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Dienstag, 23. April 2024

Gastlosen - Ground Zero (7b+)

Wenn man (wie er) nur sporadisch zum Klettern komme, dann müsse es eine richtig kernige Tour sein, so war die Logik meines Kletterpartners. Meinerseits war ich viel mehr eingelullt im Sportklettern und den dortigen Projekten, so hätte ich mich vermutlich auch mit einem gemütlichen Sonntagsausflug zufrieden gegeben. Umso besser, wenn man Kollegen hat, die einem sagen, was zu tun ist 😁 Denn auf meiner Projektliste figurierte die im 2021 erschlossene Ground Zero natürlich auch: sie ist eine der längsten Routen an der Gastlosenkette und die Namen der Erschliesser bürgen für eine "Top Büez", wie wir zuletzt im Gantrischmassiv in Erfahrung bringen konnten.

Blick auf die Marchzähne an den Gastlosen mit dem Verlauf von Ground Zero.

In höchst freudiger Erwartung fuhren wir der Destination entgegen, endlich wieder einmal auf Felskontakt plangend (Viktor) bzw. "gut aufgewärmt" von den Efforts am Vortag (Marcel). Interessant auch, dass wir quasi gleich nebenan mit der Nikita unsere erste gemeinsame Tour unternommen hatten. Die Anfahrt zum Ausgangspunkt beim Parkplatz Oberberg an der Kantonsgrenze BE/FR (ca. 1490m, Taxe 7 CHF/Tag, bezahlbar mit Münzen oder Twint) war zwar weit, verlief aber smooth. Also eigentlich bis auf die Tatsache, dass unten beim Abzweig (P.1133) ein offenbar ganz neues Schild steht, welches ein Fahrverbot für Motorfahrzeuge im Winterhalbjahr (bis am 15.4.) verheisst. Sollte dies mehr als nur eine Empfehlung sein, so müsste beim nächsten Mal das E-Bike mit - denn die etwa 5km und fast 400hm auf der geteerten Strasse betrachtet wohl niemand als willkommenes Fitnesstraining beim markant verlängerten Zustieg. Dieser beträgt nämlich normal nur 20 Minuten, welche aber zum Schluss über loses Geröll doch noch etwas mühsam werden. Eine weitere Erschwernis besteht potenziell durch einen Felssturz, welcher sich im 2023 an der Glattewandspitze ereignet hat. Wir konnten im Gelände aber weder sehen wo, noch waren bei unseren Zustieg irgendwelche Trümmer sichtbar (die Route Ground Zero ist mit Sicherheit nicht betroffen bzw. gefährdet). Um 9.15 Uhr hatten wir uns dick mit Sonnencrème eingeschmiert und die weiteren Vorbereitungen abgeschlossen, so dass wir bei sehr sommerlichen Temperaturen loslegen konnten.

Unzweifelhaft, hier geht's los!

L1, 20m, 5b: Kurze Zustiegslänge zum wesentlichen Business, welche zur Toto Pépone gehört. Der Fels ist eher unschön-splittrig, so dass sich auch die Absicherung als distanter anfühlt, wie sich beim Anblick von unten präsentiert. Zudem hätte ich eher mit 6a bewertet - aber alledem zum Trotz, dieser Abschnitt wird für ernsthafte Anwärter kein Showstopper sein.

Bisschen ein alpiner Start in die Tour, der Anseilplatz da am Auslauf der Schlucht ist durchaus etwas spooky, um diese Jahreszeit befindet sich ein grosser Schneekegel gleich daneben und die erste Länge (5b) spricht dann auch gleich noch eher die rustikalen Gemüter an.

L2, 40m, 7a+: Was für eine Seillänge! Los geht's gleich mal steil-athletisch, der Fels ist mit oft diagonalen Strukturen garniert, so dass man sich sauber zu positionieren und anzupressen hat. Mittig folgen dann ein Piazriss (welcher mir wie man es schon fast erwartet trotz nicht extremer Schwierigkeiten doch einen Seufzer provoziert hat) und einen Riss an einer Rampe, wo ein paar Jams nicht schaden. Das Schlussbouquet ist dann in jeder Hinsicht die Krönung: es kommt eine Passage an Sinterbobbeln wie in Kalymnos und dann die Crux. Da heisst es erst einmal die richtige Beta zu erkennen und auch noch über die Körner zu verfügen, um sie auszuführen. Wobei dabei zusätzlich noch das Seilgewicht nach unten zieht, gut verlängert zu klippen zahlt sich bestimmt aus. Alles in allem dünkte mich dies für den Vorstieg die anspruchsvollste und zwingendste Seillänge. Aber wer weiss, vielleicht hatte ich mich danach einfach wieder an die Materie gewöhnt.

Steile Wandkletterei höchster Güteklasse mit taffem Finish in L2 (7a+).

L3, 25m, 7b+: In ähnlichem Stil geht's weiter: steile, fordernde Wandkletterei an strukturiertem Fels, wo man stets nach den Griff- und Trittmöglichkeiten zu suchen hat. Einfach vielleicht noch einen Tick schwieriger wie unten, dafür enger abgesichert. Oder war es nur die Bewertung, welche mir dies suggeriert hat?! Die Crux jedenfalls folgt bei der Überwindung des Dachs, wo ich bald einmal klein beigab. Man muss sich da an eher abschüssigen Strukturen auf Gegendruck geschickt positionieren und vor allem den richtigen Plan haben, noch dazu ohne zu wissen, wo und wie oberhalb vom Dach die Griffe kommen. Sprich, sicherlich sackschwer zum Onsighten. Nachher folgen dann noch die "einzigen 5m an klassischer Südwand-Plattenkletterei". Für meinen Teil hat das gut ausgereicht - super schlabbrig an sloprigen Vertikalstrukturen ist da das Motto.

Die super-schlabbrigen 5m an klassischer Südwand-Plattenkletterei am Ende von L2 (7b+).

L4, 35m, 6c+: Wenn man vom Standplatz aufwärts blickt, so bietet sich rechterhand eine knapp senkrechte Wand mit bestem Plattenkalk an. Links ist das Gelände steiler: ein paar grosse Löcher zieren die dortige Wand, augenscheinlich sind die Schwierigkeiten aber dort höher. Die Realität dürfte aber gerade andersrum sein und so haben die Erschliesser hier wohlweislich den linken Weg gewählt. Erst ein paar Meter einfach hinauf in die Ecke, dann sind die grossen Löcher wirklich so griffig wie erhofft (oder sogar noch besser). Dass der Ausstieg ins flachere Gelände darob aber dann ohne extreme Schwierigkeiten aufgeht, da hat wohl doch ein wenig das Glück mitgespielt. Ein seichter Schlitz an der richtigen Stelle hilft, sonst wäre es wohl gleich eine ganze Ecke schwieriger. Ganz so leicht habe ich mich da nicht getan - lag womöglich daran, dass es sehr warm war und für die sloprigen Strukturen nicht ganz optimal. In anregend-anhaltendem 6b/+ Gelände klettert man dann noch gute 15m zum nächsten Stand.

Sieht gemütlich aus, ist auch nicht so schwierig: das Finish von L4 (6c+).

L5, 35m, 6c: Insgesamt die "klassischste Seillänge". Erst verbleibt die Route in moderner Linienführung für 2 Haken noch in der rechten Wand, bevor man linkerhand den breiten Riss bzw. dessen linke Begrenzungskante gewinnt. Mich dünkte das die Crux, mein Seilpartner meinte danach, mit Offwidth-Technik (Stacked Hands) am Riss sei das "einfach". Nein, Herr Dettling hat das natürlich "ganz normal" gelöst, geht auch. Von einer Terrasse weg folgt dann ein Riss - die Felsqualität da nicht superduper. Aber doch ganz ok, der Riss klettert sich entgegen erster Befürchtungen auch sehr gutmütig, da mit scharfer Kante sehr griffig und wegstehen kann man meist auch optimal. Wenn man L5 auf 6c einstuft, so müssen die deutlich anspruchsvolleren L4 und L6 auf 7a hoch (oder umgekehrt L5 auf 6b/+ runter).

Kante oder Offwidth-Riss - jeder nach seinem Gusto! Im Bild der Start von L5 (6c).

L6, 30m, 6c+: Old-School-Kletterei versprechen die Erschliesser für diesen letzten Abschnitt hinauf zum Mini-Matterhorn. Nun, wenn eine Boulderhalle so etwas verspricht, dann beginnen meine Augen gleich zu leuchten. Hier vor Ort gar nicht mal so sehr: der wesentliche Abschnitt bietet nämlich trittarme Gegendruck-Kletterei auf eher glattem Fels, was bekanntlich eher mein Antistyle ist. Kurzzeitig heisst es auch mal ziemlich entschlossen zu riegeln, allerdings lässt es auch recht schnell wieder nach. Das technische Positionieren ist hingegen schon sehr cool! Der obere Teil ist dann einfacher und leitet hinauf zum Spitz, den bequemeren (und für die Fortsetzung idealeren) Stand findet man hingegen im Sattel gleich rechts (Fixseil und BH).

Die letzten Meter auf den Turm in Wandmitte bieten einfache Kletterei: L6 (6c+).

L7, 30m, 5c+: Die Traverse zum nächsten Stand verläuft südseitig, d.h. links und unterhalb vom Grat. Erst fast noch Gehgelände, braucht es später schon die Hände zum Festhalten und der letzte Move um die Ecke zum Stand verdient die 5c+ dann durchaus. 

Rückblick vom Stand nach L7 (5c+) auf den Turm, mit super Panorama in die Berner Alpen.

L8, 35m, 6c: Eine super schöne, luftige und extrem genussreiche Turnerei an super strukturiertem Fels. Zur Abwechslung taucht mittig noch ein wie gefräst aussehender Fingerriss auf, wo man nicht nur einige Jams platzieren kann, sondern diese wohl tatsächlich auch die kommodeste Lösung darstellen. Nur die letzten 3m hinauf zum Stand auf dem Pfeilerkopf sind dann nicht erste Sahne, da ist bei der Griffwahl etwas Umsicht nicht verkehrt und man klettert wohl besser rechtsrum über die Kante als links in die Verschneidung.

Super genussreiche Kletterei erwartet einen in L8 (6c).

Am Stand läutet das Telefon, am Draht ist die (Ruhetag haltende) Tochter. Wir hätten doch abgemacht, den Final vom Lead-WC in Wujiang zusammen zu schauen. Der sei schon im Gang und jetzt klettere dann gleich Sascha Lehmann. Ich erkläre, mit schauen sei es eher schwierig, aber radiomässiger Livestream per Telefon, das wäre jetzt beim Nachsichern durchaus machbar. So lief das und Athlet um Athlet kam an die Reihe. Ich schreibe hier jetzt aber mit Absicht nicht, wie viele ihren Final während der Zeit absolvierten, während Viktor L7 nachgestiegen ist 😁

L9, 25m, 7b+: Irgendwann ist er aber da, somit ist die Reihe wieder an mir und noch ist die Entscheidung in China nicht gefallen. Aufhängen kommt aber nicht in Frage und somit klettern Toby Roberts und Daddy zeitgleich. Den ersteren verfolgt die Tochter am Video, der zweite kann ja mündlich live berichten, wie es so geht. Bestimmt ist die Weltcup-Route sauschwer, von daher sollte Daddy mit seiner 7b+ eigentlich ein leichtes Spiel haben. Doch der Leser wird es vermuten, meine Begehung kommt deutlich schneller ins Stocken wie jene des jungen Engländers. Aber gut, der hat auch nicht gleich zu Beginn die 3pa-Stelle, welche die Crux markiert. Eine heikle, sehr griffarme, überhängende Kante wo sich bestimmt jeder Anwärter mit Blick nach oben die Strategie "Hooken" vornimmt. Es ist nicht so, dass die falsch wäre... nur ist das mit dem Hooken deutlich leichter gedacht wie getan. Sonst hilft der Griff zum Textil hier bequem zum henkligen Querriss, welcher super luftig links hinaus auf die Nase führt - spektakulär! Einmal um die Ecke rum, legt sich das Gelände stark zurück und es geht hinauf zum Stand auf einem Klemmblock über dem grossen Spalt. Als ich da ankomme, ist der gute Toby schon beim Siegerinterview.

Ab da geht's jetzt dann gleich zur Sache mit der 7b+ Crux in L9.

L10, 25m, 3a: Einfache, horizontale Traverse: zuerst verläuft dieser Abschnitt "im Berg", dann quert man wieder ausserhalb auf dem Band. Meist Gehgelände, zudem gut mit BH abgesichert.

Durch die dunkle hohle Gasse kam er: Horizontaltraverse in L10 (3a).

L11, 30m, 7a: Nun gilt's aber nochmals ernst: los geht's rechterhand mit einem breiten Riss. Im Angesicht der Tropflöcher rundherum hat (soweit ich weiss) sogar Viktor im Nachstieg auf die Stacked Hands verzichtet. Später ist fertig Riss und die Steilheit legt nochmals eine Schippe zu. Ein Wanderl verlangt ein paar anhaltende Moves an fetzenscharfen Tropflöchern à la Rothorn. Geilo, da wird geprüft, wie viel Energie noch im Tank ist! Schliesslich verlässt man diese Passage zu Gunsten der breiten Rinne rechts - für den Nachsteiger kurz gar nicht mal so optimal gesichert, da bei den schwierigen Moves ein etwas unangenehmer Pendler droht. Einmal drüben dann relativ easy zum Stand, wo noch ein etwas ätzender und zwingender Move wartet.

Die im Text erwähnte Stelle in L11 (7a), welche für den Nachsteiger nicht ganz so angenehm ist. Schon vor der Kante nicht einfach, darum herum erst recht nicht - und wenn's nicht gelingt, so gibt's einen zwar nicht gefährlichen, aber irgendwie doch ungeschmeidigen Pendler.

L12, 35m, 7a: Nochmals steil geht's los, die Unterarme werden aber nicht einer ganz so harten Prüfung unterzogen wie befürchtet. Man befindet sich in einer Art Winkel und kann es gut wegstehen, zudem hat's super griffige Strukturen und ein paar megacoole Löcher. Vermeintlich geht's dann um die Ecke in sich zurücklegendes Gelände. Nicht ganz falsch, aber die Schwierigkeitsreduktion gibt's nicht so wie erhofft. Erst nochmals steil und doch etwas pumpig an Seitgriffen, zuletzt an einem Wulst die Füsse raufbringen und um die Ecke auf die wasserrillige Abdachung kommen, das stellt die Cruxzone dar. Das geneigte, wasserzerfressene Gipfeldach klettert sich dann easy (~5b), erst aufwärts, dann stark nach rechts traversierend (strategisch klippen, sonst starker Seilzug). Der letzte Stand befindet sich an einem Turm rechts von einem Grascouloir, etwas rechts um die Ecke.

Nach L12 (7a) ist der Gipfel erreicht - trotz Schneeresten im Background, es war alles andere als kalt.

Um 17.45 Uhr sind wir nach 8:30h Kletterei am Top. Tönt jetzt nicht gerade nach einer Speedbegehung, aber dass es gleich so lange gedauert hat, hätte ich subjektiv nicht gedacht. Sprich, es lief eigentlich alles ganz flott. Der amerikanisch geprägte Optimist würde von einem 99% Free Ascent sprechen, de fakto waren es nämlich effektiv ca. 4m (auf 400m), welche mir nicht auf Anhieb gelungen sind. Diese beiden 7b+ Stellen sind aber schon harte Knacknüsse, alles andere als onsightfreundlich und zudem noch komplett ohne Kletterspuren. Weil dieser Grad selbst bei optimalen Voraussetzungen im Klettergarten so in etwa First-Go-Limit darstellt, würde es schon eher an ein Wunder grenzen, das im MSL-Setup einfach gleich so rasch mal wegzuspitzen... Somit wartet die Route weiterhin auf die erste komplette RP- oder gar Onsight-Begehung aller Seillängen an einem Tag. Trotzdem trugen wir mit Freude und Stolz die 7. Begehung ins Routenbuch ein, machten noch den kurzen Abstecher zum Gipfel des Grand Grenadier und warfen dann bald einmal die Seile aus, um in die Tiefe zu gleiten. 

Sowieso eine fantastische Gegend und dann haben wir noch einen absoluten Traumtag erwischt!

Im oberen Routenteil vollzieht sich dies über eine routenunabhängige Piste. Deren erste Zwischenstation befand sich nach 45m eher weiter rechts (facing the wall, d.h. Richtung NE) als ich gedacht hätte. Vor dem Seilabziehen beschlich uns dann ein etwas mulmiges Gefühl. Bliebe es irgendwo hängen, so wären wir da, abseits von einer anderen Route und mit der nächsten Station 45m weiter unten, subito in der Patsche und kämen kaum mehr ohne fremde Hilfe vom Berg. Aber es ging alles glatt und ich konnte mich auf die Suche nach der nächsten Station machen. Nun ja, meistens werden Abseilpisten auf diesem Blog nicht so ausführlich mit Absätzen gewürdigt und so mag sich der Leser schon denken, was nun kommt. Jedenfalls bin ich mal 45m abgefahren und es war kein Stand in Sicht. Die Konsultation des Topos hiess mich, weiter nach links (d.h. Richtung SW) zu pendeln. Und tatsächlich, da steckten zwei nackte Dübel. Mein Gedanke: "so ein schräger Abseiler ist ja doch eher ungünstig, also wurde dieser Abseilstand wohl an einen besseren Ort verlegt". Doch alles Suchen half nichts, eine Weile später war ich mir schliesslich sicher, dass es tatsächlich keinen anderen Stand gibt. Das bestätigte mir unmittelbar darauf auch der Erschliesser Adrian mit seinem Rückruf. Die nackten Dübel seien der richtige Ort, da müsse jemand den Stand willentlich demontiert haben 😨

Hm ja, das war jetzt wirklich eine ziemlich suboptimale Situation...

Zum Glück baumelte die Lösung zu diesem Dilemma am Gurt: der Grübler, der mit einer M10-Lochung (behelfsmässiger 17er-Schlüssel) ausgestattet ist. Die Strategie war klar: am oberen, kompletten Stand ein Plättli mit Mutter mitnehmen und unten montieren. Das klappte wie gewünscht, trotz etwas Nervosität und leicht zitternder Hand trat auch weder Mutter noch Lasche den befürchteten Weg in die Tiefe an. Auch das nochmals heikle Seilabziehen verlief eventfrei und so waren wir wenig später "back on track", d.h. zurück am Mini-Matterhorn in Routenmitte und konnten ab da über die Route zurück zum Einstieg seilen, wo wir schliesslich um 19.30 Uhr den Fuss auf den Boden setzten. Nun war es nur noch ein Katzensprung retour zum Parkplatz, bevor noch ein langer Heimweg wartete. Die Kehle musste noch eine Weile durstig bleiben (Tankstellenshops sind im Kt. Fribourg sonntags ab 19.00 Uhr zu 😬), aber bald fuhren wir in Berner Gefilden und konnten wie gewünscht hydrieren. Wow, das war ein echt cooler Auftakt in die seriöse MSL-Saison 2024 gewesen!

Ohne den Grübler mit der M10-Lochung wären das Abseilen an den Prusikschlingen oder der Helikopter wohl so in etwa die gängigsten Optionen gewesen. Oder hätte sich vielleicht doch noch eine andere Möglichkeit ergeben... Gut, dass wir dies nicht ergründen mussten.

Hinweis: die Erschliesser sind über die inkompletten Abseilstände informiert und wollen die Sache so bald wie möglich in Ordnung bringen. Da es sich um Locals handelt, wird das sicher bald der Fall sein. Sprich, bevor die nächste Seilschaft in der Route klettert. Ich werde an dieser Stelle informieren und sowieso: nachdem wir ein Plättli umplatziert haben, ist das Abseilen möglich. 2x halt nur an einem Einzelbolt, aber es handelt sich um moderne, rostfreie BH welche in solidem Fels stecken, ein überschaubares Risiko also. A propos, ein "Notfallkit" (Grüber mit M10-Lochung, Plättli, Mutter, Messer und etwas Reepschnur) wiegt nur wenig und bietet in Fällen wie oben noch Optionen, wo sonst potenziell nur noch die Rettung hilft. Immerhin war bei uns mit dem Grübler der wichtigste Teil dabei... den Rest werde ich zukünftig wieder konsequenter mitnehmen.

Facts

Gastlosen/Grand Grenadier - Ground Zero 7b+ (6c obl.) - 12 SL, 400m - A.Voegeli & A.Klaus - ****;xxxx
Material: 2x50m-Seile, 16 Express, evtl. Cams 0.3-1

Super lässige, genussreiche und imposante MSL-Sportkletterroute mit hervorragender Absicherung. Durch die sonnige und relative tiefe Lage ein ideales Ziel für früh oder spät in der Saison. Die Kletterei ist meist steil, griffig und bietet viel Abwechslung: Leisten, Löcher, Aufleger, scharfer Tropflochfels, Tufas, Risse und Verschneidungen trifft man unterwegs an. Die Absicherung mit rostfreien BH ist einwandfrei. Die Abstände sind nie weit, trotzdem muss man auch einmal ein wenig klettern zwischen den Haken. Hier und da könnte man schon etwas legen - wirklich nötig ist es nicht, wir führten keine Cams mit und haben sie nicht vermisst. Das Fototopo der Erschliesser ist hier unterhalb abgebildet.

Das Topo der Erschliesser, vielen herzlichen Dank für eure Arbeit!


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