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Freitag, 1. November 2024

Brisi - Donnerwetter (6b, 7 SL, Erstbegehung)

Der Brisi mit seiner wuchtig-breiten, steil-imposanten Südwand sieht aus der Ferne wie der perfekte Kletterspielplatz aus. Doch leider ist das Gestein dort wechselhaft, die wenigen modernen Routen verlangen einen Mix aus harter Sportkletterei und anspruchsvollem Alpingelände. Gemütlicher geht es auf der Westseite zu und her: mit der von Thomas Wälti erschlossenen Luky & Sina gibt es seit längerer Zeit eine Genusstour. Sie zeichnet sich durch soliden, kletterfreundlichen Fels, gute Absicherung und problemlosen Zugang aus, bietet aber doch ein eindrucksvolles und aussichtsreiches Gesamterlebnis. Im Sommer 2024 hat die Luky & Sina nun eine Nachbarroute erhalten, auf welche dieselben Attribute zutreffen. Hier der Bericht zur Erschliessung mit allen nötigen Infos über Zustieg, Kletterei, Material und dem Topo.

Blick von der Lücke zwischen Frümsel und Brisi auf die Westwand mit der Route Donnerwetter.

Erschliessung

Die Geschichte dieser Route beginnt mit meiner Sommerskitour auf den Brisi im Mai 2024. Nach der ersten Abfahrt gönnte ich mir noch einen Abstecher durchs Frümseltal in die Lücke zwischen Frümsel und Brisi. Dort deponierte ich meine Bretter und stieg hinauf zum Einstieg der Luky & Sina, welche ich dereinst mit Kathrin und Manuela im 2009 geklettert hatte. Weil sowohl der Grasboden nach der ersten wie auch nach der zweiten Seillänge zu Fuss zugänglich sind, konnte fast die gesamte Route bzw. das Felspotenzial daneben aus nächster Nähe inspiziert werden. Es kribbelte heftig in den Fingern und am liebsten hätte ich die Moves gleich freesolo in den Skischuhen ausprobiert. Die Vernunft (zum Umdrehen bevor der Point of no Return überschritten war 😂) war zum Glück gross genug, aber das Projekt mit einer Route durch die Brisi Westwand war lanciert. Mit Guido war auch bald ein Partner für das Vorhaben gefunden. So sassen wir in den Startlöchern und prüften täglich unsere Möglichkeiten. Doch im Vorsommer 2024 war der Brisi, wenn nicht Regenschauer eine Tour vereitelten, fast permanent in dicke Quellwolken gehüllt. Am 28. Juni 2024 sollte es dann klappen, die Prognose klang endlich einmal gut genug. Doch es war wieder nichts, ein isoliertes, nächtliches Gewitter lud über den Churfirsten viel Feuchtigkeit ab und wir mussten zum Bockmattli umdisponieren. Dort gelang uns an diesem Tag die Erstbegehung der Kairos, was natürlich ein absolut ebenbürtiges Programm war.

Auf geht's zum Brisi, wie immer per Bike - lange mussten wir auf diesen Moment warten!

Das Brisiprojekt war mit der Kairos natürlich nicht hinfällig geworden. Die Chance kam schliesslich zum Ende der Sommerferien. Am 15. August 2024 fuhren wir (wie immer) mit den Bikes von Unterwasser zur Alp Torloch und mühten uns mit sehr schwerem Gepäck zur Brisi Westwand. Meine Abschätzungen hatten ergeben, dass für dieses Projekt wohl ziemlich genau gleich viele Haken wie in der Kairos zu setzen wären. Somit lag eine 1-Tages-Erstbegehung im Bereich der Möglichkeiten. Auf jeden Fall wollten wir eine solche anstreben und sie sollte nicht an einem Detail scheitern. Voll beladen mit Material, Motivation und Power stiegen wir ein. Auf einen heftigen Bremser trafen wir jedoch bereits in der zweiten Seillänge. Ich leistete einen Verhauer von 4 Bohrhaken, den ich wieder abbauen musste. Unverhältnismässig schwierig war das in freier Kletterei, was viele Wiederholer nur zu einem Umweg über eine Schuppe gelockt hätte, von welcher man besser die Finger lässt. Das Malheur liess sich zum Glück mit einer neuen Routenführung in der oberen Hälfte des zweiten Abschnitts korrigieren. Dass dies an den Zeitreserven genagt hatte, wog weniger schwer wie die Hypothek von vier vergeudeten Bolts, die uns möglicherweise später fehlen und an der Komplettierung der Route hindern würden.

Der Startschuss ist gesetzt! Beim Bohren der dritten Zwischensicherung in L1 (5c+).

Es galt jedoch kein Trübsal zu blasen, sondern sich in die Komplettierung des Projekts zu engagieren. Nach einer Grasbandquerung nahmen wir die dritte Klettersequenz in Angriff. Steil war es da, die anhaltende 45m-Seillänge im Grad 6b forderte 10 Bohrhaken, entsprechend auch Zeit und Kraft. Sämtliche im Voraus fragliche Passagen lösten sich aber gut auf, das war die Hauptsache. Eine Verschneidung mit erstaunlich kniffliger Ausstiegspassage brachte uns schliesslich als fünfte Seillänge auf das oberste Grasband, mit freiem Blick auf den letzten Felsriegel. Diesen hatte ich bei meiner Reko anlässlich der Skitour nicht inspizieren können. Auf den Fotos von früher meinte ich zwar, eine Linie zu erkennen. Doch deren Steilheit und Details zur Felsqualität liessen sich auf den Pixeln am Bildschirm nur summarisch bewerten. Sprich es war unklar, bei welchen Schwierigkeiten es ging und wie lohnend es wäre. Das Schicksal war uns aber gnädig bestimmt: an einem scharf geschnittenen, griffigen Riss liess sich das steile Gelände wie gewünscht im 6b-Bereich bewältigen. Mit ein paar kraftraubenden Bohrmanövern gelangte ich zur finalen, genial zu kletternden Schuppe, setzte den allerletzten Bolt den wir mitführten und gelangte so zum Top. Wie gut, dass wir da, den finalen Stand der Luky & Sina nutzen konnten, sonst wäre unsere Route an diesem Tag nicht vollendet worden. Das war eine Punktlandung im wahrsten Sinne des Wortes gewesen, die mit einer genialen Abendstimmung am Top versüsst wurde. 

Besser kann es fast nicht aufgehen! Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir das Top der Route, die Erstbegehung in einem einzigen Tag war geschafft. Und es ging bis auf das letzte Stück ganz genau auf mit den Bohrhaken, am Ende waren alle aufgebraucht - ohne dass ich auf Kompromisse und Sparerei setzen musste.

Noch ausstehend war damit nur die Krönung des Projekts durch eine Begehung mit leichtem Gepäck und Rotpunktambitionen. Erneut vereitelte instabiles Wetter die Pläne, erste Schneefälle ermöglichten sogar schon eine Voralpen-Skitour im September. Nach den Herbstferien hielt dann aber doch der gewünschte goldene Oktober seinen Einzug, so dass wir am 27. Oktober 2024 zur Tat schreiten konnten. Die erwünschte Rotpunktbegehung gelang ohne Schwierigkeiten, aber mit viel Freude. Wir genossen einen fantastischen Herbsttag bei bestem Wetter mit genussvoller Kletterei. Gold wert war auch die Erkenntnis, dass Route und ihre Moves sich noch besser anfühlten, als wir dies vom Tag der Erstbegehung in Erinnerung hatten. Das war ein tolles Projekt, vielen herzlichen Dank Guido für deine Mithilfe und Mitarbeit!

Bei erneut fantastischem Ambiente kurz vor dem Top in L7 (6b) - danke Guido!

Zustieg

Autofahrer erreichen von Unterwasser über die taxpflichtige Strasse (13 CHF/Tag, Taxautomat für Münzen, Twint oder Parkingpay-App vor Unterqueren der Iltiosbahn) die Selamatt und stationieren ihr Gefährt in der Gegend von P.1561 bei den Ställen vom Thurtalerstofel (Kartenlink, bitte den Alpbetrieb nicht behindern!). Dann auf markiertem Wanderweg via Brisizimmer und P.1798 am Fuss des Brisirückens ins Frümseltal zur Lücke P.2044. Nun der Krete ostwärts folgend hinauf, eine erste Gruppe von Felstürmen wird links umgangen. Man erreicht so den markanten Schacht am Grat. Im Sattel oberhalb von diesem findet man den Einstieg  (2 BH, Markierung "Luky & Sina"). Koordinaten CH LV95: 2'739'085, 1'223'995, Höhe 2110m, Kartenlink. Gehzeit ab P.1561 ca. 60-75 Minuten.

Hier im Sattel über dem markanten Schacht (durchgehendes Loch auf die Südseite!) starten Luky & Sina sowie auch unser Donnerwetter. Hier der Rückblick auf L1 (5c+) und Guido, der mich im Vorstieg sichert.

Mit dem Bike kann man bis Brisizimmer fahren, oder alternativ auch zur Alp Torloch (dorthin anscheinend Fahrverbot für Autos, v.a. gibt es keine Parkplätze). Die Alp Torloch als Ausgangspunkt macht jedoch nur dann Sinn, wenn man den Westabstieg vom Brisi (siehe unten) wählt. Beim Abstieg über den Brisi-Nordrücken ist ein Bikedepot bei Brisizimmer insgesamt vorteilhafter und schneller. Die Querung von Torloch zum markierten Wanderweg im Frümseltal kann auf der falschen Fährte durch Kraut, Stauden und mühsame Karren beschwerlich sein. Insidertipp: es gibt eine zurückhaltend mit pinken Punkten markierte Ideallinie (Startpunkt ostseitig, Startpunkt westseitig).

Bikedepot bei Brisizimmer, hinten nicht nur der Säntis, sondern mit Wildhauser Schafbergwand und Moor zwei Top-Klettergebiete in Sichtweite.

Routenbeschreibung

Donnerwetter 6b (6a obl) - 7 SL, 230m - Marcel Dettling & Guido Arnold 2024
Material: 1x50m-Seil, 12 Express, evtl. Cam 0.4

L1, 25m, 5c+, 3 BH: Vom Stand im Sattel ob dem Schacht startet Luky & Sina nach rechts, Donnerwetter steigt in die kompakte Platte etwas links oben ein. Die kurze Wandstufe beschäftigt einen vermutlich länger, wie man zuerst meint. Es ist doch recht steil, man muss sauber antreten und die positiven Crimps identifzieren, an welchen man sich festhalten kann. Nach 10m steigt man schon auf das Grasband aus und traversiert auf diesem 15m horizontal hinüber zum gemeinsamen Stand mit Luky & Sina. Dieser Abschnitt kann auch problemlos linksherum umgangen werden.

Guido im Exit von L1 (5c+), wo noch eine Grasbandquerung wartet. Zwei weitere Fotos von dieser Seillänge findet man weiter oben im Bericht in den Rubriken Erschliessung und Zustieg. Hinten der Frümsel.

L2, 35m, 6a+, 8 BH: Hier geht Luky & Sina mehr oder weniger direkt über dem Stand weiter, während Donnerwetter ein paar Meter links startet. Zur optimalen Sicherung des Vorsteigers sollte man sich vielleicht nicht gerade mit der kürzesten Selbstsicherungsschlinge am Stand fixieren (auf dem breiten und wenig steilen Grasband ist überhaupt keine Sicherung nötig). Es folgt ein prima Start über kompakte Steilplatten mit Seit- und Untergriffschlitzen, toll! Bald einmal lässt es etwas nach, mit genussvollen Moves im Fünfergelände kommt man zum Top dieser Wand.

Tolle Kletterei an Unter- und Seitgriffen in L2 (6a+).

L3, 40m, T4,  0 BH: Erst über das problemlos begehbare Grasband horizontal hinüber zu einem Block mit SU-Schlinge. Die letzten Meter sind dann etwas gerölliger und werden leicht absteigend begangen. Die Bohrhaken drüben an der Wand für die Fortsetzung der nächsten Seillänge sind gut sichtbar. Am Stand/Einstieg steckt nur ein einzelner Haken. Da es sich hier um kein Absturzgelände handelt, scheint das so vertretbar. Wer unbedingt einen zweiten Sicherungspunkt will, kann in einem Querschlitz den Camalot 0.4 legen.

Im Vordergrund die SU-Schlinge und der letzte Teil von L3, dort wo Guido steht führt L4 weiter.

L4, 40m, 6b, 10 BH: Steil geht's los, dank den griffigen Schuppen erst links in der Wand. Auf ein paar Metern Höhe ist es dann kommoder, die Verschneidung rechts in die Sequenz einzubauen. Griffig und etwas weniger steil geht es nach deren Ende weiter. Der nächste Programmpunkt bzw. die Crux besteht aus einem kniffligen Mantle über einen Wulst (etwas rechtsrum angehen, direkt über den Haken ist das taff!). Nachher folgt wieder schön griffiges Steilgelände im Bereich von 5c+/6a zu einem luftigen Stand hinauf.

Marcel hat die griffigen Schuppen am Start von L4 (6b) schon genutzt und spreizt nun an die Verschneidung.

L5, 35m, 5c+, 4 BH: Grob in der Verschneidung geht's weiter. Vorderhand genussreicher und auch nicht schwieriger, wenn man links in der Seitenwand klettert, das ist die Ideallinie. Vorbei geht's an einem witzigen Klemmblock, an welchem wir wie verrückt gerüttelt haben. Er liess sich nicht bewegen, man nutze ihn trotzdem mit Bedacht (oder gar nicht, geht auch ohne wesentlich höhere Schwierigkeiten). Am kniffligsten ist dann der Ausstieg aus der Verschneidung, der sich aber doch auch gut wegstehen lässt. Weiter geht's dann in gestuftem Grasgelände, wo man zur Sicherung (falls es einem nötig erscheint) nochmals den Cam 0.4 unterbringt. Der Stand kommt erst oben auf der wenig steilen Wiese an einem Felsblock (einfach zu finden).

Marcel unterwegs in der Verschneidung von L5 (5c+) bei der Rotpunktbegehung.

L6, 30m, T3,  0 BH: Aufstieg über die Grasflanke zur nächsten und letzten Wand. Der Einstieg befindet sich bei einer kleinen Höhle, die Bohrhaken sind ca. 3m rechts einer markanten Verschneidung gut sichtbar. Am Boden der kleinen Höhle befindet sich in ein paar Steine eingebettet das Honigglas mit dem Wandbuch, wo man gerne seinen Eintrag machen darf. Da es sich nicht um Absturzgelände handelt, steckt auch hier am Stand/Einstieg nur ein einzelner Bohrhaken, mehr braucht es nicht. Ein zweiter Sicherungspunkt könnte mit dem Cam 0.4 im Riss gelegt werden.

Wie cool, dass auch diese Grasbandlänge ohne Kletterschwierigkeiten spektakulär aussieht!

L7, 30m, 6b,  8 BH: So richtig steil und kräftig geht's hier los, dank dem griffigen Riss mit seiner scharfen Kante und ein paar Tritten steigen die Schwierigkeiten doch nicht übermässig an. Es gilt die Übersicht zu behalten, bis das Terrain nach ca. 10m etwas einfacher wird. Gerade hinauf kommt man zur markanten Riesenschuppe. Eine grandiose Turnerei in bestem Fels an dieser bringt einen hinauf zum Top, ein paar einfache Moves führen rechtshaltend zum letzten Stand, welcher gemeinsam mit Luky & Sina ist.

Marcel unterwegs am steilen, ja bisweilen leicht überhängenden Riss in L7 (6b). Die Seillänge führt in gerader Linie über dem Kletterer weiter. Oben am Horizont erkennt man direkt über dem Helm auch noch die massive Schuppe, an welcher man im zweiten Teil der Seillänge in die Höhe turnt.

Abstieg

Am einfachsten in knapp 10 Minuten vom Ausstieg weiter dem Westgrat bzw. der Gipfelkrete entlang (Gehgelände, T3) zum Kreuz am höchsten Punkt vom Brisi und von dort den markierten Wanderweg über den Nordrücken zum Abstieg nutzen, was einen in total ca. 60 Minuten retour zum P.1561 an der Selamattstrasse bringt. 

Guido auf dem Weg zum Brisigipfel, welcher der Gipfelkrete entlang führt. Was für eine Gegend!

Alternativ kann auch der Westabstieg verwendet werden, welcher Absteigen und Abseilen kombiniert. Zuerst vom Top (in Wandansicht) rechts der letzten Seillänge durch eine T4-Rinne absteigen, dann am Fuss des Felsriegels (am Start von L7 vorbei) zur Abseilstelle am Fuss der markanten Pfeilers queren. 3x Abseilen à jeweils 20-24m bringt einen auf die Wiese auf Höhe Start von L4. Von dort steigt man zu Fuss im Schrofengelände (T4/T5) ab, die ersten drei Seillängen der Route (im Abstiegssinn) rechts umgehend. Ungefähr auf Höhe des Einstiegs quert man hinüber zum Schacht bzw. der Krete, steigt ab zu P.2044 und gelangt über die markierten Wege durchs Frümseltal retour zu seinem Ausgangspunkt. Der Zeitbedarf dürfte so bei 60-90 Minuten liegen, je nachdem wohin man muss/will.

Büroarbeit auf dem Brisi 😀

Abseilen/Rückzug

Die Route Donnerwetter ist nicht zum Abseilen eingerichtet! Nach L1 und L2/L3 kann man über die Bänder nordwärts ausqueren und absteigen, nach L4 lässt es sich zu deren Start abseilen und dasselbe tun. Hat man L5 bewältigt, so kann L7 durch die T4-Rinne rechts umgangen und der Gipfel erreicht werden. Oder man quert von da über die Wiese zur der beim Abstieg erwähnten Abseilmöglichkeit.

Wie bekannt mag es der Mann im Bild gar nicht, eine MSL nicht bis zu ihrem Ende zu klettern 😉

Material, Absicherung, Topo & Hinweise

Die Route ist durchgehend mit soliden, rostfreien Bohrhaken auf Stufe xxxx bzw. Plaisir gut+ eingerichtet und klassifiziert unseres Erachtens als Genusstour auf gehobenem Niveau. Ein gewisser Anspruch ist im Vorstieg dennoch präsent. Die Haken wurden zur Sicherung und zur Vermeidung von gefährlichen Stürzen platziert und nicht, um sich an jeder Stelle nach Belieben daran hochziehen zu können. So ist der Grad 5c+ ganz sicher, vermutlich sogar 6a obligatorisch zu meistern. Im vierten und unteren fünften Grad muss man auch einmal ein paar Meter über die Haken steigen, für Churfirstenverhältnisse gut abgesichert ist das Terrain auch dort. Mobile Sicherungen sind nach Meinung des Autors nicht zwingend anzubringen, gewisse Möglichkeiten findet man hier und da. Am ehesten nützlich (aber auch verzichtbar) ist der Camalot 0.4, um im Stehgelände am Anfang von L4 und L7 einen zweiten Sicherungspunkt zu schaffen und im grasigen Kraxelgelände am Ende von L5 noch eine Zusatzsicherung zu haben. Hinweis: auf den Seillängen ist der Fels generell solide, rau, griffig und genussvoll zu beklettern. Bei den Ausstiegen auf Bänder und in gestuftes Gelände ist jedoch eine gewisse Wachsamkeit auf loses Gestein durchaus empfehlenswert. Für Kletterer mit etwas alpiner Erfahrung ist das aber problemlos zu meistern. So bleibt mir nur noch, viel Spass bei einer Wiederholung der Route zu wünschen und auf den PDF-Download für das unten abgebildete Topo hinzuweisen.

Das Topo zur Route, gibt es auch zum Download als PDF.

Montag, 28. Oktober 2024

Ibergeregg - Wahlsonntag Sit (7c)

Auch die kleinen Dinge im Leben machen Freude - mir jedenfalls. Darum hier der Bericht und die Details zu einer Mini-Route im Klettergarten Chli Schijen auf der Ibergeregg. Die 'Königslösung' beginnt dabei mit einem Sitzstart, gefolgt von einer Bouldertraverse und gipfelt in einem Ausstieg am Seil über vier Bohrhaken auf einen Felsturm, der die 10-Meter-Marke wenn, dann nur haarscharf überschreitet. Somit sind also alle Ingredienzen vorhanden, damit dieses Projekt zu einem richtigen Renner wird 😁

Kathrin im Pentagramm (7c), ihrem offenen Projekt im Sektor Spielwiese. Darum war mir etwas Zeitvertrieb in dieser Gegend durchaus willkommen, mit einer der Gründe warum ich Wahlsonntag und Konsorten ausgetüftelt habe.

Während ich die Bouldertraverse mit dem Namen Elefantenrunde im Sektor Spielwiese schon früher als Zeitvertrieb und Warm-Up ausgetüftelt hatte, so reizte mich der Ausstieg durch die steile, aber nur wenige Meter hohe Wand schlussendlich doch. Am (derzeit letzten) nationalen Wahlsonntag vom 22. Oktober 2023 platzierte ich Bohrhaken. Wie die folgenden Zeilen zeigen, passt der Name aber nicht nur deswegen. Die kurze Seilroute könnte ich zügig punkten und auch eine Version mit der Bouldertraverse gelang mir rasch. Nur die Königslösung musste ich dannzumal auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Hier auf dem Video wird sie vordemonstriert.

Der Clou: die Königslösung basiert auf einer definierten Eliminationsvariante im Teil mit dem Seil. Die Nutzung der Kante ist dabei tabu, man soll/darf also nur in der linken Wand klettern. Für mich persönlich war der Grund dazu nicht, einen höheren Schwierigkeitsbereich buchen zu können. Sondern es klettert sich einfach besser: anhaltend, homogen schwierig, mit ausdauernden Crimp-Moves, vor allem im Anschluss an die Bouldertraverse, wo dann beide Teile etwa ähnlich schwierig sind. Zudem ist die Definition mindestens halblogisch, vor allem aber ist das Klettern der Kante nach dem Motto "alles gilt" ein wenig ein Gewürge und deutlich einfacher wie der Boulder. 

Nochmals ein Shot von Kathrin in Pentagramm (7c).

Wobei ich natürlich niemanden vorschreiben will, wie er/sie zu klettern hat. Sitzstart, Bouldertraverse oder Definition hin oder her - man suche sich das aus, was einem am meisten Spass macht. Für die meisten heisst das vermutlich sogar, zu einer besseren und längeren Route weiterzugehen. Dieser Beitrag soll in diesem Sinne auch nicht Werbung für die Route machen, sondern in erster Linie der Nachvollziehbarkeit meiner Kletterei dienen. Im Einzelnen:

Elefantenrunde 6C/+

Der Boulder mit Sitzstart links an der Ecke (derzeit dezent markiert). Linke Hand an gutem Griff, rechte auf kleiner Leiste. Interessante Traverse, die Griffe sind ok, dafür die Füsse nicht so gut. Der Grad bleibt gleich, egal ob man zum guten Griff beim ersten Bolt klettert oder rechts auf die Kante aussteigt. Wenn man ohne Seil klettert, dann besser mit 2 (oder mehr) Pads: eines am Start, eines für den recht heiklen Block, der mittig im Rücken auf seine Opfer wartet. Bei (aufmerksamer) Seilsicherung und wenn der erste Haken geklippt ist, geht's mit 1 Pad.

Wahlsonntag 7b/+

Nur der Seilteil in der Eliminationsvariante, ohne die Bouldertraverse. Das Foto unterhalb zeigt schön die Demarkationslinie zwischen erlaubt und nicht erlaubt, bzw. zur Eliminationsvariante gehörig und nicht gehörig. Im unteren Teil geht's nicht ohne die gute Kante rechts zwischen den ersten beiden Bolts, während der eigentliche, noch weiter rechts liegende Grat der Struktur tabu ist. Ab dem zweiten Haken dann links in der Wand. Sie ist mit kleinen aber positiven Leisten gespickt und bietet coole Moves.

Wahlsonntag Sit 7c/+

Das ist eben die Königslösung, welche die Bouldertraverse und die Eliminationsvariante am Seil kombiniert. Nach dem ziemlich intensiven Boulder kommen zwar ein paar bessere Griffe, wo man je nach Fitness wieder etwas runterschütteln kann. Auf null aber definitiv nicht und bald geht's dann wieder zur Sache. Die beiden Teile sind isoliert auch ähnlich schwierig zu klettern, meine ich. Nach Grade Calculator von https://darth-grader.net/ ergibt sich so etwas in der Gegend von satt 7c bis leicht 7c+, je nachdem wie man die beiden Einzelteile und die Schüttelposition dazwischen bewertet.

Das ist die Optik, aus welcher die Definition "nur Wand ohne Kante" ganz bestimmt am meisten Sinn macht und sich irgendwie auch von selbst erschliesst. Also nochmals ganz konkret, für die oberhalb vom Foto beschriebenen Varianten müssen Hände und Füsse stets unterhalb der roten Linie bleiben, was eine empfehlenswerte, coole Wandkletterei ergibt.

Wahlsonntag easy 6c

Nur der Seilteil nach dem Motto "alles gilt". Wie schon erwähnt, nach meinem Gusto eher etwas ein Gewürge. Es ist halt je kraftsparender, je mehr man sich auf der Kante bewegt. Man kämpft dann immer ein wenig dagegen, nicht in die linke Wand zu kippen, was die Kletterei etwas unrund macht. Aber wer weiss, vielleicht findet ja doch jemand Gefallen daran?!?

Wahlsonntag easy Sit 7b

Natürlich kann man nach der Bouldertraverse auch nach dem Motto "alles gilt" am Seil aussteigen. Die Crux liegt dann definitiv im Boulder, der Ausstieg ist der leichtere Teil.

Dienstag, 22. Oktober 2024

Chli Glatten - Giannas Line (7a)

Wunderbares Spätsommerwetter ist angesagt, dazu ist für Kathrin und mich wieder einmal die Gelegenheit für eine gemeinsame MSL-Tour da. Neben all dem familientechnisch Nötigem und dem Wünschbaren bleibt uns ein nicht allzu langes Zeitfenster. So zogen wir wieder einmal den Chli Glatten zu Rate: der kurze Zugang und die moderaten Routenlängen sind kompatibel mit einem beschränkten Zeitbudget, trotzdem sind die Klettereien steil, anspruchsvoll und so richtig kernige MSL-Touren. Nach meiner Erinnerung bin ich nicht nur schon oft am Chli Glatten geklettert (das stimmt), sondern auch vor nicht allzu langer Zeit. Das täuscht hingegen, sind es doch schon wieder drei Jahre her, seit wir am Schwert des Samurai (7a+) geturnt haben. Nun wollten wir der steilen Seite vom Flachen Pfeiler wieder einmal unsere Aufwartung machen. Für mich war es kaum zu glauben, dass seit der Begehung der Open Air (7a+) tatsächlich eine ganze Dekade verstrichen war - tja, die Zeit rennt wirklich!

Bisschen ein Bottom-Up-Shot, aber der Verlauf von Giannas Line ist prima erkennbar.

Wir fuhren auf den Klausenpass (und hatten Glück, dass dieser wegen dem Klausenmonument erst am Sonntag und nicht schon am Samstag gesperrt war) und stationierten auf der Alp Bödmer. Das sollte man nur tun, wenn kein Alpbetrieb mehr herrscht, was an diesem zweiten Septemberweekend zutraf. Und es lässt sich sicher eine Win-Win-Situation mit den Älplern kreieren, wenn man quasi als Obulus für den Parkplatz im Self-Service-Hofladen etwas einkauft (Alpkäse, Getränke, Konfitüre, Sirup, Bezahlung per Twint oder Bargeld möglich). Von Bödmer sind es ~300hm bis an den Fuss der Plattenwand. Der eine Seillänge über dem Wandfuss liegende Einstieg von Giannas Line wird dabei von rechts einquerend entlang von Drahtseilen erreicht. Achtung, den Installationen ist nur beschränkt zu vertrauen. Teils ist das Seil ausgerissen und die Verankerungen an gebohrten Sanduhren und auf Dübel geschraubte Kettenglieder sind eher improvisiert. Vor allem wirkt alles etwas in die Jahre gekommen und nicht mehr geprüft und unterhalten. Mit alpinem Sachverstand ist es aber gut machbar, so starteten wir um 12.00 Uhr bei besten Bedingungen in die Route.

Die Querung im Zustieg führt durch exponiertes Gelände. Hinten der Clariden mit Wolkenkappe.

L1, 45m, 6a+: Der Einstieg ist nicht näher bezeichnet und befindet sich ca. 10-15m vom linken Ende des Drahtseils (wo die Open Air beginnt). Der erste Abschnitt bietet unschwierige Kletterei, das Gelände ist aber bof bof und zur Absicherung gibt's nur eine Schlinge. Alternativ kann man rechts einen BH und eine verrottete SU-Schlinge der Skyline klippen. Nachher gilt's dann richtig abzubiegen (links mit Fixé-Plättli Giannas Line, rechts mit Petzl-Longlife Skyline). Die Kletterei am ortstypisch mit horizontalen Leisten gespickten Gestein ist cool - gewisse davon sind sloprig, andere positiver und bei denjenigen mit der rauen Kante kann man sozusagen "gratis" anhängen.

Die ersten Meter noch etwas durchzogen, nachher folgt in L1 (6a+) aber griffig-kompakter Klausenfels.

L2, 30m, 6b+: Vom Stand kurz rauf zu NH, dann geht's über die Verschneidung hinweg und in der Wand oberhalb deren Begrenzungskante aufwärts. Prima griffige Kletterei in gutem Fels, die Crux besteht in einer drückenden Zone mit einem athletischen Seitgriffzug. Am Ende heisst's dann an den richtigen Stand zu klettern. Der linke der beiden mit den zwei Sondy-Ringhaken ist die richtige Adresse. Diese gelten inzwischen nicht mehr als zuverlässiges Sicherungsmaterial, zudem sind die Exemplare auch noch eher zu wenig tief im Fels versenkt - wird schon halten, immerhin droht hier kein harter Sturz in den Stand.

Sehr schön die zweite Seillänge (6b+) mit einer athletischen Cruxsequenz.

L3, 30m, 6b: Es folgt nämlich ein horizontaler Quergang nach links hinaus an die Kante, wobei man zuerst sogar etwas abklettern muss. Im Bereich dieser Kante geht's dann in fotogener Position aufwärts. Der Fels nicht mehr ganz so schön wie in der Länge zuvor, aber trotzdem von guter Qualität. Wahnsinnig schwierig fand ich das nicht, jedoch muss stets überlegt werden, ob man eher links oder eher rechts steigt. Meist geht vermutlich alles, halt einfach bei (vermutlich nicht allzu stark) unterschiedlicher Schönheit und Schwierigkeit.

Querung an die Pfeilerkante in L3 (6b), dann geht's dort steil auffi.

L4, 40m, 7a: Vom bequemen Stand weg kommt jetzt das Highlight der Route. Die markante Spiegelwand am Pfeiler fällt bereits von der Passstrasse auf und die Kletterei wird den Erwartungen absolut gerecht. Die ersten 20m gehen recht gäbig über die Bühne (~6b), es gilt jedoch hier und da die Linie zu erkennen. Dann geht's mit einem Crescendo in die Crux. Man befindet sich da in einem seichten Winkel, welcher über die steile Seite nach rechts verlassen wird. Die Frage ist allerdings wann, wie und wo... kleine bis mikromässige Griff- und Trittmöglichkeiten gibt's im scharf zerfressenen Fels unzählige. Nur jedoch keine offensichtlichen und guten. Somit heisst es Abtasten, der Intuition vertrauen und sich geschickt zu positionieren. Im Aftermath der Crux muss man noch kurz etwas Rési beweisen, dann lässt es deutlich nach. Im Finish ist der Fels nicht so toll und man muss (im leichten Gelände) auch noch etwas über den Haken steigen.

Die entscheidende Sequenz in der Crux (L4, 7a) lässt sich mit der Kamera nicht einfangen.

L5, 30m, 6c+: Am erneut superbequemen Stand kann man sich gut erholen, bevor es ins steile Schlussbouquet geht. Und dies mit einer Traverse nach links, wo sich ca. 7m drüben erst ein NH und dann der erste von vielen eng steckenden BH befindet. Die Kletterei führt diagonal nach rechts aufwärts, recht athletisch mit Seit-/Untergriffen und ein paar Leisten. Da muss man schon etwas dranbleiben, aber gefühlt war das für mich eher eineinhalb statt nur einen halben Grad leichter wie die Crux. Im oberen Teil heisst es noch kurz auf die Füsse zu stehen, bevor das Abschlussdach dann tatsächlich jene Griffqualität bietet, die man sich erhofft. Der Abschlusstand rechts dann gut an der Gamelle zu erkennen.

Kurz vor dem Top, mit Blick ins Schächental und seine Windgällen.

Um 15.30 Uhr und damit nach 3:30h sehr genussreicher Kletterei hatten wir das Ziel erreicht. In meinem Fall nicht nur das Top der Route, sondern auch der Komplett-Onsight im Vorstieg. Weitgehend waren Reserven da, aber für die Cruxsequenz musste ich wirklich aus der Komfortzone treten. Die ist kleingriffig, kompliziert und schwierig zu lesen. Da musste ich 100% geben, an jeder Unebenheit die der Fels bot den Widerstand suchen und konnte mich auch so nur mit dem allerletzten Quäntchen Energie vor dem Sturz retten. Und das alles in einer 7a?!? Ehrlich gesagt kam es mir schon schwieriger vor, aber natürlich ist es sehr wohl möglich, sich aus einer 7a mit suboptimaler Beta eine 7b zu zimmern, erst recht in solch kniffligem Gelände ohne jegliche Kletterspuren. Vielleicht wäre es mit dem Wissen wo die Griffe sind und wie man sich effizient von Position zu Position bewegt auch nicht so schwierig, d.h. im Rahmen einer taffen 7a?!? Oder ist die Stelle doch härter?!? Ich kann es wirklich unmöglich sagen, ausser dass ich es nur mit vollem Einsatz auf dem allerletzten Zacken geschafft habe.

Seitenblick auf eine Seilschaft in der Route Der Wolf im Schafspelz (6b+).

Obwohl es unten in der Wand sehr angenehm warm und windstill gewesen war, ging am Top ein unangenehm zügiger Föhn. Sowieso ist der Ausstiegsstand kein gemütlicher Platz für eine Pause und weil sich das Wandbuch ebenfalls in Pappmaché verwandelt hatte (der Gamellendeckel fehlt leider) warfen wir gleich die Seile aus und glitten in die Tiefe. Das ist teils ziemlich eindrücklich steil: vom Top 25m zu Stand 4 von Skyline, dann 50m freihängend gerade runter zu Off-Route-Abseilstand, 25m zu Stand 1 von Giannas Line, von wo man 40m retour zum Einstieg schwebt. Von dort zieht man trotz ein paar losen Steinen im Gelände am einfachsten vom Ende des Fixseils (Beginn von Open Air) einen 45m-Abseiler an den Wandfuss. Auch da machten wir uns gleich auf den Weg, denn wir hatten abgemacht, die Jungmannschaft am Swiss Cup im Griffig zu treffen, dort gemeinsam den Final zu verfolgen und die nationale Elite anzufeuern. Ganz so viele erfolgreiche Durchstiege wie bei uns in der Giannas Line gab's da nicht zu bestaunen - auch wenn sich die 7a so richtig taff angefühlt hatte, so ist sie wohl halt doch wesentlich einfacher wie die Wettkampfgeräte in der Halle... 😎

Steile, weitgehend freihängende Abseilerei über Skyline (7a+)

Facts

Chli Glatten - Giannas Line 7a (6b obl.) - 5 SL, 175m - Gisler/Müller 2004 - ***;xxxx
Material: 2x50m-Seile, 12 Express, Cams/Keile nicht nötig

Schöne, steile, luftige und eindrückliche Kletterei in meist gutem, ja teilweise hervorragendem Klausenfels. Einige andere Abschnitte bieten nicht Top-Felsqualität und erfordern etwas Umsicht in der Griffauswahl, für alpin orientierte und erfahrene Sportkletterer ist das aber absolut problemlos. Die Absicherung mit verzinkten BH mit Fixé-Laschen ist an den schwierigen Stellen (ab ca. 6b) sehr gut und klettergartenmässig. Im einfacheren Gelände gibt's auch mal einen etwas längeren Abstand, aber es ist auch dort alles im grünen Bereich und gut/sinnvoll eingebohrt. Stand 2024 ist das (nicht so langlebige) Material in der Route noch recht gut im Schuss, Vorsicht erheischen v.a. die Fixseile und deren Verankerungen im Zustieg. Mobile Sicherungen führte ich keine mit und empfand sie nicht als nötig, auch wenn man vereinzelt wohl etwas unterbringen könnte. Topos zur Route bzw. zum Gebiet finden sich im Extrem Ost, im leider vergriffenen Führer Kletterrouten im Schächental und auch in verschiedenen Werken des SAC-Verlags. Am besten/präzisesten sind jedoch die Originaltopos der Erschliesser, die hier unterhalb aufgeführt sind.

Das Originaltopo der Erschliesser - vielen herzlichen Dank!

Wichtige Hinweise:

  • die Mutter bzw. die BH-Lasche zu Beginn der Cruxsequenz der 7a-Länge war lose und kurz vor dem Abfallen. Ich habe sie von Hand kurz so festgezogen, dass sie bei einem Sturz nicht abfällt, mich dann aber auf den Durchstieg fokussiert. Beim Abseilen kommt man da dann nicht mehr vorbei, somit wird die Lasche bald wieder wackeln oder fällt im dümmsten Fall sogar ab. Reparaturmaterial mitzuführen ist also nicht verkehrt und es wäre hilfreich, wenn die Bolts in dieser Länge kontrolliert bzw. nachgezogen würden.
  • In der benachbarten Skyline fehlt in der letzten Seillänge in der Cruxsequenz (oder das, was für mich beim Abseilen auf den ersten Blick danach ausgesehen hat) schon seit längerem eine BH-Lasche. Leider hatte ich keine Gelegenheit, das zu reparieren. Nötig wäre ein verzinktes Plättli und eine verzinkte 17er-Mutter (M10). Aus der Kletterstellung dürfte das kaum zu machen sein, man kann/muss das Top über die letzte SL von Giannas Line erreichen, kann es beim Abseilen fixen und dann die letzte SL von Skyline angehen.
  • Vorsicht an den Fixseilen im Zustieg, diesen keinesfalls blindlings vertrauen!
Fototopo der Erschliesser - vielen herzlichen Dank!