Kaum stand mit dem Extrem Ost ein übersichtliches und aktuelles Topo für die Galerie zur Verfügung, ist es in einem Punkt auch schon wieder veraltet. Nur damit keine falschen Verdächtigungen aufkommen: verantwortlich bin in diesem Fall nicht ich, sondern Anna. Sie hat im zweiten Stockwerk im Bereich der ehemaligen Lunaris zwei neue Routen kreiert, die sich nun deutlich homogener und damit schöner klettern, vielen herzlichen Dank dafür! Nachdem ich die Tour inzwischen durchsteigen konnte, erlaube ich mir, hier eine Meldung dazu abzugeben.
Die Nebula Extension beginnt mit einem Einstieg über die schöne Nebula (7c, interessante Einzelstelle mit diversen Lösungsmöglichkeiten). Man übersteigt den Umlenker, um dann in gerader Linie weiterzuklettern. Erst kommt man an einem bequemen No-Hand-Rest vorbei, bevor der Ernst der Sache (wieder)beginnt. Die senkrechte bis leicht geneigte Wand bietet verdoneske Kletterei mit oft ziemlich weit auseinander liegenden Tropflochgriffen und ist teils ziemlich trittarm. Etwas Fingerkraft zu haben, sowie plattiges Antreten und Aufrichter mit dem Fuss auf Nasenhöhe zu beherrschen kann also nicht schaden. Dabei ist es vorgesehen, dass man keine allzu grossen Umwege nach links oder rechts macht: an entscheidender Stelle gehört weder die ziemlich weit weg liegende linke Kante der neuen Lunaris, noch der keinen Vorteil bringende Riss rechts der Route Solaris dazu. Hingegen darf man die beiden Ohren (gute Seit-/Untergriffe) unmittelbar neben dem Riss benützen. Zuletzt geht es dann etwas einfacher bis zum Stand, vom welchem man mit einem 70m-Seil den Boden gerade wieder erreicht.
Könnte die Nebula Extension sein... ist es aber nicht. Sondern ein Symbolbild, wie es in der Presse jeweils so schön heisst... |
Die Erstbegeherin schätzt den unteren und den oberen Teil separat beide auf je 7c ein. Ich denke, das kann schon passen. Im oberen Teil hängt es sicher davon ab, wie gut und gerne man Platten klettert. Ob die Körpergrösse entscheidend ist, bin ich nicht sicher. Für die Grossen sind die wenigen Griffe zwar nicht ganz so weit auseinander, dafür ist eben das Hochbringen der Füsse auf die wenigen Tritte umso schwieriger. Zwischen den beiden Routenteilen ist ja eine perfekte Ruheposition, wo man sich praktisch beliebig lange erholen kann. Es ist zweifelsfrei eine Zusatzschwierigkeit, beide Teile nacheinander fehlerfrei durchzusteigen vs. beide separat. Ob man für dieses Zusatzelement ein "+" mehr vergeben darf, soll oder muss, verdient wohl eine philosophische Diskussion bei Bier oder Kaffee. Ich will mir nicht anmassen, hier eine definitive Antwort zu geben.
PS: die Route Lunaris führt nun neu komplett dem Riss bzw. der Kante entlang zum Stand nach der zweiten Seillänge von Pizzabuuch und kann als lohnende Fortsetzung von No Name (7b) geklettert werden. In dieser neuen Variante verringert sich der Schwierigkeitsgrad von Lunaris von 7b+ auf 6b. Mit dem folgenden Topo werden die ganzen Updates in diesem Sektor hoffentlich klar und deutlich illustriert...
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