Meine sportlichen Kletterferien-Ziele sind eigentlich immer dieselben: 8a rotpunkt, 7c onsight und eine schöne Route einbohren. Noch viel wichtiger ist jedoch, dass es für die ganze Familie schöne Ferien sind... natürlich mit dem heimlichen Hintergedanken, dass wir nächstes Jahr auch wieder gehen. Über die geglückte Begehung des 'Path to Deliverance' (8a) hatte ich schon zuvor berichtet. Tatsächlich konnte ich im Lauf unserer Kalymnos-Ferien dann auch noch die beiden anderen Ziele erreichen. Hier nun der Bericht zur Erschliessung der Route 'Triton' im Sektor Odyssey, und eine Zusammenfassung über die noch gekletterten Routen.
Die Linie zwischen 'Bubu Pensaci Tu' und 'Andromeda' im Odyssey hatte ich bereits letztes Jahr ausgespäht. Sah nach steiler, athletischer Kletterei aus, die Griffe auf den ersten Blick über weite Strecken gut, bis auf eine Cruxzone. Ob es dort eine Möglichkeit gäbe, das war die Frage. Dem wollte ich nun auf den Grund gehen. Leider aber sind die Felsen so steil, dass man ohne zu bohren gar keine Moves ausprobieren kann. Also setzte ich 2 Bolts, damit die Sache näher beurteilt werden konnte. An der vermeintlichen Crux befand sich ein kleiner Sinterzapfen. Wie ich diesen in die Hand nahm und daran anzog, machte es 'schnapp' und er befand sich in meiner Hand. War es das bereits gewesen? Wie sich später entpuppte nein: die für mich einfachste Lösung jener Stelle wäre sowieso ohne diesen Griff ausgekommen. Und anyway, sie liess sich gut klettern, zudem war die Route auch viel weniger ein Einzelstellen-Problem wie vom Boden aus vermutet.
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Triton: hier geht es lang. Welch ein Prachtsfels, und welch ein Privileg, hier eine Route bohren zu können! |
Bald einmal waren 6 weitere Bolts platziert, hinzu kam auch noch der Stand, welchen ich freundlicherweise vom Glaros Bolt Fund zur Verfügung gestellt erhielt. Die Bohrhaken habe ich jedoch alle selber bezahlt. Zu Putzen gibt es in diesem von Vegetation freien Fels eigentlich nicht viel, allerdings ist die Oberfläche in diesen Überhängen vor der Passage einiger Kletterer gelegentlich etwas krümelig. Ich tat mein Bestes, um dies bereits jetzt zu bereinigen. Dann war es bereits an der Zeit, die Moves einzustudieren und an die Begehung zu schreiten. Einen ersten Versuch verzockte ich prompt, danach war es dann soweit:
Odyssey - Triton 7b+ - 3*, 20m
Steile, athletische und kräftige Kletterei mit unerwarteter Lösung an der Crux
Marcel Dettling, 7. September 2013
Meine beste Schätzung für den Grad ist 7b+. Die Route erscheint mir schwerer wie die vom Charakter her nicht unähnliche 'Lucky Luka' (7b), in etwa ähnlich wie 'Alfredo Alfredo' (7b+) und einfacher wie 'Polifemo' (7c). Alle diese Routen befinden sich ebenfalls im Odyssey und gelten als etabliert für den Grad. Mit zwei Wiederholern der Route konnte ich persönlich sprechen. Ein auf meinem Level operierender Kletterer bestätigte den Grad. Ein Kollege, dem auf der Insel sehr viele Routen bis zum Grad 8a onsight gelangen verpasste es hingegen, sich die erste Onsight-Begehung zu holen und musste ein zweites Mal ran. Ich schob es aufs Pech und die Tatsache, dass ein Onsight in einer noch fast jungfräulichen Route ohne Spuren von Begehungen natürlich deutlich schwerer ist. Er meinte hingegen, die Route könnte auch 7c sein, und sei auch eher schwieriger wie die 'Alfredo Alfredo' (7b+), welche er in seinem unnachahmlichen Stil danach rasch onsightete.
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Das '7c' könnte man womöglich auch wegputzen, Wind und Wetter wird's schon richten... |
Benannt habe ich die Route nach dem griechischen Meeres-Gott Triton. Er wird in der Mythologie zwar nicht oft erwähnt, dafür in der Kunst häufig dargestellt. Dabei bläst er auf einer Schneckenschale, dem sogenannten Tritonshorn, womit er das Meer aufwühlen und auch wieder beruhigen kann. Dies passt hervorragend zu unserem Aufenthalt auf Kalymnos, bzw. auch zu den beiden Tagen, die ich zum Auschecken, Einrichten und Punkten der Route verwendet habe. Am einen Tag ging ein zügiger Meltemi, der zum Klettern wohl für hervorragende Bedingungen sorgte, einem dafür im Schatten auch gerne mindestens einen Pulli überziehen liess und im Meer für entsprechend Wellengang sorgte. Am nächsten Tag war der Wind dann wie durch göttliche Fügung gestoppt, die See spiegelglatt. Dies nur, um am nächsten Tag dank dem Meltemi wieder aufgewühlt und rauh zu sein. Da musste wohl tatsächlich Triton seine Finger im Spiel haben!
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Das hingegen ist zum Bleiben aufgemalt. |
Restliches Ferienprogramm
In bereits bewährter Manier kletterte ich die 14 Tage auf der Insel ohne Ruhetag durch. Nach dem erfolgreichen Projektieren in den ersten 3 Tagen setzte ich danach mehr aufs Genuss- und Onsight-Klettern und streute nur noch die eine oder andere etwas schwerere Route ein, wobei ich auf lange Rotpunkt-Schlachten keine Lust mehr hatte. Will man jeden Tag klettern, so ist es natürlich essenziell, sich jeweils nicht völlig platt zu machen, sondern den Motor nicht zu überdrehen und noch etwas im Tank zu lassen. Das gelang mir eigentlich ganz zufriedenstellend, auch wenn mir zum Schluss dann doch langsam aber sicher etwas der Sprit ausging.
Zuhause fiel ich dann hingegen in ein umso tieferes Loch (auch als 'Mythos-Blues' bekannt, wobei das bei mir mit dem Bier nix zu tun hat). Nach fast einer Woche Pause war ich bei einem Indoor-Test-Bouldern einfach völlig kraftlos, absolut ohne jede Spritzigkeit. So kam es, dass ich Boulder im 6B/6C-Bereich, welche ich vor der Abreise locker hatte flashen können, noch nicht einmal in mehreren Versuchen wiederholen konnte. Das ist irgendwie einfach mein hartes Los. Ich kann zwar problemlos im Turbodiesel-Style zwei Wochen am Stück durchklettern und baue auch schnell die für Kalymnos nötige, spezifische Ausdauer auf. Leider nur schmilzt dabei meine Maximalkraft wie Butter in der Sonne dahin und es braucht danach wieder Wochen bis Monate an hartnäckigem Training, um zurück auf den Stand von vorher zu kommen. Nun ja, so ist es - was aber angesichts dieser tollen und erfolgreichen Ferien durchaus zu verschmerzen ist.
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Die Erinnerung an die schönen Erfolge hilft über die verlorene Form hinweg: im 'Path to Deliverance' (8a), Foto von Ivan Lenko |
Sektor Odyssey
Nausicaa Nausicaa (6a+, ****): Super Kletterei von eher technischer Natur in fantastischem Fels mit sehr guter Reibung und vielen kleinen Griffen. So etwas würde ich mir 10 SL lang als Plaisir-Tour wünschen - einfach zum Moven.
Dafni (7b, ***): Sehr interessante Route. Unten etwas hin und her mit kurzer Linksschleife, dann einer schrägen Rampe entlang zum knifflig-kräftigen Finale (Crux). Manche finden wohl, das sei speckig. Tatsächlich sind die Tritte bisweilen etwas glatt, speckig finde ich das allerdings nicht (war auch bestimmt von Anfang an so).
Patroclos Reborn (7b, ****): Geniale Tour, die lange vernachlässigt wurde und inzwischen super saniert ist. Im unteren Teil gilt es die beste Linie zu erkennen und teils grossräumig um die in gerader Linie gesetzten Bolts herumzuklettern. Die Crux dann im kräftigen Ausstieg, fürs Klippen des zweitletzten Hakens muss man ziemlich Kraftreserven mitbringen, oder dann gleich Drübermoven und Auslassen.
Orion (7c+, ***): Sehr steile Tour mit schon beinahe dachartiger Crux. Der Zustieg bis dahin zwar durchgehend henklig, aber dennoch nicht völlig trivial. In der Schlüsselstelle etwa 4 schwere Züge an eigentlich auch nicht soo schlechten Griffen, die Füsse zu setzen ist aber alles andere als einfach (und schwerer, je grösser man ist).
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Sicht vom Sektor North Cape zum Odyssey (linker Rand, Bildmitte) und nach Masouri (Bildzentrum). |
Satyros/Bubu (ca. 7a, ****): Als Zustieg zum Einrichten meines Projekts diese Kombination geklettert. Schöne und knifflige Kletterei in Satyros, nach der Schlüsselstelle kann man ideal in die Bubu wechseln, wo noch ein paar anhaltende Meter dazukommen. Dieser Weg ist allerdings nicht lohnender wie der Originalausstieg.
Lucky Luka (7b, ***): Kurze und steile Sinterkletterei. Im unteren Teil recht kräftig mit weiten Zügen und ziemlich abgeschmierten Tritten. Nach einem Ruhepunkt dann noch ein steiles Sinter-Finale. Zur Kette hin wird es immer athletischer, wer nicht aufpasst, kann da auch noch abgeworfen werden.
Il Gigante e la Bambina (6c+, ***): Direkt geklettert wirklich sehr schwieriger Start, gedacht ist wohl eine Rechtsschleife. Dann erst easy Kletterei, das Finale dann allerdings steil und athletisch über Aufschwünge hinweg mit Hooks und an Sintern. Irgendwie richtig cool!
Imia (6c, ***): Sehr schöne, eher technische Kletterei vorwiegend an Tropflöchern, Sinter kommen nur ansatzweise vor. Die Crux eigentlich eher ein Bewegungsproblem als athletisch. Für mich eine ideale Aufwärmroute, wirklich schön.
Alfredo Alfredo (7b+, ***): Theoretisch "Henkel - Boulder - Henkel". Praktisch wollte ich onsighten, scheiterte aber deutlich. Dann noch zweimal die dynamisch angegangene Crux vergeigt, so dass es beim vierten Go oben raus dann sehr, sehr knapp wurde. Die Henkel sind halt ziemlich weit auseinander, es ist steil und just zuletzt sind dann eben doch noch einige kleine Leisten und Aufleger zu krallen.
Carribean Wedding (7a, ***): Interessant und anders - einfache Meter führen zu einer Art Gufel, die man mit allerlei Tricks und Spreizen überwindet. Lange Beine und Arme sind dabei sicher vorteilhaft, trotzdem fand ich das richtig schwer. Für mich ein klarer Fall von 7a, viele andere Touren in dem Grad auf Kalymnos sind einfacher.
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Sicht von Telendos nach Masouri, mit all den berühmten Sektoren, von Illiada über Grande Grotta zu Poets und Gerakios. |
Secret Garden
Tricky Katie (7a+, ***): Brandneu eingebohrte Tour in nächster Nachbarschaft der 'Apocalypse'. Die Kletterei ist dann aber doch erstaunlich eigenständig. Unten eher sloprig und technisch, obenraus dann athletisch an Leisten, Löchern und zwei, drei Sinteransätzen. Und leider benützt man dort entweder einen aufgebohrten Griff, oder weicht für zwei Züge nach rechts in die Nachbartour aus (beides gleich schwer).
Kaly Diva (7c, ****): Absolut geniale Route. Der untere Teil wird immer pressiger, bis zur kniffligen Schlüsselstelle wo man sich an Slopern optimal platzieren muss und dann die gute Leiste schnappt. Oben raus nach einem Ruhepunkt sehr athletische, aber etwas einfachere Kletterei. Kann einem aber trotzdem noch abwerfen - mich zum Glück jedoch nicht, nachdem ich die einmal Crux passiert hatte :-)
Mayumba (7a+, ***): Bouldereinstieg an Sinterzapfen, sehr athletisch und schwieriger wie es aussieht. Danach erst etwas einfacher, bald wird es aber sehr technisch und unübersichtlich, so dass man sich ordentlich festhalten muss. Gute Tour!
Sam Suffit (7a, ***): Auch eine recht schöne Tour, jedoch nicht so gut wie diejenigen in der Hauptwand. Schon der Einstieg ziemlich knifflig und kräftig, und in ähnlichem Stil geht es weiter. Kaum hat man mal ein gutes Loch in der Hand und denkt es sei vorbei, wartet schon wieder das nächste Problem...
Puffa Puffa Puffa (7c, ***): Wie die Nachbarin Kaly Diva eine durch einen Ruhepunkt zweigeteilte Route. Unten wartet eine Stelle wo es an etwas abschüssigen Löchern die optimale Sequenz zu finden gilt. Der Schluss schien mir auf den ersten Blick kaum machbar mit absurd hoch steckender Kette, schliesslich fand ich dann aber doch eine ganz gute Lösung, welche die weit auseinander liegenden Griffe verbindet.
Sirtaki Lessons (7c+/8a, *****): Hammertour! Zustieg an ein paar Sinterzapfen, dann athletisch zu einem runden, kniffligen Gegendruck-Sinter, von wo man kräftig und behutsam zugleich an Sloper ziehen muss. Danach wieder der runde Sinter, ein kräftiger Gaston und zum Schluss eine Portion Ausdauer. Braucht ziemlich Saft im Oberarm und noch so gerne hätte ich sie durchgestiegen - was in einem Tag mit bereits einer 7c in den Armen aber nicht gelingen wollte. I'll be back!
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Kathrin unterwegs... |
North Cape
Funatiker (7a+, ***): Der ganze Sektor ist aus der Ferne sicher viel attraktiver als aus der Nähe. Dies mit Ausnahme der rechtesten Zone, wo sich diese Tour befindet. Zu Beginn athletische Kletterei mit wirklich teils sehr, sehr weiten Zügen (uff!), obenraus dann eher technisch, rauh und Erkennen der Linie.
Helios (8a, ***): Kurze (12m), aber um so steilere Route (8m Überhang). Nach einem noch gut machbaren Zustieg geht es entlang eines einzelnen Sinters. Dessen Zangengriffe sind nicht total schlecht wenn auch keine Henkel. Nur gibt es fast keine Tritte und es ist sehr schwer die Körperspannung zu halten. Zuletzt dann noch ein herber Boulder mit sehr weitem Zug. Leider bringt Körpergrösse hier rein gar nix, denn es hat absolut keine Tritte und die Herausforderung ist es, die nötige Spannung aufbauen zu können.
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Sektor North Cape, die sehr steile 'Helios' (8a) eher in der linken Bildhälfte. |
Panorama
Elefantenhimmel (7a, *): Nach einem 5a-Zustieg steile Kletterei, vorbei an ein paar Sinterzapfen zu einem passablen Ruhepunkt. Die Crux der Tour dann das Anklettern der Umlenkung, ein sehr athletischer Zug und irgendwie total unrunder Abschluss. Das fand ich nun wirklich einmal eine unlohnende Kalymnos-Route. Die total verrosteten Haken erhöhen den Spass auch nicht gerade.
The Call of the Ktulu (7c, ***): Neue Tour der Gebrüder Remy, welche zu Beginn sehr nahe (oder eigentlich genauer auf) der benachbarten 'Lulu in the Sky' verläuft. Eine erste technische Crux beim Verlassen der Lulu, dann geht's in Sinterland. Erst gut griffig und mit ein paar Schüttelpunkten wird es dann gegen Schluss hin untrittiger und kräftiger, was im Klinken der zu hohen Umlenkung kulminiert. Das kriegte ich gerade noch gebacken, damit mein bester Onsight der Ferien. Achtung, Abbauen der Route ist nur durch Klettern im Toprope möglich, die beiden riesigen 'Exocet-Raketen' warten nur darauf, Personen am Wandfuss zu zermalmen - ich machte mir bereits gewisse Sorgen, sie zum Klettern zu benützen, doch ohne einen Dülferzug und ein Spreizen ans untere Ende ist halt einfach definitiv viel schwerer...
Cigarillo (7a, ***): An sich recht schöne Route, die mit den tiefen Sinterorgeln schon beinahe Körperriss- und Kaminfeeling aufweist. Achtung, die Haken hier sind (verzinkte Dübel, über 10 Jahre alt) total verrostet. Im Mittelteil lassen sich aber (entsprechend verlängert) die besseren Bolts der 'Aegean Sea' daneben einhängen. Und bräche einer beim Sturz in der Schlusscrux, so reicht es dann wenigstens nicht mehr für den Bodensturz.
Monahiki Elia (6a+, ****): Erst klettert man an Gestein das aussieht wie Broccoli (kein Witz!), danach folgt athletische Tufa-Kletterei. Für den Grad echt anspruchsvoll, ohne etwas Athletik, Übersicht und der entsprechenden Technik (Knieklemmer, Spreizen, ...) wird man hier seine liebe Mühe haben.
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Kathrin im Elefantenhimmel (7a). Das Foto allerdings eher besser wie die Kletterei - auf Kalymnos jedoch die Ausnahme. |
Olympic Wall
Sex Toys (7a, ***): Ganz anderer Charakter wie die üblichen Kalymnos-Routen. Technische Wandkletterei an kleinen, positiven Leisten, die schwerste Passage leicht überhängend, der Schluss dann hingegen schon fast Schleicherei. Tolle Sache!
Telendos (7b+, ****): Sehr coole Route, erst an ein paar abstehende Sinternoppeln, dann Übergang zu technischer Tropfloch-Kletterei. An der Crux muss man schon einmal ein paar kleine Griffe halten und sorgfältig moven, richtig hart ist das nun aber eher nicht. Anyway, auch Kathrin steigt hier Rotpunkt durch - neue persönliche Bestleistung, herzliche Gratulation.
Tornado Lou (7b, ***): Saubere 4*-Tufa-Kletterei bis kurz vor Schluss. Dort wartet nach einem Ruhepunkt noch eine unangenehme, technisch-kleingriffig-glatte Abschlusspassage. Auf diese hätte man nun getrost auch verzichten können, der Umlenker steckt ja sowieso irgendwo mitten in der Wand. Achtung, äusserst verrostete, verzinkte Haken...
Biloute (7a, ***): Grossgriffige Ausdauerkletterei. Wirkliche Henkel hat es allerdings nicht allzu viele, die Griffe sind eher flach und glatt. Bei warmem Wetter kann das eine ziemliche Soap-Opera werden. Ich kam jedenfall durchaus etwas ins Schwitzen und Rutschen.
Hogo Fogo (7c, ***): Super geniale Route mit Stelle am ersten Dächlein (links halten und schnappen hilft!) und dann zackiger Sinter-Ausdauerkletterei bis in die Gufel. Nach Ruhepunkt aus dieser raus dann die kleingriffige Crux, wo man sich ganz ordentlich festhalten muss. Weist leider ebenso total verrostete, verzinkte Schrotthaken auf.
Beta Bloc (6c, **): Nachdem es aus der Psycho-Route 'Hellas Rodeo' (8a) nix geworden war, kurz vor dem 'Einbruch' von Sonne und mörderischer Hitze noch rasch diese recht nette Tour ausprobiert. Irgendwie nicht schlecht, aber doch auch nix allzu besonderes: griffige Kletterei an nicht so schönem Fels mit ein paar wenig intuitiven Stellen.
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Kathrin punktet 'Telendos' (7b+) - new personal best, whoo hoo! |
Telendos
Tequitaschapan (7a, ***): Klein aber oho! Irgendwie schwerer als man meinen könnte, die Sinter zu Beginn sind nicht so griffig und ordentlich athletisch. Der Ausstieg dann direkt sicher schwerer wie 7a, die Rechtsschleife ist wohl der gängigste Weg und gemäss Topo "erlaubt".
Zorba's Restaurant (7a+, ***): Die Sinterfahne wirkt herausfordernd und nachdem meine Kollegen die Route als 'easy' bezeichnen, nehme ich den Kampf auf. Ich finde es allerdings nicht wirklich easy, bis man sich einmal spreizend etablieren kann, muss man doch ordentlich kämpfen.
Pancho Villa (7a+, ***): Sehr trickreiche Sinterroute. Unten hilft ein sauberer Hook, dann ein prima Knee-Drop und schliesslich gilt es geschickt an den Sinterzapfen zu spreizen. Diese Tricks gilt es jedoch alle zu erkennen, sonst ist das sicher viel schwerer.
Abaneros el Chili (7b, ***): Abgefahrene Kletterei mit grossem Sinterzapfen. Doch dieser muss erst erreicht werden... Athletisch geht es unten dahin und dann eben, wie an den Zapfen?!? Meine Upside-Down-Lösung ist jedenfalls patentiert! Und sicher um Welten einfacher als die Brachiallösung meiner Kameraden.
Amores Perros (7c+, *****): Grenzgeniale Wandkletterei, die man nicht auslassen sollte. Unten bald einmal ein weiter, dynamischer Move, dann nachher zweimal knifflige Stellen an etwas ungriffigen Sintern mit Stehproblem in der glatten Wand daneben. Zum Umlenker hin dann noch etwas Ausdauer an Löchlein und Leistlein.
Höllenfieber (7a+, ***): Tropflochkletterei an scharfem Fels. Trotz der 1*-Bewertung im Führer für Fans dieser Art von Kletterei auf jeden Fall lohnenswert. Gemäss den Girls käme man hier gemütlich zu einem Punkt im siebten Frantzosengrad. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich (ermüdet von den anderen gekletterten Routen) nur auf dem Zahnfleisch und mit letzter Reserve onsight hochkämpfen konnte. Somit fand ich das gar nicht unbedingt ein solch grosses Geschenk.
Magma (6b+, ****): Einzigartige Kletterei an einem flachen Einzelsinter. Der Start hat es echt noch in sich, da muss man sich schon festhalten. Gegen oben hin geht's dann immer besser dahin. Das war es dann für den Tag, ab zum Bad im nahe gelegenen Meer hiess es danach!
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Böötlen nach Telendos, macht 5 Euro pro Fahrt und Person. A good value, würde ich sagen. |
Iannis
Verikoko (7a+, ***): Diesen Sektor hatten wir schon im Jahr zuvor besucht und waren ob schlechter Bedingungen nicht so richtig glücklich geworden. Dieses Mal war es aber famos. Die Verikoko ist eine prima Wandkletterei mit einer technischen Crux in Linkstraverse zur Umlenkung hin. Allerdings ist's dann richtig gemacht doch einfacher, wie es den ersten Anschein macht.
Sevasti (7b, ****): Abgefahrene und total coole Sinter-Zieherei in steilem Gelände. Da es wirklich tiptop griffig ist, kommt man hier mit den entsprechenden Reserven aber auch gut durch. Eine gewisse Antizipationsfähigkeit für die einfachste Linie kommt einem jedoch sicher auch zu gute. Angechalkt ist hier nämlich einfach alles, was nach Griff aussieht.
Attitude (7a, **): Interessante Route mit schönen Bewegungen. Leider sind die Tritte hier schon ziemlich abgeschmiert und trotz zahlreicher BH ist die Absicherung nun echt als suboptimal zu bezeichnen. Kaum zu glauben, dass man den Kletterfluss durchs ungeschickte Platzieren von BH dermassen bremsen kann.
Themelina (7b+, ****): Total coole Sinterkletterei mit steiler Press-Passage kurz vor Schluss. Wer geschickt ist, baut davor sogar einen Ganzkörper-Rest ein! Die Sintersäule in der Crux soll anscheinend an entscheidender Stelle oft feucht sein. Für diejenigen, die dann noch Reserven haben gäbe es auch noch eine sehr interessante Verlängerung. Die mache ich dann das nächste Mal!
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So, das war's! Bis zum nächsten Jahr (so hoffe ich!). |