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Donnerstag, 27. Oktober 2022

Zervreilahorn - Flairytale (7b+, 3 SL, Erstbegehung)

Hier gibt's die Story vom märchenhaften Zervreila Super Crack! Dieser war uns bei unseren Streifzügen im Gebiet bald einmal aufgefallen. Am Wandsockel auf der NE-Seite durchzieht er eine kompakte, senkrechte Wand wie mit dem Messer geschnitten. Da gab es keine zwei Deutungen, diese Linie mussten wir früher oder später unbedingt probieren. Mit etwas mehr Perspektive auf dem Zustieg schien es uns sogar sehr gut möglich, den Super Crack in eine lange Neutour zu integrieren, welche sich rechts vom klassischen NE-Grat in die Höhe zieht. Was aus diesen Plänen schliesslich geworden ist, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen.

Der märchenhafte Zervreila Super Crack durchzieht den Berg an seiner NE-Basis.

Erschliessung

High Noon war schliesslich am 15.8.2021, nach dem langen Tag, wo wir den Nightcrawler bis zum Gipfel erschlossen und gleich gepunktet hatten. Bis wir da im Dunkeln abgestiegen, uns verpflegt und etwas gefeiert und schliesslich in den Federn waren, wurde es ziemlich spät. Der folgende Tag versprach nochmals bestes Bergwetter, ganz so früh kamen wir nicht in die Gänge und die Verpflichtung zu einer frühen Heimkehr beschränkte unsere Optionen. So trugen wir das Bohrmaterial an den Nordsockel, behängten unseren Gurt mehrere Kilogramm schwer und ich legte los. Auf den ersten Blick ist es nur etwa ein Katzensprung bis zum Beginn des Objekts der Begierde. Einmal mitten im Geschehen, warten doch anspruchsvolle, plattige Moves - noch dazu versuchte ich mich so gut wie möglich nur mobil sichernd da hinaufzukämpfen. Obwohl rein metertechnisch nicht zwingend nötig, beschlossen wir zu Beginn des Super Crack die bequeme Standmöglichkeit zu nutzen, um für diesen alles Gear einsammeln und mitnehmen zu können.

Mal etwas anderes, Approach zum Zervreilahorn von seiner Backside. Der Wandsockel mit dem Flairytale ist am linken Ende des Berges bereits sichtbar. Sonst gibt es auf dieser Seite nur 2 Technorouten vom Duo Richiger/Riediker, die bis dato vermutlich noch kaum je wiederholt wurden.

Schon beim ersten, scheuen Blick nach oben während dem Nachsichern beschlichen mich gewisse Zweifel zur Morphologie dieser Gesteinsverwerfung. Leider wurden diese nur allzu schnell bestätigt. Ja, was aus der Ferne märchenhaft ausgehen hatte, entpuppte sich aus der Nähe tatsächlich als eine Fata Morgana. Als seicht und unangenehm flared präsentierte sich der Riss - an mobile Absicherung war nicht zu denken und natürlich waren so auch die Schwierigkeiten viel höher, als wir uns dies vom Boden ausgemalt hatten. Das dicke Ende kam zum Schluss, beim logischen Standplatz trafen wir auf eine improvisierte Einrichtung aus Schlaghaken. Wie die Haken wohl dahin gekommen waren? Das mit grösster Wahrscheinlichkeit zutreffende Szenario ist es, dass sich jemand von oben reingeseilt hatte, um den Riss im Toprope zu versuchen.

Blick auf unsere gesamte Route Flairytale (7b+) inkl. Lage der Standplätze

Nach dieser Seillänge war unser Zeitbudget erschöpft. Obwohl es bis zu einer flachen Zone mit Bändern mutmasslich nur noch ein Katzensprung war, hiess es nach Hause zu gehen. Nachdem sich die Geschichte mit dem Super Crack als Ente entpuppt hatte, war auch die Motivation für eine Fortsetzung nicht brutal gross. Kam noch hinzu, dass es nicht realistisch schien, die noch ausstehenden Arbeiten und das Punkten des Risses einfach so im Anschluss an eine andere, längere Route im Gebiet zu erledigen. Dafür musste man sich einen ganzen Tag reservieren. Doch für eine solche kurze Route am Sockel des majestätischen Zervreilahorns die weite Anreise zu machen, bot dann scheinbar ein schiefes Verhältnis von Aufwand und Ertrag. Doch schliesslich kam der 24.7.2022 - ein Tag, an welchem ich mich mit Viktor zum Klettern verabredet hatte, nicht notwendigerweise für Zervreilahorn jedoch. Leider war er kurzfristig krankheitshalber verhindert und für mich stellte sich die Frage nach einem Plan B. Mitten in der Sommerferienzeit gelang es mir nicht, über Nacht einen Kletterpartner zu organisieren. Doch Bingo, das Projekt in Zervreila wäre doch was! Ich konnte meinen Vater fürs Mitkommen und die Sicherungsarbeit motivieren. Mit einem genügend langen Seil und der richtigen Strategie lässt sich nämlich die gesamte 3-SL-Tour als Baseclimb ausführen - sött mögli sii!

Blick auf die Lampertsch Alp mit dem mäandrierenden Valser Rhein

Da wir erst spät anreisten, vermuteten wir die Parkplätze in Zervreila als überfüllt (eine absolut richtige Annahme, wie sich zeigen sollte). Da wir die E-Bikes dabei hatten, konnten wir jedoch ohne übertriebenen konditionellen Zusatzaufwand von weiter unten starten. Mir schwebte es gar vor, statt dem üblichen Zustieg noch bis kurz vor die Lampertsch Alp zu biken, von wo man über den Karrweg der Älpler möglicherweise bis auf 2200m hätte radeln können, womit sich der Fussaufstieg auf bequeme 250hm beschränkt hätte. Doch der Konjuktiv sagt es: schon die mit vielen spitzen Steinen durchsetzte Piste vom Ochsenstafel bis P.1977 ist rau und ruppig, für versierte Bike jedoch fahrbar. (mit nicht zu vernachlässigendem Risiko für einen Platten, wir hatten aber Glück). Dort ist aber Schluss, man müsste das Bike entweder durch den Fluss oder über eine wacklig-schmale Hängebrücke transportieren, was sehr mühsam wäre. Auch die nachfolgende Piste ist extrem steil und verblockt, man müsste wohl immer wieder vom Bike absteigen und ein Zeitgewinn wäre nicht da.

Die wacklige Hängebrücke bei P.1977 vor der Lampertsch Alp, inkl. Schild "Betreten Verboten!".

So stiegen wir also zu Fuss auf, einmal aus einer anderen Richtung zum Horn zu kommen, war trotzdem sehr interessant. Auf der Uhr hingegen bietet sich kein Vorteil - nein, eher kostet es mehr Zeit wie der normale Weg. Bis wir am Wandfuss eingetroffen waren, war 11.30 Uhr vorbei und damit der Schatten eingekehrt, was an diesem heissen Sommertag einen grossen Vorteil darstellte. Eine bequeme Sitz- und Sicherungsgelegenheit für den 75-jährigen Neni war ebenfalls vorhanden, somit konnte ich mich ans Werk machen. Die unteren beiden Seillängen für einen Rotpunkt-Go auschecken, die kurze Schlusslänge einbohren. Und schliesslich ging alles auf wie erhofft. In meinem vierten Go konnte ich die Cruxlänge auf dem letzten Blatt durchsteigen, Reserven für einen weiteren Versuch wären nicht mehr vorhanden gewesen.

Na denn, wohl bekomm's!

Damit konnte die Route am Wandfuss beschriftet werden und das Projekt war abgeschlossen. Eine Weiterführung der Linie schien mir nicht sinnvoll. Erst müsste man über ca. 2 SL im gestuften Seilfrei-Gelände kraxeln, bis wieder etwas schwierigeres Terrain kommt. Doch auch da träfe man nicht auf ähnliche Schwierigkeiten wie im unteren Teil und nach 2 weiteren Seillängen wäre definitiv Schluss. Somit belassen wir die Route besser bei dem, was sie ist - ein kurzer Baseclimb, den man ideal als Abendbeschäftigung oder Dessert zu einer anderen Route machen kann. Tja, aus dem sagenhaften Bilderbuchriss ist also nur ein Flairytale geworden. Rückblickend betrachtet macht die Route vielleicht "auch gar nicht so viel Sinn". Nun, als wir damit angefangen haben, konnten wir dies natürlich noch nicht wissen. Eine imposante Linie mit spannender, fordernder Sportkletterei ist sie aber allemal. Und nach allem was wir wissen, ist es derzeit die schwierigste, freigekletterte Seillänge am Zervreilahorn - vielleicht doch ein paar gute Argumente, um sich hier einmal zu probieren?!?

Zustieg

Per Auto oder öV auf kurvenreicher Strasse von Chur via Ilanz nach Vals und weiter nach Zervreila zum Parkplatz bei der Kapelle (P.1984). Nun der mit Fahrverbot für Motorfahrzeuge belegten Schotterstrasse entlang ca. 2.7km zum Beginn des Wanderwegs nach Furggelti, dabei vernichtet man rund 130 Höhenmeter. Es ist sehr empfehlenswert, für diesen Abschnitt ein Bike zu verwenden. Die Zeitersparnis auf dem Hinweg beträgt ca. 30 Minuten, auf dem Rückweg ca. 15-20 Minuten. Dann zu Fuss dem Wanderweg entlang bis zu dieser Stelle auf ca. 2240m (Steinhaufen, Eisenstange mit weiss-rot-weisser Markierung), wo man diesen nach rechts verlässt.

Die klassische Sicht aufs Zervreilahorn vom Biwakplatz auf ca. 2420m. Unsere Route Flairytale (7b+) ist gerade noch sichtbar. Sie erklimmt die unterste Bastion an der rechten Begrenzung des Berges, unmittelbar vor dem Horizont.

Die Pfadspur zum Zervreilahorn ist ganz am Anfang nicht sehr ausgeprägt, wird aber bald deutlicher. Sie verläuft später am Fuss des markanten, diagonal verlaufenden Felsbands - im Zweifel einfach in diese Richtung gehen. Man erreicht schliesslich den flachen Boden (Biwakplatz) auf ca. 2420m und wenig später übers Geröllfeld den Fuss der Wand mit dem Klettergarten und dem Routenbuch. Von dort ca. 50m nach rechts zu einem kleinen Sattel aufsteigen, von wo die Route sehr gut sichtbar ist. Der Einstieg befindet sich weitere ca. 25m rechts, direkt unter dem Riss (Aufschrift, BH gut sichtbar). Unser totaler Zeitbedarf von der Kapelle bis zum Start der Route belief sich jeweils (mit Bike, zügiges Gehen, inkl. der Bohrausrüstung im Gepäck) auf ca. 1:15 Stunden. In der Literatur steht 2:30h, man kalkuliere also selbst.

Routenbeschreibung

Zervreilahorn - Flairytale 7b+ (6c obl.) - 3 SL, 55m - M. Dettling, V. Wegmayr, S. Dettling 2022
Material: 1x50m-Seil, 8 Express, Cams/Keile nicht nötig

L1, 15m, 6c: Schöne Seillänge, welche sich deutlich kniffliger klettert, wie es auf den ersten Blick den Anschein macht. Der Start in einer Verschneidung, wobei hier auch Risse bei der Fortbewegung helfen. Man passiert dar folgende Dach auf seiner rechten Seite und nähert sich der Cruxzone. Eine originelle Mischung zwischen einem seichten Doppelriss und steilplattiger Wandkletterei an sloprigen Griffen wartet da - gutes Bewegungsgefühl nötig! Ganz zum Schluss dann wieder einfacher zum Stand am Beginn des Supercrack. Komplett eingebohrt, kann auch gut als Klettergarten-Baseclimb gemacht werden, durchaus lohnend in diesem Stil! 

Viktor folgt in der Cruxzone von L1 (6c), die mit kniffligen Moves am seichten Doppelriss aufwartet.

L2, 25m, 7b+:  Der so wunderschöne Riss ist leider flared, man kann ihn nicht jammen - ausser an einer Stelle, wo ein seichter Klemmer dann auch der Schlüssel zum Erfolg ist. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als mit einer kreativen Mischung von Layback und Wandkletterei an Höhe zu gewinnen. Die Wand neben dem Riss weist nämlich allerhand Struktur auf. Meist eher abschüssig und sloprig, um die Füsse anzupressen reicht's fast immer, hier und da auch für einen dann absolut zentralen Handmove. Die Schwierigkeiten sind ziemlich anhaltend, es handelt sich durchaus um ein Ausdauerproblem. Und obwohl komplett und sportklettermässig einbohrt, ist die Sache aufgrund der Art der Kletterei auch nicht ohne jeden psychischen Anspruch - spannend auf jeden Fall! Wie man aufgrund der schwarzen Färbung der Wand vermuten kann, läuft hier bisweilen das Wasser. Wir trafen die Route bei unseren Besuchen im Hochsommer stets komplett trocken an - es könnte aber wohl auch anders sein. Zu erwähnen ist auch, dass der Fels grundsätzlich sauber ist. Weil aber wohl periodisch das Wasser läuft, liefert ein gutes Brushing schon den besseren Grip. Zuletzt: wer möchte, kann L1 & L2 mit 12 Exen und einem 80er-Seil als Baseclimb mit Umlenken klettern.

Auch aus dieser Perspektive würde man es einem noch vorbehaltlos abkaufen, wenn man das Flairyteil als den Supercrack of Zervreila, ja einen Splitter à la Indian Creek verkaufen würde... Aber nein, auch wenn man es kaum glauben mag, Jammen und mobil Absichern ist echt nicht möglich. Man sieht in diesem Licht auch gut die Struktur der Wand, welche die Kletterei überhaupt erst möglich macht.

L3, 15m, 6c: Einfach, aber in etwas flechtigem Fels geht es unter das Dach. Dieses zu erreichen und sich an diesem zu etablieren, erfordert dann ein paar schwierigere Bewegungen an Slopern. Dann geht es darüber hinweg, die Stelle könnte gerne unmöglich sein, befänden sich nicht exakt an der entscheidenden Stelle taugliche Leisten. So geht's ohne extreme Schwierigkeiten und man erreicht in Kürze den reichlich bequemen Ausstiegsstand, gerade vor dem Übergang ins einfache, terrassierte Gelände darob.

Nochmals eine Gesamtansicht der Route, hier aus der frontalen Froschperspektive.

Der Weg zurück an den Einstieg vollzieht sich am einfachsten per Abseilen. Richtig bequem hat man es mit 2x50m-Seilen, da reicht ein einziges, gestrecktes Manöver gerade retour auf den Boden. Auch mit einem 1x50m-Strick lässt es sich Abseilen, dann sind jedoch 3 Manöver fällig. Ein Fussabstieg geht auch, man kann von der Terrasse beim Ausstieg sowohl nach links wie nach rechts kraxeln und zurück zum Wandfuss gelangen. Was gibt es sonst noch zu erwähnen? Zur Planung hilfreich ist sicherlich das Wissen, dass die Route im Sommer bis um ca. 11.30 Uhr besonnt ist, nachher klettert man bis zum Einbruch der Dunkelheit im Schatten.

Topo

Ein schematisches Topo zur Route gibt's hier ausnahmsweise keines. Das scheint mir aufgrund der Kürze und der klaren, zudem mit regelmässig steckenden BH definierten Linie einfach nicht nötig. Übersichtsfotos gibt's in diesem Beitrag ja zur Genüge, hier folgt nun noch eine Gesamtübersicht der kleinen Linie am grossen Horn, mit allen wissenswerten Infos darauf eingetragen.

Das grosse Zervreilahorn mit unserer kleinen Linie: Flairytale (7b+)

3 Kommentare:

  1. Nur schade, dass diese "Erstbegehung" bereits früher rotpunkt, und zudem clean (!!!) geklettert wurde! So weisst du nun auch, woher die ominösen Schlaghakenstände stammen. Schade, eine solche Linie einzubohren.

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    1. Normalerweise werden solche anonymen Kommentare mit falschen Informationen nicht veröffentlicht… ausnahmsweise nutze ich die Gelegenheit aber für eine Stellungnahme.

      Wie ich erst im Nachhinein, nach Abschluss des Flairytale-Projekts erfahren habe, wurden L1 und L2 tatsächlich von einigen Personen im Toprope am erwähnten Schlaghakenstand geklettert und von einer Person einmalig im Vorstieg mit Trad-Absicherung gemacht. Was jedoch am Kommentar falsch ist: es gab da keine Rotpunkt-Begehung. Das weiss ich aus sicherer Quelle, sprich der direkten Kommunikation mit jener Person, welche die Linie vorgestiegen hat.

      Ich möchte ganz klar festhalten, dass ich die Linie der Flairytale selbstverständlich nicht eingebohrt hätte, wenn ich beim Start unseres Projekts von dieser früheren Aktivität gewusst hätte. Es gab jedoch weder öffentliche Informationen (Topo, Social Media Post) darüber, noch war vom Einstieg zu erkennen, dass da schon geklettert wurde. Es gab wirklich rein gar keine Markierung (und brauchen tut es ja nicht viel, ein Steinmann, Haken, Schlinge im Riss, Farbanschrift, …). Dies wurde bewusst unterlassen, da die Linie eben nicht gepunktet war und man keine anderen Kletterer darauf aufmerksam machen wollte.

      Nach unserem bestem Wissen und Gewissen hatten wir also «freie Bahn» für dieses Projekt. Ich kann auch versichern, dass wir mit vielen Cams am Gurt und der Absicht eingestiegen sind, eine Trad-Route zu kreieren, die idealerweise ganz ohne oder zumindest mit einem Minimum an BH auskommt. Ich denke, unsere anderen Routen am Zervreilahorn, die in diesem Stil gehalten sind, «beweisen» das zur Genüge. Noch obendrein hätte es mich nicht gereizt, an dieser Stelle eine BH-Route einzurichten. Die BH haben wir dann aus purer Notwendigkeit gesetzt. Wie im Blog beschrieben, sehe ich da keine Möglichkeiten für eine zuverlässige, ausreichende Absicherung mit mobilem Gear. Diese Wahrnehmung ändert sich auch mit dem Tatbeweis der Trad-Begehung nicht.

      Ein schlechtes Gewissen beim Setzen der BH hatte ich trotz dem optisch schönen Riss keines. Es war nur mit Gear bei einem für mich akzeptablen Risikolevel einfach «nicht möglich». Die Anführungszeichen stehen mit Absicht. Es ist mir bestens bewusst, dass mein «nicht möglich» jemand anderes «machbar» oder sogar «problemlos» sein kann. Das ist aber ein Zwiespalt, den es genau auf diese Art immer gibt beim Routen einrichten. In letzter Konsequenz durchgedacht, wäre es ja überhaupt nirgends legitim zu bohren, da immer jemand kommen könnte, der das in besserem Stil (ohne die BH) dafür mit Inkaufnahme von mehr Risiko machen kann/will.

      Wenn man meinen Blog genau liest, so lässt sich erkennen, dass ich mit dem Endresultat des Flairytale-Projekts schon ohne das Wissen über die früheren Begehungen nicht restlos zufrieden war. Es kam halt einfach nicht so raus, wie wir uns das vorgestellt hatten… aber einmal angefangen, schien es mir die beste Option, die Sache zu vervollständigen und zu publizieren. Eine Projektleiche zurückzulassen ist immer unschön und hätte diesen Case wenig entschärft (auch wenn ich mich so natürlich u.U. anonym aus dem Staub hätte machen können).

      Abschliessend: jetzt haben wir den Salat, aber so kann es im dümmsten Fall halt laufen. Mit dem Trad-Erstbegeher habe ich die Situation direkt geklärt und ich habe keinen Hinweis darauf, dass diese Klärung aus seiner Sicht nicht ebenfalls erfolgreich stattgefunden hat. Somit sind die «guten Ratschläge» von falsch informierten, anonymen Kommentarschreibern schlicht unnötig.

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  2. Der Umstand, dass ihr diese Linie früher bereits frei & clean geklettert seid, ist doch nicht schade! Schade ist ein wenig, dass eure Leistung von damals nicht weiter Bekanntheit gefunden hat. Vielleicht hättet ihr dem Rotpunkt-Gedanken entsprechend zumindest eine farbliche Markierung am Einstieg hinterlassen sollen, um auf eure Begehung aufmerksam zu machen…

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