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Montag, 30. November 2020

Gabchopf - Diä Gääch (6c)

Der Gabchopf ist eine auffällige Felsformation hoch über dem Urnerboden. Er befindet sich noch unterhalb vom Zingelfad, also etwas unterhalb der eigentlichen Jegerstöck. Der Zustieg dahin fordert rund 600hm und bietet ausser weglosem Gelände noch keine grossen Schwierigkeiten, die Routen weisen maximal 150m Länge auf, sind gut abgesichert und wurden in den 2000er-Jahren saniert. Alles in allem heisst das, hier gibt's die Jegerstöck Experience in der Light-Version. Keine Abstriche muss man hingegen bei der Felsqualität machen, die ist nämlich weitgehend exzellent, ja die Routen sind hier eigentlich sogar homogener gut wie in der oberen Etage. Nachdem auch am letzten Novemberwochenende nochmals bestes Bergwetter herrschen sollte, entschieden wir uns für 'Diä Gääch', eine Route die man ja nur schon dem Namen wegen einmal geklettert haben muss. Ob sie wohl ihrem Namen gerecht würde?!? Rein von der Papierform her, mit 5 SL bis maximal 6a+, durfte man das durchaus in Zweifel ziehen...

Oh ja! Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und Schnee am Urnerboden (Eis hat es im Moment übrigens  trotzdem keines, ist wohl zu trocken), Sonne und sichtbare Wärme an den Jegerstöcken. Dort hinauf wollen wir also so rasch wie möglich!

Eben früh waren wir nicht unterwegs, um 11.00 Uhr starteten wir beim Hotel Tell auf dem Urnerboden. Aber der Skisprung-Trainingstag startete halt nicht früher - Family Business, wer kennt es nicht. Anyway, so mussten wir halt ein wenig schneller laufen. Das klappte bis nach Zingel (ca. 1750m) prima, die letzten 200hm über weglose Wiesen und Geröll brauchten dann noch etwas mehr Zeit und auch Kraft. Nach einer guten Stunde schirrten wir uns am Sockel vom Gabchopf auf. Die letzten Meter zur Wand hinauf sind dann recht steil, die Querung zum Einstieg von 'Diä Gääch' ist dann zusätzlich noch ziemlich exponiert, da liegt kein Ausrutscher mehr drin (ca. T5). Um 12.30 Uhr ging's mit der Kletterei los - ob all diesen Zeiten könnte man meinen, wir seien im Stress gewesen. Das stimmt aber absolut nicht, wir waren guten Mutes, dass das Timing sich locker ausgehen würde, dazu ganz alleine am Berg, bei goldenem Herbstlicht und perfekten Temperaturen - was will man noch mehr!

Bottom-Up-Sicht auf den Gabchopf mit dem Routenverlauf, durch die Perspektive ziemlich verzerrt. Es wäre gut, einmal mit dem Gleitschirm ein adäquates Wandfoto zu knipsen. Hmm, da hätte ich eigentlich die Gelegenheit dazu gehabt, als ich nach der Rapunzel am Rot Nossen oder der Venus am Läckistock zu Tale geschwebt bin.

L1, 40m, 6b (offiziell 6a+): Der Start noch eher von plattiger Natur in prima Fels, bevor man in einer kleinen Verschneidung auf etwas unzuverlässigeres Gestein trifft. Das ist aber nur ein kurzes Intermezzo, denn sobald geht es tatsächlich rechts in die irre steile Wand hinaus. Beste, wasserzerfressene Leistenkletterei folgt und zehrt an den Kräften, erst für die letzten 10m legt sich die Neigung wieder auf die günstige Seite der Senkrechten zurück. Diese Seillänge ist sicherlich jenseits von nur 'hart' für 6a+, sondern eher im Bereich 6b/+ einzustufen. Die Absicherung ist tadellos, um alle Bolts zu klippen sind 14 Express nötig (und nicht bloss 12 wie in den Topos angegeben).

Nach einer steilen Wand folgt in L1 (6b) noch eine sehr schöne Abschlussplatte.

L2, 30m, 6a+ (offiziell 5c+): Hier wartet eine super Platte, doch schon die ersten Moves aus dem Stand sprengen wie vermutet den Rahmen einer 5c+ deutlich. Auch nachher geht's anhaltend dahin. Super Kletterei, bester Fels, direkt über die Haken spielt sich diese Seillänge im Bereich 6a+/6b ab. Vielleicht ginge es etwas linksrum im weniger kompakten Gelände ringer, was aber freilich keinen Sinn macht. Auch hinauf zum Stand muss man sich nochmals richtig festhalten.

Super Kletterei auch in L2 (6a+). Vermutlich wäre es in deren Mittelteil einfacher, links im grasdurchsetzten Gelände zu klettern. Viel schöner, aber auch schwieriger ist es, konsequent rechts im kompakten Fels zu bleiben. Zum Glück wurden anlässlich der Sanierung die Haken so platziert, dass dies auch einwandfrei möglich ist! 

L3, 20m, 6c (offiziell 6a): Wow, was für eine richtig coole Seillänge. Senkrechte bis leicht überhängende Kletterei an scharfen Tropflöchern führt unter das markante Dach hinauf. Diverse bouldrige Moves sind echt fordernd und die richtige Sequenz will auch erst einmal gefunden werden. Wir konnten das alle 3 mit etwas unterschiedlichen Lösungen flashen. Nach aller Dafürhalten geht diese Sequenz sicher nicht unter 6b+/6c daher! Unter dem Dach quert man dann an einer Hangelschuppe sehr luftig zum exponierten Stand hinüber. Immerhin, dieser Abschnitt ist einfach und darum sowohl im Vor- wie im Nachstieg trotz dem etwas längeren Hakenabstand unbedenklich. Anlass zu Diskussionen hat hingegen die Hangelschuppe selbst geführt. Ich habe von anderen Kletterern gehört, welche diese als unsicher taxiert haben. Natürlich habe ich mich ihr nicht einfach blindlings anvertraut, sondern zuerst angeklopft. Dieses wirklich grosse Stück Fels (ca. 5m breit, 3m hoch, oben 40cm dick) dröhnt tatsächlich etwas. Ich fand es aber unbedenklich und bin mit absolut gutem Gefühl daran geklettert. Wie solide diese Schuppe wirklich ist, bleibt aber natürlich offen... wie immer in den Bergen, man vertraue auf seine eigene Meinung!  

Da fühlt sich jemand zuhause in der vertikalen Welt!

Kathrin hangelt am Corpus Delicti in L3 (6c).

L4, 35m, 6c (offiziell 6a+): Lange Seillänge mit etwas inhomogenen Schwierigkeiten. Der sehr eng gesicherte Wulst gleich zum Auftakt lässt knifflige Moves vermuten. Und ja, während es erst noch geht, konnte ich mich schliesslich nur mit der Brute-Force-Brechstange retten, sprich mit zwei Moves, die eher in eine 7a+ als in eine 6a+ gehören. Aber naja, vielleicht habe ich es schlecht erwischt, doch auch dieser Abschnitt dürfte kaum einfacher als 6b+/6c zu haben sein. Schliesslich folgt gemässigteres Gelände, das einen in die grosse Verschneidung führt. Diese klettert sich dann wie eine ganz brave 6a+, nur beim luftig-athletischen Finish muss man sich nochmals gut festhalten, um das Wandbuch zu erreichen.

Auch zum Schluss von L4 (6c) folgt nochmals eine coole Hangel-Passage.

Wir blättern mit Interesse im Büchlein. In den ersten Jahren nach der Erstbegehung im 1989 gab es einen richtigen Ansturm von lokal kundigen Glarner und Urner Kletterern. Scheinbar wurde dieser Schatz gehütet, denn auswärtige Begehungen gab es damals keine. Die traten erst später auf den Plan, vorerst als einzelne Ausreisser, später dann mit der Publikation im GLclimbs etwas häufiger. Inzwischen hat die Route in den 31 Jahren ihres Bestehens gute 100 Begehungen auf dem Buckel, trotz der Sanierung hat die Frequenz in den letzten Jahren eher abgenommen. Vielleicht mag ihr ja dieser positive Bericht ein neues Leben einhauchen?!? Einzig sicher ist: das Wandbuch ist voll, wir trugen uns auf dem letzten freien Platz der Umschlagrückseite ein. Es mögen die nächsten Besucher ein neues Exemplar mitbringen, Format maximal A6.

Das wär's doch noch, ein Wandbuch wo jeder ein Selfie einkleben muss/darf/kann ;-)

L5, 30m, 6a (offiziell 5c+): Nun denn, vor lauter Geschichte dürfen wir die letzte Seillänge nicht vergessen. Man biegt rechts um die Ecke in etwas ghüdriges Gelände, über welches man ungesichert ebenfalls auf den Gipfel steigen könnte (expo, heikel!). Doch die Route überquert nach dem zweiten BH die Kante nach links auf die Abschlussplatte, die nochmals interessante Moves in etwas glattem, abwärtsgeschichtetem Fels bereithält. Auch hier, für 5c+ ist das kein Geschenk, doch für einmal ist die Bewertung nicht ganz so weit von der Realität entfernt wie in den unteren Seillängen.

Frau Dettling junior auf der Abschlussplatte (L5, 6a), just mit den letzten Sonnenstrahlen.

Mit den letzten Sonnenstrahlen sind wir etwas nach 15.30 Uhr alle auf dem Gipfel, das macht gerade rund 3:00 Stunden an sehr genussvoller und interessanter Kletterei. Wären die Tage ein wenig länger (oder wäre man tageszeitlich früher unterwegs), so liesse sich gut noch eine zweite Route am Gabchopf anhängen, oder wie ich es auch schon gemacht habe, zum Rot Nossen hinaufsteigen und dort noch eine Route angreifen (ca. 15 Minuten, T5). Für uns heisst es hingegen Abseilen. Dafür sind 4 Manöver fällig, den Station nach L3 kann/muss man auslassen, allerdings muss jener von L2 angependelt werden - die Wand ist überhängend und der Stand ist etwas seitlich versetzt. Immerhin ist so auch auf dem Rückweg für etwas Spannung gesorgt. Am Einstieg trödeln wir nicht mehr lange, packen unsere Sachen und machen uns auf die Suche nach dem feinkörnigen Geröll, über welches wir möglichst bequem auf die Alp Zingel abfahren können. Das gelingt ganz ordentlich. Nun heisst es noch zum Urnerboden absteigen, ein toller Vollmondaufgang sorgt für geniale Bergstimmung. Ein paar Minuten nach 17.00 Uhr sind wir retour beim Hotel Tell, das Timing ging also perfekt auf, ohne dass wir die Stirnlampe hätten zücken müssen. Bald auf dem Heimweg tauchen wir in die Dunkelheit und eine dicke Nebelsuppe. Die Erinnerungen an diesen goldigen Spätherbsttag sind so aber nur umso mehr wert!

Der Geröllhaldensprint sollte doch eigentlich olympische Disziplin werden ;-)

Facts

Gabchopf - Dia Gääch 6c (6a+ obl) - 5 SL,  150m - Furter/Vogel 1989 - ***;xxxx

Material: 2x50m-Seile, 14 Express, Cams/Keile nicht nötig

Schöne, steile und eindrückliche Kletterei, die ihrem Namen absolut gerecht wird. Allerdings sollte man sich hier wie aufgrund der offiziellen Topos zu vermuten auf eine gemütliche Plaisirroute einstellen, sondern auf alpines Sportklettern. Dieses kriegt man in meist bestem Fels geboten, die für den Klausenpass üblichen Ausreisser mit minderer Felsqualität beziehen sich auf wenige Meter. Seit der Sanierung in den 2000er-Jahren ist die Route fair und solide abgesichert. Einziger Wermutstropfen: die inzwischen verpönten, originalen Sondi-Ringhaken der Erstbegeher wurden alle belassen, somit klettert man die schwierigsten Moves an den schlechtesten Bolts. Passt aber dank der üppigen Absicherung schon. Alles in allem dank der sonnigen Lage auf ca. 1950m ein tolles Ziel für sehr früh oder sehr spät in der Saison. Ein schematisches Topo und Infos zu weiteren Routen am Berg findet man im SAC-Kletterführer Glarnerland.

Samstag, 9. November 2019

Läckistock - Venus (7a+)

Nach längerem Fernbleiben wieder einmal eine Tour am Klausenpass, gleich mehrere Gründe sprachen dafür: einerseits die gesperrte Axenstrasse und das resultierende Stau-Chaos um Luzern, welches Ziele in der Zentralschweiz und im Berner Oberland wenig attraktiv machte. Andererseits der frisch ab Presse erhaltene SAC-Führer Glarnerland, wo neu eben auch die Venus (11 SL, 7a+) am Läckistock figurierte. Aber das alles braucht's eigentlich gar nicht - an den Jegerstöck wird immer tolle, abenteuerliche Kletterei in perfektem Bergambiente geboten, Grund genug um hinzugehen. Wie sich zeigen sollte, gehört die Venus sogar erst noch zu den Toptouren im Gebiet. Prima abgesichert, luftige Linie und lässige Kletterei in über weite Strecken bestem, ja teils extrascharfem Klausenfels.

Die Läckistock Südwand mit dem Verlauf der Route 'Venus' (11 SL, 7a+)
Unsere Tour beginnt um Schlag 8.00 Uhr auf dem Urnerboden vom Parkplatz beim Gasthaus. Vorbei am verlassenen Hotel Tell nehmen wir den bestens bekannten Weg nach Zingel. Für die Touren am Läckistock ist es dann zwar umwegiger, aber insgesamt doch vorteilhafter, via die Alp Läcki zu gehen und die Alpelichäle rechts liegen zu lassen. Über Wege und zuletzt Wiesengelände gelangt man bis knapp 100hm unter die Wand. Dieser letzte Abschnitt über das Geröllfeld hat es dann aber noch etwas in sich. Eine Ideallinie ist nicht zu erkennen (und gibt es wohl auch nicht), wir mäandrieren mit leichter Mühsal zwischen den grobblockigeren Zonen hin und her. Der Einstieg ist nicht näher bezeichnet, die Bohrhaken in der ersten Seillänge sind aber gut zu erkennen, so gibt's keine Zweifel, dass wir richtig sind. Schon nach gut 1:10h Aufstieg sind wir vor Ort und unterbieten damit die Zeit aus dem Führer (2:30h) um mehr als die Hälfte. Aber dass wir diese für die 800hm direkten, effizienten Aufstiegs niemals brauchen würden, war uns natürlich schon im Vornhinein klar. Nach den üblichen Vorbereitungen bei bestem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ging's wenig nach 9.35 Uhr in kurzem Tenü los.

L1, 25m, 7a: Die steile, gelbe Wand, der Schwierigkeitsgrad 7a und die Angabe einer zwingenden Stelle im Führer erheischen Respekt, zumal hier auch gleich ohne Aufwärmprogramm gestartet sein will. Nach meinem Gusto entpuppt sich die Sache dann aber als gut machbar. Ja, es gibt ein paar athletische Leistenzüge in bestem Klausenfels, aber Bammel muss man hier nicht haben. Auch die zwingende Stelle konnte ich so nicht nachvollziehen, alles bestens und sportklettermässig eingebohrt. Mein Kletterpartner tat sich dann in dieser Länge aber doch ziemlich schwer, vielleicht hatte ich da gerade ein Gravitationsloch getroffen.

Wenn's noch ein Argument braucht, um die Route in Angriff zu nehmen, hier ist es! Super Kletterei in L1 (7a).
L2, 40m, 7a+: Noch stotziger geht's weiter, die Steilzone mit mehreren kleinen Dächern oberhalb vom Stand wirft erneut ein paar Fragezeichen auf. Und ja, hier heisst es bald, ordentlich Guzzi zu geben! Athletische Züge zwischen distanten Henkeln, dann und wann sind auch obligatorisch kleine Leisten zu zerren und das Trittangebot ist nicht immer kommod. Die Crux kann ich mit einem wirklich affengeilen Boulder bezwingen, solch eine coole Sequenz, unglaublich. Danach heisst's noch pumpig dranbleiben, bevor der obere Teil dann einfacher daherkommt. Mich dünkte dieser Abschnitt deutlich mehr als nur ein '+' schwieriger wie L1. Dort evtl. 6c+ und hier 7b - who knows. Nach dem ersten Powerabschnitt folgt eine Dachunterquerung nach links. Hier ist ein Camalot 3 dienlich. Allenfalls könnte man wohl auch einen 2er setzen, notfalls geht's auch ganz ohne. Die Stelle ist nicht ultraschwierig, der letzte Bolt nicht weit weg und links draussen folgt bereits der nächste. Zu erwähnen noch: Achtung Seilzug - schon in der Crux am besten lange Exen verwenden, nachher erst recht, gerade in der Dachzone ist schlaue Seilführung zwingend, sonst wird der zweite, einfachere Teil der Länge unkommod.

Steile und athletische Kletterei über mehrere kleine Dächer hinweg wartet in L2 (7a+).
L3, 45m, 6c 2pa oder 7a/+: Gemäss den uns vorliegenden Informationen wurde diese Seillänge zuvor noch nicht freigeklettert. Aber ja, es geht und aussergewöhnlich schwierig ist es auch nicht. Schon bereits vom Stand aus ist problemlos zu erahnen, dass die Herausforderung wohl im Wulst mit dem abwärts geschichteten Fels liegt. Man könnte a priori befürchten, dass es dort brüchig ist. War dann aber doch überhaupt kein Problem. Erst geht's an Unter- und Seitgriffen flott voran, selbst ein paar gute Henkel hat's noch. Doch der Ausstieg aus dieser Zone in die Platte darob ist dann schon kurz kleingriffig-abschüssig und vor allem auch ziemlich unübersichtlich. Aber echt schwierig dann doch nicht, vielleicht einen Tick härter als L1, nach meinem Empfinden aber einfacher wie L2 und somit wohl irgendwo im 7a-Bereich. Der Rest der Seillänge hinauf auf's bequeme Standband dann Formsache. Alles auch bestens mit BH gesichert, das im Topo verzeichnete Placement für einen Cam 0.75 konnte ich weder identifizieren noch schien es mir nötig.

Typischer Klausenfels in der abwärtsgeschichteten Cruxzone von L3 - geht gut frei, ca. 7a/+.
L4, 40m, 5b: 10m-Rechtsquerung in die Verschneidung, dann noch weiter nach rechts um durch eine zweite Verschneidung zu klettern. Insgesamt ein problemloser Abschnitt, teilweise etwas grasig, aber doch in festem Fels mit durchaus ein paar schönen Kletterzügen.

L5, 30m, 6a+: Hier haben die Erstbegeher einen ganz coolen Weg gefunden. Quasi rechts um die Ecke wartet eine Platte mit bestem Fels, während die Linie links direkt hinauf weniger attraktiv aussieht. Eine Art Riesenslalom definiert die einfachste Passage, welche auch hier bestens eingebohrt ist. Zuletzt geht's dann in einem grossen Quergang nach links hinaus zurück auf den Pfeiler.

Coole Kletterei über eine etwas versteckte Platte mit bestem Fels wartet in L5 (6a+).
L6, 40m, 6a+: In der steilen, kompakten Wand leicht linkshaltend hinauf. Mega schöne Kletterei in wasserzerfressenem Fels, wirklich ein Highlight! Auch hier ist die Absicherung sehr eng gehalten, trotz der eher kurzen Seillänge sind viele Exen nötig. Der Stand dann auf bequemem Grasband.

L7, 50m 4b: Einfaches Überführungsstück, teilweise im Gras, teilweise mit leichtem Fels. Insgesamt gut begehbar und das Gestein (dort wo es hat) ist auch gut solide. Im zweiten Teil erreicht man überraschenderweise eine Art Grat, dann noch hinauf zum Kettenstand.

Die einfachste und am wenigsten attraktive Länge (L7, 4b) - immer noch ganz ordentlich zu beklettern.
L8, 40m, 6b+: Die Zone gleich oberhalb vom Stand ist nicht wirklich das Filetstück der Route, hier könnte man jetzt sagen, typischer Klausenfels - geschichtet, nicht so solide, aber irgendwie sieht's doch schlimmer aus, als es ist. Da hier die Bolts auch sehr eng stecken sowieso problemlos machbar. Die Crux ist der Übergang von dieser Zone ins kompaktere Gelände danach, wo man kurz schauen und planen muss. Der Rest der Seillänge bietet einfachere Genusskletterei zu einem bequemen Band unter dem steilen Gipfelaufbau.

L9, 40m, 6c+: Erst geht's rechtsrum in der Ostwand, wo eine erste Stelle an einem steilen Wanderl wartet, die das Kneifen von ein paar Fingerleisten erfordert. Auf dem Band nach links und gleich athletisch über ein Dach hinweg in den hier ansetzenden Riss/Verschneidung hinein. Diese bleibt eine Weile lang drückend und muss zuletzt nach links verlassen werden. Es warten noch ein technischer Quergang, ein luftiger Pfeiler und der Schlussmantle an extrascharfem Fels. Hinweis: diese SL ist sehr eng eingebohrt (ca. 16 BH auf ~30m). Um deswegen und aufgrund der Linienführung um ein paar Ecken herum den Seilzug im erträglichen Rahmen zu halten muss man sehr gut verlängern und teilweise die unteren Exen wieder aushängen.

Luftige Kletterei in richtige scharfem Topfels wartet in L9 (6c+).
L10, 30m, 6b: Luftige Seillänge mit cooler Linienführung und scharfem Nadelfels! Vom Stand nach rechts in den breiten Riss zurück - entweder Körperrampf (weniger empfehlenswert) oder elegant aussen bleiben und die Wand klettern. Danach eine fordernde, technische Linksquerung, bevor man an guten Griffen die steile Wand hinaufturnt und den Stand auf der exponierten Kanzel mit dem Wandbuch erreicht.

Mit diesem Foto wird nachvollziehbar, warum ich L10 (6b) mit Worten wie "luftig" und "exponiert" beschreibe!
L11, 30m, 6a+: Für diesen Grad nochmals eine wirklich sehr schöne Kletterei in kompaktem, wasserzerfressenem Steilplattenfels. Erst die letzten Meter sind dann einfacher und führen zu den Terrassen gleich unter dem Gipfel.

Ein paar Minuten vor 14.30 Uhr und damit nach rund 4:50h Kletterzeit sind wir am Top. Zum bereits gut sichtbaren und problemlos seilfrei erreichbaren Gipfelkreuz sind es bloss 30 Sekunden, das lassen wir uns natürlich nicht nehmen. Hier oben gibt's viel Platz und keine anderen Besucher, Sonne satt, Windstille, sprich der ideale Platz für eine Pause. Wie wir dem Wandbuch entnehmen konnten, haben wir die 8. Begehung der Route geschafft. Ich bin sicher, dass jetzt, nach Publikation des Topos in gedruckter Literatur und ersten Berichten über Qualität und Absicherung, noch viele folgen werden. Während man es an diesem Tag noch lange auf dem Gipfel hätte aushalten können, so mahnen uns Pflichten daheim schliesslich doch zum Aufbruch. Es wäre möglich, hintenrum via Läckipass zu Fuss ins Alpeli abzusteigen. Da man so nicht mehr am Einstieg vorbeikommt und somit das ganze Material sowie die Schuhe auf die steil und schwierig scheinende Route hätte mitnehmen müssen, hatten wir uns jedoch fürs Abseilen entschieden. Mit 8 Manövern (Stände 11-9-8-7-6-5-3-2) gelangt man zurück zum Einstieg - ein bisschen weniger mühelos, wie man aufgrund der steilen Wand vermuten könnte. Etliche Abseilstrecken verlaufen schräg und erfordern etwas Kraxelei um den Stand zu erreichen, das Seilabziehen geht wegen den auf breiten Bändern liegenden Ständen nicht immer ganz ring und der teils extrem scharfe Fels ist reichlich seilfressend. Kein grösseres Problem natürlich, etwa 40 Minuten brauchen wir dafür.

Summit Vibes am Läckistock mit Blick nach Westen in die Urner Alpen.
Zurück am Einstieg macht sich Jonas gleich aus dem Staub. Ich habe nämlich meinen Joker mitgebracht, d.h. den Ultraleicht-Gleitschirm, mit welchem ich ins Tal fliegen will. So kümmere ich mich darum, das Seil abzuziehen und das gesamte Material einzupuffen, welches auf dem Luftweg zurück auf den Urnerboden transportiert werden soll. Weiter unten im Gebiet der Alp Läcki gäbe es problemlose Startplätze. Doch mir scheint, dass es auch direkt vom Einstieg gehen sollte. Direkt an der Wand gibt's einen krautigen, nicht ganz so steilen Fleck Gras, wo man den Schirm platzieren kann. Nur das Leinensortieren ist unter diesen Voraussetzungen mühsam, da sich alles verschlauft, verhakt und der Schirm nicht schön flach auf dem Kraut liegt - dank idealen Bedingungen (beinahe windstill, minimaler Aufwind) geht's aber doch. Dann anschnallen und los - das Gelände bricht doch recht steil in die 35 Grad steile Geröllhalde ab. Dank den perfekten Bedingungen bin ich aber sogleich airborne. Cool wäre es jetzt, wie zuletzt am Salbit die Route nochmals abzufliegen. Doch es ist ein sehr stabiler, thermikarmer Tag, ich kann nur kurz die Einstiegshöhe halten und muss mich dann der Gravitation hingeben. Das ist auch nötig, falls ich noch vor meinem Kameraden zurück auf dem Urnerboden sein will. Mit Schirmpacken usw. gewinne ich den Contest schliesslich mit ca. 3 Minuten Vorsprung. Gut, ich habe mich noch ums Material gekümmert und erst ist sehr schnell gelaufen, aber trotzdem erstaunlich knappes Resultat! Um 16.15 Uhr ist unsere Tour beendet. Wir konstatieren auf der Talfahrt, dass dies nun ein einfach genialer MSL-Tag war und die aufgrund der gesperrten Strassen komplizierte Verkehrssituation nur zu unserem Vorteil ausgefallen war - sonst hätten wir der Venus womöglich nicht höchste Priorität gegeben, was diese aber auf jeden Fall verdient hat.

Gelandet! Der Läckistock ist der Berg rechts der Bildmitte.
Facts

Läckistock - Venus 7a+ (6a+ obl.) - 11 SL, 400m - Frei/Rast 2016 - ****;xxxxx
Material: 2x50m-Seile, 16 Express, evtl. Camalot 3.

Tolle Jegerstöck-Kletterei, welche sicher zu den Toprouten im Gebiet gehört und es nach meinem Gusto qualitativ mit Touren wie Carpe Diem und Herkules aufnehmen kann. Die Felsqualität ist über beinahe die gesamte Strecke gut bis sehr gut. Allergiker werden jedoch hier und da die schiere Schärfe des Gesteins, ein paar wenige grasige Abschnitte und einige klausentypische Abschnitte mit minderem Fels argwöhnen. Take it or leave it, mir jedenfalls hat das super gefallen und dass man hier über eine ziemlich logische Linie auf einen stolzen Gipfel klettert, gibt noch Extrapunkte hinzu. Zusammen mit dem für die Jegerstöck moderaten Zustieg und der üppigen Absicherung macht das den Mix, eine der in Zukunft populärsten Routen im Gebiet zu sein. Die Bohrhaken stecken in den schwierigen Abschnitten mindestens so wie in einem bestens abgesicherten Klettergarten oder teilweise sogar noch enger - ich persönlich setze nach meinem Empfinden jeweils deutlich weniger Bolts. Fürchten muss man sich also nirgends, höchstens genügend Exen mitführen und da oder dort dem Seilzug vorbeugen. Somit ist auch der obligatorische Schwierigkeitsgrad ziemlich tief anzusiedeln. Nicht ganz einfach zu sagen wo genau, aber vermutlich doch eher <6b. Das im Topo (siehe SAC-Kletterführer Glarnerland) empfohlene Camset von 0.4-3 hatten wir dabei, es ist jedoch definitiv nicht nötig. Ich habe nur gerade in L2 den verzeichneten Camalot 3 gelegt (und es ginge selbst ohne diesen!), sonst haben wir auf der ganzen Route keinen einzigen Klemmer platziert.

Montag, 18. August 2014

Jegerstöck / Rot Nossen - Rapunzel (6b+)

Nach einer langen 'Durststrecke' von fast 2 Monaten war in der Schweiz endlich wieder einmal ein sonniger und komplett trockener Tag angekündigt. Dieser wollte natürlich für eine tolle Tour genutzt werden. Für mich ergab sich eine Verabredung mit Christoph zum Berg-Triathlon an den Jegerstöck. Dieser sollte aus dem Zustieg, einer steilen Felstour und dem abschliessenden Gleitschirmflug zurück auf den Urnerboden bestehen. Unsere Wahl fiel auf die 14 Seillängen lange Tour Rapunzel, die ursprünglich mit 7+ eingestuft war und heute mit 6b+ bewertet wird. Nach einigen Auftaktlängen über ein paar Aufschwünge hinweg bietet sie eine steil-imposante Linie auf den markanten Felsturm am Rot Nossen. Trotz der optimalen BH-Absicherung handelt es sich um ein ganz tolles und auch sehr eindrückliches Klettererlebnis von beinahe dolomitischem Ausmass.

Unterwegs an die Jegerstöck, die dem Prädikat 'stotzig' auf jeden Fall genügen! Dieses Massiv ist definitiv eine Love or Hate Affair.
Die fast 10km lange Kette der 'Jegerstögg' (wie sie im lokalen Dialekt heisst) hat es nie zu besonders grosser Beliebtheit gebracht. Einige wenige klassische Führen durchziehen sie, die aber wegen der alpinistischen Gesamtanforderung mit komplex-schwierigen Zustiegen und schlechter Absicherung nur sehr selten begangen wurden. Im Zuge der modernen Erschliessung in den 1990er- und 2000er-Jahren herrschte dann grosse Geheimniskrämerei um die Aktivitäten. Die Locals wollten keine auswärtigen Erschliesser in ihrem Revier und verzichteten auf die Weitergabe von Infos über ihre Touren. Die Situation änderte sich mit der erstmaligen Publikation des Gebiets im Führer GLclimbs im Jahr 2009. Ab diesem Zeitpunkt herrschte während 1-2 Sommern etwas mehr Betrieb. Diese Welle ist jedoch bereits wieder verebbt, und auch im neuen Führer Extrem Ost vom Filidor-Verlag bleibt das Gebiet unverständlicherweise aussen vor. Klar, der Zustieg an die Jegerstöck ist immer noch nicht kürzer geworden und in eigentlich jeder der längeren Routen kann man darauf zählen, auch ein paar ruppige Passagen anzutreffen. Dies unterstreicht aber nur das alpine Ambiente dieser Touren und der Erlebniswert wird deswegen auch nicht kleiner. Eines ist sicher, wer sich diesen kleinen Nachteilen stellt, wird über weite Strecken mit grandios-rauhem Hochgebirgskalk, kühnen Linien und grandiosen Tiefblicken ins Klausengebiet belohnt.

Zoom-Ansicht vom Zingelfad auf den steilen Gipfelturm mit den imposanten L7-L13.
Als wir frühmorgens die Klausenstrasse hinauffuhren, schweifte unser Blick natürlich sofort nach rechts auf die Jegerstöck. Der Meteomann hatte am Vortag von Schneefällen bis gegen 2000m hinunter berichtet. Er lag eindeutig richtig, deren Spuren waren klar  vorhanden, zudem waren auch alle Felsen klatschnass. Doch schliesslich ist ja erst Mitte August, und so war ich guten Mutes, dass die noch starke Sonneneinstrahlung den steilen und rauhen Fels rasch abtrocknen würde, was denn auch eintraf. Unsere Tour startete um 8.15 Uhr beim verfallenen Hotel Tell auf dem Urnerboden. Zuvor hatten wir noch mit einiger Mühe mein für dieses Vorhaben nicht optimale Flug-Equipment möglichst komprimiert, so dass es Berg-Rucksack Platz gefunden hatte. Tja, und dann ging es einfach bergauf, erst bescherten uns die durchnässten Wiesen nasse Füsse, dann ging's im Geröll-Geholper die Alpelichäle hinauf. Zum Schluss gilt es dann noch, der wenig ausgeprägten Spur auf dem Zingelfad nach rechts zu folgen. Spannend war natürlich auch die Frage, wie sich denn die aus Erinnerung, Fotos und Karte zusammengereimten Startplätze für den nachmaligen Flug tatsächlich präsentieren würden. Aber da konnten wir beruhigt sein, es taten sich nämlich gleich mehrere Möglichkeiten auf. Das Auffinden des Einstieg war für mich dann eine Formsache, da ich ihn schon bei früheren Besuchen des Gebiets ausgekundschaftet hatte. Er ist mit einer Holzplakette in 5m Höhe markiert und befindet sich gerade ennet des ersten Couloirs, welches sich rechts der Hauptwand am Rot Nossen herunterzieht. Für unseren ziemlich schwer beladenen Aufstieg (850hm) hatten wir gerade 90 Minuten gebraucht. Nachdem wir gevespert und unsere (Flug-)Ausrüstung ziemlich aufwendig vor den möglicherweise zudringlichen Geissen befestigt hatten, stieg ich um 10.15 Uhr ein.

Alles gut vertäut, mit den Geissen ist hier nicht zu spassen!
Hier geht es los, wer genau hinschaut erkennt auch die Holzplakette.
L1, 25m, 5c+: Steiler, griffiger Auftakt an einem Pfeiler, irgendwie in der Morgenkühle gar nicht so einfach. Danach geht's mal rechts um die Ecke, dort ist's zwar einfach, allerdings auch etwas brüchig. Zuletzt kommt man wieder auf den Pfeiler/Grat zurück, dort ist der Stand.

Im oberen Teil von L1 (5c+) ist das Gelände nicht eben kompakt. Passt aber scho...
L2, 45m, 1: Grasiges Verbindungsstück im Gehgelände. Hoch bis zum BH, danach Traverse nach links.

Sicht auf L2 und den Weiterweg am nächsten Aufschwung mit L3 und L4.
L3, 35m, 6a+: Schöne, plattige und bestens abgesicherte Wandkletterei in gutem Fels. Eine Stelle in der Mitte erfordert doch schon etwas Geschick beim Hinstehen und auch etwas Blockierkraft. Der Stand dann gut geschützt linkerhand unter einem Dach.

Schöne Plattenkletterei in L3 (6a+). Hier ist das erste Mal präzises Antreten gefragt.
L4, 40m, 6a: Das Überwinden des erwähnten Dachs an seinem rechten Ende stellt die Crux der Länge dar. Danach folgt noch etwas steile, griffige Wandkletterei, bevor man das nächste Grasband betritt. Es ist gut begehbar, der Stand befindet sich am Fusse des nächsten Aufschwungs.

L5, 43m, 6b+: Nach klausentypischen Klötzlifels sieht dieser steile Aufschwung aus und so kommt es dann auch. Das Gestein ist allerdings viel fester, als es den ersten Anschein macht und ich hatte rein gar keine Probleme mit Griffe/Tritte ausreissen. Die Crux besteht aus einer kurzen, feingriffigen Stelle in der Mitte.

Christoph am Stand vor L5 (6b+). Der Klötzlifels ist hier solide und gut zu klettern, die Länge wirklich ein Genuss.
L6, 20m, 1:  Kurzes Verbindungsstück hinauf zum Sockel des grossen, abschliessenden Turms.

L7, 35m, 6b+: Zuerst einfach auf den Sockel hinauf, dann an der Quelle vorbei, welche aus der Wand entspringt und hinein in die steile Wand. Zuerst will eine knifflige Verschneidung erklettert werden, danach geht's in steiler Wandkletterei weiter. Hier sind die Schwierigkeiten anhaltend und die Sache ist ziemlich ausdauernd, der Fels oben ist einfach perfekt: rauh, griffig und mit Tropflochleisten garniert.

Auf geht's in den Gipfelturm. In L7 (6b+) klettert man erst noch am Sockel, dann eine steile Verschneidung und die Wand daneben.
L8, 28m, 6b: Vom Stand nach links hinaus und dann wie gehabt in steiler Wandkletterei an rauhem, griffigem Fels bei recht anhaltenden Schwierigkeiten weiter. Hier gibt es links und rechts auch die eine oder andere hohl tönende Schuppe, man kann diesen unsicheren Strukturen aber meist problemlos ausweichen.

Tolle Kletterei und viel Freude am Moven in L8 (6b).
L9, 25m, 6b: Zum ersten Haken klettert man einen ziemlichen Bogen untenrum, danach wie zuvor schöne, technisch anspruchsvolle Wandkletterei an rauhem Fels. Es geht hin und her, die richtige Linie will erkannt sein, purer Klettergenuss in atemberaubend luftiger Position!

Christoph folgt in L9 (6b), die Exposition an dieser Stelle ist einfach atemberaubend!
L10, 30m, 6a+: Auf dem Band traversiert man 5m nach links und packt die schöne und einfache Verschneidung an. Auch die Wand danach wartet vorerst mit guten Henkeln auf und ist trivial. Zum Schluss wird die Sache dann aber deutlich griffärmer, in schöner, technischer Wandkletterei meistert man die Crux.

Schönes Lichtspiel in L10 (6a+), hinten grüsst die frisch verschneite Clariden-Nordwand.
L11, 20m, 5c+: Über eine Wandstufe geht es nun ins Turmzimmer hinauf. Der Fels ist erst noch gut, danach ein bisschen klötzlimässig und eher lose. Aber es ist nicht schwer, und daher problemlos. Das Turmzimmer ist dann leider weder schön noch gemütlich, da hatte ich aufgrund vom Namen mehr erwartet!

L12, 25m, 6a+: Das Problem ist eben auch, dass es hier massiv tropft! Schon vom Einstieg hatten wir erkennen können, dass die Zone unter den Abschlussdächern noch feucht bis nass war. Leider scheint hier auch die Sonne nur kurz hin, so dass keine wirkliche Besserung stattgefunden hatte. Also was hilfts? Die Jacke wird angezogen und es geht rein ins Vergnügen. Irgendwie ist's ein bisschen wie beim Eisklettern, auch wenn die Temperaturen ein bisschen höher sind ist's nicht angenehmer. Die Route geht auch wirklich durch den ärgsten Streifen, wo es richtig tropft und auch der Fels ist zu Beginn etwas auf der brüchigen Seite. Die zweite Hälfte dieser Länge ist dann "nur noch feucht", die Crux ist (bei diesen Verhältnissen?!) der Mantle auf das schmale Band, wo sich der Stand befindet.

Wegen diesem Bizzeli Nässe schreibt der so viel? Es war unangenehmer wie es aussieht! Mit der Gore-Tex-Jacke on lead in L12 (6a+).
L13, 30m, 6a+: Auch hier ist die Feuchtigkeit nochmals ein Thema. Die schwersten Meter bis nach dem zweiten Bolt sind komplett schwarz und vom Wasser überronnen. Die Passage mit den beiden Untergriffquerungen an den grossen Dächern ist aber echt originell und wenn man genügend fest presst, auch bei diesen Verhältnissen gut zu klettern. Dann werde ich endlich in einfacheres und trockenes Gelände entlassen, zuletzt geht's noch etwas im Gras hoch zu Stand und Wandbuch. Da holt mich ein richtig vaterländischer Kuhnagel ein, tja, genau wie beim Eisklettern ;-)

Mit eiskalten Händen nochmals zurück an die Sonne! Christoph entsteigt L13 (6a+), der Urnerboden weeeeit unten.
L13 (6a+) führt durch die überhängende Verschneidung mit dem Doppeldach zum abseilenden Kletterer hoch.
L14, 50m, 2: Der Weg zum Gipfel ist weder schwierig noch exponiert und kann sowohl im Auf- wie auch im Abstieg gut seilfrei begangen werden.

So binden wir uns also aus und sind innert Kürze auf dem flachen Karstplateau, welches den Gipfel des Rot Nossen (2502m) markiert. Um 16.15 Uhr schütteln wir uns die Hände und beraten das weitere Vorgehen. Zum Abseilen bin ich irgendwie mässig motiviert, und wenn man direkt zurück ins Tal wollte, dann ist der Fussabstieg via Läckipass zurück ins Alpli ziemlich sicher am schnellsten und auch am bequemsten. Selbst wenn man retour zum Einstieg muss, könnte man zu Fuss noch vergleichbar schnell sein. Wir haben aber keine Schuhe dabei und auch etwas an Ausrüstung in der Route zurückgelassen, also gibt es keine andere Option als abzuseilen. Die Probleme vermute ich darin, dass sich das Seil von den verschiedenen Graskanzeln, auf welchen sich die Stände befinden, unter Umständen nur schwerlich wird abziehen lassen. Und ein paar lose, scharfkantige Steine lungern auch in der Gegend herum und warten nur darauf, den Weg in die Tiefe anzutreten. Mir ist noch bestens in Erinnerung, wie ich bei einer früheren Tour am Gsicht ein noch neuwertiges Seil so zerstört hatte. Meine Befürchtungen sind dann allerdings unbegründet. Die ersten drei steilen Abseiler am Turm gehen zügig vonstatten, und auch weiter unten lässt sich das Seil mit den entsprechenden Massnahmen (Knoten unter die Kante legen) immer abziehen, auch wenn teilweise hoher Kraftaufwand nötig ist. Mit viel Seilpflege und Vorsicht geht schliesslich alles glatt, und wir stehen um 17.15 Uhr zurück beim Einstieg.

Gerade gross Werbung mache ich ja nicht fürs Abseilen über die Tour, schöne Bilder gibt's aber trotzdem!
Hier muss ich nun Christoph auch schon wieder zur Eile antreiben. Meine Lust, die Flugausrüstung geröllholpernd wieder die Alplichäle runterzutragen hält sich sehr in Grenzen. Und weil unsere Starthänge vor etwa 10-15 Minuten das letzte Sonnenlicht gesehen haben und nun wie die gesamte Bergflanke definitiv im Schatten liegen wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis der katabatische Bergwind einsetzt und uns als Rückenwind einen Start verunmöglicht. Schnell raffe ich den Kletterkarsumpel zusammen, und fast im Laufschritt geht's auf dem Zingelfad zwei, drei Minuten nach Osten. Hier, in etwa mittig zwischen Rot Nossen und Zingelfadstock befindet sich der beste Startplatz. Er ist schön grasig und geröllfrei, die Neigung ist optimal, nur zum Abbruch an der Felskante ist's nicht allzu weit. Der Start muss also sitzen, und dementsprechend säuberlich müssen wir trotz der Eile die Schirme vorbereiten. Während sich dies bei meinem schweren Equipment zügig erledigen lässt, braucht Christophs Leichtausrüstung schon deutlich mehr Pflege. Und als wir dann endlich parat sind, kommen prompt die Geissen dahergelatscht, lecken am Schirm und trampen über die Leinen, grrrr! Zum Glück lässt sie Christoph erster Startversuch verschreckt das Weite suchen! Bald darauf ist er dann in der Luft, und ich folge unmittelbar danach. 

Eine schöne und eindrückliche Gegend. Hier der Blick Richtung Osten zu Hausstock und Segnes/Sardona.
An den Jegerstögg, wo der Schatten eingekehrt ist, lässt sich thermisch nichts mehr holen. Also ab auf die andere Talseite, damit habe ich sowieso noch eine Rechnung offen! Bei meinem ersten, längeren Gleitschirm-Streckenflug von Engelberg her hatte ich Vierwaldstättersee und Klausenpass erfolgreich gemeistert, dann aber genau die Querung von den Jegerstöck zum Fisetengrat zu zögerlich und wenig konsequent angegangen, so dass mein Flug prompt in Linthal geendet hatte. Nun konnte ich es besser machen, tatsächlich liess sich am Gegenhang die Höhe halten. So glitt ich noch ein paar Minuten gemütlich über die Tannen und genoss die tollen Ausblicke auf die eben erkletterten Felstürme. Mein Kamerad war indessen bereits im Tal und faltete seinen Schirm, so dass ich ihm eine Weile später folgte. Sanft setzten wir beide auf dem Urnerboden auf. Das war jetzt wirklich ein schöner und natürlich auch bequemer Tourenabschluss gewesen. Wobei man ehrlich sagen muss, dass sich die Sache rein zeitlich bei einer Route am Rot Nossen wohl kaum auszahlt, da muss man schon den Genussfaktor mit einrechnen, damit es sich lohnt! Anders sieht es sicher bei einer Route weiter östlich am Signalstock aus, weil man sich dort die eine Stunde mit horizontaler Kraxelei übers Zingelfad und der mühsamen Querung des Schneetals zumindest beim Rückweg ersparen kann.

Nach der Landung auf dem Urnerboden, beim Start pressierte es leider zu fest, um sich noch dem Fotografieren zu widmen...
Facts

Rot Nossen - Rapunzel 6b+ (6b obl.) - 14 SL, 450m - Frei/Rast 2000 - ****; xxxx
Material: 12 Express, 2x50m-Seile, Keile/Friends nicht nötig und kaum einsetzbar

Imposante, beinahe schon dolomitisch anmutende Felstour, deren Topo hier zu finden ist. Sie führt erst über einige von Grasbändern unterbrochene Aufschwünge, auch dort warten schon einige schöne und lohnende Klettermeter. Das Herzstück der Tour ist dann aber der gut 200m hohe, steile Gipfelturm. Hier führt die Kletterei in atemberaubender Position durch steilen, griffigen und angenehm rauhen Fels. Ein paar wenige Stellen mit minderer Felsqualität gibt es auch, diese sind aber bei entsprechendem Können und Erfahrung problem- und gefahrlos zu meistern. Achtung, die letzten beiden Seillängen unter den grossen Dächern bleiben bei Schneeschmelze oder nach Regenfällen vermutlich länger nass. Die Absicherung mit (fast durchgehend Inox-)BH ist tiptop ausgefallen. Es müssen keine zusätzlichen Sicherungen gelegt werden, und der obligatorische Grad könnte eventuell auch auf nur 6a+ hinunterkorrigiert werden. Auch wenn die Route zum Abseilen eingerichtet ist und dies mit etwas Vorsicht und Erfahrung gut zu meistern ist, so würde ich dennoch empfehlen, den Fussabstieg via Läckipass in Erwägung zu ziehen. Die Wanderung entlang der Krete mit tollen Tiefblicken stufe ich als genussreicher ein wie das Abseilen.

Die Erstbegeher haben sich beim Einrichten grosse Mühe gegeben. Herzlichen Dank für diese tolle Tour!
Kaum zu glauben, dass diese tolle Route nur äusserst selten begangen wird. Das Routenbuch listet nur ein paar Begehungen von persönlichen Bekannten der Erstbegeher am Anfang der Nullerjahre auf. Dann kommt lange nix, bevor es 2011 und 2012 je eine einzige Wiederholung gab. Im 2013 war wieder nix los, und auch heuer notierten wir die erste Begehung. Dabei ist die Kletterei für die relativ niedrigen Anforderungen und die gute Absicherung spannend und imposant wie bei nicht vielen anderen Routen auf diesem Niveau. Aber wahrscheinlich ist die Route den Plaisirkletterern zu schwer und doch zu alpin, den Extremen fehlt das Renommee und der Challenge und für die Klassikerjäger ist die Route zu neu und zu wenig bekannt. Tja was soll's, ein paar zusätzliche Begehungen hätte die Route auf jeden Fall verdient. Ein in mancherlei Hinsicht passende Vergleichstour ist die ebenfalls sehr interessante Forteresse du Vide an der Petite Dent de Morcles.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Zingelfadstock – Carpe Diem (7a)

Das Weekend naht, die Schönwetterperiode hält an. Zu mehr Schlaf bin ich seit der letzten Tour aus den bekannten Gründen nicht gekommen. Doch da kommt der Ruf von Erich: Carpe Diem am Zingelfadstock schlägt er vor, ein heisses Eisen an den Jegerstöcken. Und ich kann nicht widerstehen...

Morgenerwachen an den Jegerstöcken - immer wieder genial!
Um 8.00 Uhr brechen wir auf dem Urnerboden auf, eine einzige Seilschaft machen wir im Zustieg 100hm weiter oben aus. Bald holen wir sie ein, der Gabchopf sei ihr Ziel. Die Hauptkette haben wir an diesem Tag für uns alleine – incroyable! Weiter geht’s für uns durch die Alpelichäle, und dann mit der nicht so leicht verdaulichen Liebhaber-Abkürzung rechts rum durchs Steilgras (T6, II) direkt aufs Zingelfad. Dann wird auf Wegspuren rüberspaziert (T4), bis wir um 9.40 Uhr am Einstieg sind. Nach einem Vesper geht’s um 10.10 Uhr los.

Der Zingelfadstock kommt in Sicht. Der Einstieg ist bei der ersten Schlucht rechts des Ausbruchs.
SL 1, 25m, 6a: der Beginn sieht ziemlich nach „Gschirrlade“ aus. Der Eindruck täuscht nicht völlig, allerdings ist es gut kletterbar – 3 Bolts, 20m, ein Quickie. Der Einstieg ist übrigens beschriftet, im wilden Fels ist die Route nicht einfach zu erkennen.

Wilder, aber nicht allzu brüchiger "Gschirrlade" in SL 1 (6a).
SL 2, 20m, 6c: kurze, anhaltend anspruchsvolle, jedoch für den Grad nie allzu schwere, und auch (für Vor- und Nachsteiger) sehr gut abgesicherte Horizontalquerung nach links, bereits in gutem Fels.

Horizontaler Quergang in SL 2 (6c)
SL 3, 40m, 6c+: nun beginnt der Topfels, und die ersten 5m nach dem Stand haben es gleich in sich. Danach sehr schön und etwas einfacher weiter, zu einem kniffligen Boulderproblem, zuletzt nach links hinaus an den Stand.

Anspruchsvoller Start zu SL 3 (6c+).
SL 4, 40m, 6c: erst sehr schöne, anhaltende Wandkletterei an rauhem, silbergrauem Fels mit kleinen Leisten. Zum Schluss geht es über ein athletisches, grossgriffiges Dach hinweg.

Nach super Wandkletterei ein athletisches Dacherl in SL 4 (6c).
SL 5, 40m, 7a: links am Pfeilerlein in fantastischem Fels aufwärts zur Crux, die sich an einer Art Wulst befindet. Ohne schlaue Tritte gilt es campusmässig ein paar kleine Leisten zu dübeln, sehr schön! Bald werden die Griffe wieder grösser, über Gras zum Stand.

Nach fantastischer Kletterei mit der Crux in SL 5 (7a) ein Grasband zum Verschnaufen.
SL 6, 40m, 6c: aufwärts an legoartigem Fels, der OK, aber nicht zu 100% solide ist. Die Cruxzone vor dem Verlassen des steilen Teils kurz recht knifflig, danach einfacher zum Stand.

Lego-Fels in SL 6 (6c).
SL 7, 40m, 6c+: nach ein paar einfachen Metern zur Crux an einem Wulst, wo die Füsse raufmüssen und man an Untergriffen ziehen muss, die nicht so solide aussehen, aber mehr hielten als sie versprachen. Danach anhaltende, schöne Wandkletterei in genialem Fels.

Topfels und super Kletterei im oberen Teil von SL 7 (6c+).
SL 8, 35m, 6c+: gleich vom Stand weg bouldrig über einen Überhang weg, das ist die Crux. Man muss trotz der sehr guten Absicherung aufpassen, dass man der Sicherungsperson nicht auf die Rübe fällt. Zudem ist es wirklich très bloc, ich fand es die schwerste Einzelstelle der Tour. Der Rest der SL ist dann einfach (6a), und auch der Fels ist dort weniger schön.

Boulderstart, danach einfacher und nicht mehr ganz so kompakter Fels: SL 7 (6c+).
SL 9, 40m, 6a+: nach links und hoch: erst ganz gemütlich, doch die Crux kommt, und die hat sich gewaschen! Gut hinstehen und Untergriffe bedienen, gar nicht einfach. Im Vergleich zu den 6c-Längen 2 und 6 unterbewertet, fand ich. Aber schön, und guter Fels.

SL 10, 50m, 6b: es wartet nochmals eine steile Wand in Topfels. Erst etwas schleichermässig, dann an vielen Auflegern und ab und zu einem Henkeln über mehrere Aufschwünge hinweg. Irgendwie „anders“, aber genial!


Super Auflegerkletterei in Topfels zum Abschluss in SL 10 (6b).
Wer in SL 10 die Sicherungen nicht vorausschauend verlängert, wird nach 40m bei einem Zwischenstand mit BH und Sanduhr vom Seilzug ausgebremst. Ansonsten reicht das Seil aber auch bis links um die Ecke, wo sich das Ende der klassischen Südturm-Route, bzw. der Beginn der Abseilpiste und das Wandbuch befindet. Es ist inzwischen 17.25 Uhr, die Route hat uns also gute 7 Stunden beschäftigt. Da spielen einerseits die anhaltenden Schwierigkeiten mit, und andererseits hatte Erich auch bald mit Krämpfen zu kämpfen, was die eine oder andere schöpferische Ruhepause erforderte.

Am Zwischenstand, vom Seilzug ausgebremst: die letzten Meter zu Top, Wandbuch und Abseilpiste.

Seit ich am 30.5.2009 mit Kathrin die Südturm-Route geklettert hatte, sind im Wandbuch nicht sehr viele Einträge hinzugekommen. Die Carpe Diem erhielt seit dann, das sind ja doch immerhin 2.5 Jahre und fast 3 volle Saisons, genau einen einzigen Eintrag. Und auch total machten wir erst die 8. Begehung. Völlig unverständlich bei dieser Routenqualität – einer Galadriel oder einer Voie de Frère kann die Carpe Diem allemal das Wasser reichen!

Wir machen uns aber ans Abseilen, im etwas schuttigen, oberen Teil geht’s nicht so sonderlich flott, dafür unten dann umso schneller. Vom Wandfuss machen wir uns dann zügig auf die Socken, nur um hin und wieder der Anziehungskraft begangener und noch unbegangener Felspfeiler an den Jegerstöcken hinzugeben. Um 19.30 Uhr sind wir zurück beim Auto, Gipfel – Urnerboden in 2 Stunden, demnach.

Epilog

Dank dem goldenen Herbst sind nun in kurzer Zeit gleich mehrere MSL-Highlights gelungen, zuletzt die beiden sehr gut vergleichbaren, je mit 7a bzw. 6c obl. bewerteten „Physical Gravity“ und „Carpe Diem“. Keine einfachen Routen, sondern anspruchsvolle Sportkletter­touren. Beide aber gingen für mich „gut“, d.h. ich konnte problemlos alles klettern, auch wenn in der Carpe Diem in zwei Seillängen (5. und 8.) jeweils ein zweiter Anlauf vonnöten war.

Anyway, was ich sagen will: im Vergleich zur Cruxlänge der Supertramp war eigentlich alles auf diesen beiden Touren „Nasenwasser“. Kein Vergleich in Sachen Kletterschwierigkeit und auch Anspruch an den Vorsteiger. Nun, mit diesen Vergleichsmöglichkeiten, habe ich definitiv keine Skrupel mehr, die Supertramp-Crux mit einem subjektiven Grad vom 7b zu bewerten.

Facts:

Zingelfadstock – Carpe Diem (7a, 6c obl.) – Fullin/Schuler/Arnold 2003 – 10 SL, 370m - ****; xxxx
Material: 12 Express, 2x50m-Seile, Keile/Friends nicht nötig und kaum einsetzbar

Mit Sicherheit eine der besten Touren an den Jegerstöcken. Fast durchgehend hervorragender, rauher Fels und anhaltende, homogene Schwierigkeiten um 6c rum. Meist Wandkletterei an positiven Leisten, mit dem einen oder anderen Wulst/Überhang dazwischen. Die Absicherung ist durchwegs bestens.

Routenverlauf der Carpe Diem, mit den Schwierigkeiten der einzelnen Längen. Das Topo im Führer GLclimbs ist genügend gut, um die Tour problemlos zu finden. Bzw., wenn man einmal den Beginn lokalisiert hat, so wird man den Weg kaum mehr verfehlen.