- -

Freitag, 7. Juni 2024

Schibenstoll - Party 1142 (7a)

Erst kürzlich war mein Seilpartner in die Schweiz übersiedelt. Als bekennender MSL-Fan sei es ihm bisher schwer gefallen, Seilpartner für anspruchsvolle Unternehmen in den Bergen zu finden. Zwar seien alle Bouldergyms und die überhängenden Klettergebiete sehr gut besucht. Aber mit Zustieg, technisch-plattiger Kletterei und den Unabwägbarkeiten einer MSL-Tour wolle sich fast niemand herumschlagen. Somit wartete er noch auf seine Première nach der Züglete, wobei das instabile Frühlingswetter im 2024 natürlich das seinige dazutat. Jedenfalls konnte ich seinen Feststellungen nur zustimmen. Zu den erwähnten Punkten kommt bei mir kommt noch hinzu, dass nach langer "Karriere" bereits (fast) alle gängig-bekannten und im Topo mit 5* dekorierten Touren gemacht sind. Und Leute für neu erschlossene, obskure und/oder schwierige Routen zu finden, ist dann gleich nochmals schwieriger. Kurzum, die Party 1142 gleich als die erste MSL-Adresse in der Schweiz anzusteuern ist sicherlich etwas unorthodox - aber unter den gegebenen Voraussetzungen hat die Wahl eben doch ihre Logik.

Nein, so winterlich hat es an unserem Tourentag natürlich nicht ausgesehen. Der Nachteil am Churfirsten-Zustieg von Norden ist ganz klar, dass man Wand und Route nie übersichtlich zu Gesicht bekommt. Aus diesem Grund musste ich mir hier auch mit einem Foto von countryboy @ hikr.org behelfen, um den ungefähren Routenverlauf der Party 1142 am Schibenstoll Westgipfel einzuzeichnen.

Der beste Ausgangspunkt zur Tour befindet sich hier auf der Selamatt (Kartenlink) in der Kurve vor P.1536 bei Schribersboden, wo sich einige wenige Parkplätze befinden. Die Zufahrt dahin kostet 13 CHF an Taxe, bezahlbar an einem Automaten mittels Münzen oder Twint. Alternativ (und insgesamt etwas schneller) von Unterwasser per E-Bike, mit welchem man noch hinauf bis ins Rügglizimmer (P.1648) fahren kann. Von da geht es nur noch zu Fuss weiter, unsere Tour startet um 8.45 Uhr. Wir folgen dem Wanderweg bis zur Verzweigung Zuestoll/Schibenstoll, wobei wir schon die ersten Schneefelder begehen müssen - keine Überraschung für mich, es ist ja erst 6 Tage her, seit ich am Brisi noch auf Skitour war. Sie sind jedoch kompakt und auch in Zustiegsschuhen easy begehbar. Solange noch Schnee liegt, gilt es jedoch Acht zu geben auf einige heimtückische Karstlöcher, die sich in unmittelbarer Nähe der Wegspur befinden. Auf ca. 1765m nehmen wir dann den direkten Weg ins Kar zur Stollenfurggel und gehen meist über den gut begehbaren Schnee, das apere Gelände zu suchen wäre aufwändiger und zeitraubender. 

Lieber ein Foto vom Klettern wie vom Wandern... das ist der Start in L3 (6c+). Ich komme nicht umhin, den sich hier amateurhaft hinter dem Seil befindlichen Fuss zu kommentieren. Vor dem Klipp des zweiten BH war die Positionierung richtig, unmittelbar danach (als geknipst wurde) nicht mehr. Das wurde natürlich vor dem Weiterklettern bereinigt, so zu stürzen wäre unangenehm. Aber besser noch hätte ich den Haxen schon vor dem Foto umplatziert 😎

In der Stollenfurggel eröffnet sich der wunderbare Tiefblick auf den Walensee. Und es wird sich uns präsentieren, wie gut wir in den Schnüerliweg einsteigen können. Früh in der Saison kann es wegen Wechtenbildung in allen Churfirstensätteln schwierig sein, von der schneebedeckten Nordseite auf die apere Südseite zu wechseln. Meine Ferndiagnose anlässlich einer Bouldersession im Murgtal hatte zwar ergeben, dass es problemlos sein müsste. Aber aus 7.5km Distanz sieht man nicht alles restlos genau... doch hier lag ich richtig, es war kein Problem. Ich war sehr gespannt auf diesen Abschnitt des in letzter Zeit stark gehypten Schnüerliwegs (zuvor kannte ich nur den östlichen Teil vom Valsloch bis zum Einstieg der Rauchpause). Doch während es global gesehen schon eine recht aussergewöhnliche Passage ist, war ich schlussendlich fast ein wenig enttäuscht: die Querung von der Palisnideri zu den Einstiegen am Zuestoll ist doch wesentlich spektakulärer und exponierter. Zum Einstieg muss dann noch ein ordentliches Stück (ca. 200m) unter der Wand in problemlosen Gehgelände gequert werden. Die Fixschlinge am Einstieg der Westgipfel Südwand weist einen dann unmissverständlich darauf hin, dass man sich am richtigen Ort befindet. Wir bereiteten uns vor, ich startete schliesslich um 9.45 Uhr mit der Kletterei.

Die schmalste Passage am Schnüerliweg - nicht ganz so spektakulär wie der Zustieg am Zuestoll.

L1, 25m, 6a+: Die ersten Moves haben es gerade in sich, danach folgt schöne, etwas einfachere Kletterei in gutem, plattigem Fels. Zuletzt dann nochmals etwas steiler nach rechts hinaus. Ein freundlicher und gut abgesicherter Auftakt.

Am Ende von L1 (6a+) wartet nochmals eine etwas steilere Passage.

L2, 20m, 6c: Gleich die Passage aus dem Stand raus ist wegen Trittarmut fordernd, bevor es etwas einfacher zu einem kleinen Dächli mit nachfolgender Rippe geht. Weite Züge zwischen recht guten Schuppen stehen da auf dem Programm, wobei die Füsse ausgewählt auf abschüssigen-rauen Reibungstritten platziert werden müssen. 

Das im Text zu L2 (6c) erwähnte Dächli dürfte hier erkennbar sein.

L3, 20m, 6c+: Kurz nach links und dann geht's gleich los mit einer Passage, wo entschlossen an kleinen (und teils fragil wirkenden) Schüpplein gezogen werden muss. Eindrücklich und anhaltend geht's durch die geschlossene Wand weiter, wobei sich dem Kennerauge immer ein Weg eröffnet und alles gut aufgeht. Das gilt auch für die Linkstraverse am Ende der Seillänge - choose your way wisely!

Hervorragende, senkrecht-technische Wandkletterei in L3 (6c+).

L4, 25m, 7a: Erneut gibt's einen fulminanten Auftakt gleich mit der Crux. Mein Kletterpartner hat die mit komplett anderer Beta gelöst wie ich. Er probierte erst meine Idee und taxierte sie als 'unmöglich', mir ging's aber mit seinem Ansatz genau gleich... jedenfalls, ich kam gut durch und fand diesen Abschnitt nicht spürbar schwieriger wie die Cruxen L3 oder L5. Bald ist die Sache hier gegessen, die oberen drei Viertel sind deutlich einfacher: erst griffige Wand, dann an oder schöner neben der Verschneidung.

Da ist der gute Griff am Ende der Cruxsequenz von L4 (7a) in der Hand und es kann entspannt werden.

L5, 35m, 6c: Zu Beginn eine stark grasig-schrofige Passage, zum Glück ist der Fels fest. Es folgt ein erster Riegel in sehr schönem Fels, der sich tiptop auflöst. Am zweiten Riegel heisst es dann mehr zupacken: der präsentiert die Crux: sich abschüssig-seitgriffig delikat positionieren und kurz zum Rettungsgriff zaubern heisst da das Motto. Geholfen hat dabei ein Mikroschüpplein - ja es ist dort geblieben, aber ob es dies für immer tut?!? Zuletzt einfacher zum Stand, Achtung auf den (offensichtlichen) losen Block.

Das Finish von L5 (6c) ist gemütlich, die Crux hingegen knifflig-bouldrig-kurz und tricky.

L6, 35m, 6c+: Im Schrofengelände hinauf zu einer superschönen Wand, die attraktiv aussieht aber taffe Moves vermuten lässt. Diese findet man jedoch vor allem am Einstieg, wo es an Slopern in einer Traverse über ein Dächlein hinweg geht. Wichtig: den zweiten BH nach Klipp des dritten wieder aushängen oder stark verlängern, sonst bezahlt man sicher mit viel Seilzug. Die Wand oberhalb klettert sich dann dank super strukturiertem Fels genialst und viel einfacher wie gedacht.

Nach schrofigem Auftakt bietet L8 (6c+) kompakte Wandkletterei in superschönem Fels.

L7, 35m, 5c+: Der Auftakt in diesen Abschnitt ist komplizierter, wie man für den Grad vermuten könnte. In einem 'S' liegt die Lösung, nachher geht's auf der Rampe in schönem, griffigem Fels gemütlich nach rechts. Wir haben uns gefragt, warum vom Erschliesser nicht eine schwierigere Linie gerade hoch in de visu schönem, forderndem Terrain gewählt wurde... unsere Antwort dazu: so käme man nicht zum Gipfel und die Route wäre 1 SL weniger lang.

Gemütliche Kletterei in schönem Fels über die Rampe, durch welche L7 und L8 führen.

L8, 40m, 6a: Auf der Rampe geht's weiter, die Kletterei noch immer schön, aber ohne die ganz speziellen Momente. Im zweiten Teil kommt man dann zu einem schrofigen Kessel unter dem Gipfelaufbau. Hier wurde die Route rechts in den Fels gelegt - das ist v.a. zu Beginn sicher angenehmer so, vor dem Ende ist der Fels dann aber eher chossy und erfordert einige Vorsicht. Wir fanden diese Länge insgesamt einfacher wie L7.

L9, 25m, 6b: Das etwas gesuchte Schlussbouquet am Gipfelaufbau bietet nochmals schöne Moves. Über Stufen hinweg zu einer Traverse, wo der Exit in einfaches Gelände die Crux darstellt. Diese ging allerdings 'gäbig' von der Hand, sprich eher einfacher wie 6b. Der letzte Teil zum Top ist dann zwar klettertechnisch geschenkt, der lose Fels erfordert aber gehörige Aufmerksamkeit.

Bernat entsteigt der Crux von L9 (6b). Zum Schluss dann alpines Gelände, das Umsicht erheischt.

Um 13.45 Uhr hatten wir es nach 4:00h Kletterei geschafft. Meinem Kletterpartner war eine einwandfreie Onsight/Flash-Begehung gelungen - bravo, welch ein Einstand ins Schweizer MSL-Klettern! Mit einer einwandfreien Begehung kann ich mich nur fast (bzw. eben nicht) rühmen: leider musste ich zu Beginn von L3 einen Sturz wegen Griffausbruch verzeichnen. Ich nutzte das offensichtlichste, positive Feature da, im Glauben dass dies bereits bei Erschliessung und Erstbegehung getestet worden sei. Doch entweder lag ich damit falsch oder habe zu viel Kraft eingesetzt... jedenfalls war ich zurück auf Höhe Stand, bin gleich wieder los und durchgestiegen. Bei der entsprechenden Stelle muss nun eine andere, kleinere Struktur genutzt werden, die aber vorhanden ist. Rein in Bezug auf's Festhalten ist vielleicht einen Tick schwieriger geworden, dafür ist der Onsight-Durchstieg aber vielleicht auch einfacher, weil ich eine "Falle" aus der Route entfernt habe 😊 Anyway, bis auf dieses kurze Missgeschick darf auch ich mir einen Durchstieg notieren. 

Top am Schibenstoll Westgipfel (P.2196), ein exklusiver, nur selten besuchter Ort.

Wir machten den kurzen Weg hinüber zum Steinmann auf dem Schibenstoll Westgipfel (P.2196), den ich zuvor noch nie erreicht hatte und der auch nur sehr selten bestiegen wird. Es gibt nämlich keinen wirklich einfachen Weg dahin und die Kletterrouten sind alle nur spärlich frequentiert. Das zeigt sich durch die Tatsache, dass immer noch das erste Gipfelbuch von 1968 in der Schatulle versteckt ist. Es war sehr spannend darin zu lesen, bitte dieses jedoch sehr sorgsam behandeln!!! Ein Kurzfazit: ab 1968 und in den 1970ern gab es regen Verkehr der lokalen und regionalen Szene in den damals relativ frisch erschlossenen, klassischen Routen. Mit dem Aufkommen der Sportkletterei verebbte dies, so herrscht zwischen 1985 und 1992 eine Lücke. Wohl nur dank der guten Dokumentation in den Churfirstenführern von Thomas Wälti (1995 und 2023) gibt es in der neueren Zeit überhaupt noch Besuch. Doch auch dieser ist nicht üppig. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Party 1142 nun mehr Begeher an den Schibenstoll Westgipfel lockt. Laut dem Gipfelbuch war unsere Begehung jedoch die erste Wiederholung der Route.

Man vergleiche zu p.11 im SAC-Kletterführer St. Galler Oberland von 2023 😀. Also von den 1142 Türmen im Elbsandstein bin ich weit, weit weg. Im besten Fall sind es 11 oder noch ein paar mehr, sicher aber keine 42. Sprich, ich war anno 2009 mal dort unterwegs. Leider die Fotos (Speicherkarte) verloren und daher nie "etwas daraus gemacht", was die Erinnerungen hat verblassen lassen... Dafür komme ich langsam in die Nähe von 1142 gekletterten MSL-Routen, das ist ja doch auch etwas 🤓 und erst noch mit dem Vorteil, dass man damit nicht fertig ist, sondern die Geschichte noch weitergeht. Allerdings gibt's halt auch keine Party...

Für den Abstieg gibt es unterschiedliche Optionen: 1) hinüber zum Hauptgipel (alpines Gelände, T6) und Fussabstieg über den Wanderweg, 2) Abstieg mit 3x Abseilen über den Westkamin oder 3) Abseilen über die Route. Das ist laut Topo nicht vorgesehen, aber wir hatten trotzdem beschlossen, auf diese Lösung zu setzen (da nordseitig teils noch Schnee vorhanden und man sonst das ganze Material mitführen muss, da man nicht mehr am Einstieg vorbeikommt). Das Abseilen ging gut und zügig in 4 Manövern à 60m. Wobei zwei, drei Dinge zu erwähnen sind: a) die Standplätze sind nur rudimentär mit Schlingen, jedoch ohne Abseilring/Karabiner ausgerüstet, b) v.a. in den flacheren Passagen besteht ein substanzielles Verhängerrisiko an Schuppen und Zacken mit rauem Fels und c) ist die Steinschlaggefahr beim Seilabziehen bestimmt nicht null. Das konnten wir aber alles managen und bald am Einstieg vespern, bevor wir über den Schnüerliweg rausquerten, dann auf dem Schnee zügig das Stollental runterrutschten und zurück zum Ausgangspunkt gelangten. Das war eine tolle Auftakttour mit Bernat gewesen, es mögen hoffentlich noch viele weitere folgen!

Zügiger Abstieg durchs Stollental (steilste Passage 40 Grad, heikel bei Hartschnee!)

Facts

Churfirsten / Schibenstoll - Party 1142 7a (6b+ obl.) - 9 SL, 260m - Th. Wälti 2022 - ***;xxxx
Material: Ja nach Abstieg 1x50m bis 2x60m, 10 Express, Cams 0.2-1

Die erste moderne Route am Schibenstoll Westgipfel bietet über weite Strecken schöne Kletterei in gutem Fels. In den schwierigen Abschnitten dominiert senkrechtes, technisch anspruchsvolles und bewegungsintensives Gelände, welches gute Lesefähigkeiten und Fusstechnik erfordert. Wegen der Art der Kletterei und auch weil die oft kleinen Strukturen mit Verstand behandelt werden wollen, scheint mir die Route eher für in diesem Gelände versierte Leute prädestiniert. In einfachen Abschnitten trifft man auch auf etwas Gras und weniger soliden Fels. Diesem Klartext zum Trotz sei erwähnt, dass die Route für erfahrene MSL-Kletterer wirklich ein absolut lohnendes Unternehmen ist, das vielleicht nicht ganz, aber doch fast an die Routen in der Zuestoll Südwand herankommt. Die Absicherung mit rostfreien Bolts ist an den Schlüsselstellen prima (Niveau xxxx) und es gibt keine zwingend schwierigen Passagen weitab der letzten Sicherung. Im einfacheren Gelände (bis 6a) wurde deutlich spärlicher gebohrt, da heisst es oft mehrere Meter zu steigen, bis wieder geklippt werden kann. Aber alles in vernünftigem Rahmen, denke Niveau xxx wird auch da erreicht. Da und dort lässt sich noch mobiles Gear platzieren. Allzu zwingend ist dies nicht und es lassen sich so auch nicht alle der längeren Hakenabstände entschärfen. Wir haben total ca. 5x einen (jeweils eher mässig zwingenden) Cam gelegt, die mitgeführten Klemmkeile haben wir nie benutzt. Ein Topo und weitere Infos findet man im hervorragenden SAC-Kletterführer St. Galler Oberland von Erschliesser Thomas Wälti himself.

Samstag, 1. Juni 2024

Schweiz plaisir JURA 2024

Vor wenigen Tagen steckte er in meinem Briefkasten, nun habe ich ihn bei regnerischem Wetter ausgiebig studiert, so dass ich ihn an dieser Stelle würdigen kann: der Schweiz plaisir JURA 2024 aus dem Filidor-Verlag von Sandro von Känel. Die letzte Ausgabe stammte aus dem Jahr 2017, wurde ebenfalls hier auf dem Blog präsentiert und mit vielen lobenden Worten versehen. Alle die damals erwähnten Pluspunkte treffen auch auf das neuste Werk zu: topaktuelle Infos, handliches Format, übersichtliche jedoch vollständige Skizzen und Topos, sowie die Anbindung an die Vertical-Life-App.

Alt und neu - das rechte Büchlein mit dem Titelfoto am Bubichopf in der Oberdörflerchlus ist die Ausgabe 2024.

Die Ausgabe 2024 präsentiert die 68 lohnendsten Plaisir-Gebiete in den drei Ländern Schweiz, Frankreich und Deutschland. Sie verteilen sich grob über das Dreieck Genf-Colmar-Zürich. Das sind ähnliche Parameter wie bei der Ausgabe 2017: dort waren 67 Gebiete beschrieben, ein grosser Teil ist in der 2024er-Edition natürlich deckungsgleich vorhanden - in dieser dicht besiedelten Region können kaum mehr grössere Klettergärten mit lohnenden neuen Felsen erschlossen werden. Ja man muss sogar aufpassen, dass es wegen Naturschutzauflagen und sonstigen Einschränkungen nicht immer weniger werden! Nichtsdestotrotz, eine Handvoll im alten Führer beschriebene Gebiete ist nicht mehr enthalten, während anderswo neues hinzukam. 

Blick auf die Umschlagseite mit dem Inhaltsverzeichnis der Ausgabe 2024.

Vielleicht ist das auch die grösste "Schwäche" der neuen Ausgabe: in Sachen Neuerschliessung von Plaisirgebieten läuft in dieser Region nicht viel und die Version von 2017 war schon so gut, dass massive Verbesserungen an Design und Layout kaum mehr möglich waren. Für Leute, bei welchen der Plaisir JURA noch nicht im Regal steht, ist er auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Wenn man hingegen bereits auf die Auflage von 2017 zugreifen kann, so ist der Fortschritt nicht eminent - auch wenn es bestimmt manchen Klettertag erleichtert sowie Nerven und Zeit spart, wenn man über die neusten Infos in Sachen Sanierungen, Naturschutz, saisonale Sperrungen oder Parkplätze verfügt. Ich schliesse diesen Beitrag mit einem herzlichen Dank an Sandro, denn solch informative und gleichzeitig übersichtliche Kletterführer zu verfassen ist eine Kunst und das Beschaffen der ganzen Informationen eine Knochenarbeit. Der plaisir JURA ist ab sofort im Fachhandel erhältlich oder kann direkt beim Verlag bestellt werden!