Eines meiner Ziele für die Kalymnos-Ferien war es, dort eine Neutour einzurichten. Der Platz für die Bohrmaschine im Koffer musste zwar etwas verteidigt werden, doch schliesslich hatte ich 15 Bolts, einen Stand und die kleine Uneo mit dabei. So musste nur noch entsprechendes Felspotenzial gefunden werden...
Nach wie vor gibt es viel Potenzial auf Kalymnos, allerdings auch nicht mehr ganz so viel wie dereinst. In vielen Sektoren ist die komplette Resterschliessung inzwischen abgeschlossen. Und an jenen Orten, wo die Gebrüder Remy eingerichtet haben, ist wie üblich jeder Quadratzentimeter Fels bereits ausgenützt. Mit etwas Umschau halten waren aber dennoch rasch mehrere Möglichkeiten identifiziert.
Mir schwebte vor, natürlich eine lohnende und logische Linie einzurichten. Gerne auch in versintertem Gelände mit athletischer Kletterei und in einem Schwierigkeitsbereich, der für mich persönlich auch noch eine interessante Herausforderung darstellt. Mit der erschlossenen Linie im Sektor Amphitheatre im Gebiet Arginonta ist das voll und ganz gelungen.
Topo der Route. Die hochauflösende PDF-Version gibt es hier: klick! |
Die Tour teilt den Einstieg und die ersten paar einfachen Moves mit der benachbarten Electra, führt dann aber bald vollkommen eigenständig und unabhängig weiter. Athletik ist gefragt, aber auch Technik und Übersicht - ich finde, dass die Tour für Kalymnos-Verhältnisse eher schwierig zu onsighten ist. Aber vielleicht ändert sich dieser Eindruck auch, wenn wie sonst üblich alle Griffe sauber angechalkt sind, und die Tritte mit Gummiabrieb markiert.
Die Rotpunktbegehung der von oben eingerichteten Tour gelang mir schliesslich "erst" im zweiten Versuch - meine vermutete Lösung für die Crux stellte sich im ersten Versuch als doch nicht tauglich heraus. Daher vermute ich, dass der Grad 7b zutrifft. Kathrin und Stefan R., welche sich auch an der Route probiert haben, bestätigten diesen Eindruck.
Noch gesagt sei, dass die Route bezüglich der Anforderungen nicht ganz unähnlich wie der Abstauber (7b) im Wald ob der Galerie erscheint. Auch dort hat man (bzw. hatte ich) den Eindruck, dass es eigentlich gar nicht so wild sei, doch die Sache ist im Durchstieg schliesslich doch einigermassen knifflig. Und ähnlich ist eben auch die Kombination von Technik und Athletik, die gefragt ist.
Wir entschieden uns, die Tour unserem Freund Xaver zu widmen, dessen wunderschönes Haus unsere Bleibe beim Aufenthalt auf der Insel war. Wir haben dann den Namen noch etwas "eingegriechischst", damit er sich optimal einfügt - ich hoffe mal, er hat auf Griechisch nicht irgendeine unpassende Bedeutung. Nachtrag: gemäss den Infos von Lokalmatador und Kletterführerautor Aris Theodoropoulos hat Xaveri auf Griechisch keine Bedeutung.
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