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Freitag, 4. September 2020

Engelhörner - Wakan & Decubitus (7b)

Viel Wind war in den Bergen angesagt, die Tourenwahl gestaltete sich nicht eben einfach und kondensierte schliesslich in einer Tour an den Engelhörnern. Das tönt ein wenig nach Notlösung, was aber dieser fantastischen Kombination überhaupt nicht gerecht wird. Klar, es ist ein Link-Up aus zwei Routen mit einem Gehstück dazwischen, die SW-Wand am Gross Simeler ist nur knapp 200m hoch und hat nicht den Ruhm der Wendenstöcke. Der Fels aber ist exzellent, wie der Name schon vermuten lässt, gibt es hier durchaus etwas Druckschmerz an den Fingern von den extrem rauen Tropflöchern. Eröffnet wurden beide Routen durch Teams um den legendären Chäppi Ochsner in den Jahren 1985/1986. Sie bieten neu-klassische, vertikale, sehr technische Kletterei à la Verdon mit null Speck und im Jahr 2009 aufdatierten Haken. Alles in allem wirklich ein sehr, sehr lohnender Ausflug, zumal die Sonne strahlte und der Wind nur ein laues Lüftchen war.

Blick vom Top des Klein Simeler Vorbaus auf dessen oberen Wandteil, Gross Simeler und Vorderspitz.

Den Zustieg wählten wir wie immer zuletzt von der Alp Gross Rychenbach (Taxe 15 CHF, zu bezahlen auf der Alp, wenn niemand vor Ort ist in Self-Service, dann kein Wechselgeld erhältlich), von wo wir in einer halben Stunde zur Engelhornhütte liefen und in wenigen Minuten gleich weiter unter den Klein Simeler gelangten. Um die mit 6-7 Seillängen eher kurzen Touren in der SW-Wand am Gross Simeler zu erreichen, bietet es sich anstatt dem etwas mühsam-kraxligen Fusszustieg an, eine Route am Vorbau des Klein Simeler zu klettern und dann auf dem Grasband bequem etwa 150hm zum eigentlichen Ziel aufzusteigen. Verschiedene Touren stehen zur Auswahl, am einfachsten wäre der Gagelfänger, dann stehen mit Senza Potenza und Wakan schwierigere Routen zur Auswahl, oder auch die in Vergessenheit geratenen und in neueren Topos nicht mehr verzeichneten Routen am Zapfen, Ottifant und Herbstballett, wären eine Option. Laut der Skizze im 'Arrampicare in Svizzera' schien Wakan in direktester Linie zu sein, de fakto spielt es aber keine Rolle und jede der oben erwähnten Routen führt mit etwa ähnlich viel Gehabschnitt zum Gross Simeler hinauf. Jedenfalls ist das Topo im erwähnten Führer schlicht und einfach falsch, Wakan befindet sich niemals so weit rechts wie eingezeichnet. Der Start befindet sich wenig offensichtlich auf der Höhe des zweiten Standes vom Gagelfänger (ca. 40m weiter rechts) auf einem Grasband, welches über zuletzt exponiertes Schrofengelände (T5) erreicht wird. Am Einstieg befindet sich ein Stand mit 2 BH, am Boden noch eine alten Sanduhrschlinge, sonst aber keine Markierung. Um 11.00 Uhr war die Sonne langsam daran, um die Ecke zu kriechen und wir stiegen ein.

Wakan

L1, 25m, 6c+: Auf dem Grasband ca. 3m nach rechts, bevor man eng mit BH abgesichert in die Wand einsteigt. Die ersten Moves gredig obsi lösen sich trotz gegenteiligen Befürchtungen gut auf, bevor schliesslich eine Rechtsquerung ansteht. Nach einem Stretchy Clip wird es dann einfach schwierig, es muss mit den Füssen auf glattem Parkett angelaufen und mit Hilfe von Untergriffen und einem Nasty Klemmer Gegendruck auf die Füsse gebracht werden. Hopp Zack an die Schuppe, ins grasige Loch und sofort weiter den Riss hinauf - stecken zu Beginn 4-5 BH in Kletterhallenmanier, so gibt's hier ausgangs Crux einen längeren Runout, wo nach den vorher gesetzten Massstäben 3-4 BH "fehlen", so dass man einen zünftigen Flug hinlegen würde. Wobei, das Gelände wird einfacher, wenn man nicht wie ich dermassen gepumpt gewesen wäre und noch dazu gefühllos-klamme Hände gehabt hätte, dann wäre es vermutlich kaum eine Sache, obendrein könnte man am Riss evtl. auch etwas legen. Damit ist es nicht erledigt, die zweite Hälfte dieser Seillänge fordert gefühlvolle Moves an Slopern mit den Füssen auf Reibung à la Rätikon. Super, genial Feng-Shui mässig geht's nach rechts hinaus zu Stand an 2 alten Bolts.

Eine sehr schöne Steilplatten-Traverse à la Rätikon schliesst L1 (6c+) ab. 

L2, 25m, 6a: Diese Seillänge verläuft in ihrem ersten Teil unmittelbar rechts einer Verschneidung, durch welche man im Grad 6a recht gut fortkommt. Trotzdem, die Haken stecken relativ weit rechts und irgendwann muss man die Verschneidung dann auch an etwas unlogischer Stelle verlassen. Das weckt die Vermutung, dass Chäppi hier ursprünglich den Weg über die steilplattige Wand angedacht hatte. Den probiere ich im Nachstieg und tatsächlich: a) steckten die ursprünglichen Haken nochmals 30-50cm rechts, b) die Wand ist gut und wirklich sehr lohnend zu beklettern, c) zeigt das Originaltopo den Verlauf eindeutig rechts der Verschneidung durch die Wand und d) entfällt die unlogische Querung. Im Engelhornführer ist diese Passage mit 7- bewertet (=6a+), im Vergleich zu diesem Werk von 1990 wurden in den heutigen Führern aber viele Seillängen (teils massiv) aufgewertet, so dass man sich für die Wand eher auf 6b/+ einstellen muss. Der zweite Teil der Seillänge ist gemütlich im fünften Grad.

L3, 30m, 6b+: Zum ersten Bolt hinauf ist es weit, wenn auch nicht so schwierig - vermutlich könnte man auch etwas legen. Die wohldefinierte Crux dann in der Mitte der Seillänge: direkt über den Haken sehr schwierig, ich ging etwas rechtsrum (fordernd!), die beste Lösung passiert den Bolt aber wohl linkerhand. Auf alle Fälle, ehemals 7- (6a+), doch auch für die heutige 6b+ fand ich das noch fordernd... tja, früher waren sie einfach stärker. In anhaltendem Gelände weiter zu unbequemem Stand an 3 nahe steckenden BH oder wahlweise gleich weiter in die letzte Länge.

Am Ende der kurzen L4 (6c) heisst es richtig Zupacken - schwieriger Ausstieg in einfacheres Gelände.

L4, 15m, 6c: Kurze rechts-links-Schleife in steilem aber recht gut griffigem Gelände. Nun, wenn man dann meint, man habe es schon geschafft, stellt sich noch die Crux der  Länge in den Weg. Ein Mantleproblem an Slopern, wirklich voll knifflig und auch alles andere als einfach zu lesen. Ehemals war diese Stelle mit 7+ bewertet, hier wurde also auf eine Aufwertung verzichtet - wenn man das durchzieht, dann könnte man auch 7a geben. Hm ja, so ist das eben, für 1985-Verhältnisse und nach altem Wenden-Massstab passt 6c schon, nicht unbedingt jedoch zu den neusten Plaisir-Einstufungen. Mein Nachsteiger hat dann eine andere Lösung gewählt und den offensichtlichen, aber unzuverlässig aussehenden Griff verwendet, den man auch nicht sanft belasten kann, sondern um die Stelle zu klettern unweigerlich mit voller Kraft aus der Wand zu reissen versucht. Sah auch nicht ganz easy aus, aber möglicherweise doch die einfachere Beta als meine Variante - mir wäre es so aber sehr unangenehm gewesen, ich ziehe nicht gerne voll an Griffen, wo ich nicht sicher bin, ob sie standhalten.

Obwohl es nur 4 kurze Seillängen sind mit insgesamt 100 Klettermetern, so hatten wir uns doch gute 1:30 Stunden damit beschäftigt. Es war eine absolut lohnende Ouvertüre gewesen mit erstklassiger Kletterei, gar nicht etwa geschenkt! Um den roten Punkt einwandfrei sauber zu halten war auf jeden Fall schon gehörig Einsatz, ja sogar auch etwas Glück notwendig. Nun denn, die Fortsetzung von Wakan, welche am selben Ort wie der obere Gagelfänger-Teil startet, wäre sicher auch eine spannende Sache, wofür ich bestimmt zurückkehren werde. Wir wollten aber am Plan mit dem Gross Simeler festhalten und rollten die Seile auf. Es sind ca. 150hm in gut begehbarem Gelände zu bewältigen (Wegspuren vorhanden). Hier die Schuhe dabei zu haben, wäre definitiv wesentlich angenehmer gewesen, wie baren Fusses oder in Kletterschuhen zu gehen...

Immer wieder ein reizvoller Anblick: Kingspitz NE-Wand, da war ich vor einem guten Jahr...

Decubitus

Noch bevor man ins überhängende Amphitheater unter der zentralen Südwand am Gross Simelistock gelangt (eine Kopie im Kleinen vom Sektor Eiserner Vorhang am Mähren in den Wendenstöcken), startet Decubitus über die grauen Platten. Die Route ist mit Farbe angeschrieben, wobei jene 35 Jahre nach der Erstbegehung langsam etwas am Abblättern ist. Um 13.10 Uhr ging es los.

L1, 25m, 6a: Puh, zum ersten BH hin muss man sich ganz schön strecken! Danach folgt aber supertolle Kletterei durch eine kompakte Wand, die viel höhere Schwierigkeiten vermuten lassen würde. Aber genau am richtigen Ort taucht doch wieder ein guter Griff oder ein bequemer Tritt auf, so passiert man hier tatsächlich elegant und ohne hohe Schwierigkeiten.

Perfekte Felsqualität und lässige Kletterei in der ersten Decubitus-Länge (6a).

L2, 20m, 5c+: Es folgt ein bogenförmiger Quergang nach rechts. Obacht, man verkoffere sich nicht in die Kombination und auch nicht in den Schrägen Riss. Die Kletterei auch hier sehr schön, griffig und extrem genussreich. Die beiden Seillängen 1 & 2 lassen sich sehr gut miteinander verbinden. 50m-Seile reichen bequem und Seilzug ist auch kein Problem (sofern man den Stand nicht klippt, aber man erreicht den ersten Zwischenhaken problemlos).

L3, 45m, 7a+: So, nun heisst es, ein paar Gänge höher zu schalten. Wobei, für den ersten Teil dieser Seillänge gilt das nur bedingt. Diese spielt sich an der markanten, diagonalen Rissverschneidung ab. Diese war ursprünglich clean und blieb dies auch im Rahmen der Sanierung. Wie im Topo empfohlen, führten wir Friends 1-3 (=Camalot 0.5-2) mit. Unter dem Strich hätte ich 0.3-1 günstiger gefunden, den 2er habe ich nicht gelegt (wäre aber möglich) und kleines Gear (auch Keile) passt gut. Anyway, diese 20m spielen sich im Grad ~6a ab, wobei man meist bequemer in der tropflochgriffigen Wand rechts klettert und den Riss nur zum Sichern nutzt. Vom Top der Schuppe weg geht's dann in die Wand: erst sind die Tropflochleisten (und nun auch eng gesetzte BH) da, kein Problem. Aber die Sache spitzt sich augenscheinlich zu - am Ende gilt es ein überhängendes Wändchen zu meistern, erst an Untergriffen, dann an feinen Tropflochstrukturen. Sehr technisch und schwierig zu lesen - wo hängen die Finger wohl ein wenig besser an?!? Nun, die Lösung wird nicht verraten, jedenfalls muss man hier auch vom Haken weg noch richtig dranbleiben und die Sache gipfelt mit einem kniffligen Mantle, der einen (nicht nur, aber erst recht) bei Vorhandensein von einem Pump nochmals in die Tiefe senden könnte. Diese Stelle nahe der Hauptschwierigkeit ist zwingend zu meistern! Wichtig: der Ausstieg aus diesem Wändchen ist nach links - in den älteren Topos sehr präzise verzeichnet. Vor Ort schiene auch der Weg nach rechts möglich und nicht weniger logisch, weiteres Fixed Gear ist nicht sichtbar und existiert bis zum 8m weiter oben steckenden Stand auch nicht.

Der Akteur am Ende der Schuppe in L3 (7a+), die perfekte Wandkletterei darob zumindest erahnbar.

L4, 45m, 7b: Nun folgt ein richtiges Killerviech von einer Seillänge, total genial! Nur gerade die ersten paar Meter sind einfach zu haben, man kreuzt hier den Quergang der Kombination und gelangt zügig hinauf unter den Wulst, wo der Ernst der Sache beginnt. Beta verraten ist immer doof, aber den Wulst sollte man eher links angehen - die Schuppen rechts tönen hohl und dünkten mich dubios, sie bieten auch nicht die einfachste Lösung. In leicht überhängender Wand gilt es dann, wirklich brutal fetzenscharfe Tropflochstrukturen zu bedienen und gleichzeitig kräftig wie technisch anspruchsvoll zu moven - ich liebe diese Art von Kletterei! Über ein paar Meter bleibt es bissig, bevor man an besseren Griffen wieder etwas Runterschütteln kann. Das ist auch nötig, denn der nun folgende Rechtsquergang hat es nochmals in sich. Auch hier wieder technisch forderndes, scharfes Tropflochgelände mit schwieriger Lektüre, es gäbe so viele Optionen - einfach mega! Erst zum Schluss, nachdem es um die Ecke geht, wird es dann etwas einfacher und 6b-Plattengelände führt hinaus zum Stand, der sich leider etwas unkommod hoch über einer ganz leidlichen Trittleiste befindet.

Ab der Position vom Nachsteiger ist's gegessen, einfacheres 6b-Gelände schliesst L4 (7b) ab.

L5, 25m, 6b/+: Vermeintlich hat man es nun "geschafft", zwei gemütliche Seillängen sollen noch warten. Das Sanierungstopo zeigt eine 6a+, d.h. die Übersetzung der ehemaligen 7-. Schon im Schweiz Extrem 1994 wurde aber auf 7 (=6b) hochgestuft und das dürfte auf jeden Fall zutreffen. An der ersten Wand muss ordentlich zugepackt werden und ohne entschlossen ein 1-Finger-Tropfloch durchzuriegeln geht die Crux wohl einfach wirklich nicht. Geniale Kletterei aber, nicht falsch verstehen! Man kommt dann zu einem Querband, an welchem man hangelnd nach rechts traversiert. Nach ein paar Metern kann man dieses entern und darauf noch weiter nach rechts zum Stand queren (direkt oberhalb befindet sich ein Klebehaken-Stand der klassischen Überschreitungsroute, das wäre die falsche Adresse).

Die Querung in L5 (6b/+), oben beim Turm befindet sich ebenfalls ein Stand.

L6, 35m, 6b: Hier im sich verjüngenden Gipfelbereich befinden sich mehrere Linien nahe beieinander und man muss ein wenig aufpassen, tatsächlich die Decubitus zu erwischen. Gerade hinauf geht's zu offensichtlichem BH, nach schwieriger Stelle und dem nächsten BH dann rechtshaltend zum Riss, direkt durch die Wand wäre die 7b der Agonie. Am Riss dann nochmals knifflig, direkt geklettert wohl eher eine gute 6b, mit grosszügigem Riesenslalom um die Haken herum lässt sich die gesamt Seillänge noch ein wenig bequemer haben.

Um 16.30 Uhr und damit  nach rund 3:15 Stunden Kletterei sind wir am Ende von Decubitus angelangt. Dieses befindet sich nicht auf dem Gipfel des Gross Simelistock. Laut Topo würde noch eine 3er-Länge plus etwas Kraxelgelände bis auf den Kulminationspunkt auf 2482m folgen. Doch einerseits war ich schon einmal oben, andererseits ist dann die Abseilerei über die Südwand nicht mehr so gut möglich und da ich um 20.00 Uhr daheim sein sollte, sind wir eigentlich sowieso schon weit über den spätest möglichen Umkehrzeitpunkt hinweg. Wir wechseln wenige Meter hinüber zum abseiltechnisch besser gelegenen Stand der Limite und werfen die Seile aus. Mit 3 Manövern (zuerst 30m, dann 2x 40-45m) erreicht man subito wieder den Sattel, welcher die SE- und SW-Wand trennt. Ein Abseilen bzw. Rückzug über Decubitus ist sicher möglich (Kettenstände), aber länger und wegen dem diagonalen Routenverlauf deutlich umständlicher und zeitraubender. 

Das Abseilen über die Limite geht subito - steil, direkt und nur 3 Manöver.

Vom Sattel könnte man rückseitig im steilen Schrofengelände zu Fuss Richtung Vorderspitze absteigen (am Ende 1x25m Abseilen), doch wir gehen (bessere Variante) zurück Richtung Wakan. Mit weiteren 2x50m Abseilen und etwas Abkraxeln stehen wir wieder bei unserem Depot. Bis wir gepackt haben ist es 17.50 Uhr, eigentlich hatte ich spätestens um 18.00 Uhr losfahren wollen. Da bleibt nur eine Möglichkeit: die Hinteren nach vorne nehmen! In Trailrunningmanier sprinten wir Ochsental und Hüttenweg hinab. Nach nur gerade 19:30 Minuten haben wir die ~550hm vom Einstieg zum Auto geschafft und können fast noch im Rahmen der Marschtabelle losbrausen. Schon erstaunlich, welche Distanzen selbst der träge Mensch (zumindest bergab) in relativ kurzer Zeit zurücklegen kann! Der Verkehr läuft dann nicht überall ganz nach unserem Gusto aber item - das war nun eine echt geniale Kletterei, auf eine solche Kombi mit Vorbau und Gross Simeler SW-Wand werde ich bestimmt wieder einmal gehen und nicht zuletzt reizt es mich auch, umgehend nochmals in die Decubitus einzusteigen. Leider blieb mir hier der Onsight verwehrt, diese Scharte gälte es mit einer einwandfreien RP auszuwetzen!

Facts

Engelhörner - Wakan/Decubitus 7b (6c obl.) - 10 SL, 300m - K. Ochsner et al. 1985/86, saniert 2009 - ****;xxxx

Material: 2x50m-Seile, 15 Express, Cams 0.3-1 & evtl. 2 und kleines Keilset

Sehr schöner Link-Up von zwei Routen an den Simelistöcken, unterbrochen von ca. 150hm Gehgelände. Die Felsqualität ist optimal, scharf, rau und noch komplett unverbraucht. Man trifft auf einen Mix von steilplattiger Kletterei und leicht überhängender Tropflochcrimperei, für Liebhaber perfekt! Die Routen waren schon ursprünglich im typischen 80er-Style von Chäppi gut abgesichert, d.h. dort wo nötig steckten die Bolts absolut fair, im einfacheren Gelände waren die Abstände eher weit. Bei der Sanierung wurden an den schwierigen Stellen nur die Haken ersetzt, an den einfacheren Stellen hingegen wurden teilweise Bolts dazugegeben. Dies aber nicht überall, so dass die Absicherung manchmal ein wenig inhomogen wirkt. Für die cleane erste Hälfte von L3 in Decubitus bracht man zwingend Cams 0.3-1. Auch sonst könnte man hier und da noch damit ergänzen, was jedoch nicht unbedingt nötig ist. Die Originaltopos von Wakan und Decubitus findet man noch im alten Engelhornführer, weiter ist Decubitus im Extrem West beschrieben und für diejenigen, die darauf Zugriff haben, ist auch das Topo von der Sanierung 2009 tiptop, auch wenn es nur die schon vorher existierenden, nicht jedoch die zusätzlich gesetzten Haken zeigt.

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