Lanciamira, das grosse Projekt von Larina & Marcel am Drusenfluh Westgipfel im Rätikon! Alles begann mit der Vision, in dieser riesigen Wand eine Route einzurichten. Auf mein Werweissen am Mittagstisch, wer für dieses Vorhaben wohl die richtige Begleitung wäre, kam die Antwort von Larina wie aus der Pistole geschossen: "ich komme mit dir mit!". Normalerweise würde man da einem Kind für das Angebot danken, ihm dann aber erklären, dass so etwas nicht realistisch ist. Aber so bin ich nicht gestrickt, mit Passion, Motivation und Hingabe ist vieles möglich und es gibt vor allem einen grossen Fehler im Leben, nämlich sich die Grenzen zu eng zu setzen. So dauerte es nicht lange, bis wir das erste Mal gemeinsam ("aber nur wir zwei!") ins Rätikon aufbrachen. Die langen und anstrengenden Tage verabreichten wir uns danach in vernünftigen Dosen, sprich 1-2x pro Jahr. So behielten wir immer die Motivation für das Projekt und freuten uns auf den nächsten Besuch. Wobei man sagen muss, dass die entscheidenden Faktoren auch nicht viel öfter zusammengepasst hätten. Wir stiegen jeweils von unten in die Route ein und kletterten bis zum Vortriebspunkt, was natürlich immer länger und länger dauerte - dafür mit dem Klettern vieler toller Seillängen vergütet wurde. Summa summarum dauerte es schliesslich 5 Saisons für die insgesamt 7 Tage Erschliessungstätigkeit und der Krönung mit dem kompletten Rotpunkt-Durchstieg, wo dann nach zähen Verhandlungen auch die Mama mit dabei sein durfte. Nun können wir glücklich und stolz unser Werk präsentieren.
Zufahrt
Auf steiler Bergstrasse von Schiers nach Schuders, am Parkplatz vor dem Ort muss seit Sommer 2021 die Taxe für den Alpweg zum Grüscher Älpli per QR-Code bezahlt werden (Apps Twint oder Parkingpay nötig, 10 CHF für 1 Tag oder 40 CHF für 1 Monat). Eine gute Alternative ist es, die raue Naturstrasse per E-Bike zurückzulegen, was einem neben der Gebühr auch die Parkplatzsorgen erspart. Laut Abmachung dürfen während der Alpzeit (Anfang Juni bis Ende September) Fahrzeuge nur auf dem eingezäunten Platz unter dem Kletterhüttli abgestellt werden. Je nach Disziplin der Besucher ist genügend Raum für 6-8 Autos vorhanden. Man sei sich auch bewusst, dass der Alpweg ab Schuders mit einem offiziellen Fahrverbot belegt ist. Dessen Missachtung wurde bis dato von den Behörden toleriert, dies unter der Auflage, dass die Regeln (v.a. Taxe und Parkplatz) beachtet werden.
Zustieg
Vom Parkplatz weiter der Strasse entlang zum Melkplatz (P.1745, Bikedepot). Ab hier seien 3 Optionen erwähnt, wie man in Sichtweite der Wand gelangen kann. 1) auf dem markierten Weg Richtung Kirchlispitzen, dann ab dem Pardutzbödeli auf dem Prättigauer Höhenweg nach rechts; 2) vom Melkplatz weiter dem Alpweg zum Stall beim Heidbüel folgen und von dort auf schwachen Wegspuren zum Prättigauer Höhenweg oder die beste und schnellste Option 3) vom Melkplatz nur kurz dem Alpweg Richtung Heidbüel entlang, dann aber direkt in weglosem Gelände zum Höhenweg - am Beginn muss durch einige Büsche navigiert werden, bald ist das Terrain prima begehbar. Man verlässt den Prättigauer Höhenweg bei allen 3 Optionen an derselben Stelle, folgt einem Wiesenrücken und steigt erst links der Geröllreisse auf. Man überquert diese, um rechts davon über Wiesen und grossblockiges Geröll weiter an Höhe zu gewinnen. Schliesslich nach links zum Kamm der markanten Runse halten. Diese ist oft nicht einfach zu überqueren, am besten geht es in der Regel am tiefsten Punkt, wo auf den Wandvorbau gewechselt werden kann. Nun links der Runse auf dem nackten, geneigten Fels hinauf und schliesslich auf dem untersten, gut begehbaren Band noch ca. 50m nach links zum Einstieg queren (Anschrift, BH mit Seilschlinge). Dieser befindet sich exakt genau da, wo auf der CH-Landeskarte die 'Schüsshöli' vermerkt ist... das muss übrigens ein Fehler sein, denn eine Höhle gibt's da definitiv keine. Aber natürlich ist es sehr nett von Swisstopo, unseren Einstieg so klar auf der Karte vermerkt zu haben. Vom Parkplatz sind es gerade gut 600hm, für welche wir am Tag der RP-Begehung 1:15h brauchten.
Der Zustieg ist perfekt mit Steinmännern markiert... sofern sie noch da sind ;-) |
Hier geht's los :-) |
Das Wandbild mit dem Routenverlauf hilft sicher auch, den Einstieg zu finden. |
Route
Die Lanciamira beginnt am tiefsten möglichen bzw. sinnvollen Punkt in diesem Wandteil (ohne Vorbau), die benachbarten Routen Mangold, Felsprinzessin und Schwarzer Diamant beginnen alle erst höher oben und erfordern die Begehung von steilerem Schrofengelände, das wir uns lieber ersparen wollten. Es ist möglich, von rechts her über ein höheres Band zu Stand 1 zu kraxeln oder die ersten 4 Seillängen weiträumig an den Einstiegen von Mauerläufer und Schwarzer Diamant vorbei rechts zu umgehen (T5,II). Die 4 eher plattigen Längen zu Beginn sind aber ideal zum Angewöhnen und verlaufen zum grössten Teil in perfekt rauem Rätikonfels, so dass es schade wäre sie auszulassen.
L1, 30m, 5a, 3 BH: Griffiges Gelände, Wasserrillen und ein Aufschwung zum Schluss
L2, 40m, 5c, 5 BH: Einfacher Auftakt zu schönen Platten mit feinen Wasserrillen und Struktur
L3, 30m, 6b, 5 BH: Schwieriger Steilwulst, dann schöne Linksquerung und griffiger Ausstieg
L4, 45m, 5c, 5 BH: Erst über die Platte links, kurz durchs Gras, dann super wasserzerfressener Fels
Unterwegs in L2 (5c), mit noch einem sehr langen Weiterweg vor sich! |
Larina folgt auf der feinen Platte in L2 (5c), das Foto von 2019. |
Die folgenden 4 Seillängen führen in steilplattiger Kletterei in vielfach perfektem Rätikonfels hinauf auf das grosse Band. Die Lanciamira verläuft hier rechts der Mangold, deren berüchtigte zweite Seillänge auf der Höhe von unserem Stand 4 beginnt.
L5, 35m, 6c, 8 BH: Erst Steilplattenkletterei mit Leisten, Seit- und Untergriffen, einfacheres Finish
L6, 40m, 6a, 5 BH: Gemütlicher Beginn, zum Schluss steileres aber sehr henkliges Gelände
L7, 50m, 6a+, 8 BH: Sehr schöne und anhaltende Wandkletter-Seillänge in perfektem Fels
L8, 50m, 5a, 3 BH: An Wasserrillen aufwärts, dann rechtshaltende Querung über das Geröllband
Nachstieg in L5 (6c), welche mit einer fordernden Steilplattenstelle aufwartet (Foto von 2020). |
Prima griffiger Fels und sehr genussvolle Kletterei in L6 (6a, Foto von 2019) |
Larina und Kathrin folgen in L7 (6a+), die mit hervorragend wasserzerfressenem Fels aufwartet! |
Nach schönen Wasserrillen quert man in L8 (5a) übers Geröllband nach rechts. |
Wichtig ist es, beim zweiten BH in L8 markant und mehr oder weniger horizontal nach rechts zu queren (Richtung 14 Uhr, aufgemalter Pfeil) und nicht über Schrofen und Geröll hinauf zur oberen Wand zu steigen, obwohl dort ein (von uns eingerichteter Abseil)stand sichtbar ist. Der nächste Routenabschnitt führt über Steilplatten mit einzelnen Aufschwüngen an die Schlusswand heran. Die Schwierigkeiten dieser Seillängen sind alle um +/- 6b herum.
L9, 30m, 6a+, 4 BH: Prima mit etwas unübersichtlichem Wulst und nicht geschenkter Platte.
L10, 30m, 6b, 5 BH: Steil-griffiger Auftakt, dann Steilplatte und stumpfe Wasserrillen, super!
L11, 40m, 6b, 6 BH: Steilplattenkletterei an Slopern, geniale Wasserrillen, steile Schlusswand
Ab L12 geht's nun deutlich steiler in die Höhe. Der meist stark wasserzerfressene Fels trumpft aber mit Tropflöchern und rauen Henkeln auf, so dass die Schwierigkeiten im überschaubaren Rahmen bleiben. Trotzdem werden die Unterarme hier nun klar mehr gefordert. Und das alles führt unweigerlich unter das grosse, sperrende Dach hinauf... würde es hier wohl einen Ausweg geben?!? Ja, das haben wir uns im Laufe der Erschliessung auch 1000x gefragt. Denn da die Schwachstellen links und rechts bereits besetzt waren, blieb uns nur der Weg direkt darüber hinweg. Und ja, das Dach ist dank grob strukturiertem Fels in freier Kletterei machbar - eine spannende Boulderpassage für fitte Athlet*innen an Untergriffen, Slopern und Leisten, wo das Trick-Repertoire von den Blöcken und aus der Halle eingesetzt werden kann. Ich vermute, dass die meisten Begeher aber dankbar dafür sind, diese Stelle im Modus 2pa mit Hakenhilfe zu begehen. Es tut der Sache keinen Abbruch und ist eine spektakulär luftige Passage!
L12, 30m, 6b, 6 BH: Linksherum über den Pfeiler zu Goldstreifen mit steil-griffiger Kletterei
L13, 35m, 6b+, 6 BH: Wandkletterei in super Fels, dann athletisch am Turm mit super Tropflochfels
L14, 30m, 6c, 7 BH: Erst scharfe Allegro-Wandkletterei, dann einfacher unter das Dach hinauf
L15, 20m, 6c 2pa oder 7b+, 5 BH: Das Rätikon-Dach! Luftiger Boulder oder Griff zum Haken
Der Autor unterwegs im Goldstreifen von L12 (6b). |
Der Stand nach L12 (6b) bietet sich an, sei es für eine Pause oder auch für ein Biwak ;-) |
Die Seillänge auf den Turm (L13, 6b+) ist absolut fantastisch zu klettern! |
Hier ein Rückblick auf den tollen Fels am Turm von L13 (6b+). |
Am Anfang von L14 (6c) ist der Fels scharf & crimpy, dafür am Ende dann rund und ausgewaschen. |
Nach dem Dach erreicht man die wiederum geneigte Abschlusswand. Hier hat der Erstbegeher viel Auftrieb verspürt und eine sehr schöne, aber etwas kühne Passage in bestem Fels durch das Wändchen links vom Stand geklettert. Vielleicht logischer, sicher aber deutlich einfacher ist es, diese Stelle rechts zu umgehen. Mit einer gerölligen Kraxelpassage erreicht man die 50m lange Schlusslänge. Diese bietet ein tolles Abschlussbouquet mit wunderbarer Wasserrillenkletterei und einer kniffligen Stelle, die mit einer 6a+ Auskneifvariante linksherum vermieden werden kann.
L16, 40m, 6b/5b, 2 BH: Schöne Stufe (rechts umgehbar), nachher eher schuttig-einfaches Gehgelände
L17, 50m, 6b+, 6 BH: Wasserrillen und super zerfressenes Henkelgelände mit kniffliger Stelle
Die Abschlusslänge (L17, 6b+) wartet nochmals mit super Kletterei auf! |
Das Routenbuch befindet sich unter dem Gipfelsteinmann, 2-3m links vom letzten Stand. |
Man vergesse am Top nicht, sich im Routenbuch einzutragen! Es ist in einem Glas 2-3m links des letzten Standes in der Nähe vom Steinmann deponiert, siehe Foto! Für die Kletterei am Tag der RP-Begehung brauchten wir ziemlich genau 8 Stunden. Darin enthalten sind auch zwei, drei gemütliche Verpflegungspausen und die Zeit, um die Route an den Ständen 1 und 4 zu beschriften. Während ich mit meinen Vorkenntnissen sicher eher zügiger als ein erstmaliger Anwärter unterwegs war, nahmen sich meine beiden Nachsteigerinnen ausführlich Zeit, um die ganze Route (bis auf das Dach) sauber freizuklettern. Den normalen Zeitbedarf für die Route würde ich auf 6-8 Stunden schätzen.
Abstieg und Rückzugsmöglichkeiten
Die beste Option ist der Fussabstieg über die Nordabdachung! Abseilen bietet sich vor allem früh oder spät in der Saison an, wenn die Nordseite schneebedeckt ist, was üblicherweise bis ca. Ende Juni und ab den ersten Herbstschneefällen Tatsache ist. Man kann vom Top bis zum Einstieg abseilen (17 -> 16 -> 15 -> 13 -> 12 -> 11 -> 10 -> separater Abseilstand -> 7 -> 6 -> 5, ab hier exponierter Fussabstieg (T5,II) wenn man die Schuhe bei Stand 4 deponiert hat oder -> 4 -> 3 -> 2 -> 1). Im Zuge der Erschliessung mussten wir logischerweise jeweils abseilen, frühe Wiederholer haben es ebenfalls praktiziert. Die 11 bzw. 15 Manöver sind ziemlich zeitraubend, der so kletterfreundliche, raue Fels wird zum seilfressenden Nachteil, das geneigte Gelände erfordert immer wieder Seilpflege und zudem lauern auf den Bändern Steine, von welchen das Seil gerne den einen oder anderen in die Tiefe schickt (wobei die Standplätze jeweils Schutz bieten, die Gefahr besteht v.a. für andere Leute in der Wand). Auch ein Rückzug ist somit aus der ganzen Route möglich (auch von den Ständen, die nicht direkt an der obigen Piste liegen), man unterschätze aber nicht den Aufwand dafür. Es ist sicher ratsam, die Route nur bei günstiger Wetterprognose anzugehen. Sofern man sich verschätzt hat, bieten die Grotte links von Stand 9 sowie Stand 14 unter dem Dach perfekten Schutz vor den Naturgewalten.
Impressionen vom Abstieg über die Nordabdachung der Drusenfluh. |
Der Abstieg ist an sich unschwierig und gut auffindbar, erfordert aber teils leichte Kletterei (II) und dürfte bei schlechter Sicht (Nebel, Dunkelheit) für Neulinge doch gewisse Orientierungsprobleme bieten. Im Einzelnen: 1) Vom Top (2721m) ca. 40m nach links (Westen) dem Kamm entlang und über kurze Stufe abklettern. 2) Über die Nordabdachung der Nase nach gerade hinab (Steinmänner, in gerölligen Passagen auch Wegspuren), zuletzt über eine etwas steilere Stufe zur Verflachung des Imhofsattel (ca. 2570m). 3) Vom Imhofsattel nach links hinab Richtung NW und einen weiteren Sattel bzw. Verflachung (ca. 2500m) nach links überqueren. 4) Im nun folgenden, am weitesten links gelegenen Kar weiter linkshaltend über oft blanken, sehr schönen Fels absteigen, bis das Gelände auf ca. 2380m steiler abbricht. 5) Die Steilstufe klettert man ebenfalls meist leicht linkshaltend ab, da es immer wieder Rampen und Bänder gibt, geht dies einfacher wie man denken könnte (kurze Stellen II) und man erreicht schliesslich flacheres Gelände unterhalb (ca. 2310m). 6) Über den grasigen Rücken hinunter zum Wanderweg (ca. 2220m), diesem entlang zum Schweizertor (2137m) und ab da wie bestens bekannt auf den markierten Wanderwegen mit kurzem Klettersteig-Intermezzo retour zum Parkplatz. Ich habe diesen Abstieg auch schon in weniger als einer Stunde geschafft, der normale Zeitbedarf ist aber eher bei 1:30-1:45h, bei Orientierungsproblemen auch mehr. Zu beachten: bis in die erste Julihälfte muss man mit Schneefeldern rechnen, insbesondere am Ende der Steilstufe 5) lungert oft ein steiles Schneefeld, Abseilen an natürlichen Verankerungen (Zacken, Sanduhren) ist aber möglich.
Stellenweise muss gekraxelt werden auf der Nordseite, aber alles im grünen Bereich! |
Material & Absicherung
Die Route ist mit Inox-BH abgesichert, welche nach bestem Wissen und Gewissen sinnvoll und fair für die Wiederholer platziert wurden. Während die schwierigen Stellen nach üblichem MSL-Massstab gut abgesichert sind, steckt im einfacheren Terrain nicht alle 2-3m ein Haken. Das ist in diesem Gelände einfach nicht sinnvoll und passt nicht zu Gebiet und Wand. Auf allzu derbe Runouts wurde dennoch verzichtet und die Absicherung sollte insgesamt auf Stufe xxx sein. Ich habe bei der RP-Begehung kein mobiles Material mitgenommen und empfinde dies nicht als zwingend nötig. Es mag aber sein, dass in dieser Aussage ein Erschliesser-Bias drinsteckt und es ist sicher hier und da möglich, eine zusätzliche Sicherung zu platzieren. Am ehesten würde ich kleine bis mittlere Cams, d.h. Grössen 0.3-1 empfehlen. Sonst sind 50m-Seile nötig, es stecken max. 8 BH pro Länge, d.h. 10-12 Exen reichen gut aus.
Erste Wiederholungen
Die Route wurde im Herbst 2021 bis zur Publikation dieses Beitrags schon von einigen Seilschaften wiederholt. Besonders erwähnenswert ist die erste Wiederholung von Daniel Benz und Beni Jüstrich am 12.9.2021, wobei Daniel die ganze Route inkl. dem Dach onsight klettern konnte, bravo!
Topo & Video
Nun bleibt uns nur noch, auf's komplette PDF-Topo mit allen Informationen zu verweisen. Wir wünschen allen Wiederholern viel Freude beim Klettern. Für uns sind die Erinnerungen an die Lanciamira Momente für die Ewigkeit! Einen Teil davon haben wir versucht, mit dem Video (YouTube-Link) festzuhalten...
Hallo Marcel,
AntwortenLöschenwir sind ungeplant zur Begehung eurer Route gekommen. Eigentlich wollten wir die Mangold klettern, sind aber dann in deren zweiten SL nach rechts in die Lanciamira ausgewichen. Eigentlich wollten wir weiter oben wieder in die Mangold queren, stellten aber fest, dass die Nachbartour gut uns sinnvol geboltet war und so entschieden wir, auf eurer Tour zu bleiben, ohne zu wissen, was uns erwarten würde.
Wir fanden dann eine äußerst schöne, perfekt abgesicherte Route vor, die wunderschöne Seillängen offenbarte.
Der kleine Makel des deutlich schwereren Daches (im Vergleich zur gesamten Route) wurde wegen Nässe a1 geklettert.
Ich denke, eure Route wird sich schnell zu einem Rätikon-Klassiker entwickeln, der häufig wiederholt werden wird.
Danke für diese schöne Route,
Klemens und Reini von der TK Berglust 06 (Sächsischer Klub)
Hallo ihr beiden,
LöschenVielen Dank fürs Feedback - freut mich, dass es euch gefallen hat!
Lg, Marcel
Hoi Marcel, ich war heute in Lanciamira und die Tour war genial, es hat mir sehr gefallen !
AntwortenLöschenGemäss Routenbuch sind wir nur die dritte Seilchaft dieses Jahr, und die 16. insgesamt. Danke für deine tolle Arbeit und gratuliere an Larina. Sie ist sehr mutig, das Klettern ist schon beeindrückend...
Die Absicherung ist genug, vielleicht hätte ich persönlich ein Haken mehr in der erste 6c (SL 5), weil ich finde der Start sehr zwingend, wenn man plattige Schwierigkeit nicht so gern habe und wahrscheinlich werden ein paar Seilschaft in Zukunft hier aufgeben. Ich finde die 2. 6c weniger zwingend (obwohl schwieriger für mich).
LG, Yannick
Hallo Yannick,
LöschenMit viel Verspätung noch eine Antwort auf deinen Kommentar!
Zuerst einmal vielen herzlichen Dank für das Lob! Ja, in L5 muss man kurz einmal auf die Füsse stehen, das ist richtig. In dem Abschnitt den du meinst, war es aber halt schwierig, den Haken tiefer zu setzen. Der Rettungsgriff und die nächste Klipp-Gelegenheit kommen ja bald danach. Es ist nicht gefährlich da und auch kein besonders weiter Hakenabstand.
L5 war übrigens die erste Seillänge, die wir damals im 2017 eingerichtet haben. Wir sind damals von rechts her über das Schrofengelände bis dorthin vorgedrungen, die ersten 4 SL haben wir als deutlich angenehmeren Weg dahin erst im 2018 eingerichtet. Da ganz am Anfang des Projekts und mit frischen Kräften war mein "Auftrieb" sicher auch besonders hoch. Oder mit anderen Worten: am Ende von einem Bohrtag, wenn Kraft und Psyche schon etwas erschöpft sind, gibt's vielleicht auch mal einen Haken an einem Ort, wo man frisch noch weitergestiegen wäre. Das passiert natürlich nicht bewusst - ich bohre ja einfach dort, wo es mir a) nötig erscheint und b) möglich ist. Vor allem a) kann sich je nach Zustand auch etwas verändern - das ist etwas, was ich dann jeweils erst im Nachhinein feststelle, wenn ich die Route selber klettere.
Natürlich ist das auch eine gewisse "Gefahr", wenn man Routen in mehreren Etappen erschliesst. Wenn man da weit oben in der Route mit frischen Kräften anfangen kann, macht/traut man sich oft Dinge, die dann sowohl für einen selber wie auch für die Wiederholer auf Gesamtdurchstieg (erst recht wenn's ein kräfteraubender RP oder OS sein soll) plötzlich fordernd sein können. Das ist mir bewusst und ich versuche das so gut wie möglich in meine Überlegungen einzubeziehen. Aber vieles passiert natürlich auch aus Intuition, und die ist nicht so einfach zu überlisten.
Lg, Marcel
Hej Marcel
AntwortenLöschenBei perfektem Sonnenwetter haben wir gestern die Lanciamira gemacht. Der Fels ist von unten bis oben gut, die Bänder sind eher bequem zum Sichern als störend, dazu ist die Route sehr umsichtig eingerichtet. Zum Abseilen stelle ich mir das Ganze eher mühsam vor, aber wir sind abgestiegen. Zeitbedarf vom unteren Parkplatz: 1.5h Zustieg, 8h Klettern, 2.0h Abstieg. Herzlichen Dank für euren Effort und grande complimenti an Larina.
Viele Grüsse,
Palle
Hi Palle,
LöschenGrazie grazie! Freut mich, dass es euch gefallen hat!
Und ich stimme absolut mit dir überein: das Abseilen vom Drusenfluh Westgipfel ist eine Erfahrung, die man nicht unbedingt gemacht haben muss (bei allen Routen, nicht nur bei der Lanciamira). Ich spreche da aus mehrfacher Erfahrung... Nicht dass es unmöglich wäre, aber es ist zeitaufwändig und etwas mühsam. Der Fussabstieg ist klar die bessere Option.
Lg, Marcel