Unsere Suche nach dem Sonnenfenster und pulvrigem Schnee für die Jahresabschlusstour führte uns nach St. Antönien. Ja, nachdem wir in den letzten Wochen öfter gemeinsam auf Voralpen-Touren unterwegs gewesen waren, sollte es heute für einmal etwas höher hinausgehen. Die Première über 1000hm auf einer Skitour war für die Kids angesagt... "Daddy spinnsch, viiiel z'wiit für euis" war ihr Kommentar. Aber ich meinte es (natürlich zurecht) besser zu wissen.
Tolles Halo im Aufstieg - sonst hätten die hohen Wolken auch noch ein wenig länger warten dürfen! |
Etwas im Unklaren über die genauen Gegebenheiten nach dem Föhnsturm schien es mir eine gute Wahl, zur Aschariner Alp hinaufzusteigen. Unten in geschützter Lage konnte man mit gutem Schnee rechnen, oben standen mit Geisstschuggen, Nollen und eben dem Jägglisch Horn Ziele in verschiedenen Hangexpositionen bereit, so dass wir in diejenige Richtung gehen konnten, welche den höchsten Fahrspass versprach.
Nie für einen Stunt zu schade... ;-) |
Selbstredend waren bis zum Entscheidungspunkt schon 650hm zurückzulegen. Die gingen aber leicht von den Beinen, im Gegensatz zu den oft weitläufigen Voralpentouren ging es hier nämlich effizient in die Höhe. So viel schlauer bezüglich der Wahl des genauen Gipfelziels wurde man bei der 'Usmälchi' auch nicht - sprich, die Südhänge sahen bis auf den Kammbereich auch gut aus. So gewann schliesslich, wen erstaunt's, das Jägglisch Horn als die Option mit den wenigsten Höhenmetern die Wahl, sonst hätte man ja eventuell noch ein paar Schritte zu viel gemacht, um die 1000er-Barriere zu knacken ;-)
Glaube der Seitenwind ist sogar auf dem Foto zu erkennen, oder?!? |
Jedenfalls entpuppte es sich dann viel weniger weit wie von den Kids befürchtet und bald einmal waren wir auf dem Gipfelgrat, wo uns aber eine heftig stramme Brise empfing. Zum Gipfel waren es nur noch wenige Minuten, somit hiess es dort einzig umrüsten und ihn möglichst bald wieder zu Gunsten der etwas geschützten Nordflanke zu verlassen. Auch für die Kinder ein eindrückliches Erlebnis, wie unwirtlich es in den Bergen subito werden kann, wenn die Naturgewalten toben.
Genussvolle Abschlusswiese mit seidenfeinem Pulver, 1a! |
Die Abfahrt war dann im oberen Teil leider gar nicht so grandios. Der Schnee wäre zwar durchaus pulvrig gewesen, doch die Sicht im Schattenhang war ob der hohen Bewölkung zu diffus, um es richtig krachen zu lassen. Bald jedoch waren wir auf dem pistenmässig eingefahrenen Alpweg, der natürlich mit Stemmbogenverbot befahren werden musste. Einmal aus dem Waldstück draussen warteten dann noch 400hm mit seidenfeinem Pulver in sehr schönem Freeride-Gelände, wo Daddy dann gerne noch ein paar coole Stunts vorzeigte. Der Nachahm-Effekt liess nicht auf sich warten und so schwangen wir mit hohem Stoke-Level das letzte Mal im 2020 ab. Auf ein Neues im 2021, die 1000er-Grenze ist ja nun gesprengt, schauen wir was kommt :-)
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