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Dienstag, 4. August 2015

Setesdal / Loefjell - Magic Wall (7a+)

Nachdem wir mit den Kindern neben der Route Balu (siehe vorheriger Beitrag) noch einige weitere Plattensektoren kennengelernt hatten, wollten wir zum Abschluss der Setesdaltage ein weiteres, für uns herausforderndes MSL-Projekt angehen. Die Wahl viel dabei erneut auf den Loefjell, er ist in dieser Hinsicht die beste Wand in der Region. Von den älteren Routen mit ihren schlechten Haken und den ungesicherten einfachen Plattenlängen mit Totalschadenpotenzial wollten wir uns fernhalten. Somit wählten wir die mit Höchsnote dekorierte Magic Wall, eine Kreation von Hans Weninger aus dem Jahr 2011.

Der Loefjell mit seiner 350m hohen Plattenwand und der Route Magic Wall, die etwa 60m links von Oh Happy Day verläuft.
Im Führer ist die Route als Freikletterprojekt mit mutmasslichem Grad von 7a+ aufgeführt. Das liegt ja durchaus in meiner Kragenweite, also rechnete ich mir Chancen aus, hier den Rotpnktgorilla geben zu können. Die Anfahrt und der Ausgangspunkt waren identisch zu jenem der Oh Happy Day, der Zustieg war kurz und erforderte nur einen kurzen Farndickicht-Bushwhack, in wenigen Minuten war er erledigt. Wie letztes Mal am Loefjell mussten auch für die Magic Wall nur Exen aber kein Trad Gear montiert werden. Um 13.00 Uhr konnte es losgehen.

L1, 60m, 3a: Weitgehend problemlose Plattenkletterei, mit 4 BH auch genügend abgesichert. Der grösste Challenge sind die ersten, mit feuchtem Moos bewachsenen Meter, dort besteht Schleudergefahr.

L2, 60m, 5b: Schöne Plaisirlänge mit einem kurzen Dach/Aufschwung und vielen griffigen Quarzadern. Die Absicherung mit 6 BH ist gut und die Seillänge deutlich weniger anspruchsvoll wie zB die 5a der Oh Happy Day. 

Wieder einmal auf dem glatten Parkett unterwegs, hier in L2 (5b).
L3, 60m, 4c: Fantastische Länge mit grandioser Felsstruktur. Der Fels ist sauber und die quarzigen Adern erinnern schon beinahe an den Snake Dike am Half Dome im Yosemite Valley. Definitiv die schönste aller Loefjell-Seillängen, die wir geklettert sind. Mit 7 BH schon fast plaisirmässig eingebohrt!

Auf dem Foto kommt's nicht ganz zur Geltung, das ist die grandiose L3 (4c).
L4, 45m, 7a+ (?): Nun folgt die Loefjell-Steilzone und das Business geht los. Die ersten 30m dieser Seillänge gehen dabei mit Schwierigkeiten um 6b erstaunlich einfach und gutgriffig über die Bühne. Nach dieser schönen Kletterei wartet ein bouldriger Wulst (Mikroleisten, trittarm, Füsse hochbringen ist das Problem) als erste Crux. Der Onsight misslingt, klettern kann ich diese Stelle. Muss ich nochmals runter für einen zweiten Versuch? Nein, denn nach einem fakultativen Zwischenstand folgt noch eine arschglatte Plattenzone, die mit 3 nahe steckenden BH fast nur A0 zu machen ist. Meine Freikletterversuche scheitern, an entscheidender Stelle bricht auch prompt noch das einzige, winzig dünne Mikrokratzer-Schüppchen weg. Ob es jetzt noch geht? Womöglich schon, für mich aber nicht, schon gar nicht als 7a+. Insgesamt muss man diese 10m lange, schwere Passage leider als Schönheitsfehler einer ansonsten tollen Plaisirroute werten.

Sieht auf dem Bild ziemlich machbar aus, bzw. ist optisch kaum von den einfacheren Plattenlängen zu unterscheiden. Trotzdem ist's aber so, dass dieser Abschnitt noch ein Freikletterprojekt darstellt. Die Wand ist hier zu steil, um einfach auf Reibung klettern zu können und an Struktur ist nicht gerade viel da. Auch mir blieb der Durchstieg von L4 verwehrt. Ob die im Topo angedeutete Bewertung von 7a+ wohl stimmt?
L5, 30m, 6b: Die vorangehenden Länge war die erste und einzige in Skandinavien gewesen, der ich keinen Onsight abringen konnte. Krass vor allem, wie das gleich am Selbstvertrauen nagt! In der 6b, die schöne, plattige Wandkletterei bietet, stelle ich prompt etwas an. Auch wenn man 2-3x etwas geschickt hinstehen muss, so fand ich diese Länge doch spürbar einfacher wie L8 (6a) von Oh Happy Day. 

Eine der Schlüsselstellen von L5 (6b), und der Seilpartner ist mit Fotografieren anstatt Seil einziehen beschäftigt...
L6, 50m, 5c+: Sehr schöne Seillänge mit teilweise super Quarzstruktur, vor allem der Quergang am Schluss zum Stand hin ist herausragend. Da die Schwierigkeiten weder besonders hoch noch anhaltend sind, fällt auch die Absicherung trotz nur 6 BH hier gut aus.

Wieder ein Tanz auf den Quarzadern, hier aber bei plaisirmässigen Schwierigkeiten. Geniale Kletterstelle am Ende von L6 (5c+).
L7, 55m, 5c: Die Länge geht auf 2 Teilstücken voll durch die Botanik (Wacholderbüsche), was jedoch problemloser wie befürchtet vonstatten geht. Man passe auf, dass man die nicht so gut sichtbaren BH findet. Crux auf Reibung ganz am Schluss, für den Grad eher schwierig.

Unten die beiden Gras/Buschinseln, die in L7 (5c) zu durchqueren sind. Im Vordergrund die Reibungscrux der Länge.
L8, 40m, 4c: Gemütliche letzte Seillänge zum Top, ohne besondere Schwierigkeiten und Features.

Am Top angekommen, das Ambiente mit den Skiliftschneisen im Hintergrund ist hier leider nicht erste Sahne.
Um 16.30 Uhr waren wir nach 3.5 Stunden lässiger und unterhaltsamer Kletterei am Top angekommen. Einige Zeit hatte ich verwendet, um die noch nicht befreite Cruxlänge nach einer machbaren Lösung abzutasten, dies leider erfolglos. Aber so erstaunlich ist das nicht, es handelt sich um Reibungs- und Mikrogriffkletterei an der Grenze des Machbaren und da bin ich jetzt auch nicht unbedingt derjenige, der die Limite nach oben verschiebt. Das tat unserer Zufriedenheit jedoch keinen Abbruch. Der beständige Wind liess uns mit dem Gedanken spielen, den Fussabstieg zu wählen. Ohne Schuhwerk schien uns das dann doch zu beschwerlich, und wir nahmen die Abseilfahrt in Angriff. Die beiden schwersten Seillängen lassen sich mit bis zum letzten Zentimeter ausgenützten 60m-Seilen gerade in einmal überwinden, so waren wir nach 7 Manövern bald wieder am Einstieg. Bis auf einige weitere Plattenklettereien mit den Kindern waren unsere Setesdal-Abenteuer damit vorbei, und der Blick nach vorne gerichtet auf die Weiterreise an Norwegens Westküste.

Auf der Abseilfahrt über die Magic Wall. Die teilweise sehr schöne Felsstruktur lässt sich auf diesem Bild gut erahnen.
Facts

Loefjell - Magic Wall 7a+ (6a+ obl.) - 8 SL, 400m - Hans Weninger et al. 2011 - ****;xxx-xxxx
Material: 2x60m-Seile, 14 Express, Keile/Friends nicht einsetzbar

Vergnügliche und insgesamt auch gutmütige Route mit abschnittweise sehr schönen, quarzigen Felsstrukturen. In Wandmitte wartet eine 10-15m lange Passage, die in freier Kletterei äusserst schwierig und auch etwas unangenehm zu bezwingen ist. Sie lässt sich jedoch problemlos A0 machen. Dies muss man als kleinen Schönheitsfehler einer ansonsten tollen Route bezeichnen, die ausser in dieser Passage den Plaisirbereich kaum verlässt. Die Absicherung in den einfacheren Plattenlängen ist (fürs Gebiet) vergleichsweise sehr gut ausgefallen. Angstschweiss und Panik weit oberhalb vom letzten Bohrhaken wird hier nicht auftreten (xxx). Die schweren Kletterstellen sind alle sehr gut abgesichert (xxxx oder sogar mehr).

Nächster Beitrag: Sirekrok und Preikestolen am Lysefjord

Freitag, 31. Juli 2015

Setesdal / Loefjell - Oh Happy Day (6c+)

Am regnerischen Vortag hatten wir von Nissedal und seiner fantastischen Kletterei zwei Täler weiter nach Westen ins Setesdal gewechselt (siehe vorheriger Beitrag). Im Fyresdal dazwischen könnte man zwar auch klettern, dieses liessen wir jedoch aus. Nachdem wir uns auf dem am Fluss auf dem Zeltplatz Flateland installiert hatten, konnten wir wieder am Fels angreifen. Als erste Setesdal-Route stand imperativ die Oh Happy Day auf dem Programm, die im Vorjahr 2014 von meinem Schweizer Freund Dani mit seiner Frau Anika eingerichtet wurde. Ob sie schon eine Wiederholung erfahren hat ist ungewiss, nachdem die Saison aber kurz ist und wir selbst mitten drin bei idealen Bedingungen weit und breit keine anderen Kletterer sichten konnten, könnte es sich durchaus um die erste Wiederholung handeln.

Der 984m hohe Loefjell mit seiner 350m hohen Plattenwand und dem Verlauf von Oh Happy Day.
Von Flateland sind es gut 20km Anfahrt zum Loefjell, der sich auch nicht mehr direkt im Setesdal befindet, sondern an der Route 45 nach Sirdal, bei der unschönen Hüttensiedlung Brokke. Diese ist im Sommer so gut wie verwaist, sie wird wohl nur im Winter im Zusammenhang mit dem Skibetrieb am gegenüberliegenden Hügel benutzt. Dafür kann man bei den Hütten ideal parkieren, so dass sich der Anmarsch zur 350m hohen Wand auf wenige Minuten beschränkt – nicht schlecht hier, das Verhältnis zwischen Wandhöhe und Zustieg. Dass hier nur wenig Betrieb herrscht zeigt sich auch daran, dass im Zustieg wiederum kaum Wegspuren vorhanden sind, teilweise mussten wir uns durch mannshohen Farn kämpfen. Danach bleibt noch die Herausforderung, den Start der Route zu lokalisieren. Mit dem sehr guten Topo ist’s zwar eigentlich klar, doch will erst in mühsam moosig-feuchtem Fels ein 10m hoher Vorbau erklettert und dann der erste BH in 20m Höhe erspäht sein. Die beiden Nachbartouren weisen auf ihren ersten 3er-Plattenlängen sogar gar keine Zwischensicherungen auf, was es auch nicht einfacher macht. Um 11.30 Uhr waren jedoch die Express montiert (das Trad Gear konnte für einmal im Auto zurückbleiben), das erste Irniger-Plättli war nämlich identifiziert worden und es konnte losgehen.

L1, 60m, 5a: Die Platte sieht arg flach aus und man meint erst, dies könne noch als zweiter Teil des Zustiegs verbucht werden. Irgendwie ist’s dann aber doch nicht so einfach, die Platte hat wenig Struktur und auch nicht so viel Reibung, so dass es mit den 3 BH auf 60m keinesfalls überbohrt ist. Die Nachbarrouten ganz ohne Sicherungen sind bestimmt unangenehm.

60m glattes Parkett in L1 mit 3 Zwischensicherungen, die hier eher nur der Begrenzung vom Totalschaden dienen.
L2, 60m, 5c+: Der grösste Teil der Seillänge ist nochmals von ähnlichem Charakter wie die erste, wobei es hier sogar ein wenig einfacher ist. Die Crux dann am Schluss beim Aufschwung, hier peilt man den rechten der zwei BH der Quergangs-Route Walk the Line an, um dann eine (je nach Reichweite) durchaus nichttriviale Reibungsstelle zu meistern.

L3, 60m, 6a+: Nochmals derselbe, plattige Charakter im ersten Teil. Nun aber bereits etwas steiler, und im weiten Runout zum zweiten BH auch etwas unangenehm. Im zweiten Teil müssen dann ein paar Steilaufschwünge geklettert werden, mit etwas hin und her geht das aber erstaunlich problemlos – fand ich eher einfacher wie 6a+.

Der Wandfuss ist schon irre weit weg, aber ich bin erst am Stand von L3 (6a+). 180m Kletterstrecke sind aber bereits hinter uns.
L4, 35m, 6c+: Jetzt gilt’s ernst, aber es wartet auch eine geniale Seillänge! Erst einfach den Quarzadern entlang, die Herausforderung beginnt beim zweiten Haken. Mit an (für mich) Zauberei grenzenden Reibungsmoves an der äussersten Haftgrenze schaffe ich es irgendwie, mich höher zu schieben, bis ich mich nach links an ein Griffchen kippen lassen kann und (vorerst) gerettet bin. Nach etwas höhersteigen folgt dann eine horizontale 15m-Querung auf einer Quarzader. Das ist aber kein Spaziergang! Knifflige Moves auf Reibung, die Hände bedienen kleinste Fingernagelkratzer in Millimetergrösse. Vor allem in der Mitte, wo die Ader kurz unterbrochen ist, wird nochmals alles gefordert. Ich habe das Gefühl, dass ich gleich wegrutsche, aber es passiert doch nicht – dieser Onsight gelang nun wirklich nur um Haaresbreite und auch dank der guten Absicherung, die volles Attackieren erlaubt! Nach meinem Geschmack könnte man hier auch 7a geben, aber wer weiss…

Schwer und reibungslastig zur (abschüssigen!!!) Quarzader hinauf, danach Quergang horizontal rüber. Geniale Sache in L4 (6c+).
L5, 45m, 6b+: Nun folgt die anspruchsvolle Jojo-Seillänge. Schon der Weg zum ersten Bolt ist weit, doch da die vom gleichen Stand aus beginnende, kreuzende Route keine Haken hat, gilt das für Oh Happy Day auch. Nachdem der erste Bolt geklippt ist, steigt man nochmals ab und quert weitere 10m nach rechts. Dann von einem Band weg eine schwere, unangenehme Wandstufe. Wer die nicht gebacken kriegt, pendelt sehr, sehr unangenehm zurück. Die Crux dann später über dem dritten Bolt an sloprigen Quarzadern, eine obligatorische Geschichte, zudem ist die beste Lösung schwer zu lesen. Die restlichen Meter zum Stand sind dann keine grosse Sache mehr. Trotzdem hätte ich hier eher 6c gegeben.

Crossover-Move in der Jojo-Pitch Nr. 5 (6b+), die auch mal ein paar Meter über dem Haken schwer ist.
L6, 45m, 6b+: Bis unters Dach hinauf ist die Kletterei nicht so schwierig, am Schluss der Querung darunter aber dann schon ein supercooler Pressmove auf Reibung, sowas habe ich bisher fast nur in der Boulderhalle gemacht. Die Crux dann übers Dacherl hinweg. Oben hat es nur ein paar sloprig-miserable, kleine Leisten, unten raufsteigen und die Füsse hochbringen ist das Problem. An der Grenze zum Rauskippen geht’s, dank dem ideal steckenden Bolt kann man auch voll riskieren.

Hinauf zum Dach und am linken Ende darüber hinweg. Das ist das Programm in L6 (6b+).
L7, 55m, 6c+: Der Anfang ist noch relativ leicht und auch prima gesichert, das mittlere Drittel dann aber schwerer wie ich hoffte/dachte. Man muss oft einiges über die Haken steigen und unangenehme, wacklige Moves machen. Kommt dann mal einer, nimmt die Schwierigkeit sicher markant zu. An einer Stelle ist ein Sprung an einen offensichtlich guten Griff gar unumgänglich. Zum Schluss der Länge folgt dann stellt dann ein Mantle auf ein steiles Wändchen rauf die Crux dar. Ich wusste nicht wie anpacken, mindestens 4 Lösungen konnte ich mir vorstellen und es würde wohl nur die einfachste davon 6c+ sein. Und den Onsight-Gesamtdurchstieg wollte ich natürlich hier nicht mehr herschenken. Etwas links vom Haken wurde ich dann glücklich und kämpfte mich mit starkem Seilzug den letzten Platten-Runout zum Stand hoch. Für den Nachsteiger ist der Mantle am Schluss zum Freiklettern psychisch ziemlich anspruchsvoll, da bei Nichtgelingen ein ziemlicher Pendler droht.

Diese wackligen Plattenmoves muss man nach der Mantle-Crux in L7 (6c+) mit viel Seilzug noch machen.
L8, 50m, 6a: Nochmals eine super Seillänge wurde mir versprochen, der Grad 6a versprach Genusskletterei. Schon nach dem ersten Haken entpuppt sich die Sache jedoch als sehr knifflig und mit 5 BH auf 50m kann man hier auch zwischen den Sicherungen ziemlich viele Moves tun. Die Kletterei ist schon wirklich lässig, der schwarz-flechtige Fels speziell, aber einfach oder gar banal ist es wirklich erst auf den allerletzten Metern. Ich war nochmals voll gefordert und würde hier eher mit 6a+ oder sogar 6b bewerten.

Juhuu, geschafft, und erst noch die ganze Route onsight. Kathrin auf den letzten Metern in L8 (6a).
Um 16.45 Uhr nach 5:15 Stunden Kletterzeit war es vollbracht. Ich hatte den Onsight bis zum letzten Meter halten können, dieses Spiel war aber auf des Messers Schneide gestanden. Entsprechend happy war ich mit dieser Begehung, auch die Route war sehr lohnend und vor allem auch anhaltend schwierig und herausfordernd gewesen. In einem kurzen Sprint erreichte ich noch in 2 Minuten den Gipfel des Loefjell und hielt kurz Ausschau. Danach ging es sofort wieder retour zum Ausstiegsstand, wo wir in zügiger und sehr bequemer Abseilfahrt von 6 gestreckten 60m-Manövern wieder den Boden erreichten. Rasch waren die Seile aufgeschossen und der Rückmarsch erledigt, die frohe Kunde von der erfolgreichen Wiederholung konnte per SMS in die Schweiz an meine Freunde gesendet werden.

Die erste Verankerung der Abseilpiste über die Nachbarroute Set me Free. Man sei sich bewusst, dass in den vielen älteren Setesdal-Routen an den Ständen jeweils nur 1 BH steckt und dieser meist mit verzinktem, inzwischen verrostetem Material ausgerüstet ist. Bei diesem Beispiel kommt noch die Baumarkt-Ringmutter dazu, welche im Klettersport nichts verloren hat. Festigkeit gemäss Datenblatt: 2.25kN bei axialer Belastung, bei radialer noch weniger, siehe auch hier. Die von uns gekletterte Oh Happy Day ist jedoch perfekt und professionell mit solidem Inoxmaterial erschlossen.
Facts

Loefjell - Oh Happy Day 6c+ (6b+ obl.) - 8 SL, 400m - D. & A. Benz 2014 - ****; xx-xxxx
Material: 2x60m-Seile, 12 Express, Keile/Friends nicht einsetzbar

Sehr schöne, abwechslungsreiche Kletterei in bestem Setesdal-Granit. Reibungsplatten, eine Fülle von Quarzadern und durchgehend fordernde Kletterei machen diese Route ausserordentlich lohnend. Erwähnt sei, dass sich der Fels (aufgrund von wenigen Wiederholungen) manchmal noch etwas brösmelig anfühlt und mich auch das Ambiente am Loefjell mit Hüttensiedlung und Skilift im Vergleich zum Haegefjell weniger beeindruckt hat, darum reicht's nicht ganz für die Höchstnote. Die Absicherung mit Inox-Bohrhaken würde ich insgesamt als gut bezeichnen. Auf den Platten im unteren Teil entsprechen die Abstände eher einem xx, allerdings ist die Kletterei dort relativ einfach. Die Schlüsselstellen in L4, L6 und L7 sind sehr gut abgesichert (xxxx), der Rest ist als xxx zu werten, hier findet sich auch einmal eine anspruchsvollere Stelle, bei der nicht gerade ein Haken in Griffnähe ist. Das Topo zur Route kann man hier downloaden.

Nächster Beitrag: Setesdal / Bo - Balu (5c)