Nachdem mich Arbeitsverpflichtungen in diese Gegend geführt hatten, blieb noch etwas Zeit, um mir die Beine zu vertreten. Wieder einmal sollte es auf ein Hike & Fly gehen. Schliesslich fand ja erst gerade wieder das Xalps statt - ein Event, bei welchem es mir alle 2 Jahre zumindest am Bildschirm wieder den Ärmel in die Fliegerei (und Latscherei) hineinnimmt. So wollte dieser Spirit nun auch noch etwas realer gelebt werden. Unter diversen Tourenoptionen wählte ich schliesslich den Aufstieg von Goldau auf den Gnipen, den westlichen Nebengipfel vom Wildspitz. Dieser ist vor allem bekannt, weil man hier ohne Firlefanz und in direktem Aufstieg einen vertikalen Kilometer absolvieren kann (total 1050hm Aufstieg).
Blick vom Startplatz auf den Zugersee. |
Die Tour startet bei den kostenpflichtigen Parkplätzen vom Tierpark (514m). Sofort geht's in den Wald hinein und aufwärts. So richtig zu begeistern vermochte mich dieser Aufstieg nicht. Über weite Strecken bewegt man sich im Verlauf von einem schlammigen Rinnsal im Unterholz, es hat viele Wurzeln und Geröll. Sprich, man kann hier das Auge nicht schweifen lassen, sondern muss stets auf seinen Tritt achten - "gring ache u secklä", eine andere Option gibt es nicht. Also kein Genussaufstieg, sondern einer zum Höhenmeter bolzen. Nur im oberen Teil kriegt man etwas mehr Ausblicke auf das Gebiet des Bergsturzes von 1806.
Ich lief zügig aber ohne zu hetzen, nach den intensiven Niederschlägen und mit der dicken und tüppigen Juliluft waren die Bedingungen nicht ideal für eine Bestzeit, welche aber sowieso nicht meine Absicht war. Nach 1:15h war ich beim Gipfelkreuz und machte noch den Abstecher zum höchsten Punkt. Was dem Aufstieg an Aussicht fehlt, holt dafür das Gipfelplateau nach. Spektakulär blickt man auf die Zentralschweizer Seen und ins Mittelland hinaus, dies erst noch von einer prächtigen Blumenwiese - wirklich paradiesisch!
Sicht zum Lauerzersee, die tiefbasige Quellbewölkung hatte Alternativziele vereitelt. |
Auch zum Starten in Richtung NW eignet sich diese Hochfläche perfekt. Aus dieser Richtung kam wie gewünscht auch der Wind - das war absehbar, einerseits kam der Meteowind von da her, andererseits unterstützt der Talwind zusätzlich. So war ich bald in der Luft und glitt im Luv um die Abbruchkante herum zurück Richtung Goldau. Über dem Dorf konnte man wieder aufdrehen, wenn man es darauf angelegt hätte, so wäre sicherlich auch noch viel Strecke drin gelegen. Mein Zeitbudget war aber beschränkt, so landete ich nach einer guten halben Stunde in der Luft auf dem offiziellen Landeplatz - was heisst, die Tour noch mit einem Marsch durchs Dorf zu beschliessen. Doch das müssen die Xalpler ja jeweils auch...
Das Gipfelkreuz steht am aussichtsreichsten, aber nicht am höchsten Punkt. |
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