- -

Mittwoch, 22. September 2021

Zervreilahorn - Holy Smoke (7a, 6 SL, Erstbegehung)

Die hier präsentierte Holy Smoke ist die mittlere Route von unserer Trilogie in der Zervreilahorn SE-Wand. Das Urteil, welche der drei Touren die schönste ist, überlassen wir gerne den Wiederholern. Uns haben alle gleichermassen begeistert und jede von ihnen trumpft mit ein paar unvergesslichen Stellen auf. In Sachen Anspruch ist das Bild ein wenig klarer, bzw. lässt sich dieser Aspekt wohl ein wenig objektiver beurteilen. Da sind wir der Meinung, dass die Holy Smoke etwas mehr fordert, wie Maverik und Nightcrawler. Nicht nur mit einer kniffligen Wandstelle in der ersten Länge, sondern mit einer anhaltenden, etwas kühnen Sequenz in Länge 4 und ein paar komplett cleanen, steilen Rissen im 6c-Bereich. Es gibt etwas zu entdecken im Zervreila, allez les amateurs! 

Da steht es, das Zervreilahorn - stolz und schön wie eh und je!

Erschliessung

Die Geschichte der Holy Smoke begann im September 2019 mit der Rotpunktbegehung der Maverik gleich nebenan, ja oder eigentlich noch früher. Beim Studium der Wandbilder für die Maverik waren wir uns dem Potenzial für mehrere Neutouren gewahr geworden, beim Klettern nebenan lockten uns die Risse und Verschneidungen linkerhand umso mehr auf eine Entdeckungstour. So starteten wir dann gleich nach dem Abschluss des Maverik-Projekts in die erste Seillänge und setzten noch die ersten vier Bohrhaken. Für mehr reichte die Zeit an diesem Tag nicht mehr, so dass wir das Projekt aufgrund vom nahenden Winter auf die folgende Saison verschieben mussten. 

Der Weg ans Zervreilahorn - jedes Mal mit viel Vorfreude und landschaftlich ein Hochgenuss!

Im Juli 2020 tauchte schliesslich die nächste Gelegenheit auf dem Radar auf. Da schon Schulferien waren allerdings nur unter der Nebenbedingung, dass Larina mit von der Partie sein würde. Sie fand es cool, Viktor auch, ich natürlich sowieso. Organisatorisch bedingt standen uns nur 1.5 Tage zur Verfügung - so entschieden wir, am ersten Tag schwer bepackt aufzusteigen und alles Material an den Wandfuss zu bringen. Um weiteren Einblick in die nach links offenen Verschneidungen zu erhalten, sprich Potenzial und Verlauf weiter zu festigen, kletterten wir an diesem Tag noch die einfachere Route Alphornklänge (6a+, Blog folgt). Natürlich wurde unsere Begeisterung nicht kleiner - nach einer nicht allzu langen Nacht standen wir um 8.00 Uhr am Einstieg, mit dem Ziel, die Holy Smoke am 13. Juli 2020 zu vollenden.

Einer der Ausblicke, die wir bei der Erkundung gewinnen konnten. Die Holy Smoke verläuft entlang der markanten Verschneidungen, welche das Bild von rechts unten nach links oben durchziehen. Naja, ohne besondere Beziehungen sind hier wohl einfach Felsen auf dem Bild... für uns erzählt aber jede Struktur eine Geschichte :-)

Nachdem wir auch hier, wie schon in der Maverik, über weite Strecken mit mobiler Sicherung klettern konnten, kamen wir zügig vorwärts. Auf den 6 Seillängen und 250 Klettermetern stecken gerade einmal 17 Zwischenhaken - bei gleicher Kletterlänge somit 1 weniger als in der Maverik und nur halb so viele wie  in der Braveheart (rein informative Angabe, ohne jede Wertung von besser oder schlechter!). Trotzdem, dem sei sich jeder versichert, wo nötig ist die Route gut mit Inox-BH eingerichtet, aber wo man zuverlässig mobil absichern kann, muss man zu 100% auf die Cams vertrauen, denn es stecken dort keine BH. Jedenfalls, um 17.30 Uhr abends erreichten wir an diesem Tag sehr zufrieden den Ausstieg. Und es war trotz zwei, drei kniffligen Aufgaben gelungen, die ganze Route freizuklettern. Halb Sechs abends tönt jetzt noch nicht so gravierend, aber mit einigen Nachbesserungen (Standplätze) beim Abseilen, der Reorganisation vom Material und dem schwer bepackten Abstieg wurde es schlussendlich doch spät - und ich mag mich noch gut erinnern, wie ich mich reichlich erschöpft die Naturstrasse zurück hinauf zur Kapelle kämpfte - mit meinem elend schweren Haulbag auf dem Rücken, dem Bike und der 10-jährigen Larina im Schlepptau.

Trio Infernale am Abend nach der Alphornklänge, in gespannter Erwartung auf den Folgetag.

Das ist die ideale Überleitung zur Wahl des Routennamens. Unglaublich, wie zäh und anspruchslos uns Larina an diesem Tag begleitet und unterstützt hatte, noch dazu hatte sie äusserst gewandt die schwierige Alpinroute mit für sie oft ungewohnten Moves geklettert. Ihr zu Ehren hatten wir erst an den Namen 'Iron Maiden' gedacht. Wir spannen die Assoziation zur Metal-Band zum etwas ketzerischen Songtitel 'Bring your Daughter to the Slaughter' weiter. Aber naja, eine Erstbegehung mit einer Metzelei zu vergleichen erschien uns dann doch zu schwülstig. So gelangten wir schliesslich zu Holy Smoke - ebenfalls ein Iron-Maiden-Song und passend auch vor allem, weil das Zervreilahorn auf dem Heimweg im Rückblick eine Wolke zeigte, die einer dem Gipfel entschwundenen Rauchfahne glich. Es schien, als müsste der Berg Dampf ablassen und uns mitteilen wollen: "Leute, was war das bloss für eine verrückte Aktion". Leider, leider, leider haben wir von diesem Anblick kein Foto gemacht, zu erklären ist das mit unserem zu dieser Zeit reichlich ermüdeten Zustand und dem Stalldrang bei einbrechender Dunkelheit aber sehr wohl. Aber offenbar müssen auch andere Berge hin und wieder ein wenig Dampf ablassen, und so will es der Zufall, dass Jacopo Larcher auf Instagram ein sehr ähnliches Bild vom Uli Biaho publiziert hat - noch dazu gleicht dessen Silhouette verblüffend ähnlich dem Horn im Valsertal!

Ziemlich genau so hat es damals ausgesehen - kein Witz!

Offen blieb noch das Rotpunkt-Business, das ja immer die Krönung eines MSL-Projekts darstellt. Mit den Sommerferien gingen einige Wochen ins Land, doch am 19. September 2020 konnten wir schliesslich angreifen, die Route mit leichtem Gepäck klettern und tatsächlich punkten. Nun, seit diesem Zeitpunkt ist bei der Publikation dieses Beitrag schon >1 Jahr verstrichen. Das liegt daran, dass wir uns an diesem Rotpunkt-Tag der Möglichkeit für ein weiteres Projekt links der Holy Smoke versichert hatten. In weiser Voraussicht hatten wir das Bohrzeug gleich mitgebracht. Bevor wir aber anpacken konnten, mussten wir erst mehr schlecht als recht einen Regenschauer am Wandfuss aussitzen. Sodann wurde aber bis zur Dunkelheit an diesem neuen Projekt gewerkelt. Mit einer weiteren Nachtaktion im 2021 fand auch jene Tour links der Holy Smoke ihren Abschluss. Den Erlebnissen gerecht ist der Name dieser Route Nightcrawler, Blog & Topo sind inzwischen auch erhältlich.

Abendstimmung am Horn, immer wieder fantastisch - und etwas Holy Smoke gibt's sogar auch, so ähnlich sah es direkt am Horn aus!


Zustieg

Per Auto oder öV auf kurvenreicher Strasse von Chur via Ilanz nach Vals und weiter nach Zervreila zum Parkplatz bei der Kapelle (P.1984). Nun der mit Fahrverbot für Motorfahrzeuge belegten Schotterstrasse entlang ca. 2.7km zum Beginn des Wanderwegs nach Furggelti, dabei vernichtet man rund 130 Höhenmeter. Es ist sehr empfehlenswert, für diesen Abschnitt ein Bike zu verwenden. Die Zeitersparnis auf dem Hinweg beträgt ca. 30 Minuten, auf dem Rückweg ca. 15-20 Minuten. Dann zu Fuss dem Wanderweg entlang bis zu dieser Stelle auf ca. 2240m (Steinhaufen, Eisenstange mit weiss-rot-weisser Markierung), wo man diesen nach rechts verlässt.

Auch der Zustieg ist schon ein Erlebnis - check out the Munggeltier!

Die Pfadspur zum Zervreilahorn ist ganz am Anfang nicht sehr ausgeprägt, wird aber bald deutlicher. Sie verläuft später am Fuss des markanten, diagonal verlaufenden Felsbands - im Zweifel einfach in diese Richtung gehen. Man erreicht schliesslich den flachen Boden (Biwakplatz) auf ca. 2420m und wenig später übers Geröllfeld den Fuss der Wand. Von dort auf Pfadspur links aufwärts und über den Graskegel zur Kraxelstelle, die aufs grasige Einstiegsband leitet. Auf diesem noch ca. 200m nach links, man passiert dabei die Einstiege von Medea, Nanouk und Braveheart. Ca. 25m links der letzteren befinden sich die angeschriebenen, unmittelbar beieinander liegenden Einstiege von Holy Smoke (links) und Maverik (rechts) auf ca. 2550m, ein kurzes Fixseil erleichtert die letzten Meter. Alternativ und einen Tick schneller kann man auch unterhalb der Wand gut begehbar übers Geröllfeld queren und erst hinten über die Stufe direkt zum Einstieg der Braveheart hinauf (Fixseil vorhanden). Unser totaler Zeitbedarf von der Kapelle bis zum Start der Route belief sich am Tag der Rotpunktbegehung (mit Bike, zügiges Gehen, inkl. der Bohrausrüstung im Gepäck) auf 1:15 Stunden. In der Literatur steht 2:30h, man kalkuliere also selbst.

Routenbeschreibung

Zervreilahorn - Holy Smoke 7a (6c obl.) - 6 SL, 250m - Marcel & Larina Dettling, Viktor Wegmayr 2020

L1, 40m, 7a: Los geht's wie bereits erwähnt wenige Meter links der Maverik, eine unschwierige Verschneidung führt auf ein Band hoch. Hier geht's los mit cooler Wandkletterei an schönen Schuppen, gefolgt von einer Rissspur, mit welcher man die Rampe rechts entert. Auf Reibung und an abschüssigen Strukturen nähert man sich der Crux. Kurz aber heftig heisst es hier sauber antreten und an einem dünnen Riss dafür zu sorgen, dass die Tür nicht aufgeht. Wir sagen 7a, es wurde aber auch schon 7b vorgeschlagen.... Wie auch immer, falls nötig wäre klettertechnischen Sorgen mit 6b 1pa Abhilfe zu schaffen. In der Folge zeigt sich die Wand wieder strukturierter und gängiger. Es verbleibt die abschliessende Dachzone, welche athletisch-griffig und mobil gesichert überwunden wird.

Viktor unterwegs beim Punkten, kurz vor der Crux in L1 (7a).

Rückblick auf L1 (7a), die Crux eben gemeistert - am Tag der RP-Begehung hatten wir die beiden Cruxlängen jeweils beide vorgestiegen und entsprechend jeweils nochmals im Nachstieg geklettert. Die einfacheren bzw. cleanen Seillängen hatten wir schon bei der Erstbegehung im Onsight machen können, da stieg jeweils derjenige vor, der die Länge noch nicht vorgestiegen hatte. 

L2, 35m, 6b+: Zuerst hinauf durch die Verschneidung/Rinne - vorerst mal "nette Kletterei", gut mobil zu sichern. Die attraktiv-logische Kletterlinie wechselt dann aber an den Riss/Schuppe rechts. Da zwischendurch unterbrochen, sieht diese ziemlich herausfordernd aus, es löst sich aber dann doch alles in Minne auf - der nötige BH markiert den Weg und sichert die wandartig zu kletternde Crux. Wenig später trumpft die Schuppe dann aber mit herrlichen Griffen auf und nimmt die Cams à Discretion, so dass es elegant und sehr genussvoll an den Stand geht.

Viktor folgt an der griffigen, mobil zu sichernden Schuppe im oberen Teil von L2 (6b+).

L3, 30m, 6c: Steile, herausfordernde und komplett cleane Länge! Fragezeichen zum Weiterweg gibt's da keine. Durch die scharf geschnittene Verschneidung geht's hinauf, der saubere Splitter im Grund bietet die Möglichkeit zur Absicherung - Risshandschuhe sind hier übrigens durchaus komfortabel. Kulminieren tut dieser Abschnitt mit seinem dachartigen Ende. Mit dem nötigen 3d-Vorstellungsvermögen und den durchaus vorhandenen Griffen löst sich dieser Abschnitt aber prima auf und bringt die Möglichkeit zum Durchschnaufen auf einem Podest mit etwas Grünzeug, bevor man schön aber etwas gemütlicher als unten der nun nach rechts offenen Verschneidung entlang zum bequemen Stand klettert.

Ausblick auf die steile, mit kleinen Dächern gespickte, cleane Verschneidung von L3 (6c).

Viktor chillt auf dem Podest nach der steilen Verschneidung in L3 (6c), Larina hat einen ihrer geliebten No-Hand-Rests gefunden.

L4, 50m, 7a: Eine laaaange und aufregende Reise mit viel Abwechslung. Doch aufgrund der Gegebenheiten ergab sich hier keine sinnvolle Alternative zu dieser Monsterpitch. Gleich schon steil und natürlich clean geht's der nun wieder nach links offenen Verschneidung entlang - ein erster Höhepunkt besteht in der Überwindung eines kleinen Dachs, welches ein paar knifflige Moves verlangt. Wir befanden, dass an dieser Stelle ein mittlerer-grosser Keil die perfekt sitzende, BH-äquivalente Sicherung darstellt. Nachdem es nochmals in der 'dihedral' vorangeht, erreicht man schliesslich die "Changing Corners"-Stelle, wo sich die Verschneidung kurz verliert, bzw. von links zu rechts offen wechselt. Mit BH-Sicherung klettert man hier rechts an Leisten in der orangen Wand, geil! Nochmalige Rissmeter bringen einen an den Punkt, wo man nach rechts zu einer sekundären Rippe traversiert. Knifflig ist schon der Quergang, aber die Rippe ist dann erst recht vertrackt - gebohrt zwar, aber recht zwingend und aufgrund der Art der Kletterei durchaus etwas Kopfsache - "Holy Smoke!" eben, fantastisch! Zur Belohnung erreicht man dafür bald einen bequemen Stand.

Cooler Auftakt in der cleanen Verschneidung in L4 (7a), es wartet aber noch viel Programm!

L5, 50m, 6b: Vom Stand weg dem logischen Weg folgend gerade, über ein paar Stufen hoch - hier gibt's für einmal nicht sehr üppig Placements, aber der tiefen Schwierigkeit entsprechend doch genügend. Bald einmal zieht's wieder an, mit BH-Absicherung geht's leicht rechtshaltend hinauf in griffiger Wandkletterei in den grossen Spiegel. Was von Weitem bzw. auf den Wandfotos sehr unnahbar ausgesehen hatte, offeriert aber ausreichend Strukturen für richtig genussvolles Steigen - mit der Klimax an einer prima Rissspur. "Reachy" schreibt der gute Viktor auf seinem Topo, nachvollziehbar diese Bemerkung auch aus meiner Sicht - Larina hat aber mit ihren 1.45m bewiesen, dass es auch ohne den Go-Go-Gadget-o-Arm geht. Bald einmal nach dieser Stelle steigt man rechts auf die Rampe aus und geht über diese noch ein paar Meter weiter zu Stand.

Ausblick auf L5 (6b) bei der Erstbegehung...

...hier der Rückblick, Larina hat eben den berüchtigten Reachy Crack in L5 (6b) erledigt.

L6, 45m, 6b+: Diese markante, kleine und steile Verschneidung war uns bereits aus der Ferne und auf den Fotos aufgefallen, so dass sie imperativ in unser Projekt integriert werden musste (es ist aber auch der logische Verlauf). Zuerst geht's noch einfach und rampenartig empor, der Riss im Grund ist breit, so dass zuerst nur der 4er-Cam passt. Nach unserem Empfinden kann man aber gut auf dieses sonst nicht benötigte Stück am Gurt verzichten. Ein, zwei unschwierige Moves, dann passt auch der 3er, in der Folge verengt sich der Riss dann sowieso. Und es ist wirklich Straight-in-Jamming à la Yosemite angesagt bzw. dies bietet die einfachste Lösung - mit Risshandschuhen sicher viel komfortabler wie ohne! In Absenz der geeigneten Technik und der Jammies mag das viel schwieriger scheinen, wir haben auch schon den Vorschlag 7a/+ gehört. Wie dem auch sei, bzw. was immer man für lokale Verhältnisse als korrekte Bewertung empfindet, eins ist sicher: im Valley wäre es keine 5.11+.  Man steigt schliesslich auf ein Podest aus, es folgt ein BH und noch ein paar Stufen, über welche man der Nase nach den Stand am Ausstieg erreicht (Wandbuch).

Die markante Verschneidung im Bildzentrum ist das Herzstück von L6 (6b+). Sieht hier auf dem Foto klein und niedlich aus, ist aber beim Klettern dann deutlich länger, wie es hier den Anschein macht. Leider haben wir es verpasst, ein richtig gutes Action-Bild zu machen.

Abseilen

Man kann direkt über die Route abseilen, mit 2x50m-Seilen ist jeder Stand zu nutzen (6 Manöver), mit 2x60m gelangt man direkt von Stand 3 nach Stand 1 (d.h. 5 Manöver). Falls andere Seilschaften in der Route oder im Sektor sind, ist es sicher keine schlechte Idee, die Abseilpiste zu nutzen. Dazu steigt man auf dem Gipfelplateau ca. 50m ab. Der Beginn der Piste ist von oben kommend auch ohne Ortskenntnisse gut zu finden (Steinmann, Gipfelbuch, man kann an dieser Stelle auch nicht mehr viel weiter absteigen). Mit 2x50m sind auf der Piste 5 Abseiler nötig und man ist mit einer kurzen Querung rasch wieder zurück am Einstieg und allenfalls dort deponiertem Material.

Unser eigenes Wandbuch befindet sich direkt beim letzten Stand - nicht zu verfehlen!

Material

Unverzichtbar ist 1 Set Cams 0.2-3, dazu 1 weiteres Set 0.3-1. Optional, d.h. einsetzbar aber nicht zwingend, auch den 2er-Cam doppelt sowie die Grösse 4 mitnehmen. Dazu ein mittlerer-grosser Keil für die im Text erwähnte Stelle in L4. Im Topo haben wir angegeben, welche Grössen in welchem Abschnitt der Route bevorzugt zum Einsatz kommen. Wie immer sind solche Angaben natürlich ohne letzte Gewähr (à la "da steht 0.3-0.5, ich habe aber ein super Placement für einen 1er gefunden"), sondern mehr zur groben Planung und zur Vermeidung von bösen Überraschungen gedacht. Seile sind wie erwähnt 2x50m nötig. Mit 10 Exen (wovon mind. 4 verlängerbare Alpine Draws) sollte man gut durchkommen, wenn man dort wo durch geraden Seilverlauf möglich/sinnvoll die Cams direkt und ohne Exe klippt. Risshandschuhe sind für L3 und L4 bequem, L6 würden wohl nur extreme Puristen lieber ohne klettern. 

Topo

Hier gibt's rein visuell Wandbild (vom Autor) und Topo (von Viktor), man kann auch beides zusammen in voller Auflösung als PDF herunterladen. Mit dem Blog vom Nightcrawler wird dann auch noch eine Gesamtdokumentation von allen drei Routen in diesem Sektor folgen. Zuletzt der Hinweis: die Route ist nur dort, wo es nicht anders geht mit BH gesichert, sonst müssen zwingend Cams gelegt werden, auch an schwierigen Kletterstellen. Kenntnisse und Erfahrung im Umgang mit mobiler Absicherung sind unerlässlich, ebenso wie die nötige Erfahrung fürs Klettern in alpinem Gelände.

Topo der Holy Smoke am Zervreilahorn von Viktor - vielen Dank!

Wandbild der SE-Wand am Zervreilahorn mit dem Verlauf von Holy Smoke.

4 Kommentare:

  1. Sali Marcel
    Am vergangenen Wochenende haben wir die Route wiederholt und ich durfte eine Onsight/Flash Begehung verbuchen.
    Definitiv eine tolle Linie. Mir hat die Absicherung gefallen, da sie einen besonders in der Qruxlänge auchmal ein par Meter über den Haken steigen lässt und so auch oder besonders mental eine Herausforderung darstellt. Die Bewertungen empfand ich als relativ passend, wobei besonders die 6c Länge eher soft ausfällt. Die letzte Länge im Puristenstyle kommt einem da deutlich schwieriger vor. Insgesamt gefällt mir eine Braveheart oder Nanouk doch ein bischen besser, man orientiere sich an der Farbe des Felsens, dessen Qualität in den rötlichsten Zonen am besten ist.
    Danke fürs einrichten und herzliche Grüsse aus Vals.

    AntwortenLöschen
  2. Hoi Marvin,

    Vielen Dank für die Rückmeldung und herzliche Gratulation zum Onsight - stark!

    Die 6c-Dachpassage bietet trotz Riss und mobiler Sicherung ein eher "gewohntes" Wandkletter-Erlebnis und erscheint vielen sicher einfacher wie die Rissverschneidung in L6, wo man kompromisslos Jammen und in eher ungewöhnlichen Stil moven muss. Könner in diesem Style meinen aber auch, das sei "einfach" (wobei diese Meinung vielleicht nicht so mehrheitsfähig ist ;-))

    Hast du per Zufall einen Blick in das Wandbuch geworfen und falls ja, was sagt es?!? Ich vermute, dass die Holy Smoke von unseren 3 Routen am wenigsten geklettert wird - eben weil sie die anspruchsvollste der 3 ist und in der Crux auch etwas Engagement verlangt.

    Lg, Marcel

    Lg, Marcel

    AntwortenLöschen
  3. Sali Marcel

    Danke für die Rückmeldung.
    Wahrscheinlich ist die Wahrnehmung der Bewertung wie so oft eine Frage des Stils, ich bin da einig mit Dir.

    Wir haben natürlich im Wandbuch unsere Handschriften hinterlassen, dabei habe ich knapp 10 Begehungen herausgelesen. Spannendes kann ich daraus nicht mehr berichten, ausser natürlich was für eine tolle Linie die Holy Smoke ist.

    Herzliche Grüsse
    Marvin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hoi Marvin,

      Super, danke auch dir für die (nochmalige) Rückmeldung :-)

      Lg, Marcel

      Löschen

Ich freue mich über Ergänzungen zu diesem Blog via Kommentarfeld!
Kontakt: mdettling74@gmail.com.