei der U10 ex aequo zum dritten Rang - immer wieder eine grosse Motivationsspritze, vor der versammelten Meute aufs Podest steigen zu können. Die Medaillen sind zwar ein exklusives Gut, aber einen schönen Preis gab's für alle Kinder - absolut zurecht, denn schliesslich hatten alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste gegeben.
Podest der U10-Mixedkategorie. Sowohl bei den Teilnehmern wie auf dem Podest sind die Mädchen in deutlicher Überzahl. |
Nach der gütlichen Siegerehrungs-Pause konnte dann mit frischen Kräften weiter angegriffen werden. Schon bald glich die Halle vor lauter Chalk-Luft einer räuchergeschwängerten, überfüllten Räuberhöhle. Ausserirdische (bzw. auch Irdische, welche nicht dem Stamm der Kletterer angehören) hätten bestimmt grosse Fragezeichen gehabt, was hier seltsames betrieben wird. Während die 14 blauen Probleme im Bereich 6C/7A für mich noch mehr oder weniger rasch gelöst waren, galt es bei den 10 Bouldern im Schwierigkeitsgrad rot (Bereich 7B) die Differenz zu den Konkurrenten zu machen. Am Ende hatte ich 5 dieser Probleme geknackt, bei zwei weiteren war ich nahe dran - die müssten doch noch zu schaffen sein! Bei beiden handelte es sich Coordination Dynos an sloprigen Volumen, der eine noch mit kraftraubendem Zustieg - bei wiederholten Versuchen eine ziemlich hautfressende Sache. So kam es, wie es kommen musste: die Fingerspitzen wurden mehr und mehr rosa, bis schliesslich im Stile von '10 kleine Negerlein' nach jedem weiteren Versuch an einem weiteren Finger das Blut hervortrat. Trotz oder eben gerade wegen den Tapen-Verbänden wurde schliesslich klar, dass nun endgültig nichts mehr zu holen war, womit wir schliesslich um 18.30 Uhr und somit 1.5 Stunden vor Ende der Quali endgültig die Segel strichen.
Am Ende stehen für mich 32 Tops und 35 Zonen (von je 40 bzw. 39, der schwierigste Boulder konnte von niemandem gelöst werden). Das reichte in der Gesamtrangliste für Rang 16 unter 124 Teilnehmern, für mich ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Letztes Jahr war ich noch ein ganzes Stück weiter hinten platziert gewesen. Man könnte diese Verbesserung dem Training zuschreiben (was mir durchaus recht wäre!), aber vielleicht war's auch einfach nur Glück: zwischen den Rängen 10 und 40 ist es in der Rangliste ziemlich eng, zwei zusätzlich geschaffte Boulder machen einen grossen Unterschied. Und da hängt's dann eben auch stark davon ab, ob man ein Limit-Problem findet, das gut zur persönlichen Morphologie und den Stärken passt, oder eben gerade nicht. So machten wir uns abgekämpft und müde aber sehr zufrieden auf den Heimweg. Mir verbleibt, dem Team vom Sparta für die Organisation und den Sponsoren für die schönen Preise zu danken. Nächstes Jahr dann wieder! Einen kleinen Tipp zum Schluss hätte ich noch: ich wäre für die Einführung einer Seniorenkategorie. Selbst wenn's nur eine Ü30-Wertung gegeben hätte, so wäre die Bronzemedaille mir gewesen, in einer Ü40-Wertung hätte es sogar noch besser ausgesehen ;-).
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