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Mittwoch, 23. April 2025

Skitour Höch Hund (2215m)

Nach einigen Tage de suite mit Kletteraktivitäten und -trainings plädieren die Griffel wieder einmal auf Schonung, so soll es zur Abwechslung noch einmal auf die Ski gehen. Nach einigem Abwägen entscheide ich mich auch an diesem Tag wieder für eine Tour in der Nähe. Vielleicht das letzte Mal in diesem Winter? Die Zeit wird es zeigen, jedenfalls dauert meine Skisaison im Ybrig nun schon ziemlich genau 7 Monate. Mitte September hatte deren Auftakt am unweit vom Höch Hund gelegenen Rütistein stattgefunden. Dass selbst in diesen tiefen Höhenlagen im Idealfall also während mehr als der Hälfte vom Jahr Ski gefahren werden kann ist schon erstaunlich!

Blick zum Gipfel vom Höch Hund vom Anfellpunkt beim Austritt aus dem Sihlwald (ca. 1370m).

Nach ausreichend Schlaf war ich um 7 Uhr am Ochsenboden und musste feststellen, dass meine Pläne A und B beide verworfen werden mussten. Im einen Fall war die Schneehöhenkarte vom SLF deutlich zu optimistisch, im anderen schreckte mich die starke Grundlawinenaktivität am Berg ab. Die beste Alternative schien, einmal durch den Sihlwald hochzusteigen und sich das interessanteste Ziel im Bereich der Hinteren Gräte herauszusuchen. Die Strasse war bis zum Gribschli P.1206 aper und darf auch bis dort per PW befahren werden. Somit hätte ich mir die Bikefahrt vom Ochsenboden auch sparen können, wobei es immer hübsch ist und kaum zusätzliche Zeit kostet, die letzten Kilometer bei einer gewissen Unsicherheit in Sachen Strassenverhältnisse, Parkplatz und Fahrverbot mit dem Zweirad zurückzulegen.

Schneebrücke zu bequemen Bachtraverse bei P.1449.

Die 150hm durch den (auch bei Schneelage zum Skifahren unlohnenden) Sihlwald waren aper und schnell zurückgelegt. Bei dessen Ausgang begann die geschlossene Schneedecke, die Bretter kamen also an die Füsse. Ich entschied mich schliesslich durch die Chlims zu gehen, was nochmals eine kurze Portage erforderte. Die Brücke bei P.1449 war natürlich noch nicht montiert, eine noch mächtige Schneebrücke erlaubte aber eine bequeme Bachüberquerung. Einmal bei der Sihltalhütte angekommen legte ich mich dann so fest, als dass ich den Höch Hund von Osten angehen wollte. Bei meinen beiden vorherigen Touren zu diesem Gipfel war ich den Normalaufstieg am Teuf Hund vorbei gegangen. Der Ostaufstieg war somit noch eine Neuheit für mich - zudem ist er kaum steiler, länger oder weniger bequem wie die Normalroute.

Kurz vor der Sihltalhütte. Ziel und Aufstiegsroute werden definitiv festgelegt.

Das Gelände im oberen Teil hinauf zum P.2203 weist über ca. 100hm eine Steilheit von 40-45 Grad auf. Dank der idealen Schneedecke (tragend aber nicht hart, mit griffiger Oberfläche) konnte ich die Krete zwar mit etlichen Spitzkehren, aber doch ohne Portage erreichen. Einmal oben angekommen, war es dann noch eine kurze Gratwanderung hinüber zum neu mit einem Gipfelkreuz ausgestatteten (u.a. von Wendy Holdener gesponsort) Höch Hund zu gehen. Der Grat war südseitig bzw. "obendrauf" schon komplett aper und konnte problemlos beschritten werden. Um 9.40 Uhr schlug ich bei eitel Sonnenschein, sehr milden Temperaturen und Windstille dort an - alleine auf weiter Flur in dieser eindrücklichen Berglandschaft, so haben wir es gern.

Der Gipfelkopf vom Höch Hund mit dem im 2024 neu erstellten Kreuz am höchsten Punkt der Gemeinde Unteriberg.

Nachdem ich ausgeruht und mich sattgesehen hatte, sollte es noch ein wenig Skigenuss geben. Diesen fand ich bei sulzigen Verhältnissen durchaus vor. In der Steilpartie zu Beginn war der Schnee aber nicht so homogen, weshalb ich mich ein wenig zu zügeln brauchte. Unten war es in dieser Hinsicht besser, wobei nach über 2 Wochen Sonne und Wärme die Schneeoberfläche auch da nicht mehr ganz die samtene Glätte hatte, wie es bei perfekten Frühlingsverhältnissen der Fall ist. Exakt meiner Aufstiegsroute folgend gelangte ich problemlos und zügig ins Tal. Noch vor Mittag war ich wieder daheim: duschen, essen und dann noch den Arbeitgeber glücklich machen lautete das Programm. Schon schön, wenn an einem solchen Frühlingstag auch noch eine tolle Skitour ihren Platz findet.

Blick vom Gipfel nach SE, meine Bretter sind beim Gipfelchen deponiert, welches sich ziemlich genau in der Falllinie des einen Kondensstreifen ziehenden Flugzeugs deponiert. Eine schöne und erstaunlich einfache Gratwanderung führte von da zum Top.

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