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Donnerstag, 27. Februar 2025

Skitour Rossstall (2456m)

Den letzten Neuschneetag hatte ich zwecks dem Bimano Open ausgelassen, den Sonntag verbrachte ich nach längerer Abstinenz wieder einmal auf der Piste in einem kleinen Gebiet in der Nähe von daheim. Dann zwei Tage voll mit Arbeitsverpflichtungen, bevor am Mittwoch ein Fenster identifiziert werden konnte, um doch noch von den guten Tourenbedingungen zu profitieren, bevor der Föhn diese schliesslich zunichte machte. Aus einer Vielzahl von Optionen fiel meine Wahl schliesslich aufs Sarganserland. Es ergab sich eine gute Tour, auch wenn meine Kalkulation an diesem Tag für einmal nicht ganz so wie gewünscht aufging.

Unterwegs Richtung Gamidaurspitz, hier am Vermiiboden. Der Aufstieg verläuft rechts dem Horizont entlang.

Diese basierte auf der Vermutung, dass es beim Startpunkt bei Hienzi (ca. 850m) am Eingang ins Weisstannental zu wenig Schnee läge, als dass man mit den Ski starten könnte. Dies brächte natürlich einerseits Vorteil in Bezug auf die bisherige (Nicht-)Frequentierung der Tour, zudem liesse sich so der 500hm-Strassenhatscher zu Beginn der Tour mit dem Bike verkürzen. Tatsache war, die Wiesen beim Startpunkt waren weiss und mit einigen Skispuren drapiert. Ich vermutete im Wald aber zu wenig Schnee und sattelte trotzdem das Bike. Bis auf ca. 1060m war diese mit Autos befahren worden - das war bikefahrbar, dann war aber finito: zu viel und zu weicher Schnee. Somit ging es fellend weiter - nicht ganz so leichtfüssig, die Effekte des Kletter- bzw. vor allem des Krafttrainings der Vortage waren nicht so schnell aus den Knochen verschwunden wie erhofft.

Eisformationen auf dem Weg.

Sonst verlief der weitere, gut gespurte Aufstieg via Ochsensäss, Vermii und dem Nordrücken zum Gamidaurspitz eventfrei. Meine nächste Fehleinschätzung betraf die Situation im Gamidaur-Gipfelhang. Am Weekend galt noch Stufe 3, zumindest mit meiner Risikotoleranz lässt sich das mit dessen Befahrung nicht vereinen. Etwas verblüfft nahm ich zur Kenntnis, dass da nun doch schon ziemlich viele Spuren waren. Doch vermutlich braucht's nur einen einzigen, der es wagt - und wenn man eine Spur liegt, so wagt es noch manch einer hintendrein. Trotzdem war noch Platz für eine eigene Linie, somit war das nicht allzu störend. Natürlich auch nicht auf dem Radar hatte ich die Polizei(?)aktion, welche bei den Hütten von Ober Vermii (1883m) stattfand. Eine ganze Heerschar von Leuten war da präsent und hatte scheinbar den formidablen Rücken oberhalb fast zu einer Piste umgeackert (ohne zum Gipfel zu gehen). Während meinem Aufstieg wurden all diese Leute dann in mehreren Rotationen von einem Polizei-Helikopter ausgeflogen - was da wohl los war?

Der Rücken von Baseggla, welcher im Rossstall (2456m) gipfelt. Der Schnee leider stark verblasen.

Da ich auf dem Gamidaur vor etwas über 20 Jahren bereits einmal auf einer Skitour besucht hatte, wollte ich meine heutige Tour über den Rücken vom Baseggla zum Rossstall (2456m) verlängern, um einen bisher noch unbesuchten Kulminationspunkt zu erreichen. An sich eine gute Idee, dass dieser schöne Hang jedoch so komplett vom Wind verblasen war, hatte ich so nicht auf dem Radar. Nun denn, ich war hartnäckig genug, meinen Aufstieg trotzdem durchzuziehen und erreichte bald einmal Steinmann City am Top. Mein Plan bestand ursprünglich darin, von dort auf meiner eigenen und kaum schon befahrenen Linie zum Baschalvasee (2174m) zu gelangen und dann zurück zum Gamidaur, bzw. zumindest zum Einstiegspunkt in die Nordflanke zu steigen. Was auf der Karte attraktiv aussah, liess ich vor Ort schliesslich bleiben - wegen dem gedeckelten Triebschnee auf dieser Abfahrt wäre es eine unerquickliche Zusatzaufgabe gewesen.

Steinmann City auf dem Rossstall (2456m), mit Blick ins Rheintal mit Gonzen und Fläscherberg.

Somit holperte ich über das verblasene Gelände zurück in den Sattel vor dem Gamidaur, stieg zu Fuss zu dessen Gipfel auf, dann kurz sehr steil an einem Fixseil (nicht mehr in bestem Zustand) in die Nordflanke hinunter. Wie bereits erwähnt, liess sich trotz vorhandener Spuren noch eine Linie mit durchgehend jungfräulichem Schnee finden. Später konnte ich den "Polizei-Acker" via die Rossplangg ebenso in First-Line-Terrain umfahren, selbiges gelang mir danach auch im Chäsboden mit Inkaufnahme einer kurzen Schiebestrecke auf dem Vermiiboden. Damit war der Mist quasi geführt, bis auf die mit zischendem Oberflächenreif verzierten Hänge vom Ochsensäss war bis zum Bike nur mehr pistenartiges Fahren über die Strasse nötig. Zuletzt ein kleiner Bike-Downhill und damit war es das. Sicherlich nicht die beste Skitour des Winters - ganz ordentlich war es aber dennoch. Fragt sich zuletzt noch, ob die kleinen Abstriche bezüglich Schnee und vorhandenen Spuren schwerer wogen oder dass es einfach anders war wie ausgemalt. Die Antwort allein, die kann ich hier auch nicht mit Sicherheit geben.

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