Vermutlich wird dieser Beitrag niemanden vom Hocker reissen. Muss er natürlich auch nicht, er soll auch nur eine (vielleicht doch nicht ganz) gewöhnliche Skitour dokumentieren. Mir war es nach "nicht zu weit, nicht zu extrem, nicht zu speziell", aber Neuland sollte es dann doch gerne sein und auch nicht unbedingt ein Ziel, welches im Fokus der Massen steht. Schliesslich fand ich meine Destination im Gebiet der Aschariner Alp bei St. Antönien.
Fantastisch die Mauer der Rätschenflue, ebenso wie der Hang vom Wandfuss hinunter! |
Meine Tour startete bei der Brücke und Postautohaltestelle Ausserascharina P.1274. Noch ein wenig günstiger wäre jene bei der Alpbachbrücke, spielt aber keine wesentliche Rolle. Schnee lag beim Ausgangspunkt nicht üppig viel, aber doch gut genügend, um auch wieder dahin abzufahren. Ebenso war eine schön griffige und gut ausgetretene Aufstiegsspur vorhanden, so dass ich zügig an Höhe gewinnen konnte. Bald einmal war die Aschariner Alp erreicht, wo die das Tal abschliessende Rätschenflue der Blickfang ist. Sie lockt unglaublich für eine Besteigung, sowohl aus der Ferne wie auch aus relativer Nähe sieht sie einfach famos aus. Es gibt aber nur 2 alte Routen von 1947 und 1972, welche der SAC-Führer von 1988 mit dem Attribut "makaber brüchig" beschreibt und von einer Wiederholung abrät - was natürlich schon fast wieder dazu einlädt, denn die quasi schlechtestmögliche Route müsste man zwecks Kalibration seiner Massstäbe ja auch einmal machen. Nebst einem genauen Blick auf dieses Gemäuer wollte ich auch noch alle kotierten und benannten Kulminationspunkte in der SE-Ecke des Tals besuchen. Diese bieten keine Schwierigkeiten, dementsprechend konnte ich sie auch alle mühelos einsammeln. Der Höhepunkt meiner Tour war beim leider namenlosen P.2435, der ein absolut logisches Ziel im Talschluss darstellt. Doch heute bot er nicht nur das, sondern an den südseitigen Felsen auch eine wohltemperierte und windstille Gipfelrast, sowie in seiner Nordflanke besten Pulverschnee.
Gipfelblick auf's heute hohe Nebelmeer, am rechten Bildrand die bekannteren Rätikonwände. |
Weiter unten gibt's zwischen dem Hinter- und dem Vordersäss eine pistenartige Passage. Zwischen 1800-1600m ist die Schneelage am knappsten, aufgrund dem rauen Gelände war auch da der pistenmässig eingefahrene Güterweg die Linie der Wahl. Ab da hat's wieder glatte Wiesen, wo man nach Belieben im führigen Pulver schwingen konnte. Der Sparfuchs hatte natürlich auf seine alten Bretter gesetzt, konstatierte aber am Ende, dass es auch mit etwas Umsicht auch mit dem neuen Material gut gegangen wäre. Höchst zufrieden über einen wohl nicht spektakulären, aber doch genussreichen Ausflug in den Schnee machte ich mich auf den Heimweg.
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